10.05.2022, 14:51
(10.05.2022, 11:49)Quintus Fabius schrieb: Man kann nur ganz erheblich davor warnen, aufgrund des Geschehens in der Ukraine jetzt die Russen einfach abzuschreiben und zu erklären sie seien halt im weiteren keine Gefahr mehr. Exakt das Gegenteil ist der Fall! Erst durch diesen Krieg werden sie eine ernsthafte Gefahr werden.
Hatten wir schon, aber Russland wird Jahre brauchen um überhaupt wieder ein (völlig unzureichendes) Vorkriegsniveau zu erreichen. Wenn sie dazu überhaupt die finanziellen Ressourcen und den politischen Willen aufbringen können. Zeithorizont mE eine Dekade.
Ansonsten zu den verlinkten Äußerungen Shurkins (muss man den kennen?) in Kurzform
1) Russland hat aktuell sicher nicht die Kapazität Kiew einzuebnen.
Russische Artillerie ist nicht in Reichweite Kiews, die dafür benötigten Munitionsmengen stehen an der Front überhaupt nicht zur Verfügung. Für Luftangriffe zur Flächenbombardierung ist nicht ausreichend Gerät vorhanden.
2) In der jetzigen Lage würde die mobilisierte finnische Armee die in Russland verbleibenden Verbände vernichtend schlagen und (plakativ) nach Archangelsk durchmarschieren. Irgendwann einmal wird es mal anders sein, aber aktuell wäre Russland völlig überfordert einen finnischen Angriff konventionell abzuwehren.
3) Die Nato würde aktuell garnicht länger als drei Tage benötigen um die verbleibenden russischen Verbände zu vernichten. Sicherlich haben wir eine Munitionsproblem (die Russen mittlerweile auch), aber auch nur in Teilbereichen. Es genügt ein Blick auf die Beschaffungszahlen um feststellen (wiederum plakativ) bis der US Luftwaffe die Bomben ausgehen haben die Russen schon sehr lange keine Panzer mehr. Merke: Munitionsproblem is nicht wenn das drölfte Kaliber gerade nicht in der vorgeschriebenen Menge zu Verfügung steht.
4) Die Russen sind nicht die Sowjetunion. Ich bleibe dabei, dass die eben nicht die Verluste absorbieren können mit denen die Rote Armee nach Westen marschiert ist. Einen Abnutzungskrieg gegen die reichsten Nationen der Erde und 800 Millionen Menschen führen zu wollen geht schlicht nicht.