16.03.2022, 17:56
@ Quintus
Ich stimme durchaus zu das wird zeitnah unsere konventionellen Fähigkeiten wiederherstellen und punktuell auch ausbauen müssen. Trotzdem zeigt der Krieg in der Ukraine, dass es keinen Anlass gibt in Panik oder sinnlosen Aktionismus zu verfallen. Könnten wir plötzlich vernünftig wirtschaften gäbe es nicht einmal eine Notwendigkeit für das angedachte Sondervermögen. Die Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf 2% würde vollkommen ausreichend um die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wieder herzustellen.
Jedenfalls ist die russische Armee hier und jetzt keine größere Bedrohung für Europa, ein etwaiger Angriff würde spektakulär scheitern. Natürlich kann sich das in Zukunft (in mindestens Jahren) wieder ändern, auch wenn ein Wiederaufbau der Armee ein immenser Kraftakt für Russland wäre. Und offen gestanden halte ich es für alles andere als gesichert, dass Russland das institutionell wie finanziell stemmen kann. Insofern reicht es am Ball zu bleiben und diesbezüglich nicht die Fehler der Vergangenheit zu machen wie Schneemann bereits ausgeführt hat. Wobei wir heute durchaus ein ganz klein wenig mehr Einblick haben als Fremde Heere Ost damals. Aus den USA war diesbezüglich ja auch schon zu vernehmen, dass so manches Wargame den bisherigen Kriegsverlauf sehr akkurat eingeschätzt hat. So falsch war man da nicht unterwegs.
Hinsichtlich der Flugverbotszone – natürlich besteht die Möglichkeit, dass die Einrichtung einer solchen zu einem vollumfänglichen Krieg auswachsen würde. Einen Automatismus dahin gibt es jedoch nicht. Insofern war meine Formulierung unpräzise – wenn es gelänge, eine Flugverbotszone halt auf eine Flugverbotszone zu beschränken würde die Nato sich nach meiner Überzeugung schnell und mit sehr wenigen Verlusten gegen die russischen Luftstreitkräfte im Einsatzgebiet durchsetzen können.
Die Frage ob eine Flugverbotszone a) militärisch und politisch sinnvoll ist und b) eine (nukleare) Eskalation einigermaßen sicher ausgeschlossen werden kann, ist unabhängig von einer möglichen Durchsetzung zu bewerten.
Ich persönlich halte eine Flugverbotszone im reinrassigen Sinn für eine ziemlich halbgare Sache, die den Krieg in der Ukraine angesichts der Nichtperformance der russischen Luftwaffe nicht entscheidend beeinflussen wird. Es bestünde dann sicherlich eben die Gefahr, dass man da in einen ausgeweiteten Konflikt mit Russland mehr oder weniger hineinrutscht. Ich bin da eher der Auffassung, dass wenn man das macht, es handwerklich auch so vernünftig wie möglich macht anstatt sich da zwischen einzelnen Eskalationsstufen zu verzetteln.
Sprich wenn Eingriff der Nato, dann vollumfängliche Luftunterstützung und Bekämpfung aller russischen Kräfte in der Ukraine. Mit der klaren Kommunikation, dass sich der Eingriff ausschließlich auf in der Ukraine involvierte Kräfte bezieht und russisches Gebiet ansonsten nicht angegriffen wird oder gar größere Feldzüge geplant sind. Ohne das wieder in aller Breite auszuführen meine ich doch, dass sich ein solches Vorgehen in Hinblick auf eine mögliche nukleare Eskalation kontrollieren ließe.
Ob eine solche Intervention nun angesichts der militärischen Lage vor Ort ganz aktuell gesteigert sinnvoll ist – ich meine ganz aktuell nein. Nicht solange die ukrainische Armee die Kriegslage einigermaßen stabil halten kann. Freilich kann man da über den Zustand der Streitkräfte der Kontrahenten geteilter Meinung sein, sich die Lage relativ schnell ändern oder irgendein Event uns zur Intervention zwingen, egal wie sinnvoll das dann objektiv betrachtet sein wird.
Insgesamt ist die Situation halt verfahren (welche Erkenntnis). Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass Putin den Krieg schnell in einer Weise beendet die er glaubhaft als Sieg verkaufen kann. Gleichzeitig halte ich es für illusorisch, dass der Westen den von dir favorisierten langjährigen Kleinkrieg im Europäischen Hinterhof ertragen könnte. Das mag rein militärisch betrachtet sinnvoll sein, unsere Gesellschaften werden damit aber nicht zurechtkommen.
Entsprechend läuft es halt mittelfristig wahlweise auf einen Verhandlungsfrieden hinaus mit dem die Ukraine leben kann, oder irgendetwas erzwingt unseren Kriegseintritt halt doch.
Ich stimme durchaus zu das wird zeitnah unsere konventionellen Fähigkeiten wiederherstellen und punktuell auch ausbauen müssen. Trotzdem zeigt der Krieg in der Ukraine, dass es keinen Anlass gibt in Panik oder sinnlosen Aktionismus zu verfallen. Könnten wir plötzlich vernünftig wirtschaften gäbe es nicht einmal eine Notwendigkeit für das angedachte Sondervermögen. Die Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf 2% würde vollkommen ausreichend um die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wieder herzustellen.
Jedenfalls ist die russische Armee hier und jetzt keine größere Bedrohung für Europa, ein etwaiger Angriff würde spektakulär scheitern. Natürlich kann sich das in Zukunft (in mindestens Jahren) wieder ändern, auch wenn ein Wiederaufbau der Armee ein immenser Kraftakt für Russland wäre. Und offen gestanden halte ich es für alles andere als gesichert, dass Russland das institutionell wie finanziell stemmen kann. Insofern reicht es am Ball zu bleiben und diesbezüglich nicht die Fehler der Vergangenheit zu machen wie Schneemann bereits ausgeführt hat. Wobei wir heute durchaus ein ganz klein wenig mehr Einblick haben als Fremde Heere Ost damals. Aus den USA war diesbezüglich ja auch schon zu vernehmen, dass so manches Wargame den bisherigen Kriegsverlauf sehr akkurat eingeschätzt hat. So falsch war man da nicht unterwegs.
Hinsichtlich der Flugverbotszone – natürlich besteht die Möglichkeit, dass die Einrichtung einer solchen zu einem vollumfänglichen Krieg auswachsen würde. Einen Automatismus dahin gibt es jedoch nicht. Insofern war meine Formulierung unpräzise – wenn es gelänge, eine Flugverbotszone halt auf eine Flugverbotszone zu beschränken würde die Nato sich nach meiner Überzeugung schnell und mit sehr wenigen Verlusten gegen die russischen Luftstreitkräfte im Einsatzgebiet durchsetzen können.
Die Frage ob eine Flugverbotszone a) militärisch und politisch sinnvoll ist und b) eine (nukleare) Eskalation einigermaßen sicher ausgeschlossen werden kann, ist unabhängig von einer möglichen Durchsetzung zu bewerten.
Ich persönlich halte eine Flugverbotszone im reinrassigen Sinn für eine ziemlich halbgare Sache, die den Krieg in der Ukraine angesichts der Nichtperformance der russischen Luftwaffe nicht entscheidend beeinflussen wird. Es bestünde dann sicherlich eben die Gefahr, dass man da in einen ausgeweiteten Konflikt mit Russland mehr oder weniger hineinrutscht. Ich bin da eher der Auffassung, dass wenn man das macht, es handwerklich auch so vernünftig wie möglich macht anstatt sich da zwischen einzelnen Eskalationsstufen zu verzetteln.
Sprich wenn Eingriff der Nato, dann vollumfängliche Luftunterstützung und Bekämpfung aller russischen Kräfte in der Ukraine. Mit der klaren Kommunikation, dass sich der Eingriff ausschließlich auf in der Ukraine involvierte Kräfte bezieht und russisches Gebiet ansonsten nicht angegriffen wird oder gar größere Feldzüge geplant sind. Ohne das wieder in aller Breite auszuführen meine ich doch, dass sich ein solches Vorgehen in Hinblick auf eine mögliche nukleare Eskalation kontrollieren ließe.
Ob eine solche Intervention nun angesichts der militärischen Lage vor Ort ganz aktuell gesteigert sinnvoll ist – ich meine ganz aktuell nein. Nicht solange die ukrainische Armee die Kriegslage einigermaßen stabil halten kann. Freilich kann man da über den Zustand der Streitkräfte der Kontrahenten geteilter Meinung sein, sich die Lage relativ schnell ändern oder irgendein Event uns zur Intervention zwingen, egal wie sinnvoll das dann objektiv betrachtet sein wird.
Insgesamt ist die Situation halt verfahren (welche Erkenntnis). Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass Putin den Krieg schnell in einer Weise beendet die er glaubhaft als Sieg verkaufen kann. Gleichzeitig halte ich es für illusorisch, dass der Westen den von dir favorisierten langjährigen Kleinkrieg im Europäischen Hinterhof ertragen könnte. Das mag rein militärisch betrachtet sinnvoll sein, unsere Gesellschaften werden damit aber nicht zurechtkommen.
Entsprechend läuft es halt mittelfristig wahlweise auf einen Verhandlungsfrieden hinaus mit dem die Ukraine leben kann, oder irgendetwas erzwingt unseren Kriegseintritt halt doch.