31.03.2018, 23:52
Alles in allem denke ich hat Damen/Blohm&Voss (Industriepolitisch) sowieso die Nase vorn.
Ich zitiere aus einem interessanten WELT Interview von Hein van Ameijden, dem Chef von Damen Schelde Naval Shipbuilding und Dieter Dehlke, Geschäftsführer von Blohm+Voss. (Interessant auch i.B. auf die kürzliche Zuliefer-Frage hier im Thread)
Bei solchen Argumenten wie dem Kompetenzaufbau statt dem befürchteten Fähigkeitsverlust bei Vergabe an einen EU-Wettbewerber, sieht es für GNY wohl eher schlecht aus (vorausgesetzt gleichwertiges Produkt).
Ich zitiere aus einem interessanten WELT Interview von Hein van Ameijden, dem Chef von Damen Schelde Naval Shipbuilding und Dieter Dehlke, Geschäftsführer von Blohm+Voss. (Interessant auch i.B. auf die kürzliche Zuliefer-Frage hier im Thread)
Zitat:WELT: Wenn Damen Shipyards gemeinsam mit Blohm+Voss zum Zuge kommt – wie wird die Arbeit zwischen beiden Unternehmen aufgeteilt werden?https://www.welt.de/regionales/hamburg/a...holen.html
Van Ameijden: Der Bau der Schiffe würde wie vertraglich vereinbart in Hamburg bei Blohm+Voss stattfinden. Das beinhaltet auch die Vergabe zahlreicher Unteraufträge an deutsche Zuliefererfirmen, insbesondere aus dem Mittelstand. Wir gehen daher davon aus, dass der deutsche Anteil an der gesamten Wertschöpfung der Schiffe etwa 70 Prozent betragen wird. In den Niederlanden würden wir für die Fregatten des Typs MKS 180 nur das Basisdesign anfertigen. [...]
Dehlke: Für Blohm+Voss und Hamburg ist entscheidend: Ohne ein detailliertes Design und die technologischen Anweisungen zur Bauausführung kann man mit dem Basisdesign natürlich nicht viel anfangen. Die Frage ist also, wer die Details planen wird. Hier waren wir uns mit Damen von Anfang an einig: Das muss parallel zum Bau der Schiffe hier vor Ort gemacht werden, möglichst auf Deutsch. Dafür brauchen wir eine Deutsch sprechende Mannschaft. Und was die Zulieferungen angeht: Auch bei den aktuellen Projekten von Fregatten und Korvetten für die Deutsche Marine lag die Wertschöpfung nicht ausschließlich in Deutschland. Die von uns angestrebte Quote von rund 70 Prozent Wertschöpfung in Deutschland ist daher hervorragend.
WELT: Bauen Sie bei Blohm+Voss eine neue Konstruktionsabteilung auf, wenn Sie den Auftrag für die MKS 180 erhalten? Die frühere Konstruktionsabteilung von Blohm+Voss hat ja ThyssenKrupp beim Verkauf der Werft an den britischen Finanzinvestor Star Capital Partners 2012 behalten.
Dehlke: Das stimmt durchaus. Wir müssen bereits für die Produktion der nächsten Serie von fünf Korvetten K130 wieder mehr Kapazität bei der Konstruktion hier auf der Werft haben. [...]
Wir würden 150 bis 200 zusätzliche Ingenieure brauchen, wenn Damen und Blohm+Voss den Zuschlag für das MKS 180 bekämen. [...]
WELT: Würde der Auftrag für das MKS 180 Blohm+Voss in die Lage versetzen, wieder selbst Marineschiffe zu konstruieren wie in früherer Zeit?
Dehlke: Ja, wir würden diese Kompetenz gern wiedererlangen. Der Auftrag würde uns dabei einen großen Schritt weiterbringen. Das wiederum würde dem Standort Deutschland insgesamt nützen, zumal der Überwasserschiffbau auch nach dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung Schlüsseltechnologie werden soll.
Bei solchen Argumenten wie dem Kompetenzaufbau statt dem befürchteten Fähigkeitsverlust bei Vergabe an einen EU-Wettbewerber, sieht es für GNY wohl eher schlecht aus (vorausgesetzt gleichwertiges Produkt).