11.07.2022, 12:28
Werter Nightwatch,
der geneigte Leser mag sich vielleicht noch daran erinnern, aber noch vor Kriegsbeginn hatte ich massive Waffenlieferungen des Westens als klares Signal gefordert, und mit einem solchen eindeutigen Signal hätte sogar der Krieg eventuell noch vermieden werden können, da es seit jeher mein Eindruck war, dass Russland fest davon ausging, dass der Westen absolut gar nichts tun wird. Die sind vor allem auch deshalb einmarschiert, weil sie angenommen haben, dass der Westen über ein paar Pseudosanktionen hinaus nicht handeln wird. Hat er aber, was in Russland regelrechte Verblüffung hervor gerufen hat. Natürlich war und ist alles Handeln des Westens für die von dir genannte Zielsetzung eines schnellen Sieges unzureichend, aber wie es ebenfalls gegebenenfalls noch bekannt ist, halte ich einen schnellen Sieg der Ukraine mit Rückeroberung der zerstören Gebiete für extrem nachteilig für uns, und wir sind das einzige was hier zählt.
Und als der Krieg dann losging habe ich sogar die These aufgestellt, dass wir selbst einseitig die Gaslieferungen kappen sollten, und auch dies wäre ein radikales und entschiedendes Signal gewesen und hätte strategische Auswirkungen haben können. Zudem hätte es uns dann im Laufe der Zeit bis jetzt bereits komplett frei gemacht von jedwedem Erpressungspotential welches sich daraus ergibt. Nun kann man auch hier wieder von Schaden etc lamentieren, aber das wäre schon praktisch machbar gewesen.
Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist, halte ich das Niveau der Waffenlieferungen nun für genau richtig, im Sinne unserer Zielsetzung bzw. um den Nutzen für uns zu maximieren. Das dies für die Ukraine höchst nachteilig ist, kann nicht geändert werden. Denn ich bleibe weiterhin bei meiner These, dass ein zu weitgehendes aufdrehen "der Temperatur" die Sache dort außer Kontrolle geraten lassen wird. Dieser Krieg ist höchstgradig diffizil zu führen und wir haben (intentional oder nicht) es anscheinend tatsächlich geschafft ihn genau dem exakt richtigen Niveau vor sich hin laufen zu lassen, welches ja primär wir durch unsere Waffenlieferungen feinsteuern.
Dies muss daher unbedingt so beibehalten werden, und auf keinen Fall ist es in unserem Sinne, dass die Ukraine die zerstörten Gebiete zurückerobert und wieder besetzt. Das würde nur immense Folgekosten für uns nach sich ziehen und überhaupt nichts bringen. Es brächte nicht einmal Frieden, den eine Fortsetzung des Krieges oder ein Folgekrieg wären unvermeidlich, davon bin ich fest überzeugt.
Russland darf daher weder gewinnen noch verlieren. Damit löst sich diese Problemstellung für uns am elegantesten. Bei einer Niederlage Russlands wird eben kein nachhaltiger Frieden entstehen, sondern ganz im Gegenteil, und dies selbst dann, wenn das "Hochkochen" der Kämpfe die Sache nicht ohnehin schon eskalieren sollte. Entsprechend muss dieses "Überkochen" verhindert werden und schlußendlich sitzen wird dazu genau an der richtigen Stelle.
Man muss den Russen glattwegs noch etwas Hoffnung lassen, umso tiefer und nachhaltiger werden sie sich selbst ruinieren. Der Zug für eine wie auch immer geartete friedliche Koexistenz ist längst abgefahren. Jetzt stehen wir vor nur noch zwei einfachen Möglichkeiten: 1. Wir haben einen Feind der militärisch geschwächt wurde. 2. Wir haben einen Feind der militärisch extrem geschwächt wurde. Und ein schneller Sieg der Ukraine hätte Variante 1. zur Folge, und ist daher keine sinnvolle Strategie (für uns).
der geneigte Leser mag sich vielleicht noch daran erinnern, aber noch vor Kriegsbeginn hatte ich massive Waffenlieferungen des Westens als klares Signal gefordert, und mit einem solchen eindeutigen Signal hätte sogar der Krieg eventuell noch vermieden werden können, da es seit jeher mein Eindruck war, dass Russland fest davon ausging, dass der Westen absolut gar nichts tun wird. Die sind vor allem auch deshalb einmarschiert, weil sie angenommen haben, dass der Westen über ein paar Pseudosanktionen hinaus nicht handeln wird. Hat er aber, was in Russland regelrechte Verblüffung hervor gerufen hat. Natürlich war und ist alles Handeln des Westens für die von dir genannte Zielsetzung eines schnellen Sieges unzureichend, aber wie es ebenfalls gegebenenfalls noch bekannt ist, halte ich einen schnellen Sieg der Ukraine mit Rückeroberung der zerstören Gebiete für extrem nachteilig für uns, und wir sind das einzige was hier zählt.
Und als der Krieg dann losging habe ich sogar die These aufgestellt, dass wir selbst einseitig die Gaslieferungen kappen sollten, und auch dies wäre ein radikales und entschiedendes Signal gewesen und hätte strategische Auswirkungen haben können. Zudem hätte es uns dann im Laufe der Zeit bis jetzt bereits komplett frei gemacht von jedwedem Erpressungspotential welches sich daraus ergibt. Nun kann man auch hier wieder von Schaden etc lamentieren, aber das wäre schon praktisch machbar gewesen.
Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist, halte ich das Niveau der Waffenlieferungen nun für genau richtig, im Sinne unserer Zielsetzung bzw. um den Nutzen für uns zu maximieren. Das dies für die Ukraine höchst nachteilig ist, kann nicht geändert werden. Denn ich bleibe weiterhin bei meiner These, dass ein zu weitgehendes aufdrehen "der Temperatur" die Sache dort außer Kontrolle geraten lassen wird. Dieser Krieg ist höchstgradig diffizil zu führen und wir haben (intentional oder nicht) es anscheinend tatsächlich geschafft ihn genau dem exakt richtigen Niveau vor sich hin laufen zu lassen, welches ja primär wir durch unsere Waffenlieferungen feinsteuern.
Dies muss daher unbedingt so beibehalten werden, und auf keinen Fall ist es in unserem Sinne, dass die Ukraine die zerstörten Gebiete zurückerobert und wieder besetzt. Das würde nur immense Folgekosten für uns nach sich ziehen und überhaupt nichts bringen. Es brächte nicht einmal Frieden, den eine Fortsetzung des Krieges oder ein Folgekrieg wären unvermeidlich, davon bin ich fest überzeugt.
Russland darf daher weder gewinnen noch verlieren. Damit löst sich diese Problemstellung für uns am elegantesten. Bei einer Niederlage Russlands wird eben kein nachhaltiger Frieden entstehen, sondern ganz im Gegenteil, und dies selbst dann, wenn das "Hochkochen" der Kämpfe die Sache nicht ohnehin schon eskalieren sollte. Entsprechend muss dieses "Überkochen" verhindert werden und schlußendlich sitzen wird dazu genau an der richtigen Stelle.
Man muss den Russen glattwegs noch etwas Hoffnung lassen, umso tiefer und nachhaltiger werden sie sich selbst ruinieren. Der Zug für eine wie auch immer geartete friedliche Koexistenz ist längst abgefahren. Jetzt stehen wir vor nur noch zwei einfachen Möglichkeiten: 1. Wir haben einen Feind der militärisch geschwächt wurde. 2. Wir haben einen Feind der militärisch extrem geschwächt wurde. Und ein schneller Sieg der Ukraine hätte Variante 1. zur Folge, und ist daher keine sinnvolle Strategie (für uns).