Gezogene Artilleri
#1
Ist die Gezogene Artilleri nicht Überflüssig geworden?Raketten Artilleri ist doch wirkungsvoller oder?
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#2
Also erstens ist das Gegenstück zur gezogenen Artillerie nicht die Raketenartillerie, sondern die selbstfahrende Artillerie.
Letztere ist viel mobiler als die gezogene Artillerie. Dafür kann gezogene Ari mit Hubschraubern transportiert und dadurch auch an Orte gebracht werden, wo die selbstfahrende Artillerie nicht mehr hinkommt, z.B. ins Gebirge.

Was effektiver ist, also herkömmliche Artillerie oder Raketenartillerie, kann ich nicht genau beantworten. Raketen-Ari sollte eine grössere Reichweite haben und natürlich eine grössere Kadenz pro System (bis das Magazin leer ist). Aber wie siehts z.B. beim Preis aus? Und bei der Genauigkeit (von ungelenkter Munition)?
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#3
Was man gerne mal vergisst ist dass Krieg einen wirtschaftlichen und einen logistischen Aspekt hat. Die Hauptvorteile gezogener Artillerie sehe ich insofern in den deutlich geringeren Kosten bei Anschaffung und Unterhalt, einer wesentlich einfacheren Wartung/Reparatur am Einsatzort. Selbstfahrlafetten sind insofern nur bedingt in größerer Zahl einsatzfähig zu halten, bzw haben Kosten/Nutzen einfach Grenzen. Auch bei einer aus technischer Sicht besseren Lösung.
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#4
beim wirtschaftlichen Aspekt kommt es darauf an wofür Armee gut sein soll, wenn man von einer lange Fiedensperiode ausgeht wo Armee nur eine Art Platzhalter ist dann ja, ist gezogene Artillerie wirtschaftlicher. Wenn dagegen Armee tatsächlich für den Krieg vorgesehen ist dann sind die Selbstfahrlafetten letztendlich wirtschaftlicher, denn in so einem Fall existiert die Armee ja um im Krieg maximale Leistung zu erzielen, das Geld auch im Frieden wird ausgegeben um im Krieg diese maximale Leistung zu bekommen.
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#5
Zitat:Wenn dagegen Armee tatsächlich für den Krieg vorgesehen ist dann sind die Selbstfahrlafetten letztendlich wirtschaftlicher, denn in so einem Fall existiert die Armee ja um im Krieg maximale Leistung zu erzielen, das Geld auch im Frieden wird ausgegeben um im Krieg diese maximale Leistung zu bekommen.

És ist exakt umgekehrt, wie Du geschrieben hast. Niemand wird im Krieg tausende Selbstfahrlafetten unterhalten. Bei gezogener Artillerie überhaupt kein Problem.
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#6
wieso sollen Tausende Selbstfahrlafetten im Krieg ein Problem sein? Wenn plötzlich nicht 1-3% des BIP fürs Militär ausgegeben werden sondern 50-80% und mehr ist das Geld da.......
Entscheidend im Krieg wird sein wie schnell Artillerie feuern kann, wie schnell sie die Stellung wechselt und wie gut sie gegen Bomblets etc. geschützt ist, gänzlich ohne Belang werden dagegen Ersparnisse durch gezogene Artillerie in der Friedenszeit.
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#7
Kosmos schrieb:wieso sollen Tausende Selbstfahrlafetten im Krieg ein Problem sein? Wenn plötzlich nicht 1-3% des BIP fürs Militär ausgegeben werden sondern 50-80% und mehr ist das Geld da.......
Entscheidend im Krieg wird sein wie schnell Artillerie feuern kann, wie schnell sie die Stellung wechselt und wie gut sie gegen Bomblets etc. geschützt ist, gänzlich ohne Belang werden dagegen Ersparnisse durch gezogene Artillerie in der Friedenszeit.

Weil Geld nicht alles ist. Es kommt auf die verfügbaren Produktionskapazitäten und Rohstoffe an. Eine gezogene Lafette läßt sich wesentlich leichter und mit weniger Rohstoffen produzieren als eine selbstfahrende.
Gruß

ede
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#8
Bei gezogener Ari muss ab und an mal ein Rad gewechselt und das Rohr getauscht werden. An einer PzH 2000 (Nichts dagegen, super Teil!) ) hängt ein ganzer Rattenschwanz Logistik(er) hinten dran.
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#9
Kosmos schrieb:beim wirtschaftlichen Aspekt kommt es darauf an wofür Armee gut sein soll, wenn man von einer lange Fiedensperiode ausgeht wo Armee nur eine Art Platzhalter ist dann ja, ist gezogene Artillerie wirtschaftlicher. Wenn dagegen Armee tatsächlich für den Krieg vorgesehen ist dann sind die Selbstfahrlafetten letztendlich wirtschaftlicher, denn in so einem Fall existiert die Armee ja um im Krieg maximale Leistung zu erzielen, das Geld auch im Frieden wird ausgegeben um im Krieg diese maximale Leistung zu bekommen.
In einem großen Krieg möchte man aber auch eine Armee mit möglichst großer Mannschaftsstärke haben. Keine Volkswirtschaft ist stark genug um alle Männer (und Frauen) von 18 bis 40 Jahre mit den teuersten Waffen auszurüsten. Bei einer Berufsarmee stellt sich die Situation anders da.

Unabhängig davon stellt sich die Frage, welche Art von Mobilität benötige ich. Gezogene Artillerie ist gut strategisch luftverlastbar und kann taktisch mit dem Helikopter transportiert werden. Auf der Straße ist sie hinter einem LKW nicht langsamer als eine Panzerhaubitze. Um Feldlager wie z.B. bei der Bundeswehr in Afghanistan zu sichern, ist sie einer Panzerhaubitze überlegen.

In einem klassischen Bewegungskrieg zwischen Panzerarmeen sieht es natürlich anders aus, da wird gezogene Artillerie überrannt, von Gegenfeuer vernichtet oder kann den eigenen Truppen nicht folgen.

Was eine Armee braucht, hängt davon ab, wo und gegen wen sie kämpfen muß. Wahrscheinlich benötigt sie sowohl gezogene Artillerie als auch Selbstfahrlafetten.
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#10
Ich glaube die ganze Diskussion geht an der Frage vorbei.
Die Frage war, wenn ich das richtig verstehe, ob gezogene oder glatte Rohre heute das Mittel der Wahl sind und nicht ob Pferdewagen oder handgezogene Kanonen genutzt werden sollen.
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#11
Ein Beispiel für moderne gezogene Artillerie:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/M777_howitzer">http://en.wikipedia.org/wiki/M777_howitzer</a><!-- m -->

Kann mit Hubschrauber transportiert werden und solche leichten Geschütze sind im Gebirgskampf und für Kämpfe in anderem Terrain in dem SFL nicht operieren können ausgesprochen wertvoll. Man kann die sehr leicht auf deutlich höheren Grund bringen und dann von dort aus damit alles beherrschen.
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