13.03.2022, 21:15
(13.03.2022, 21:06)Broensen schrieb: Für wie realistisch würdet Ihr folgendes erachten:
Beim Beschuss von Zielen im Westen der Ukraine (z.B. Waffenlieferungen) kommt es zum Grenzübertritt einzelner Marschflugkörper, Artillerieraketen o.ä. und zu deren Einschlag auf NATO-Territorium. Ist ja jetzt nicht vollends abwegig, so treffsicher wie sich die russischen Kräfte bisher präsentieren. Wäre es realistisch, dass der dadurch ausgelöste NATO-Bündnisfall doch noch zu der ansonsten indiskutablen Flugverbotszone als "eingeschränkte" Reaktion führt und es so zu einem reinen Luftkrieg NATO/Russland über der Ukraine ohne Konfrontation am Boden oder den Einsatz nuklearer Waffen kommt?
Es wäre ein Bündnisfall, Russland hätte angegriffen, aber würde durch die NATO nicht auf eigenem Territorium bedroht, wenn man z.B. die Flugverbotszone nur auf die Ukraine bis zum 31. Längengrad beschränkt....
Ich glaube nicht dass Rußland sich auf eine Art Flugverbotszone einlassen würde. Vor allem aus Prestigegründen denn die russische Luftwaffe wird bisher ja sowieso kaum eingesetzt, insofern könnte Rußland zumindest theoretisch auch ganz auf ihren Einsatz verzichten.
Eine andere Frage beschäftigt mich aber immer noch. Warum hat die ukrainische Armee nicht ernsthaft versucht Cherson zu verteidigen, welches von enormer strategischer Wichtigkeit gewesen ist, sondern die Verteidigung erst in Mykolaiv aufgebaut? Der Sinn dahinter erschließt sich mir überhaupt nicht. Ohne die Einnahme von Cherson wäre die russische Armee im Südwesten quasi erst einmal geblockt gewesen.