Golfstaaten vrs. Iran
#76
Die Formulierung "to return" zeugt von Unverständnis des rechtlichen Status, impliziert eine iranische Besetzung. Die gesamte Story ist so abstrus, dass man zumindest schon angeben muss, woher sie stammt. Die Quelle ist mWn "Defence News" und die stützt sich selbst auf "Sources".
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#77
inzwischen bringt das MARINEFORUM etwas mehr Information - mit Quellennachweis:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:...

Am 20. Januar sollen die am 24. November in Genf vereinbarten Maßnahmen in Kraft treten.

Der Iran soll dann beginnen, seine Vorräte an angereichertem Uran zu reduzieren, Teile der zur Urananreicherung notwendigen Infrastruktur abzubauen, Inspektionen der IAEA zulassen, sowie weder neue Zentrifugen noch den Schwerwasserreaktor in Arak in Betrieb nehmen. Im Gegenzug wird ein Teil der Sanktionen aufgehoben, werden u.a. einige eingefrorene Konten wieder freigegeben. Auch einige Beschränkungen für die Versicherung von mit iranischem Rohöl beladenen Schiffen werden aufgehoben.

Die Genfer Vereinbarungen gelten nur für die kommenden sechs Monate, in denen man sich im Konflikt um das (mutmaßlich militärische) iranische Atomprogramm um einen dauerhaften Kompromiss bemühen will. Die Art und Weise ihrer Umsetzung soll als Messlatte für den ernsthaften Willen (nicht nur des Iran) dienen und vor allem auch Vertrauen schaffen. Allerdings gibt es in der Auslegung der Genfer Vereinbarungen deutliche Unterschiede zwischen dem Iran und den 5+1-Mächten. Die nächsten Wochen werden zeigen, inwieweit dies nur Propaganda oder Verhandlungstaktik ist, ob der Iran tatsächlich zu einem tragfähigen Kompromiss bereit ist. Vorerst sehen nicht wenige Kritiker in der Genfer Vereinbarung einen „historischen Fehler“, der dem Iran nur weitere Zeit zur Entwicklung von Nuklearwaffen verschaffe.

Dass es auf beiden Seiten noch Vorbehalte gegen den Genfer Kompromiss gibt, ist offenkundig. In den USA bereiten parteiübergreifend Politiker ein Gesetz zu neuen Sanktionen vor (Präsident Obama hat schon vorab sein Veto angekündigt), und im Iran hat das Parlament mit überwältigender Mehrheit einen Gesetzesentwurf zur sofortigen „Beschleunigung der Urananreicherung“ auf den Weg gebracht. In dieser Woche geplante Gespräche des Iran mit der IAEA zur Umsetzung der Vereinbarungen wurden ohne Angabe von Gründen auf den 20. Februar verschoben.

Andererseits gibt es aber auch an anderer Stelle Hinweise, dass der Iran mehr als in den vergangenen Jahren an Entspannung gelegen ist, auch mit den regionalen Nachbarn. Schon im Dezember hatten die iranischen Streitkräfte überraschend eine Staffel Su-25 Frogfoot Jagdbomber (Erdkampfjäger) von der Insel Abu Musa abgezogen.
Quelle: www.pasdaran

Vor gut 40 Jahren hatte der Iran die im Eingang der Straße von Hormuz gelegene, eigentlich den Vereinigten Arabischen Emiraten zugesprochene Insel sowie zugleich auch die beiden Tunb Inseln militärisch besetzt. Medien sahen im Abzug der Kampfflugzeuge ein erstes Signal für „fortgeschrittene Verhandlungen“ über eine Rückgabe an die VAE. Diese unter Vermittlung des Oman geführten Verhandlungen sollen nun vor dem Abschluss stehen.

Angeblich sollen zunächst die beiden Tunb-Inseln an die VAE zurückgegeben werden, später dann auch Abu Musa. Die VAE sollen die formelle Hoheit über die Inseln erhalten, während der Iran die Rechte an Bodenschätzen am Meeresboden um die Inseln behalte. Als Kompensation für den Verlust der „strategischen Position“ will der Oman dem Iran angeblich die Einrichtung eines Beobachtungspostens auf omanischem Gebiet an der Straße von Hormuz (Ras Musandam) ermöglichen. Ob diese Medienmeldungen stimmen, bleibt in einem traditionell an Gerüchten reichen Umfeld allerdings erst einmal abzuwarten.
...
:mrgreen:
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#78
Es fehlt weiterhin die Quelle. Die Darstellung, dass die drei besagten Inseln "besetzt" wurden, ist eindeutig eine panarabische Position. Dass der Iran sich genötigt sehen würde irgendwelches Land, Khuzestan, Belutischstan oder Inseln im Golf abzutreten ist ebenfalls eine sehr traditionell Iran-feindliche Position der Kolonialmächte und einiger Araber. In diesem Nebel dürfte diese Meldung entstanden sein und das macht die berichtenden Quellen und dait letztlich auch das MF verdächtig.

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Apropos VAE - Iran Beziehungen:

Zitat:...
“Iran is our neighbor and we don't want any problem,” said UAE Prime Minister and Vice President Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum.

“Everybody will benefit” if the international community lifts Iran sanctions, Sheikh Mohammed bin Rashid, who is also the ruler of the city of Dubai, told the BBC.
...
Iran's Foreign Minister Mohammad Javad Zarif visited the United Arab Emirates in December to improve ties with the Islamic Republic’s Arab neighbor and economic partner.

Shortly after Zarif’s visit, the UAE foreign minister flew to Tehran, calling for an increase in mutual cooperation.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/01/13/345340/uae-premier-urges-iran-sanctions-lift/">http://presstv.com/detail/2014/01/13/34 ... ions-lift/</a><!-- m -->
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#79
Erich schrieb:inzwischen bringt das MARINEFORUM etwas mehr Information - mit Quellennachweis:

Die iranische Regierung sieht sich genötigt, die Gerüchte zu dementieren.

Zitat:Tue Jan 21, 2014 5:38
Iran Rejects Report on Negotiated Deal with UAE over Trio Islands
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In relevant remarks on Monday, Rapporteur of the parliament’s National Security and Foreign Policy Commission Seyed Hossein Naqavi Hosseini also slammed the US media outlet for releasing "a completely forged and untrue story", saying that the West is seeking to trouble Iran's good and improving relations with other Persian Gulf littoral states.

“Iran has never negotiated over its trio islands, as it sees this issue which falls under our country's territorial integrity as basically non-negotiable,” Naqavi Hosseini told FNA yesterday.

“The three islands of Abu Musa, the Greater Tunb and the Lesser Tunb are inseparable parts of the Islamic Republic of Iran’s soil,” he stressed.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921101001188">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1101001188</a><!-- m -->
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#80
Zitat:Iran’s Bushehr Province, Qatar Become Economic Partners
July 04, 2014 - 17:29
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The agreement was signed during a visit to the Qatari capital of Doha by an Iranian trade delegation headed by Bushehr Provinceˈs Governor-General Mostafa Salari.

Based on the deal, Qatar will invest in Bushehr province in different fields such as agriculture, mining, port operations, and agricultural processing industries.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tasnimnews.com/English/Home/Single/420890">http://www.tasnimnews.com/English/Home/Single/420890</a><!-- m -->

Zitat:Iran to Export 20mln Tons of Building Materials to Qatar
July 05, 2014 - 17:35

Iran is planning to export 20 million tons of construction materials and industrial minerals to Qatar with a value of $300 million per year, the governor-general of southeastern province of Bushehr announced on Saturday.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tasnimnews.com/English/Home/Single/422074">http://www.tasnimnews.com/English/Home/Single/422074</a><!-- m -->
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#81
Zitat:Sunniten brechen Beziehungen zum Iran ab
Eiszeit am Persischen Golf
Stand: 04.01.2016 19:58 Uhr

Nach der Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien wird der Konflikt zwischen Saudis und Iran zur regionalen diplomatischen Krise. Nach Riad legten zwei weitere sunnitische Länder die Beziehungen zum Iran auf Eis. Saudi-Arabien kappte zudem alle Handelsbeziehungen.

Mehrere sunniitsch dominierte Staaten haben die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen oder eingeschränkt. Nach Saudi-Arabien und Bahrain taten dies nun auch der Sudan und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die sudanesische Regierung habe entschieden, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen, teilte das Außenministerium mit. Ein Ministeriumssprecher begründete dies mit "den barbarischen Angriffen" auf die saudische Botschaft in Teheran. Die Vereinigten Arabischen Emirate riefen ihren Botschafter aus der iranischen Hauptstadt Teheran zurück. Die Zahl der iranischen Diplomaten im eigenen Land werde reduziert, es werde nur noch Geschäftsbeziehungen geben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur der Emirate.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-iran-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saudi- ... n-103.html</a><!-- m -->

Man sind die Saudis und ihre Verbündeten aber wieder auf Krawall gebürstet... :lol:
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#82
Dass die VAE hier nachziehen und auch dass die Khalifa-Monarchie mitmischt, nachdem ihnen die Saudis geholfen haben, die schiitischen Unruhen auf Bahrain niederzuschlagen, wundert mich nicht wirklich.

Was mich an der Sache aber dann doch irritiert, ist, dass die Sudanesen auf diesen Blockadezug so rasch mit aufgesprungen sind. Immerhin hat al-Baschir in einem Interview mit Scholl-Latour 2011 ausgesagt, dass der Sudan gute Beziehungen zu Iran pflegen wolle und man den Einfluss Saudi-Arabiens durchaus kritisch verfolge. Ob hier vielleicht (seitdem?) die Saudis mit Geldzahlungen oder Investitionen "nachgeholfen" haben, die Stimmung in der sudanesischen Führung zu drehen? Immerhin war man im Sudan nie verlegen, wenn es darum ging, Zuwendungen aus Saudi-Arabien zu erhalten (man denke an den Ausbau des Hafens Bur Sudan durch den Bin Laden-Clan in den 1990ern). Wie auch immer: Überrascht hat es mich dennoch...

Schneemann.
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#83
Shahab3 schrieb:Man braucht aktuell Kräfte am Boden, die in der Lage sind dezentral und in Ihrem Einsatzgebiet weitestgehend autark Drohnenaufklärung betreiben zu können.
Die Kräfte könnt ihr selber stellen, für das grassierende destruktive Verhalten im nahen Osten, sind ja nicht wir zuständig, das seid ihr die nicht miteinander auskommt. Löst es doch selber am Boden, wir können es ja eh nicht recht machen. Wenn ihr euch die Köpfe einschlagen wollt, bitte.

Zitat:Die lokal agierenden Verbände müssen mit Hilfe Ihrer eingespeisten Daten sehr zeitnahe operationelle Mehrwerte erfahren. Also in Form eines verbesserten Lagebilds, Anfordern von Artillerie/Luftunterstützung und Befehle.

Wer das erfolgreich umsetzen kann ist gut dabei.
Macht es selber, ihr seid ja so gut und wisst immer alles besser. Langsam bin auch der Meinung dass man einfach niemandem helfen sollte, auch wenn die humanitäre Katastrophe noch so gross ist. In dieser Region ist die Zahl der gravierenden Inkompatibilitäten (primär in den Köpfen) derart gross, dass nur noch das ganz grosse Elend die Leute zur Besinnung führen kann.
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#84
@phantom
Die Disskussion war im ursprünglichen Thread schon ganz gut aufgehoben. Dort findest Du daher auch meine Antwort: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forumsicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=12&p=186906&sid=fdf71b79e3d838e1e7f03998fed5dcfe#p186906">viewtopic.php?f=12&p=186906&sid=fdf71b79e3d838e1e7f03998fed5dcfe#p186906</a><!-- l -->

@Schneemann
Ja, der Sudan ist inzwischen voll auf Kurs des saudischen Königshauses und beteiligt sich auch am Krieg im Jemen gegen die Houthi.

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Zitat:Kuwait recalls ambassador from Iran
Tue Jan 5, 2016 10:56AM

Kuwait has recalled its ambassador from Tehran following Saudi Arabia's decision to sever diplomatic relations with Iran for criticizing the kingdom's execution of a prominent cleric.

The tiny Persian Gulf state also summoned Iranian ambassador to Kuwait to complain over incidents outside Saudi diplomatic missions which were assaulted by protesters angry at the execution.

The incidents outside the Saudi diplomatic missions “represent a flagrant breach of international agreements and norms,” the official Kuwait News Agency quoted a Foreign Ministry statement as saying.

Iranian officials have said some 50 people were detained in connection with the incidents outside the Saudi embassy in Tehran and its consulate in Mashhad.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://217.218.67.231/Detail/2016/01/05/444580/Kuwait-ambassador-Iran-Saudi-Arabia-Nimr">http://217.218.67.231/Detail/2016/01/05 ... rabia-Nimr</a><!-- m -->
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#85
Zitat:Nach Angriff auf Botschaft: Auch Dschibuti bricht mit Iran

Immer mehr Länder brechen nach dem Angriff auf die saudi-arabische Botschaft in Teheran die diplomatischen Beziehungen zu Iran ab - jetzt hat auch Dschibuti nachgezogen. [...] Nicht nur Riad, sondern auch Bahrain und der Sudan brachen daraufhin mit Teheran. Nun verlas auch Dschibutis Außenminister Mahamud Ali Jussuf eine entsprechende Regierungserklärung und betonte damit die Solidarität mit Saudi-Arabien.

Auch die jordanische Regierung hat inzwischen den iranischen Botschafter einbestellt, um die Vorfälle zu diskutieren.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-dschibuti-bricht-beziehungen-ab-a-1070786.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 70786.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#86
@Schneemann
Wie interpretierst du das, dass sich so viele Staaten jetzt vom Iran abwenden? Das erscheint mir nicht wirklich logisch, aber gut, für mich ist der ganze nahe Osten schwer nachvollziehbar / zu verstehen.
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#87
Eine großartige "Abwendung" findet bislang so übrigens gar nicht statt, man schaue sich die Protagonisten genauer an.

Die einzigen Staaten, die bezüglich ihrer Blockadehaltung noch ernst genommen werden können, sind Saudi-Arabien und der Sudan. Vor allem letzterer hat mich etwas überrascht in seinem Handeln (wie ich oben auch schrieb; ich mutmaße aber, dass es hier in den letzten Jahren - grob seit 2011 - saudische Zuwendungen gegeben haben könnte [rein spekulativ]). Ich könnte mir vorstellen, dass zudem die Neuausrichtung des Sudan nach der Abspaltung des Südsudan (ebenso 2011) hier eine Rolle spielen könnte, gingen doch dem Sudan damals so einige seiner ölreichsten Gebiete im Süden verloren. Durch die jetzige diplomatische Anlehnung an die Saudis erhofft man sich vllt. finanzielle, bau- und energietechnische Vorteile.

Ähnlich könnte es auch sein im Falle Dschibutis. Das winzige Land am Roten Meer ist arm und lebt weitgehend von den Pachten, die es von ausländischem Militär (Franzosen, Amerikaner, aber auch z. B. Deutsche) für Hafen- und Flughafennutzung erhält. Da die Saudis u. a. hier auch beim Ausbau der Infrastruktur mithelfen und Nachschub verschieben - man denke an den Jemen-Konflikt -, hat man sich wohl einfach ein wenig revanchieren wollen.

Die übrigen Golfländer (VAE, Bahrain, Kuwait) sind wiederum innerhalb der Sunna keine Schwergewichte, es sind eher kleinere Gebilde mit zweifelhaft stabilen monarchischen Systemen, die vom Wohlwollen Saudi-Arabiens als "großem Bruder" im Falle eines Konflikts mit Iran am Golf zwingend abhängig wären und die auch dann saudische Schützenhilfe dringend brauchen würden - wenn sie nicht innerhalb von 72 Stunden zusammenbrechen wollen -, verfügen sie doch über zusammen nur ca. 8 Mio. Menschen (von diesen sind wiederum ca. 70% gar keine Araber bzw. sind Migranten aus Asien) und über wenig brauchbare Armeen, die sich zu 80% aus gekauften pakistanischen bzw. südostasiatischen Söldnern zusammensetzen. Die Khalifa-Monarchie in Bahrain hatte zudem sich wohl diplomatisch bei Riad bedanken wollen, dass die Saudis geholfen haben, den schiitischen Aufstand von 2011 niederzuschlagen.

Kurzum: In Teheran dürfte man diese Handlungen eher mit Schulterzucken zur Kenntnis nehmen, zu wenig von Gewicht sind die bisherigen Teilnehmer an dieser Diplomatie-Blockade.

Schneemann.
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#88
Danke für deine Schulstunde. :wink: Versteh ich das richtig / fasse zusammen ... die Monarchien stützen sich gegenseitig, im Wissen dass man nur so sich der Macht des Volkes entziehen kann? Das gilt für all die kleinen Scheichtümer die damals durch den Westen geschaffen wurden. Dann gibt es noch die anderen (vernachlässigbaren) Staaten, die primär aus der wirtschaftlichen Verflechtung sich auf die Seite von Saudi-Arabien stellen.

In welchen Monarchien ist eigentlich das Volk sehr unzufrieden, oder kann man das generell über einen Kamm scheren, dass das Volk (arabischer Frühling) nirgends wirklich mit den Herrschern "glücklich" sind. Zumindest breite Akzeptanz wie bei uns besteht?!

Wer ist denn ein wirklich loyaler Verbündeter vom Iran, gibt es den überhaupt? Dann versteh ich auch nicht wirklich, wieso die Schiiten die ja eigentlich auch einen Gottesstaat bevorzugen, dann so ein Problem mit den Wahabiten von Saudi-Arabien haben. Das hat ja glaub keine Ursache in der Staatsform (Demokratie/Monarchie).
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#89
Der Iran ist ein Multikulturelles Land. Schaue auch mal nach Libanon oder auch Syrien. Die Hisbollah verteidigt dort auch Christen und andere religiöse Gruppen und hilft dort auch bei deren sozialen Diensten usw. mit. Im Iran lebt die größte jüdische Bevölkerung Außerhalb Israels in dieser Region und sie können dort sich frei bewegen und frei leben. Sie bekommen sogar zu ihren Festen Grußbotschaften usw. Die Bezeichnung Gottesstaat mag pauschal gelten nur herrscht dort eine bestimmte Form des Islam als Staatsform welche aber andere Religionen nicht ausschließt aber auch nicht ganz gleichberechtigt wirken läßt.

Vergleichen mit all den Staaten die gerade meinen die Beziehungen zum Iran abzubrechen ist der Iran schon ein Paradies an Demokratie und Freiheiten anderer Bevölkerungsteile. Wir leben unsere Staatsform gerade einmal 66 Jahre mit ein paar Jahren dazu von der Weimarer Republik. Wir werden uns jetzt besser nicht Anmaßen mehr vom Iran zu fordern. Zumal dem Iran nachweislich die Demokratie 1953 von CIA und Briten zerstört wurde. Das steht uns nicht zu vom Iran mehr zu fordern.

Besonders nicht diese Golf Terror Staaten welche meinen solch eine Show abzuziehen. Die Saudis drehen nicht nur langsam am Terror Rad sondern zündeln immer mehr Aggressiv in der Region und halten jedes Terror Feuer am lodern. Ich frage mich ernsthaft was bitte unsere Bundesregierung raucht und welche NGOs dort die Fäden ziehen um so benebelt lasch das ganze zu sehen.
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#90
phantom:

Zitat:Dann versteh ich auch nicht wirklich, wieso die Schiiten die ja eigentlich auch einen Gottesstaat bevorzugen, dann so ein Problem mit den Wahabiten von Saudi-Arabien haben. Das hat ja glaub keine Ursache in der Staatsform (Demokratie/Monarchie).

Die Ahnen derjenigen welche jetzt diese beiden Staaten führen haben schon kurz nach dem Tod des Propheten gegeneinander gekämpft.

Für dich zur Einführung:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Kerbela">https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Kerbela</a><!-- m -->

Der primäre Grund ist also die Religion und die durch diese geprägte sozialkulturelle Grundströmung, dazu tritt noch ein gewisses ethnisches Element da die Iraner im Endeffekt im Kern Indoeuropäer sind, während die Araber Semiten sind. Iran bedeutet beispielsweise eigentlich: Land der Arier.

Die iranischen 12-er Schiiten gehen grundsätzlich davon aus, dass die Sunniten (deren reinste Ausprägung die Wahabiten sind) sie um die rechtmäßige Nachfolge des Propheten betrogen haben und seit dieser Zeit haben ja auch real über Jahrhunderte hinweg die Sunniten die Schiiten immer brutal unterdrückt und niedergemacht bei jeder Gelegenheit. Dadurch ist die schiitische sozialkulturelle Grundströmung zutiefst geprägt:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://cdn.c.photoshelter.com/img-get/I0000s8O1pvXiGK8/s/650/650/Metrography-Ashura-Karbala-01.jpg">http://cdn.c.photoshelter.com/img-get/I ... ala-01.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.barenakedislam.com/wp-content/uploads/2013/11/Shia+Muslims+Celebrate+Ashura+Yangon+sEOLV2xLjJrl.jpg">http://www.barenakedislam.com/wp-conten ... xLjJrl.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://cdn.images.express.co.uk/img/dynamic/78/590x/secondary/Ashura-festival-374013.jpg">http://cdn.images.express.co.uk/img/dyn ... 374013.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aschura#Aschura_im_schiitischen_Islam">https://de.wikipedia.org/wiki/Aschura#A ... chen_Islam</a><!-- m -->

Dazu tritt noch das Problem, dass es auch in Saudi-Arabien und den Golfemiraten (insbesondere Bahrain) viele Schiiten gibt welche als große Minderheit die politische Herrschaft der Wahabiten gefährden, und aus religiöse Gründen wieder natürliche Alliierte des Iran sind. Dasselbe im Jemen auch wenn die Schiiten dort einem anderen Zweig angehören.
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