24.12.2018, 15:29
Dass in der Ukraine es teils extrem rechte Gruppierungen gibt, die militant und neofaschistisch ausgerichtet sind, ist nicht wirklich neu. Und ja, sie mischen auch im gegenwärtigen Konflikt mit. Sie haben allerdings keine Mehrheit, wie die gelenkte russische Presse gerne verlautbaren lässt. Genau genommen wird quasi jeder, der nicht die Moskauer Position und Wahrnehmung vertritt und teilt, von russischer Seite als irgendwie "faschistisch" bezeichnet. Dies geht sogar soweit, dass der bislang stramm prorussische Separatistenführer Alexander Sachartschenko, der vor einigen Wochen durch eine Bombenexplosion in Donezk abserviert wurde (vermutlich ein interner Machtkampf, ggf. auch unter Einmischung des FSB), von einigen Moskauer Kreisen als "Faschist" bezeichnet wurde, da er angeblich zum Kreml auf Distanz gegangen sein soll. Als ich dies mitbekommen habe, konnte ich mir ein Lächeln ob dieser lächerlichen Scharade nicht verkneifen.
Dieses inflationäre Bezeichnen von Abweichlern bzw. Andersdenkenden als "Faschisten" ist aber leider eine bittere russische Tradition, man muss sich nur mal die Rückmeldungen des NKWD (s. z. B. Alexander Orlow) aus dem Spanischen Bürgerkrieg anschauen - jeder Sozialist, Anarchist oder Sozialdemokrat in den Reihen der Spanischen Republik wurde als Faschist bezeichnet (und ggf. beseitigt), wenn er nicht die Moskauer Linie zu 100% einhielt.
Schneemann.
Dieses inflationäre Bezeichnen von Abweichlern bzw. Andersdenkenden als "Faschisten" ist aber leider eine bittere russische Tradition, man muss sich nur mal die Rückmeldungen des NKWD (s. z. B. Alexander Orlow) aus dem Spanischen Bürgerkrieg anschauen - jeder Sozialist, Anarchist oder Sozialdemokrat in den Reihen der Spanischen Republik wurde als Faschist bezeichnet (und ggf. beseitigt), wenn er nicht die Moskauer Linie zu 100% einhielt.
Schneemann.