31.03.2022, 08:09
Ja und Nein. Es war sogar ausnahmsweise einmal so, dass gerade die US-Dienste, die sich gerne, teils auch notgedrungen, nur auf SIGINT verlassen haben, gerade in der aktuellen Ukraine sogar eine recht gute HUMINT verzeichnen konnten. Das war aber auf die Lage in der Ukraine bezogen und weniger auf die Lage in Russland bzw. in der russischen Armee (dort dürfte die HUMINT tatsächlich eher gering ausgeprägt gewesen sein). Und umgekehrt haben die Russen, die traditionell eine eher gute HUMINT haben, dieses Mal ziemlich versagt, was die Lageeinschätzung in der Ukraine angeht.
Allerdings kann es auch sein, dass die eher negativen Erkenntnisse - d. h. dass die Ukrainer eben nicht die russischen Panzer mit Blumen begrüßen würden - durchaus von einigen Stellen in den russischen Diensten erfasst und gesehen wurden, aber dass sie "lieber" nicht an den Kreml weitergegeben wurden, da man befürchtet hat, dort dann bei der oberen Riege in Ungnade zu fallen. Quasi nach dem Motto: Lieber schöne ich den Bericht, damit mir nichts passiert, und sonderlich schlimm wird das eh nicht sein, da unsere Truppen sowieso einen Blitzsieg hinlegen werden...
Tja, das kann auch in die Hosen gehen, wie wir aktuell sehen.
Hierzu:
Schneemann
Allerdings kann es auch sein, dass die eher negativen Erkenntnisse - d. h. dass die Ukrainer eben nicht die russischen Panzer mit Blumen begrüßen würden - durchaus von einigen Stellen in den russischen Diensten erfasst und gesehen wurden, aber dass sie "lieber" nicht an den Kreml weitergegeben wurden, da man befürchtet hat, dort dann bei der oberen Riege in Ungnade zu fallen. Quasi nach dem Motto: Lieber schöne ich den Bericht, damit mir nichts passiert, und sonderlich schlimm wird das eh nicht sein, da unsere Truppen sowieso einen Blitzsieg hinlegen werden...
Tja, das kann auch in die Hosen gehen, wie wir aktuell sehen.
Hierzu:
Zitat:Präsident schlecht informierthttps://www.n-tv.de/politik/US-Regierung...36193.html
US-Regierung: Berater haben Angst vor Putin
Schon im Vorfeld scheint Russlands Präsident die Risiken eines Einmarsch in die Ukraine falsch eingeschätzt zu haben. Und auch jetzt scheine ihn sein Umfeld mit ehrlichen Lageeinschätzungen zu verschonen, glaubt das Weiße Haus. Für die US-Regierung ist das ein Grund zur Beunruhigung. [...]
Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield, sagte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: "Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert und wie die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird." Putins hochrangige Berater hätten "zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen". [...]
Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, es sei Anlass zur Sorge, wenn Putin falsch oder nicht informiert sei über die Vorgänge in der Ukraine. "Es ist sein Militär. Es ist sein Krieg. Er hat ihn gewählt." Die Tatsache, dass der russische Präsident vielleicht nicht alle Zusammenhänge kenne und vielleicht nicht ganz verstehe, in welchem Ausmaß seine Streitkräfte in der Ukraine versagten, sei beunruhigend. Auch der Chef des britischen Geheim- und Sicherheitsdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ), Jeremy Fleming, sieht Putin falsch beraten. Russische Soldaten hätten in der Ukraine Befehle verweigert, ihre eigene Ausrüstung sabotiert und versehentlich eines ihrer eigenen Flugzeuge abgeschossen.
Schneemann