"Berlin" zu Tanker umrüsten?
#1
Ist möglicherweise eine bescheuerte Idee, aber um sowas abzuklären gibt es ja Foren wie dieses:
Das 1. Los EGV hat sich zwar bewährt, aber dennoch wurden für die "Bonn" diverse Änderungen nötig. Am schwerwiegendsten ist dabei wohl die Modifikation des Antriebs, da andere Fahrprofile gefahren werden als seinerzeit erwartet.
Meine Idee: Wäre es sinnvoll -und evtl. sogar rentabel-. die beiden ersten EGV zu Tankern umzuwidmen und stattdessen zwei weitere Einheiten des 2.Los zu bauen? Durch Verzicht auf Festgüter etc. könnte die Besatzung sicher stark reduziert werden und man hätte Reservekapazitäten "für alle Fälle".
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#2
PKr schrieb:Ist möglicherweise eine bescheuerte Idee, aber um sowas abzuklären gibt es ja Foren wie dieses:
Das 1. Los EGV hat sich zwar bewährt, aber dennoch wurden für die "Bonn" diverse Änderungen nötig. Am schwerwiegendsten ist dabei wohl die Modifikation des Antriebs, da andere Fahrprofile gefahren werden als seinerzeit erwartet.
Meine Idee: Wäre es sinnvoll -und evtl. sogar rentabel-. die beiden ersten EGV zu Tankern umzuwidmen und stattdessen zwei weitere Einheiten des 2.Los zu bauen? Durch Verzicht auf Festgüter etc. könnte die Besatzung sicher stark reduziert werden und man hätte Reservekapazitäten "für alle Fälle".
Militärisch könnte das interessant sein, aber der Haushaltsausschuss wird Dich dafür skalpieren und vierteilen.

Nein, es ist wesentlich günstiger, 2 moderne, nach zivilen Standards konstruierte Doppelhüllentanker zu bauen und darauf 2 oder 4 MLG zu setzen.
Damit ist die Deutsche Marine dann auch super aufgestellt, denn die EGV kann man ja ebenfalls als Tanker einsetzen.
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#3
Mir ist klar, daß zwei neue EGV preislich in einer anderen Liga gebaut werden als zwei simple Doppelhüllentanker. Gegenrechnen könnte man mit:
- Betriebskosten. Durch die angepaßte Auslegung des Antriebs soll die "Bonn" bis zu 20% Kraftstoff sparen. (Edit: die Quelle muß ich noch wiederfinden..)
- Synergien. Man hätte 3 homogene Schiffe, was Ersatzteilhaltung etc. vereinfachen würde.
- Obsoleszenzen. Manche Systeme aus dem 1. Los sind oppe. Wenn man die rausschmeißt statt sie zu ersetzen, sinken die Unterhaltskosten und der nächste Werftaufenthalt wird billiger.
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#4
Ich glaube nicht, dass dies in irgendeiner Weise eine Option ist.
Ein EGV kostet was? 350Mio€ der letzte??

Zum Vergleich: Die Briten haben 4 Tanker (MARS bzw. Tide-Klasse) im Februar für 452Mio GBP bestellt. Für 4 Stück! Das ist bei einem Kurs von 0,83 momentan ein Preis von 545Mio€. Für 4 Stück!!
Für einen wären das 136Mio€.
Selbst bei dem üblichen Kostenwahnsinn und einer Verdoppelung des Preises in D ( :mrgreen: ) kostet ein Tanker "nur" 272Mio€.
Und da sind die Umrüstkosten für die beiden alten EGV noch nicht drin.
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#5
Wieviel Besatzung wäre für einen Betrieb der EGV als Tanker wohl nötig? Spessart und Rhön fahren mit 42 Mann Zivilbesatzung. Wäre das für das 1. Los auch machbar?
PS: Die Briten sind manchmal recht pragmatisch. Da es sich nicht um Kampfeinheiten handelt sondern um Hilfsschiffe, können die bei der Werft mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis gekauft werden. Aber das bringt uns hier nicht weiter.
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#6
Naja, es geht um popelige Tanker. Die Rhön und die Spessart waren auch zivil gebaut worden.
Ich halte 40 Mann für machbar, eher weniger. 30 zivile Besatzungen vielleicht.
Normalerweise muss man das so machen wie die Briten, und pro Einheit nicht mehr als 170Mio€ zahlen.
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#7
Ich denke, die Berlin-Klasse ist so spezialisiert, das eine Umrüstung zum Tanker keinen Sinn ergäbe.
Ein Tanker hat die Aufgabe, Treibstoff zu transportieren und dann an andere Schiffe bei Bedarf weiterzugeben. Die Einsatzgruppenversorger der Berlin-Klasse sind da flexibler, sie können z.B. auch feste Güter abgeben und sogar mit einer medizinischen Einrichtung für Notfälle ausgerüstet werden. Wieso diese Flexibilität aufgeben?
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#8
Mein Gedanke war NICHT, die beiden "alten" EGV loszuwerden, sondern Platz zu schaffen für ein homogenes 2. Los aus drei Schiffen.
Da ein Ersatz für "Rhön" und "Spessart" lange überfällig ist kam mir der Gedanke, die beiden Einheiten des ersten Loses dahin umzuwidmen. Damit hätte man zwei Doppelrumpftanker, die z.B. zu Ausbildungszwecken vielseitig genutzt werden können, und drei EGV auf neuestem Stand der Technik (und bei den deutschen Werften mehr Umsatz generiert als mit zwei "dummen" neuen Tankern, aber psst...)
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#9
Tiger schrieb:Die Einsatzgruppenversorger der Berlin-Klasse sind da flexibler
Vor allem ist die Kapazität der EGV in einer reinen Tankerrolle eher mager - in den Anfangsjahren von CTF150 wurde durchaus bemängelt, dass die EGV recht oft zum Auffüllen nach Djibouti mussten.
Und wenn man anfängt umzubauen um größere/mehr Tanks unterzubringen dann ist man eh auch gleich wieder bei einer Summe für die man zwei zivile Tanker passend umrüstet.
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#10
@kato
kannst du mal versuchen die Quellen nochmals zu finden
weil so recht vorstellen kann ich mir das eigentlich nicht
die EGVs der Berlin Klasse können

7.600 t Schiffsdiesel,
490 t Flugkraftstoff,
126 t Schmieröl,
71 t Kesselspeisewasser,
100 t Verbrauchsgüter,
1.075 t Festgüter
230 t Proviant

laden.

Das die 7600t Schiffsdiesel nicht lange reichen fällt mir schwer zu glauben.
Vor einiger Zeit hatte ich hier mal die Frage gestellt wieviel eine Fregatte überhaupt aufnehmen kann. Da kamen Zahlen wenn ich das richtig in Erinnerung habe von einigen wenigen Hundert Tonnen (vielleicht 350t).

Vielleicht liegt es an den 490t Flugkraftstoff ?


@Pkr
Dann vielleicht doch eher die 3 EGVs so behalten wie sie sind und für die zwei Betriebsstofftanker 2 JSS der Niederländer.

"8000 m3 of fuel, more than 1000 m3 of helicopter fuel, approx 450 m3 of potable water and approx 400 tonnes of ammunition and other supplie"


Grüße, Flugbahn
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#11
Flugbahn schrieb:@kato
Das die 7600t Schiffsdiesel nicht lange reichen fällt mir schwer zu glauben.
Vor einiger Zeit hatte ich hier mal die Frage gestellt wieviel eine Fregatte überhaupt aufnehmen kann. Da kamen Zahlen wenn ich das richtig in Erinnerung habe von einigen wenigen Hundert Tonnen (vielleicht 350t).
Hallo Flugbahn,
die 122er können ca. 600t bunkern. Bei max. Geschwindigkeit beträgt der Verbrauch nicht ganz 10t pro Stunde einschl. E-Diesel und Kleinverbraucher.
Die Verbrauchswerte der anderen Schiffsklassen würden mich übrigens sehr interessieren! Kann da jemand etwas zu schreiben?

Gruß
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