(Waffe) LRASM - neue(r) Seeziel-Flugkörper für die US Navy
#41
@Nelson,

Nelson schrieb:Wenn die Burkes weiterhin Luftschutz durch Trägerflugzeuge (die ihnen auch die Ziele suchen müssen) erhalten sollen, dann geht doch der angestrebte Effekt (eine Entlastung der Air Wing) zumindest teilweise flöten, oder irre ich mich da?

Soweit ich die Navy verstanden habe geht es vor allem darum die ASuW Fähigkeiten über die gesamte Flotte möglichst weit zu verteilen und nicht so sehr darum die Träger zu entlasten was durchaus auch geschähe (dazu später). Wohl aber geht es darum die effektive Bekämpfung von Überwasser Zielen (ASuW) ohne großartige Träger/Luft Unterstützung oder gar komplett ohne Träger zu ermöglichen. Aktuell schaut es ja ebenso so aus als das für jede auch noch so kleine ASuW Operation eine große Anzahl von Fighter von einen Träger oder einen nahen Flughafen aus gestartet massiert werden muss. So etwa wie im fahle der Bekämpfung eines einzigen Typ 052C/D oder selbst einer Type 054A Fregatte. Und sind die wenigen Träger einmal ausgelastet oder zu weit weg für einen großangelegten Angriff oder gar beschädigt oder zerstört so ist überhaupt kein ASuW von Seiten der US-Navy mehr möglich.

Würde man dagegen nun wie anscheinend auch geplant die vielen DDG-51, SSC, LPDs und LHD, LHAs mit LRSAMs und NSMs ausrüsten so würde die Notwendigkeit von massiven Luftangriffen bei ASuW Missionen gänzlich Missionen entfallen und man würde zudem auch eine viel größere Fläche effektiv mit tödlicher Feuerkraft zu jeder Zeit so abdecken können.
Hier Beispiel:

Eine P8, RQ4, X47C etc. oder auch nur ein Verbündetes Schiff (meines wegen selbst eins der Philippinischen Küstenwache) entdeckt eine Gruppe aus 1X Typ 052 Zerstörer und 2X Typ 054A Fregatten und meldet deren Position. Eine oder mehrere ca. 200 Meilen entfernte ASuW Gruppe fangen die entsprechende Meldung auf und feuern sogleich 32X LRSAMs auf dem Feind ab in ideal Fahl aktualisiert der Spotter noch die Position des Feindes während des Anfluges der LRSAMs. Wenn nicht so muss man auf die Aktiven und Passiven Sensoren und der KI der LRSAM oder NSM ihr Ziel selbständig zu finden vertrauen. Klappt alles, so hat man 3 Gegner weniger um die man sich sorgen muss und das ohne nur ein einziges Trägerflugzeug gebunden zu haben. Heute dagegen müsste man am mindestens 1X ganze Trägerstaffel plus Support für die Bekämpfung dieser 3 Gegner abstellen und das auch noch bei einer deutlich längeren Reaktionszeit. Die LRSAMs und NSM kann man dagegen sofort auf dem Feind abschießen wohingegen ein Luftangriff viel Zeit erfordert. Müsste man bei einen Luftangriff ja das auf Munitionieren von mindestens 10-12 Flugzeugen und deren Start einkalkulieren und diese Flugzeuge fehlen mir dann vielleicht auch noch an einen anderen vielleicht viel wichtigen Punkt.

Was den Luftschutz durch Trägerflugzeuge oder eben anderen Flugzeugen (z.b der USAF oder den von Verbündeten) für die ASuW Gruppen abgebalgt so wäre dieser nur in ideal Fahl gegeben. Der Verlust von Schiffen wird wie die Navy Admiräle ja bei Breakingdefense ja auch klar sagten auch einkalkuliert. Doch wehrlos gegen Luftangriffe währen die DDG51 aber ja trotzdem nicht schon gar nicht gegen Legacy Muster. Die Chinesen müssten zudem eine bedeutsame Anzahl an Flugzeugen für einen Angriff auf eine ASuW Gruppe mobilisieren und das bei dem Risiko das diese auch in einen Luftkampf mit überlegenen Flugzeugen der USN, USAF oder Verbündeten geraten könnten. Zudem würde das einleiteten eines Luftangriffes gegen die ASuW Gruppe nach ihrer Entdeckung auch einiges an Zeit benötigen was zum einen dazu führen kann das der Rot Chinesische Spotter den Kontakt verliert oder das die ASuW Gruppe Hilfe etwa in Form von verbündeten Flugzeugen anfordert und erhält.

In der Praxis würden die Rot Chinesen daher wohl eher selbst mit Weitriechenden Land und Seegestützten Seeziel FKs, Marschflugkörpern den Amerikanischen ASuW Verband angreifen. Dieser Angriff kann zwar gelingen doch kostet er in jeden Fahl die Chinesen auch eine Menge Raketen und Marschflugkörper die dann bei einen Angriff auf Gegnerische CVNs, LHA oder LHDs dann fehlen. Der Verlust eines oder mehrere DDGs und SSCs mag zwar schmerzen aber besser 10 oder mehr DDGs opfern als 1 Träger verlieren. Sprich alleine die Tatsache das der Rot Chinese seine Kräfte auf die Bekämpfung der ASuW Gruppen verwenden müsste wäre schon ein großer Strategischer Erfolg. Denn eine Fokussierung des Feindes wie jetzt auf 2-3 Trägergruppen wäre damit nicht mehr gegeben ergo wüchsen auch die Überlebens Chancen der Trägergruppen dramatisch an.

Nelson schrieb:Ein selbstständig operierender Burke-Verband müsste auch seine Ziele selbst finden können - sonst operiert er ja nicht "selbstständig". Sobald er allerdings in LRSAM-Reichweite an den Feind kommt, wird er - so oder so - sehr vermutlich seine Sensoren anstellen müssen, und sei es nur, um nicht überrascht zu werden.

Zielinformationen könnten aus zahlreichen Quälen stammen egal ob von anderen Schiffen, Seeaufklärern jeglicher Art (gerade Drohnen sind hier sehr Interessant). Natürlich könnte eine solche Gruppe einen Feind auch selbst aufklären was aber sehr schlecht wäre da der Feind dann eben einen ja auch sehen und bekämpfen kann. Dieses Szenario sollte logischerweise daher auch tunlichst vermieden werden und man hat auch eine Menge Möglichkeiten um diese zu tuchen. So etwa kann jedes LCS/SSC und DDG51 ja neben ASW/ASuW Hubschraubern ja auch völlig Selbständig Drohnen (MQ8, ScanEagle) einsetzten und deren Informationen auch verwerten.

Nelson schrieb:(bei der LRSAM wäre ich anstelle der US Navy allerdings auch chronisch skeptisch, die JSM funktioniert wenigstens schon mal), dass man den Reichweitenvorteil nicht über sonderlich lange Zeit wird halten können,

Die LRSAM ist an sich ja nur eine JSSAM-ER (Und diese ist ein Kampferprobtes Design) mit einer verbesserten Software und einen zusätzlichen Sucher mehr auch nicht. Sprich die LRSAM ist ein Low-Risk Konzept und sollte daher kein großes Problem für die USN sein. Die NSM dagegen hat den Vorteil, dass sie sofort zu Verfügung stünde und der LRSAM auch sonst sehr ähnlich ist, wobei aber auch viel kleiner.

Mich würde wie gesagt nicht überraschen wenn man am Ende sowohl NSM/JSM als auch LRSAM von den USA beschafft werden. Dabei würden die DDG51, F18E/F wie die B1 der USAF mit der größeren LRSAM ausgerüstet werden. Während die SSC die ja kein VLS System haben sollen mit der NSM ausgerüstet werden, einen Testschuss einer NSM von einen LCS aus gab es da schon letztes Jahr. An sich ist die NSM sogar das einzige FKS was den Anforderungen der Navy für die Seeziel FKs Komponente des neuen SSC das ab 2019 gebaut werden soll ja überhaupt gerecht wird.

Die Spezifikationen des SSC siehe hier:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.usni.org/2014/12/11/document-small-surface-combatant-factsheet">http://news.usni.org/2014/12/11/documen ... -factsheet</a><!-- m -->

Nelson schrieb:…zumal man im Sektor Seezielflugkörper die letzten Jahrzehnte geschlafen hat.

Das hat man wahrhaftig, wobei das leider für den ganzen Westen gilt (von Norwegen mahl abgesehen). So wurde ja noch 2009/10 von Gates den Idioten unter anderen auch die Harpoon Block III (VLS Harpoon) genau wie eine ASW Tomahawk noch gestrichen (Mit der Begründung das die Taliban ja keine Schiffe haben).

Nelson schrieb:Die Bedrohung durch SSK und SSN sehe ich allerdings auch - SSK und SSN sind die geborenen Schiffs-Killer.

Für mich ist die Bedrohung durch Rot Chinesische und Russische SSK und SSN/SSGN größer als die Bedrohung durch deren Seeziel FKs, Luftwaffen und ASBMs zusammen. Es faktisch zu einer Navy Tradition geworden das man bei jeder Übung von SSKs oder nun auch SSNs versenkt wird und noch schlimmer ein Rot Chinesischer SSK hat es sogar vor nicht zur langer Zeit fertig gebracht sich an einen US Träger sogar auf Sichtweite heranzuschleichen. Entdeckt hat man ihn erst als er neben der Trägergruppe auftauchte bzw. sein Periskop die Wasser Oberfläche durchbrach. Aktuell beschafft die Navy für CVNs und LHDs nun sogar Abstandsaktive Systeme zur Torpedo Abwehr am herkömmlich Beschaffungsprozess und ohne Ausschreibung vorbei.

Nelson schrieb:Ich hoffe allerdings sehr, dass die chinesischen SSN doch noch nicht ganz so gut sind wie die Franzosen,

Die Französischen SSNs sind kaum als Modern zu bezeichnen, so stammt die Rubis Klasse ja noch aus dem Jahr 1983 und ist eher eine Art Westentaschen Atom-U-Boot. Noch schlimmer ist das die Rubis Klasse nicht umsonst nachträglich nochmals modernisiert wurde weil sie in Vergleich zur Los Angeles oder Trafalgar Klasse als sehr laut galten. Von der Rubis versenkt zu werden ist daher mehr als nur peinlich für die US-Navy wenn man auch noch bedenkt, dass man von der Anwesenheit der Rubis beim Manöver auch noch wusste. Ich würde sofern ich die Wahl zwischen einer Rubis und einen Victor III hätte ohne zu zögern die Victor III wählen.

Nelson schrieb:Für den Preis einer Burke (habe da so was von 1,6 Milliarden Dollar gehört) würden die USA vermutlich zwei bis drei U216/U212 bekommen, bei einer größeren Bestellung von 10, 12 Booten noch entsprechend mehr.

Ich selbst habe die Idee auch immer wieder vorgebracht und auch im Kongress wurde die Beschaffung von eigenen SSKs immer wieder gefordert. Gerade die U 212 Klasse hatte es mir da besonders angetan und ich würde immer zum U-Boot greifen wenn ich zwischen einen Überwasser Kriegsschiff und einen U-Boot wählen könnte. Einige Nachteile haben aber SSKs trotzdem, zum einen eigenen sie sich wie alle U-Boote extrem schlecht für die Vernetzte Kriegsführung und um die geht es bei der LRSAM vor allem. Natürlich könnte man argumentieren, dass man mit 30-40 weiteren SSKs der U212 gar keine LRSAM mehr bräuchte und dem würde ich auch zustimmen. Das größere Problem aber liegt in der beschränkten Reichweite und Geschwindigkeit von SSKs die ihren Wert für eine blue-water Marine wie der USN dann doch arg reduziert. Ein SSK müsste also in der Region bereits vorgeschoben stationiert sein und hätte selbst dann nur einen sehr kleinen Operationsradius. Um die Rot Chinesen in ihren einen Häfen und Gewässern zu terrorisieren sind mobile Minen (wie die SLMM und die Mark 60 CAPTOR) wohl die weit bessere und billigere Wahl. In Zukunft dürften noch U-Boot Drohnen die Kampfkraft der US SSNs die mit dem VPM ausgerüstet werden sollen noch weiter steigern. Auch verfügt man bereits in so ziemlich jedem Kriegsszenario mit Rot China über eine SSK Flottille so etwa hat Japan um die 16-17 moderne SSKs, während Australien 8 besitzt und Süd Korea 9 und auch Taiwan will nun eine eigene U-Boot Flottille aufbauen.

Nelson schrieb:Warum für Taipeh sterben? Im Vietnamkrieg hat man ohne jegliche wirtschaftliche Kriese über 500000 Mann verloren, was 2 kompletten Trägergruppen mit Mann und Maus entspricht. Als Ergebnis heißt Saigon jetzt Ho Chi Minh Stadt.

Die Frage würde sich eher vor einen Krieg mit Sicherheit stellen (sprich soll man intervenieren oder nicht). Hier hängt viel davon ab wär im Weißen Haus sitzt ist es ein Schwächlich und Zauderer wie Obama so stehen die Chancen extrem gut das die USA nichts tuchen, doch ist es jemand anderes (Z.b Busch 3.0 oder selbst MS. Clinton etc.) so kann dies natürlich auch ganz anders aussehen. Sollten die Rot Chinesen aber (was Militärisch ja sinnvoll wäre) wie die Japaner in 2. Weltkrieg ihren Krieg gegen Taiwan mit einen Erstschlag gegen Okinawa, der 7 US-Flotte und Guam beginnen so hat man es hier mit dem Pearl Harbor Szenario zu tuchen. Da könnte selbst Obama sich nicht mehr von den Krieg mehr drücken ohne das bei der nächsten Wahl kein einziger Demokrat mehr in Kongress verträten wäre. Nicht zu kämpfen wäre so als ob FDR nach den Japanischen Angriff auf Pearl Harbour die Kapitulation verkündet hätte oder Bush Jr. nach 9/11 die Al Qaida zu Verhandlungen nach Washington eingeladen oder gleich den Islamischen Staat ausgerufen hätte. Man darf wie gesagt hier nicht den Fehler machen und Vietnam, Irak und Afghanistan die an sich Asymmetrische Kriege waren die sich auch noch über Jahre hinweg hinzogen mit einen Krieg USA vs. Rot China gleichzusetzten. Die USA mögen als eine Demokratie nicht die unbegrenzt Krieg führen können, ohne Wahlen zu verlieren. Doch ein Krieg zwischen den USA + Verbündete und Rot China wäre ein schneller, äußerst intensiver und blutiger Krieg der sich eben nicht mit den Asymmetrischen Kriegen aller Vietnam, Somalia, Afghanistan oder Irak oder den gegen die IS vergleichen ließe. Wenn, so sollte man einen solchen Krieg mit dem 2 Weltkrieg oder mit dem Korea Krieg 1950-51 der beinahe zu einen US Atomschlag gegen die Rot Chinesen und Nord Koreaner führte, vergleichen.
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