05.05.2022, 23:05
(05.05.2022, 20:42)Quintus Fabius schrieb: Flugbahn:
Der Westen tut keineswegs wenig bis nichts oder mault gar nur herum. Wir sind längst hochaktiv in diesen Krieg verwickelt in einem Ausmaß, dass historisch meiner Ansicht nach beispiellos ist.
Und entsprechend könnte auch Russland etlichen Schaden gegen uns anrichten, dafür gibt es genug indirekte Wege - die ich hier jetzt mal intentional nicht alle anführe. Im Vergleich dazu wie sehr wir Russland in der Ukraine aktiv schaden (keineswegs nur durch Waffenlieferungen!), ist der Schaden welchen Russland gegen uns aktiv anrichtet extrem gering im Vergleich zu den Möglichkeiten.
Hallo Quintus Fabius
es ging bei der von mir zitierten Zeile um den Zusammenhang "globaler Atomkrieg" und das sich Russland hier viel vom Westen gefallen lässt und das man den Eindruck gewinnen kann, dass der Westen sich glücklich schätzen kann, dass das arme und vom Westen schlecht behandelte Russland nicht bereits die Atombome auf "den Westen" geworfen hat. Diesen Eindruck/Einschätzung teile ich nicht, da der Aggressor hier klar Russland ist (bei allen unklugen Entscheidungen, Worten etc. "des Westens" in den letzten Jahre und Jahrzehnten).
"Das Risiko dass das dann in einem globalen Atomkrieg mündet ist meiner Ansicht nach viel zu groß. Es ist bereits jetzt erstaunlich was sich Russland hier seitens des Westens "gefallen" lässt."
Der Westen hat gegen den Einmarsch im Februar relativ wenig getan war meine Aussage. Möglich wäre bspw. problemlos gewesen seit 2014 (=Kriegsbegin mit der Annektion der Krim ...) mit Waffen ohne Ende die Ukraine aufzurüsten.
Wenn die Ukraine über massenhaft Panzer, Flugzeuge, Luftabwehr, etc. modernster Art Anfang Februar verfügt hätte, dann wäre man in Russland vielleicht zu anderen Entscheidungen gekommen und nichts hätte man dem Westen vorwerfen können bzw. wäre daran falsch gewesen.
D.h. ich bezog mich auf den Zeitpunkt des Einmarschs. Danach wurde auf wirtschaftlicher Ebene einiges getan und auch Waffenlieferungen wurden, wenn auch zögerlich (durchaus auch teilweise nachvollziehbar) in Gang gebracht.
Aber auch daran ist nicht viel Verwerfliches und im Grunde seit Jahrzehnten der "normale Gang" (Koreakrieg 50er, Viatnam 70er, Afghanistan 80er ... von jeder Seite wurden immer Waffen geliefert. Also meiner Meinung nach historisch auch nicht beispiellos. Sondern im Kontext der jeweiligen Zeit der "normale Gang". Das heute auch mit anderen Mittel und auf anderen Wegen dem eigentlich unterlegenen und sich in einer Notlage befindlichen Land beigestanden wird, ist halt im Kontext der jeweiligen Zeit zu sehen.
Ich denke, Russland schont den Westen ganz sicher nicht. D.h. wenn Russland auf Möglichkeiten bisher verzichtet hat "dem Westen" zu schaden, dann ganz sicher nicht aufgrund von Menschenliebe, humanistischen Gedanken oder der Gleichen, sondern nur weil es kurz-, mittel- oder langfristig ihnen selber mehr schadet als "dem Westen" oder sie diese Gefahr zumindest sehen.
In Summe versucht "der Westen" hier, wenn auch nicht immer perfekt, einen Weg zu finden, außerhalb der Teilnahme an diesem Krieg/den Kriegshandlungen (bspw. den ukrainischen Luftraum zu überwachen/frei zu kämpfen) dem Unterdrückten zu helfen und mit dem Aggressor so wenig wie möglich "Geschäfte" mehr zu machen. Für mich schließt dies jedoch Öl und Gas klar aus. (<-- spätestens hier startet dann gleich die "wilde" Diskussion :-))
Mehr kann/sollte man als Dritter wohl auch nicht tun, aber das was im Großen und Ganzen getan wird, sollte und muss man in gewisser weise auch
.. ist doch länger/mehr geworden als ich wollte ... ich schweige dann ab hier wieder und beschränke mich wieder primär aufs mitlesen. Danke an alle für die interessanten Beiträge