11.07.2022, 10:39
(11.07.2022, 09:16)Nightwatch schrieb: So umfangreich dürfte das Aufklärungsbild der Nato über die Ostukraine garnicht sein. Wurde so auch mal vor Wochen kommuniziert. Die eingesetzten Aufklärungssysteme operieren schließlich nur im Nato-Luftraum, spricht deutlich außerhalb der Sensorenreichweite. Das über der Ukraine andere Systeme eingesetzt werden halte ich für unwahrscheinlich. Bleiben entsprechend Satellitendaten und damit dürfte die HIMARS Party schnell vorbei sein, wenn die offensichtlichen Ziele abgearbeitet wurden und die Russen sich wieder mit Dislozierung und Tarnung vertraut machen werden.
Die '600 tanks' sind bei Lichte betrachtet fast auschließlich leicht bewaffnete APCs. Leider hat sich im Westen die wahnwitzige Idee durchgesetzt, MBTs and IFVs zu liefern sei irgendwie mehr eskalierend als Artillerie. Höchst frustrierend, hätte man im Westen im Früjahr entschlossener gehandelt hätte dieser Krieg vor Einbruch des Winters vorbei sein können. So halt nicht.
Für die russische Logistik dürfte es nahezu unmöglich sein, auf große Munitionsdepot im näheren Bereich der Front zu verzichten. Zu groß ist der Munitionsbedarf speziell für die Raketenartillerie. Man kann solche Depots nicht 300km hinter der Front anlegen und dann direkt bis zu den Einheiten karren. Dafür dürfte der verfügbare Transportraum schlichtweg nicht ausreichen. Das gleiche gilt für Gefechtsstände. Gerade dadurch das die Russen ihre Truppen auf niedriger Ebene in Kampfgruppen gliedern, ist eine Frontnahe Kommandostelle wichtig. Dieser Umstand ist wiederum den offensichtlich unzulänglichen Führungsmitteln der Russen geschuldet.
Ich sehe die Russen in einem Dilemma: entweder die Depots nach hinten verlegen und damit die Nachschublinien überdehnen oder nah der Front anlegen und dann immerzu in Reichweite hochpräziser Artillerieschläge der Ukrainer zu sein. Und dass diese Depots getarnt / der Aufklärung entzogen werden können, halte ich auch für schwierig. Wir reden hier über jeweilse Tausende Tonnen Munition, die kann man nicht mal eben unter einem Baum parken und verstecken.