07.03.2022, 15:23
@Broensen
Und die Ukrainer haben gerade sicher andere Sorgen - bestehende Personalengpässe mal außen vor gelassen -, als extra noch rare Techniker und Ingenieure abzustellen, um fast 40 Jahre alte MiG-29 in tagelanger Schrauberarbeit wieder flügge zu machen. Und über andere Themen brauchen wir gar nicht nachdenken: Abstellung von Waffentechnikern, Piloten, Gewährleistung der Spritversorgung, Flugfeldinstandhaltung und -verteidigung sowie die russischen Optionen, die Vögel noch auf dem Transport oder halbzerlegt am Boden zu zerschlagen. Kurzum: Ein sinnloser Aufwand mit, wenn überhaupt eine abhebt, arg begrenzter Wirkung gegenüber dem Gegner. Und am Ende ballert noch ein ukrainischer Soldat mit seiner Stinger nach einer MiG, weil er sie für einen Russen hält...
@Nightwatch
Andererseits aber nein. Denn die Protagonisten des Kalten Krieges erschienen mir immer kalkulierender, berechnender und auch vorsichtiger als Putin und seine Clique heutzutage, die in den letzten Tagen schon einige äußerst fragwürdige bis irrational wirkende Aktionen vornahmen - und dieses obskure Hasardspiel war früher bzw. zu Zeiten des Kalten Krieges weit weniger ausgeprägt. Insofern würde ich dennoch zur Vorsicht raten.
Schneemann
Zitat:Gäbe es da vielleicht irgendwelche Tricks mit privaten Firmen zur unbewaffneten Überführung?Theoretisch ja, theoretisch könnte ich auch eine Fregatte zerlegen und über die Grenze schmuggeln. Aber praktisch ist es wenig sinnvoll. Eine zerlegte Maschine muss erst einmal vor Ort wieder zusammengebaut und in einen flugfähigen Zustand gebracht werden. D. h. da sind wir wieder bei der Logistikfrage.
Also z.B. Waffen runter und separat per LKW transportieren - über die EU eine PMC o.ä. beauftragen, die ehemalige MIG-Piloten beschäftigen - die fliegen dann die unbewaffneten Maschinen über die Grenze.
Abseits der Sinnhaftigkeit der Aktion, wäre das rechtlich eine Option?
Und die Ukrainer haben gerade sicher andere Sorgen - bestehende Personalengpässe mal außen vor gelassen -, als extra noch rare Techniker und Ingenieure abzustellen, um fast 40 Jahre alte MiG-29 in tagelanger Schrauberarbeit wieder flügge zu machen. Und über andere Themen brauchen wir gar nicht nachdenken: Abstellung von Waffentechnikern, Piloten, Gewährleistung der Spritversorgung, Flugfeldinstandhaltung und -verteidigung sowie die russischen Optionen, die Vögel noch auf dem Transport oder halbzerlegt am Boden zu zerschlagen. Kurzum: Ein sinnloser Aufwand mit, wenn überhaupt eine abhebt, arg begrenzter Wirkung gegenüber dem Gegner. Und am Ende ballert noch ein ukrainischer Soldat mit seiner Stinger nach einer MiG, weil er sie für einen Russen hält...
@Nightwatch
Zitat:Das militärische Kräftegleichgewicht in der Ukraine wird sich durch ein paar Kampfflugzeuge schlicht nicht relevant verschieben. Sie würden schnell, schlimmstenfalls nach wenigen Einsätzen neutralisiert werden – wie auch die restliche Ukrainische Luftwaffe es in weiten Teilen schon ist. Es wäre sogar ein leichtes (gesetzt den Fall man agiert halbwegs kompetent) die gelieferten Kampfflugzeuge sofort nach der Landungen wo auch immer in der Ukraine sofort auszuschalten.Das ist auch meine Meinung. Es ist quasi eine Pseudo-Drohungen, ein Gespinst, das hier aufgebaut wird. Und eine Handvoll alter MiG-29 wird in diesem "Erdkampfszenario" nichts wirklich bewirken können. Eher werden dadurch sogar noch Logistikkräfte gebunden, die man anderweitig sinnvoller einsetzen könnte.
Zitat:Auch ein Blick in die Geschichte lohnt vielleicht. Welche Konflikt in der jüngeren Geschichte wurde durch eine Kriegspartei jemals auf Waffenlieferanten allein aufgrund von Waffenlieferungen ausgedehnt? Mir fällt dazu nicht ein passendes Beispiel ein. Ergo ist die Gefahr überzeichnet.Einerseits ja. Es gab schon massive Interventionen der Weltmächte, wobei Waffen von der anderen Feldpostnummer an den Gegner geliefert wurden, ohne dass es zum Konflikt der beiden Blöcke kam (in bspw. Vietnam und Korea haben die Russen sogar massiv Kampfjets, Panzer und anderes schweres Gerät geliefert, und es gab keinen Zusammenprall mit den USA [höchstens den einen oder anderen abgeschossenen Sowjetpiloten]; in Afghanistan haben die USA Waffen, gerade auch Stinger, an die Afghanen geliefert, und es geschah auch nichts).
Andererseits aber nein. Denn die Protagonisten des Kalten Krieges erschienen mir immer kalkulierender, berechnender und auch vorsichtiger als Putin und seine Clique heutzutage, die in den letzten Tagen schon einige äußerst fragwürdige bis irrational wirkende Aktionen vornahmen - und dieses obskure Hasardspiel war früher bzw. zu Zeiten des Kalten Krieges weit weniger ausgeprägt. Insofern würde ich dennoch zur Vorsicht raten.
Schneemann