01.09.2022, 09:31
Broensen:
Hätten die Ukrainer eine ausreichende mechanisierte Komponente, wäre ein Schlagen aus der Nachhand wesentlich zielführender als der Versuch einer Gegenoffensive oder das Halten von Linien. Die starren Fronten welche sich da gebildet haben, waren und sind bestimmten Umständen geschuldet, sie sind aber militärisch gar nicht so sinnvoll von ukrainischer Seite aus. Genau genommen ist die ukrainische Kriegsführung zu linear, zu steif und damit zu sehr auf die Abnutzung hin ausgerichtet und gerade dadurch ist sie nachteilig gegenüber den russischen Streitkräften, welche sich ja exakt auf diese Art der Kriegsführung regelrecht spezialisiert haben.
lime:
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Nachschub durch HIMARS so weit zum Erliegen gebracht werden kann, dass die Bastion Kherson dadurch ausfällt. Kherson liegt einfach zu Nahe an der Krim, es hat einen Seehafen und einen Flusshafen und es gibt eine Unzahl von Schiffen dort, die Schwarzmeerflotte und die russischen Luftstreitkräfte können dort besser wirken als an jedem anderen Punkt.
Um (wie ich es ja schon einmal beschrieben habe) den rückwärtigen Raum auf der anderen Seite des Djnepr durch Feuer ausreichend sperren zu können, muss man von ukrainischer Seite "zu weit nach vorne", also damit zu nahe an die Bastion Kherson heran, und damit zu sehr in die Reichweite russischer Artillerie welche dann aus Kherson heraus wirken kann. Der Versuch die russischen Versorgungsketten auf der anderen Seite des Djnepr zu kappen führt also zwingend dazu, dass man hohe Verluste bei kritischen Systemen erleidet, weil Kherson hier wie die vorgeschobene Bastion einer Festung dies den Russen genau so ermöglicht.
Und den Fluss direkt bei Kherson vollständig mit Artilleriefeuer zu sperren um so der russischen Artillerie in der Stadt selbst den Nachschub zu nehmen wird keinesfalls gelingen. Dazu gibt es zu viele Möglichkeiten, zu viele Boote und Schiffe, und setzt man sich dann zu sehr feindlichen Artillerie- und hier auch Luftangriffen aus.
Aber ich will noch eine andere Theorie dazu darlegen: meiner Ansicht nach geht es den Ukrainern vor allem darum, in diesem Brückenkopf umgekehrt möglichst viele russische Truppen zu binden. Damit diese dort vorgehalten werden, muss man den Brückenkopf bedrohen. Dazu verwendet man Verbände welche man im starren Abnutzungskampf im Osten ohnehin nicht so einsetzen kann (beispielsweise Kampfpanzer etc) und dass führt dazu, dass die Russen dort im Brückenkopf für sie erhebliche Truppenmassen zusammen gezogen haben. Diese fehlen dann im Osten.
Die Zielsetzung der "Offensive" ist also gar nicht den Brückenkopf einzudrücken und auch nicht Kherson zu nehmen, es geht auch nicht um die Moral der Truppen insgesamt wie es hier der eine Sicherheitsexperte behauptet hat, sondern es geht darum den russischen Streitkräften an anderer Stelle Truppen zu entziehen und diese in dem Brückenkopf festzulegen. Damit wird die Situation für die Ukrainer dann an anderer Stelle besser.
Hätten die Ukrainer eine ausreichende mechanisierte Komponente, wäre ein Schlagen aus der Nachhand wesentlich zielführender als der Versuch einer Gegenoffensive oder das Halten von Linien. Die starren Fronten welche sich da gebildet haben, waren und sind bestimmten Umständen geschuldet, sie sind aber militärisch gar nicht so sinnvoll von ukrainischer Seite aus. Genau genommen ist die ukrainische Kriegsführung zu linear, zu steif und damit zu sehr auf die Abnutzung hin ausgerichtet und gerade dadurch ist sie nachteilig gegenüber den russischen Streitkräften, welche sich ja exakt auf diese Art der Kriegsführung regelrecht spezialisiert haben.
lime:
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Nachschub durch HIMARS so weit zum Erliegen gebracht werden kann, dass die Bastion Kherson dadurch ausfällt. Kherson liegt einfach zu Nahe an der Krim, es hat einen Seehafen und einen Flusshafen und es gibt eine Unzahl von Schiffen dort, die Schwarzmeerflotte und die russischen Luftstreitkräfte können dort besser wirken als an jedem anderen Punkt.
Um (wie ich es ja schon einmal beschrieben habe) den rückwärtigen Raum auf der anderen Seite des Djnepr durch Feuer ausreichend sperren zu können, muss man von ukrainischer Seite "zu weit nach vorne", also damit zu nahe an die Bastion Kherson heran, und damit zu sehr in die Reichweite russischer Artillerie welche dann aus Kherson heraus wirken kann. Der Versuch die russischen Versorgungsketten auf der anderen Seite des Djnepr zu kappen führt also zwingend dazu, dass man hohe Verluste bei kritischen Systemen erleidet, weil Kherson hier wie die vorgeschobene Bastion einer Festung dies den Russen genau so ermöglicht.
Und den Fluss direkt bei Kherson vollständig mit Artilleriefeuer zu sperren um so der russischen Artillerie in der Stadt selbst den Nachschub zu nehmen wird keinesfalls gelingen. Dazu gibt es zu viele Möglichkeiten, zu viele Boote und Schiffe, und setzt man sich dann zu sehr feindlichen Artillerie- und hier auch Luftangriffen aus.
Aber ich will noch eine andere Theorie dazu darlegen: meiner Ansicht nach geht es den Ukrainern vor allem darum, in diesem Brückenkopf umgekehrt möglichst viele russische Truppen zu binden. Damit diese dort vorgehalten werden, muss man den Brückenkopf bedrohen. Dazu verwendet man Verbände welche man im starren Abnutzungskampf im Osten ohnehin nicht so einsetzen kann (beispielsweise Kampfpanzer etc) und dass führt dazu, dass die Russen dort im Brückenkopf für sie erhebliche Truppenmassen zusammen gezogen haben. Diese fehlen dann im Osten.
Die Zielsetzung der "Offensive" ist also gar nicht den Brückenkopf einzudrücken und auch nicht Kherson zu nehmen, es geht auch nicht um die Moral der Truppen insgesamt wie es hier der eine Sicherheitsexperte behauptet hat, sondern es geht darum den russischen Streitkräften an anderer Stelle Truppen zu entziehen und diese in dem Brückenkopf festzulegen. Damit wird die Situation für die Ukrainer dann an anderer Stelle besser.