11.07.2022, 11:14
@speciman
Wobei wir dann beim nächsten Punkt sind...
@Quintus
Und die Ukrainer bilden aus und rüsten mit tatkräftiger Unterstützung der Westmächte auch fleißig auf, und im Frühjahr, ggf. Mai 2023, wenn sie dann vielleicht an die 500.000 Mann bereit haben, mit HIMARS, Panzerhaubitzen, Excalibur und Co. - dann werden sie zur Gegenoffensive antreten. Wie diese aussehen wird, wie weit sie kommt, ist aber m. M. n. bislang schwer abzuschätzen. Motiviert werden sie sicherlich sein, aber es ist eben auch die Frage, wie viel Material die Russen bis dahin auf der anderen Seite zusammenziehen, denn sie werden damit rechnen, dass dieser Angriff kommt. Zudem müssen die Ukrainer eben dann selbst durch das verwüstete und entsprechend wohl auch verminte Terrain vorstoßen, dürften also ähnlichen Ärger haben wie die Russen derzeit. Es ist aber dennoch im Bereich der Möglichkeit, dass wir im Frühjahr 2023 im Donbass wirklich eine Materialschlacht sehen werden, die das bisher stattgefundene in den Schatten stellt.
Meiner Meinung nach sollten wir die Ukrainer weiterhin unterstützen, aber eben so stark, dass sie vielleicht den Donbass wieder zurückerobern können, aber eben nicht weiter vorzurücken imstande wären. Denn das wäre dann eine ebenso unnötige wie schwer abschätzbare Eskalationsgrundlage, die uns allerdings nicht nützen würde. Und mancher ukrainische Nationalist würde vermutlich gerne bis Woronesch vorstoßen...
Schneemann
Zitat:Ich sehe die Russen in einem Dilemma: entweder die Depots nach hinten verlegen und damit die Nachschublinien überdehnen oder nah der Front anlegen und dann immerzu in Reichweite hochpräziser Artillerieschläge der Ukrainer zu sein. Und dass diese Depots getarnt / der Aufklärung entzogen werden können, halte ich auch für schwierig. Wir reden hier über jeweilse Tausende Tonnen Munition, die kann man nicht mal eben unter einem Baum parken und verstecken.Fluch und Segen der Offensive quasi. Segen ist hier nun etwas relativ, aber die Russen machen eben auch die Erfahrung, dass sie zwar vorrücken, wenn auch langsam, aber eben vorrücken durch ein von Kämpfen und Artillerie stark zerstörtes Gebiet, hinzu kommt auch, dass die Verkehrswege oftmals gezielt sabotiert wurden vom weichenden Gegner. D. h.: Obwohl man vorrückt, ist die Logistik erschwert, während der Gegner auf der anderen Seite quasi ein weitgehend intaktes Hinterland hat, wo er Material - relativ - ungestört verschieben kann. Das wird den Russen zum Nachteil gereichen (zu den anderen Faktoren, die hinzukommen, wie bspw. Materialabnutzung, Verwendung von "dummer" Munition und einer sich nach und nach verbessernden Artillerieschlagkraft der Ukrainer). Gut möglich, dass wir die letzten Züge der russischen Feuerwalze sehen und sie sich alsbald festfrisst.
Wobei wir dann beim nächsten Punkt sind...
@Quintus
Zitat:Zielsetzung ist bereits seit Mai (Anfang Mai offiziell verkündet) die Aufstellung eines Heeres von 1 Millionen Soldaten, mit welchem dann eine Großoffensive vor allem in Richtung der Südostukraine und der Krim geführt werden soll,Ich kann mich entsinnen, dieses Thema schon mal mit Nightwatch gehabt zu haben. Und hier sehe ich nachwievor dieses "Millionenheer" etwas skeptisch. Es wird sicherlich so sein, dass die Ukrainer Zulauf haben werden, vermutlich einige hunderttausend Mann, aber diese werden nicht über Nacht bereit stehen und auch nicht alle auf einmal. Ich schätze mal, dass - wie interessanterweise derzeit Ukrainer und auch einige russischen Quellen mutmaßen - der Krieg mit dem Herbstregen einschläft. Es gibt ab September irgendeinen halbgaren Waffenstillstand und beide Seiten graben sich erst einmal ein. Sporadische Artillerie- und Raketenschläge über die HKL werden vielleicht folgen, mehr aber auch nicht. Dann kommen Regen, Schlamm und Schnee - und alles erstarrt. Gut möglich, dass wir im Winter dort 20 Grad unter Null haben werden.
und dem folgend dann gegen den Donbass.
Und die Ukrainer bilden aus und rüsten mit tatkräftiger Unterstützung der Westmächte auch fleißig auf, und im Frühjahr, ggf. Mai 2023, wenn sie dann vielleicht an die 500.000 Mann bereit haben, mit HIMARS, Panzerhaubitzen, Excalibur und Co. - dann werden sie zur Gegenoffensive antreten. Wie diese aussehen wird, wie weit sie kommt, ist aber m. M. n. bislang schwer abzuschätzen. Motiviert werden sie sicherlich sein, aber es ist eben auch die Frage, wie viel Material die Russen bis dahin auf der anderen Seite zusammenziehen, denn sie werden damit rechnen, dass dieser Angriff kommt. Zudem müssen die Ukrainer eben dann selbst durch das verwüstete und entsprechend wohl auch verminte Terrain vorstoßen, dürften also ähnlichen Ärger haben wie die Russen derzeit. Es ist aber dennoch im Bereich der Möglichkeit, dass wir im Frühjahr 2023 im Donbass wirklich eine Materialschlacht sehen werden, die das bisher stattgefundene in den Schatten stellt.
Meiner Meinung nach sollten wir die Ukrainer weiterhin unterstützen, aber eben so stark, dass sie vielleicht den Donbass wieder zurückerobern können, aber eben nicht weiter vorzurücken imstande wären. Denn das wäre dann eine ebenso unnötige wie schwer abschätzbare Eskalationsgrundlage, die uns allerdings nicht nützen würde. Und mancher ukrainische Nationalist würde vermutlich gerne bis Woronesch vorstoßen...
Schneemann