30.08.2022, 17:04
Der Vergleich hinkt keineswegs. Und gerade als materiell unterlegener macht es ja noch viel mehr Sinn durch Bewegungskrieg und Manöver die Initiative an sich zu reißen um dadurch Vorteile zu erlangen. Eine Drohung ist nun nichts anderes als genau so ein Ansatz, eine Bewegung, ein indirektes Wirken, ein Herstellen von Assymetrie, und schlußendlich vor allem anderen: ein psychologischer Effekt, der auf den Willen des Gegners einwirkt. Und da jeder Krieg ausnahmslos ein Zweikampf verschiedener Willen ist, macht natürlich ein solches psychologisches Wirken sehr viel Sinn.
Aber: man muss eben keineswegs auf eine solche Drohung reagieren. Man kann, man wird vielleicht dazu gedrängt, aber es gibt hier keine Axiome. Gerade deshalb muss jede Finte eigentlich so ausgeführt werden, dass wenn der Gegner nicht auf sie reagiert sie zu einem tatsächlichen Hieb geführt werden könnte, und muss daher meiner Meinung nach hinter jeder Drohung auch eine echte und tatsächliche Wirkung stehen, welche eine reale Bedrohung darstellt. Bloßes Täuschen ist daher unzureichend, weil zu risikoreich. Wenn der Bluff aufgerufen wird, muss eine entsprechende Substanz da sein.
Und hier kommen wir nun zum aktuellen Problem der ukrainischen Gegenoffensive: diese hat meiner Ansicht nach zu wenig Substanz. Aber natürlich kann das täuschen, ist meine Informationslage sehr begrenzt und ist so etwas von außen im aktuellen Geschehen kaum einschätzbar. Wenn aber meine Annahme zutrifft, und die hinter der Drohung stehende Substanz zu gering ist, dann wäre diese Gegenoffensive ein strategischer Fehler, und wäre das militärische Risiko den etwaigen politischen Nutzen nicht wert. Meiner rein persönlichen Ansicht nach verschwendet die Ukraine daher mit dieser Gegenoffensive wertvolle und begrenzte Mittel - die sie in der aktuellen Situation so nicht verschwenden darf. Ich halte auch den Zeitpunkt für verfrüht. Diese Aussagen sind aber alle rein miitärisch-strategisch und ich unterscheide ja zwischen politischer Strategie und der militärischen Strategie (was heute meiner Kenntnis nach so kaum noch praktiziert bzw. gedacht wird und bei mir ein Erbe der Schriften Jominis ist).
Deshalb hat die aktuelle Gegenoffensive in Richtung Kherson meiner Auffassung nach vor allem politische Gründe, und ist rein militärisch gesehen nicht zweckmäßig.
Aber: man muss eben keineswegs auf eine solche Drohung reagieren. Man kann, man wird vielleicht dazu gedrängt, aber es gibt hier keine Axiome. Gerade deshalb muss jede Finte eigentlich so ausgeführt werden, dass wenn der Gegner nicht auf sie reagiert sie zu einem tatsächlichen Hieb geführt werden könnte, und muss daher meiner Meinung nach hinter jeder Drohung auch eine echte und tatsächliche Wirkung stehen, welche eine reale Bedrohung darstellt. Bloßes Täuschen ist daher unzureichend, weil zu risikoreich. Wenn der Bluff aufgerufen wird, muss eine entsprechende Substanz da sein.
Und hier kommen wir nun zum aktuellen Problem der ukrainischen Gegenoffensive: diese hat meiner Ansicht nach zu wenig Substanz. Aber natürlich kann das täuschen, ist meine Informationslage sehr begrenzt und ist so etwas von außen im aktuellen Geschehen kaum einschätzbar. Wenn aber meine Annahme zutrifft, und die hinter der Drohung stehende Substanz zu gering ist, dann wäre diese Gegenoffensive ein strategischer Fehler, und wäre das militärische Risiko den etwaigen politischen Nutzen nicht wert. Meiner rein persönlichen Ansicht nach verschwendet die Ukraine daher mit dieser Gegenoffensive wertvolle und begrenzte Mittel - die sie in der aktuellen Situation so nicht verschwenden darf. Ich halte auch den Zeitpunkt für verfrüht. Diese Aussagen sind aber alle rein miitärisch-strategisch und ich unterscheide ja zwischen politischer Strategie und der militärischen Strategie (was heute meiner Kenntnis nach so kaum noch praktiziert bzw. gedacht wird und bei mir ein Erbe der Schriften Jominis ist).
Deshalb hat die aktuelle Gegenoffensive in Richtung Kherson meiner Auffassung nach vor allem politische Gründe, und ist rein militärisch gesehen nicht zweckmäßig.