Maghreb
#1
Über Marokko, Algerien und Tunesien haben wir jeweils eigene Stränge. Dabei zeigt sich, dass die Probleme vielfach über die Ländergrenzen hinweg übergreifen.

Wir haben daher auch in unserer Hauptseite ein eigenes Sammeldossier zu den Maghrebstaateneingerichtet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/artikel-analysen/170-arabien-maghreb-arabisch-ferner-westen.html">http://www.globaldefence.net/artikel-an ... esten.html</a><!-- m -->
Wobei sich neben den drei vorgenannten Staaten auch Mauretanien und Libyen zur Union des Arabischen Maghreb zusammen geschlossen haben.
Damit haben wir 5 Länder in einer Region - und mit einer erfolgreichen Unabhängigkeitsbewegung der Saharuis werden es sogar 6 Staaten.

Und im Zuge der aktuellen Unruhen nehmen viele Artikel auch mehrere der zum Maghreb gehörenden Staaten "in's Visier".
Z.B.:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/maghreb100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/maghreb100.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Wirtschaftslage der Maghreb-Staaten
Eine Region, drei Länder, viele Probleme


Der politische Umsturz erschüttert Tunesien, doch auch im Nachbarland Algerien kommt es immer wieder zu gewaltsamen Protesten. Marokko gilt als stabil, ist aber das Armenhaus des Maghreb. Würden die Staaten ihre wirtschaftlichen Kräfte bündeln, könnten sie eine florierende Region sein.

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Stand: 16.01.2011 13:32 Uhr
Anstatt diese Artikel jeweils zu jedem Land separat zu posten erscheint es mir sinnvoll, einen "Sammelthread" einzurichten, der die gemeinsamen Berichte zu den drei Staaten zusammen fasst.
Meinungen und Meldungen, die jeweils nur eines der beteiligten Länder betreffen, sollten dagegen weiterhin und der vorgenannten Länderberichten gepostet werden.
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#2
Hehe war am überlegen wo am besten zu posten, dies is auch ne Möglichkeit ^^.
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#3
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tunesien214.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tunesien214.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach dem Umsturz in Tunesien
Die Angst vor der Kettenreaktion

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In der Region wächst derweil die Sorge, dass der erfolgreiche Umsturz in Tunesien sich auch auf andere Staaten auswirken könnte. Amr Moussa, der Chef der Liga, nannte die Ereignisse gefährlich und historisch, würden diese doch "den Beginn einer Ära und das Ende einer anderen" bedeuten.
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#4
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:misere-in-nordafrika-angst-vor-dem-tunesischen-virus/50215963.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 15963.html</a><!-- m -->
Zitat:17.01.2011, 14:35
Misere in Nordafrika
Angst vor dem tunesischen Virus

Eine verfehlte Wirtschaftspolitik löst die Unruhen in Tunesien aus. Die Nachbarländer sind nervös, denn auch bei ihnen gibt es arbeitslose und frustrierte Jugendliche. FTD.de analysiert die ökonomische Situation der nordafrikanischen Länder.
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#5
Im Zusammenhang mit dem Beitrag im Tunesien-Thread...
Zitat:Nach dem Umsturz in Tunesien

Eine Kettenreaktion ist kaum wahrscheinlich

Die Tunesier haben Diktator Ben Ali davongejagt - erfolgreich, wie es scheint. In mehreren Ländern der Region wird nicht viel weniger autokratisch regiert. Steht jetzt, nach dem Machtwechsel in Tunis, auch eine Revolte in Syrien, Jordanien oder anderen Golfstaaten an?

Im jordanischen Finanzministerium haben sie in der vergangenen Woche ein paar Nachtschichten eingelegt. Das war sicherlich auch eine Reaktion auf die Vorgänge in Tunesien. Unabhängig davon waren Korrekturen im Sozialbereich jedoch zu erwarten, Revolutionäres wie in Tunis aber nicht. Es gab in Amman kleinere, friedliche Demonstrationen von ein paar Tausend, in Jordanien nichts Außergewöhnliches.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tunesien250.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tunesien250.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#6
Der Maghreb und die Rolle der Franzosen...
Zitat:Frankreichs Tunesien-Politik

Alter Freund, neues Problem

Der Sturz von Tunesiens Diktator Ben Ali stürzt die französische Regierung in ein Dilemma. Jahrelang feierte Paris den Alleinherrscher als Freund, jetzt bereut Präsident Sarkozy die Lobeshymnen - und muss seinen Kurs in Nordafrika komplett überdenken.

Missverstanden fühlt sie sich, "falsch interpretiert" und - bitteschön - sie ist nachgerade "schockiert": Michèle Alliot-Marie, Frankreichs unlängst gekürte Außenministerin, gab vor dem Parlament jüngst die Rolle des unschuldigen Opfers. Der Anlass: Die Abgeordneten der Opposition hatten die Ressortchefin zu ihren Einlassungen zur den Entwicklungen in Tunesien befragt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,740383,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 83,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#7
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:aufruhr-in-nordafrika-proteste-in-tunesien-schwappen-auf-algerien-ueber/60000406.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 00406.html</a><!-- m -->
Zitat:22.01.2011, 16:39 Schriftgröße: AAA
Aufruhr in Nordafrika
Proteste in Tunesien schwappen auf Algerien über

Mehr Demokratie wagen: Die Demonstranten in Tunesien und Algerien lassen nicht locker. Weg mit allen Vertretern des alten Regimes, fordern die Tunesier. Auch Polizisten demonstrieren mit. In Algier schlagen sie zu.

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#8
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,741338,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 38,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 24.01.2011

Nordafrika
Tunesien-Revolution zwingt Europa zum Umdenken


Der Umsturz in Tunis hat die Europäische Union überrollt - und Frankreichs widersprüchliche Politik entlarvt. In anderen nordafrikanischen Staaten drohen nun weitere Proteste. Die Europäer müssen ihre Haltung überdenken: Setzen sie auf Demokratie oder Stabilität?
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"Durchwurschteln wie bisher geht nicht"

Immer lauter werden nun selbstkritische Stimmen. Im Rückblick sei es ein Fehler gewesen, auf autoritäre Regime zu setzen, sagt Rainer Stinner, außenpolitischer Experte der FDP im Bundestag.
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"Die EU gilt als Kraft des Guten, aber was sie betreibt, ist knallharte Interessenspolitik", sagt Annegret Bendiek, Expertin für EU-Außenpolitik bei der Stiftung Wissenschaft Politik in Berlin. "Die EU müsse sich fragen, ob sie mit Staaten kooperien will, wo die Menschenrechte mit Füßen getreten werden." Wichtig sei es, konsequent zu sein: "Durchwurschteln wie bisher führt nicht zu effektiver Politik."

Es sind vor allem die skandinavischen Staaten, die an deutlichen Worten der EU interessiert sind und auf die Einhaltung von Menschenrechten pochen. Beim Außenministertreffen am 31. Januar dürfte der Maghreb Thema werden.

Europäische Union umschmeichelt Gaddafi

Schon bald könnte die Haltung der Europäischen Union erneut getestet werden.
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#9
Ja, ich weiß, Syrien ist nicht so ganz Maghreb, aber vom Thema her und wg. des Algerien-Hinweises dennoch mal hier drin...
Zitat:Protestwelle

Oppositionelle in Algerien und Syrien formieren sich

Erst Tunesien, nun Ägypten, bald Algerien und Syrien? Gegen die Herrschaft von Präsident Abdelaziz Bouteflika haben Tausende Algerier demonstriert. In Syrien riefen Oppositionelle für Freitag zum "Tag des Zorns" gegen die Regierung unter Präsident Baschir el Assad auf.

Algier/Paris - Die Revolten in Tunesien und Ägypten animieren die Opposition in anderen autoritär regierten arabischen Ländern zu Protesten. Gegen das herrschende System und die sozialen Missstände formierte sich am Dienstag in Algerien breiter Widerstand. Knapp 90.000 Krankenpfleger sowie Beschäftigte aus dem Bildungssektor streikten. Mehrere Gewerkschaften kündigten zudem für die kommenden Tage große Streiks an.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,743026,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 26,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#10
Macht der Westen ja ganze Arbeit beim Aufräumen.. (Ironie)

Naja wenn Ägypten es endlich geschafft hat wird auch in den anderen Regionen noch mehr Wille und Mut heranwachsen sich gegen die heimische Regierung zu stellen und auf die Misslage hinzuweisen.
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#11
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:unruhen-in-aegypten-desertec-soll-nordafrika-stabilisieren/60007469.html">http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 07469.html</a><!-- m -->
Zitat:04.02.2011, 10:53
Unruhen in Ägypten
Desertec soll Nordafrika stabilisieren

Die Aufstände in Ägypten und Tunesien spielen den Kritikern des Wüstenstromprojekts in die Hände. Doch die Planer der Energieinitiative geben sich zuversichtlich: Die Solar- und Windkraftwerke sollen den Ländern den ersehnten wirtschaftlichen Fortschritt bringen.
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(guter Ansatz - dazu unser Dossier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/artikel-analysen/170-arabien-maghreb-arabisch-ferner-westen.html">http://www.globaldefence.net/artikel-an ... esten.html</a><!-- m -->)
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#12
Zitat:30 Millionen Euro für Nordafrika

Mit drei Hilfsfonds will die Bundesregierung nordafrikanische Staaten auf dem Weg zur Demokratie unterstützen. Kurzmeldungen im Überblick.

Mit mehr als 30 Millionen Euro will die Bundesregierung nordafrikanischen Staaten wie Ägypten und Tunesien auf ihrem Weg zur Demokratie helfen. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sagte, die Bundesregierung habe drei Hilfsfonds zur Unterstützung von Demokratie, Bildung sowie der Wirtschaft aufgelegt.

Die Ereignisse in der arabischen Welt seien ein "historisches Zeitfenster", in dem Deutschland einem "wahren Freiheits- und Demokratieprozess" beistehen könne, sagte Niebel. Nach Angaben des Entwicklungshilfeministeriums in Berlin stehen dem Demokratiefonds 3,25 Millionen Euro zur Verfügung, der Topf für Bildung und berufliche Ausbildung umfasst acht Millionen Euro. Für die Förderung der Wirtschaft seien 20 Millionen Euro eingeplant.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-millionen-euro-fuer-nordafrika-1.1063395">http://www.sueddeutsche.de/politik/poli ... -1.1063395</a><!-- m -->

Schneemann.
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#13
Ein wesentlicher Bestandteil des Maghreb ist der Westsahara-Konflikt. Das EM widmet dem Konflikt einen umfangreichen Artikel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20110214">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20110214</a><!-- m -->
Zitat:Menschenrechte als Vorwand für die Unterstützung von Partikularismus?

Menschenrechtsgruppen, Medien und Politiker kritisieren im Westsahara-Konflikt vor allem Marokko. Die Bevölkerung der Region sei bedroht durch Diskriminierung und Ausplünderung ihrer Reichtümer. Im Herbst vergangenen Jahres haben Bewohner der Westsahara aus Protest ein sogenanntes Lager der Würde errichtet. Es wurde von marokkanischen Sicherheitskräften geräumt. Wieder geriet Marokko ins Kreuzfeuer öffentlicher Proteste in Europa. Unser Autor ist Marokkaner und erblickt in den Aktionen das Werk „marokkofeindlicher Lobbyisten auf die EU-Außenpolitik“.

Von Mohammed Khallouk
EM 02-11 · 03.02.2011

Die Räumung des Lagers Gdeim Izik in der Nähe von Laayoune in der marokkanischen Südprovinz und die anschließenden gewalttätigen Unruhen in der Stadt Laayoune haben zu heftigen Reaktionen in Europa geführt.
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„Einseitige Parteinahme der höchsten europäischen Legislative“

Die von der POLISARIO vertretene und lange Zeit auch in Europa als widerlegt geltende These, dass Marokko mit Gewalt die ehemals spanisch beherrschte Westsaharaprovinz besetzt habe und der dortigen Bevölkerung ihr Selbstbestimmungsrecht vorenthalte, findet wieder verbreitete Anhängerschaft nördlich des Mittelmeers
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Treibende Kraft gegen Marokko sind spanische Konservative

Die Initiative zur einseitigen Parteinahme des EU-Parlaments ging vor allem von Abgeordneten der spanischen konservativen Partido Popular (PP) aus, die ihre historischen Wurzeln im Franko-Regime besitzt.
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Sozioökonomische Unzulänglichkeiten dienen der POLISARIO zur Rekrutierung neuer Anhängerschaft

Bei der Entscheidung für den Entschließungsantrag im EU-Parlament wurde die Tatsache nicht berücksichtigt, dass die Lagerproteste in Gdeim Izik zeitgleich mit offiziellen Verhandlungen zum endgültigen Status der marokkanischen Südprovinzen stattfanden.
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„Souveräne Westsahara“ – keine Garantie für Frieden

Schließlich hatte sich gerade in Europa, aber auch in den USA, wo die Verhandlungen stattfanden, vermehrt die Erkenntnis durchgesetzt, dass die von der UNO ursprünglich favorisierte Referendumslösung, die nach ihren Befürwortern mutmaßlich auf eine „souveräne Westsahara“ hätte hinauslaufen sollen, nicht die Garantie für den erstrebten Frieden und die Prosperität in der Region darstellen würde.
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Algerischer Hegemonieanspruch im Maghreb kollidiert mit marokkanischen Friedensinitiativen

Europa sollte sich zudem verstärkt dem Interesse des Obristensystems Algeriens bewusst sein, demokratische Entwicklungen im Nachbarland nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen oder gar bewusst zu unterminieren. Die Aufrechterhaltung des bewaffneten Konflikts und damit auch die Erneuerung des Ausnahmezustands in den marokkanischen Südprovinzen dienen dem algerischen Geheimdienst hierbei seit Jahren als probates Mittel.
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Ist den Berbern in Marokko mittlerweile der öffentliche Gebrauch ihrer verschiedenen Berbersprachen zugestanden, denen sogar in einigen Regionen der Status als zweite Unterrichtssprache zugewiesen ist, hat das algerische Obristensystem jegliche Anliegen seiner berberischen Völker bislang ignoriert. Diesbezügliche Forderungen zogen sogar immer wieder Repressionen des Regimes mit Inhaftierungen und Folterungen nach sich.
Auch die von den Protestierern zu Recht beklagten sozialstaatlichen Defizite werden in Marokko öffentlich thematisiert und es bestehen politische Bemühungen, diese zu minimieren. König Mohammed VI. hat die Bekämpfung der Armut nicht nur zu einem seiner Hauptanliegen erklärt, sondern seit seiner Inthronisierung 1999 sind zahlreiche staatlich unterstützte Projekte zum Abbau von Analphabetismus und Bildungsdefiziten ins Leben gerufen worden, um den Betroffenen für einen Ausweg aus der Dauerarmut die Basis zu legen.

Unterschiede zwischen marokkanischer und algerischer Politik

Das reichhaltig mit Öl und Gas ausgestattete Nachbarland Marokkos nutzt die aus dem Rohstoffexport erzielten Devisen jedoch in keiner Weise, um soziale Notlagen der eigenen Bevölkerung zu verringern.
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Die Dominanz spanischer Medien ermöglicht keine unabhängige ausländische Berichterstattung über den Westsaharakonflikt

Ebenso notwendig wie eine unabhängige Untersuchungskommission zur angeblichen Beschneidung der Berichterstattung für ausländische Journalisten erscheint schließlich eine kritische Überprüfung der gelieferten journalistischen Beiträge und ihrer Urheber.
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Gewaltanwendung und Verletzung der Menschenrechte rechtfertigten die Einstufung der POLISARIO als Terrororganisation
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#14
Der "ALBA-Thread" findet sich hier *klick*
Aber wenn sich die ALBA-Staaten zu einer gemeinsamen Linie über die Maghreb-Probleme finden, dann kann man das genauso (und ich meine sogar besser) in diesem Strang posten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://amerika21.de/analyse/25246/chavez-gaddafi">http://amerika21.de/analyse/25246/chavez-gaddafi</a><!-- m -->
Zitat:4. Mär 2011 | Libyen | Venezuela | Politik
Maghreb-Monopoly: Warum ist Hugo Chávez nicht gegen Libyens Gaddafi?
Die Länder des Südens nehmen eine strategische Position ein. Ihr Ziel ist es, eine Militärinvasion der USA zu verhindern

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Was im Fall Libyens stutzig macht

Nun gibt es sicher keinen Grund Gaddafi zu unterstützen und ich zweifle auch nicht daran, dass das libysche Regime foltern und morden lässt. Allerdings sollten im Zusammenhang mit den Ereignissen in Libyen einige Sachverhalte festgehalten werden, die zumindest stutzig machen sollten:

1. Lassen sich die Aufstände im arabischen Raum wirklich alle über einen Kamm scheren? ...

2. Seit Tagen ist in der Weltpresse davon die Rede, Gaddafi habe die Städte und die Zivilbevölkerung bombardieren lassen. Bilder dazu hat es allerdings nicht gegeben. Telesur ist einer der wenigen TV-Sender, der sich in Libyen bewegt und filmt ...
Die Reporter berichteten sehr wohl über Angriffe und Morde von Regierungskräften an Oppositionellen. Aber sie konnten keine Spur und keine Beweise für Bombardements entdecken.

3. Das angebliche Bombardement gegen die Zivilbevölkerung wurde sofort in einen Diskurs verwandelt “was der Westen tun muss”, um ein “Massaker an der Zivilbevölkerung zu vermeiden”. ...

4. Es sollte uns ferner stutzig machen, dass in keinem anderen Fall so schnell von Militärintervention die Rede gewesen ist, wie bei Libyen. ....

Die Länder des Südens nehmen eine strategische Position ein

So ist die Haltung von Chávez und Castro, jenseits von Antipathie oder Sympathie für Gaddafi und sein Regime, vielleicht ein strategischer Schachzug, um eine neue US- bzw. westliche Militärintervention und die Zerschlagung Libyens in willfährige Erdöl liefernde US-Protektorate zu vermeiden.
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allerdings gäbe es dazu viel anzumerken, nur zu Punkt 4. - in keinem anderen "Fall" hat es auch so nahe an einem Bürgerkrieg liegende Szenen gegeben wie bei Libyen (ansonsten lädt dieser Artikel geradezu dazu ein, ein Diskussionsforum zu beleben)
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#15
Zumindest ist die unterschwellige Kritik richtig, dass sich kaum jemand sachlich mit den Problemen beschäftigt, sondern dass der Großteil der Disskussion auf rein empatischer Ebene stattfindet; was guter Politik nicht wirklich zuträglich ist.
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