Kooperation mit den Niederlanden
#1
Durch den Wirbel um den Euro-Hawk ist eine wahrscheinlich richtungweisende Entwicklung komplett untergegangen: Die am 28.05. verkündete weitgehende Kooperation der deutschen und niederländischen Streitkräfte in etwa 30 gemeinsamen Projekten. Der Bericht in "Deutsche Welle" (Link -hier-):
Zitat:Deutschland will für Europas Sicherheits-Rahmen sorgen

Deutschland treibt die Verzahnung der europäischen Verteidigung voran. Dabei achtet Verteidigungsminister de Maizière jedoch darauf, dass die Kernkompetenzen im Land bleiben. Es geht schließlich um die Souveränität.

Deutschland und die Niederlande wollen bei Verteidigungsprojekten enger zusammenarbeiten. Der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière und seine niederländische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert unterzeichneten dazu in Berlin eine Absichtserklärung, in der rund 30 gemeinsame Vorhaben genannt werden. "Wir wollen unsere Beziehungen auf allen Gebieten der Sicherheitspolitik, der Rüstung und im Bereich von Einsätzen vorantreiben", erklärte de Maizière. Unter anderem wurde vereinbart, eine Luftlandebrigade der Niederländer im kommenden Jahr unter das Kommando der deutschen "Division Schnelle Kräfte" zu stellen. Die gemeinsame Erklärung stellte Hennis-Plasschaert zufolge "ein noch nie da gewesenes Niveau der Kooperation" dar.

Bereits jetzt üben niederländische Panzergrenadiere in Deutschland, weil ihre eigene Armee keine Panzer mehr unterhält. Deutschland tritt bei den Sicherheitskooperationen in Europa in der Rolle des großen Partners auf, der eine breite Palette an militärischen Fähigkeiten vorhält, die die kleineren Länder abbauen müssen. "Das hat etwas zu tun mit unserem Verständnis als Rahmennation und das ist etwas anderes als Führungsnation", betonte de Maizière.

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Dass die Länder ihre militärischen Vorhaben stärker miteinander verschränken, ist zu einem großen Teil den Sparzwängen infolge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise geschuldet. Außerdem wird die europäische Sicherheitsarchitektur belastet, weil sich die USA zunehmend auf den pazifischen Raum ausrichten.

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Kein Abschied von militärischen Fähigkeiten

Kleinere Staaten haben bereits damit begonnen, vormals wichtige Teile ihres Verteidigungsapparates abzubauen. Deutschland ist kaum dazu bereit. De Maizière hat für die Bundeswehr die Formel "Breite vor Tiefe" vorgegeben. Sie umschreibt, dass die deutsche Armee von fast allem wenigstens ein bisschen kann. Verteidigungsminister de Maizière begründet das mit den Unwägbarkeiten der Zukunft: Man könne nicht auf alles gut vorbereitet sein. Aber man sollte für nichts gänzlich unvorbereitet sein. Militärexperten haben deswegen in der Vergangenheit von einer "Bonsai-Armee" gewarnt. Hier sieht de Maizière die Aufgabe der kleineren Nationen. Sie sollten für die Durchhaltefähigkeit der großen "punktuell" sorgen.

Der Text der Absichtserklärung ist auf der Seite des BMVG zu finden (in englisch, Link -hier-)
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#2
Ebenso heimlich wurde am 27.05.2013 eine Kooperation mit Polen vereinbart (Link -hier-):
Zitat:Vertiefung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Warnemünde, 27.05.2013.
Bei einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen hat Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maizière am 27. Mai im Marinestützpunkt Rostock-Warnemünde eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht eine noch engere Zusammenarbeit der Marinen beider Staaten vor.

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„Ganz neue Qualität von Zusammenarbeit“

Insgesamt 28 Projekte umfasst die Erklärung, die von gemeinsamer Ausbildung, einer gemeinsamen Überwachung der Ostsee bis hin zu gegebenfalls gemeinsamen Einsätzen oder Kooperationen beim Schiffsbau reichen. „"Das ist eine ganz neue Qualität von Zusammenarbeit in der Ostsee, für die Ostsee, für unsere beiden Staaten in der NATO und der Europäischen Union"“, betonte de Maizière.

Verteidigungsminister Siemoniak bedankte sich ausdrücklich für die Zusammenarbeit bei seinem deutschen Gegenüber, ist sie doch besonders wichtig für die konzeptionelle Weiterentwicklung der polnischen Marine. Die heute benannten Punkte seien der Beginn, konkrete Maßnahmen würden nun folgen. De Maizière ergänzte, die 28 Projekte würden nun priorisiert, die Umsetzung im Juni beginnen und in der Folge kontinuierlich ausgebaut. Diese neuartige Qualität der Verbindung sei „"in Anbetracht der Geschichte unserer Volker ein wirklicher Grund zur Freude"“, sagte er abschließend.
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#3
Finde das ein gutes Konzept für die Zukunft...
so lässt sich auf beiden Seiten erheblich Geld sparen...und weiterhin gewisse Fähigkeiten vorhalten...
Deutschland sollte schauen dass man mit den Benelux-Ländern, Dänemark, Polen, Tschechien, Ungarn und Österreich ähnliche Kapazitäten aufbaut... ich denke mit den Großen in Europa (England, Frankreich, Italien, SPanien) dürfte das bedeutend schwerer werden... da hier größere nationale Egoismen vorherrschen...

mit Holland, Belgien, Dänemark, Polen könnte man z.B. gemeinsame Marineverbände aufbauen (z.B. mit den holl. und Dänischen APAR Fregatten + F124 in ein europäisches BMD integrieren, oder gemeinsame Amphibische Komponenten aufbauen)
das wären 11 x APAR Fregatten
mit den anderen Ländern wären gemeinsame Heeresverbände und Ausrüstungspooling+ gemeinsame Übungen+ Beschaffung denkbar....

mit den Polen plant man ja gemeinsam die möglichen zukünftigen deutschen JSS zu bemannen...
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#4
ObiBiber schrieb:mit Holland, Belgien, Dänemark, Polen könnte man z.B. gemeinsame Marineverbände aufbauen
Insbesondere wäre eine Einbeziehung gerade Dänemarks interessant im Bezug darauf, dass die ebenso ihre Minenabwehrverbände erneuern müssen.

Im Bezug auf Landverbände wäre eine Umformung des MNC-NE-Korpskommandos analog 1 GE/NL wünschenswert, vielleicht nachdem man 1 GE/NL als Vorbild umgebaut hat.
Man unterstelle dann wie für 1 GE/NL ja durchaus angedacht permanent beiden Korps als JTF HQ (L) je ein bis zwei Divisionen je Beteiligungsstaat (DE/DE/NL/BE bzw. DE/PL/PL/DK) zzgl. Luftwaffenanteilen und dann hat man da wieder was vernünftiges auch auf Landseite, was gemeinsam trainieren kann etc.
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#5
Solche Kooperationen kann man doch in den Wind schieben solange es keine gemeisame europäische Außenpolitik gibt. Wir haben eine Deutsch Französische Brigade und was machen wir im Mali?
Genau.
Mehr als die Aufgabe von noch mehr Breite und Tiefe deutscherseits wird dabei nicht rumkommen.
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