03.09.2022, 09:49
(02.09.2022, 22:57)Quintus Fabius schrieb: Was für einen Sinn sollte so ein direkter Vorstoß auf Kherson haben?
https://imgur.com/a/0KkDpGr
Hellblau markiert in etwa die ukrainischen Positionen zum Kulminationspunkt der Juni-Offensive, dunkelblau das was eventuell mit einem größeren Kräftedispositiv möglich gewesen wäre. In der ersten Phasen einer solchen Operation wäre es nicht um Kherson gegangen, vielmehr stellt der Flughafen den Fixpunkt den die (damals wenigen!) russischen Kampftruppen im Kherson verteidigen müssen und dann in dessen Rücken ein ukrainischer Vorstoß die letzten 5 Kilometer bis zu den Ausbuchtungen des Dnepr Deltas unmittelbar östlich von Biloserka auf Höhe Pryozerne-Komyschany nehmen können. Das würde die T1501 unterbrechen und die due im Stanislaw-Tomyna Balka haltenden und von ukrainischen Vorstößen über Olxeandriwka bedrängten russischen Verbände von der Versorgung abschneiden.
Ziel weiterführender Operationen wäre es dann gewesen, den Keil zwischen diesen Verbänden und Kherson zu vergrößern und diese Verbände durch einen Angriff aus dem Raum Olxeandriwka zu zerschlagen:
https://imgur.com/a/kJHRtT2
Die Russen hätten als Antwort natürlich Ihre Truppen Nordöstlich von Kherson zurück in die Stadt verlegen müssen und hätten wahrscheinlich versucht die M14 zu erreichen, entsprechend hätten die Ukrainer hier halten müssen. Diese erzwungene Verlegung führt aber natürlich dazu, dass sich die russische Präsenz nordöstlich von Kherson erheblich reduziert und sich das zähe ringen am Inhulets wie wir es gesehen haben nie materialisiert.
Stattdessen haben wir im Südwesten nach der Aufrollung der russischen Verbände westlich von Kherson eine erhebliche Frontverkürzung und stehen Mitte Juli am Denpr und direkt an der Stadtgrenze von Kherson.
Was dann ist hätte man sehen müssen.