Saudi Arabien vs. Iran
#46
Saudischer Luftangriff auf iranische Botschaft in Sanaa (Jemen):

Zitat:Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran eskaliert
Donnerstag, 7. Januar 2016, 14:36 Uhr

Der Iran warf dem Königreich am Donnerstag vor, im Jemen seine Botschaft mit Kampfflugzeugen angegriffen zu haben. "Saudi-Arabien ist verantwortlich für die Beschädigung des Botschaftsgebäudes und die Verletzungen einiger Mitarbeiter", erklärte das Außenministerium in Teheran.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/topNews/idDEKBN0UL1KK20160107">http://de.reuters.com/article/topNews/i ... KK20160107</a><!-- m -->
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#47
Ich glaub ich tanke nachher noch mal voll ....
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#48
Zitat:Angriff auf Saudi-Botschaft: Iran zieht Konsequenzen

Nach dem gewaltsamen Angriff auf die Botschaft Saudi-Arabiens in Teheran vor rund einer Woche hat der Iran zwei hochrangige Sicherheitschefs entlassen. Medienangaben zufolge entband das Innenministerium Verantwortliche einer Polizeisondereinheit sowie des Gouverneuramts in Teheran wegen Fahrlässigkeit bei der Bewachung der Botschaft von ihren Aufgaben.
[...]
50 Menschen, die am Sturm auf die Botschaft beteiligt gewesen sein sollen, wurden verhaftet. Die iranische Führung hatte den Angriff scharf verurteilt.
[...]
Publiziert am 11.01.2016
<!-- m --><a class="postlink" href="http://orf.at/stories/2318160/">http://orf.at/stories/2318160/</a><!-- m -->
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#49
Zitat:Comoros Severs Ties with Iran
January, 14, 2016 - 18:21

TEHRAN (Tasnim) – The Comoros, the third-smallest African nation by area, said in a statement that it has cut relations with Iran after a cabinet meeting on Wednesday and asked the Iranian ambassador to leave the island nation immediately.
[...]
The Comoros joined a few other Arab states that previously followed the lead of Saudi Arabia in cutting or downgrading relations with Iran.
[...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tasnimnews.com/en/news/2016/01/14/971423/comoros-severs-ties-with-iran">http://www.tasnimnews.com/en/news/2016/ ... -with-iran</a><!-- m -->

:lol: Welcher "gekaufte Staat" folgt als nächstes? Tuvalu?
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#50
@Shahab3, wenn der Ölpreis weiter fällt bzw. ein paar Jahre auf dem aktuellen Niveau bleibt, dann werden sich die Saudis auch das bezahlen solcher Mikrostaaten nicht mehr leisten können. Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass der Clan der Saud in den nächsten 10 Jahren Asyl in den USA beantragen wird oder im eigenen Land untergeht.
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#51
Das Problem haben die Saudis und ihre Verbündeten ja selbst erzeugt. Algerien, Iran, Venezuela und Russland haben mehrfach eindringlich auf eine Drosselung der Förderquoten gedrängt. Die Golf-Araber haben exakt das Gegenteil gemacht und den Markt mit gesteigerten Förderquoten bei sinkendem Bedarf förmlich überschwemmt. Sie selbst waren es, die ohne jegliche Not und am Marktbedarf vorbei, das Öl als wirtschaftliche Waffe benutzen wollten um insbesondere Iran und Russland zu schädigen und nebenbei auch das amerikanische Schieferöl unrentabel zu machen.

Hält dieser Zustand an werden die Saudis sich die Bezahlung der eigenen Bevölkerung nicht mehr leisten können. Ein Großteil der saudischen Beschäften erhält ihr Gehalt vom Staat. Der Staat wiederum hat neben dem Öl aber quasi keine Indutrie.

Insofern ist die Prognose auch nicht abwegig, dass es in Saudi Arabien bald knallen wird und die Familie Saud ihr Vermögen (= Staatsvermögen) irgendwann ins befreundete Ausland transferiert. Also vielleicht in den Sudan oder auf die Komoren :lol:
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#52
Ein Vortrag zum Thema:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://soundcloud.com/war_college/how-hot-will-the-saudi-iran">https://soundcloud.com/war_college/how- ... saudi-iran</a><!-- m -->
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#53
Der Streit könnte mutmaßlich bald in die nächste Runde gehen:
Zitat:Saudi Arabia puts Shi'ites on trial for spying for Iran

Saudi Arabia has put 32 people on trial, including 30 members of its own Shi'ite Muslim minority, accused of spying for Iran, several local newspapers and television reported on Monday.

The 32, including an Iranian and an Afghan, were detained in 2013 sparking expressions of concern among Saudi Shi'ites who said that several were well known figures in their community and not involved in politics. [...] The 32 were also charged with owning banned books and other publications, al-Arabiya and other Saudi-owned media reported.

Among those arrested in 2013 were an elderly university professor, a pediatrician, a banker and two clerics. Most were from al-Ahsa, a mixed Shi'ite and Sunni region that is home to around half the members of the kingdom's minority sect.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/article/us-saudi-iran-security-idUSKCN0VV0GF">http://www.reuters.com/article/us-saudi ... SKCN0VV0GF</a><!-- m -->

Schneemann.
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#54
Zitat:Saudi-Arabien und Iran streiten weiter über Mekka-Wallfahrt

Saudi-Arabien und der Iran sind weiter uneins über die Bedingungen, unter denen Iraner an der diesjährigen Mekka-Pilgerfahrt Hadsch teilnehmen könnten.

Eine iranische Verhandlungsdelegation reiste nach amtlichen saudiarabischen Angaben am Freitag ohne Einigung ab. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld für die festgefahrenen Gespräche. Die Beziehungen zwischen den beiden rivalisierenden islamischen Ländern sind auf einem Tiefpunkt, seit im vergangenen Jahr bei der Pilgerfahrt Hunderte Iraner bei einer Massenpanik getötet wurden und Saudi-Arabien im Januar nach der Erstürmung seiner Botschaft in Teheran die diplomatischen Beziehungen abgebrochen hatte. [...]

Die Katastrophe im vergangenen Jahr ereignete sich, als zwei große Pilgergruppen an einer Wegkreuzung in Mina - nur wenige Kilometer von Mekka entfernt - aufeinandertrafen. In saudiarabischen Medien wurde angedeutet, iranische Pilger könnten die Panik durch ihr Verhalten ausgelöst haben. Nach offiziellen saudiarabischen Angaben wurden 769 Menschen getötet und 934 verletzt. Inoffiziellen Berechnungen zufolge kamen aber über 2000 Menschen um, darunter über 400 Iraner.

Die Führung in Riad wirft dem Iran vor, die Katastrophe für politische Zwecke zu missbrauchen. Der schiitische Iran ist in zahlreiche Konflikte der arabischen Welt involviert, darunter im Irak, in Syrien und im Jemen. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht im Iran eine Bedrohung für die gesamte Region.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/saudi-arabien-iran-idDEKCN0YK05S">http://de.reuters.com/article/saudi-ara ... EKCN0YK05S</a><!-- m -->

Schneemann.
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#55
Tatsächliche Versuche einer Annäherung oder doch nur ein Gerücht?
Zitat:Wollen Saudis mit Iran sprechen?

Das steckt hinter den Annäherungsgerüchten

Das Gerücht lässt aufhorchen: Angeblich will Saudi-Arabien wieder mit der iranischen Führung reden. Es folgt ein harsches Dementi des saudischen Außenministers. Einiges deutet auf einen innersaudischen Machtkampf hin.[...] Seit Januar 2016 erreichten die beiden Regionalmächte vom Persischen Golf den vorläufigen Tiefpunkt ihrer Beziehungen, indem sie sie abbrachen. Die Saudis schlossen ihre Botschaft in Teheran, die zuvor ein wütender Mob in Brand gesetzt hatte. Anlass für den Aufruhr: Saudi-Arabien hatte den im Iran populären schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr hinrichten lassen. Den iranischen Botschafter wiesen die Saudis wegen der Proteste aus. [...]

Erst am vergangenen Wochenende hieß es, eine Delegation aus Saudi-Arabien habe eine Reise nach Teheran geplant, um das verlassene Botschaftsgebäude zu besichtigen. Auch in Riad würden Iraner erwartet, um ihre dortige leerstehende Botschaft in Augenschein zu nehmen. [...] In den vergangenen Monaten hatte es immer mal wieder Spekulationen über erste Vorläufer von Tauwetter gegeben. Vor einigen Wochen trafen der saudische und der iranische Außenminister bei einer Konferenz in Istanbul aufeinander - und schüttelten sich die Hände. Mitte August berichtete ein irakischer Fernsehsender, der junge Kronprinz von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman, habe den irakischen Premierminister Haidar al-Abadi um Vermittlung gebeten. Für Al-Abadi war die Anfrage eine lang ersehnte Aufwertung für sein Land in der Region. [...]

Iran soll wohlwollend auf die Anfrage reagiert und bald Visa für die saudische Delegation ausgestellt haben, die nun in diesen Tagen, nach Ende der Pilgersaison, ins Flugzeug steigen sollte. Iran agiert aus einer Position neuer Stärke: Es hat in den arabischen Ländern mehr Einfluss denn je. Mit dem schrittweisen Ende der Sanktionen gegen den Iran infolge des historischen Atom-Abkommens gewann das Land zum Leidwesen der Saudis neuen Gestaltungsspielraum. Inzwischen reicht der iranische Arm vom Irak über Syrien bis in den Libanon, nach Katar und in den Jemen.
http://www.n-tv.de/politik/Das-steckt-hi...15974.html

Schneemann.
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#56
Iranischer Drohnenangriff auf saudische Öleinrichtungen?
Zitat:Angriff auf Ölanlagen in Saudi-Arabien

Iran wirft USA "maximale Lügen" vor

Wer ist für den Drohnenangriff auf Saudi-Arabiens größte Ölraffinerie verantwortlich? Die USA beschuldigen Iran - doch die Führung in Teheran bestreitet den Vorwurf vehement. Die Führung Irans hat Vorwürfe von US-Außenminister Mike Pompeo zurückgewiesen, das Land sei an den Drohnenangriffen auf zwei Ölanlagen in Saudi-Arabien beteiligt gewesen. Pompeos Unterstellungen seien absurd, unerklärlich und daher auch halt- und wirkungslos, sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi. [...]

US-Außenminister Pompeo hatte Iran für die Attacken verantwortlich gemacht. "Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat Iran jetzt einen beispiellosen Angriff auf die Weltenergieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen," schrieb der Republikaner auf Twitter. Zuvor hatten sich die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen ausdrücklich zu den Angriffen bekannt. [...] Die Drohnenangriffe vom Samstag haben nach offiziellen Angaben zu einem drastischen Einbruch der Ölproduktion führt. Diese sei infolge der "terroristischen Attacken" auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen, berichtete die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/s...86890.html

Schneemann.
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#57
(15.09.2019, 15:27)Schneemann schrieb: Iranischer Drohnenangriff auf saudische Öleinrichtungen?
Zitat:Angriff auf Ölanlagen in Saudi-Arabien

Iran wirft USA "maximale Lügen" vor

Wer ist für den Drohnenangriff auf Saudi-Arabiens größte Ölraffinerie verantwortlich? Die USA beschuldigen Iran - doch die Führung in Teheran bestreitet den Vorwurf vehement. Die Führung Irans hat Vorwürfe von US-Außenminister Mike Pompeo zurückgewiesen, das Land sei an den Drohnenangriffen auf zwei Ölanlagen in Saudi-Arabien beteiligt gewesen. Pompeos Unterstellungen seien absurd, unerklärlich und daher auch halt- und wirkungslos, sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi. [...]

US-Außenminister Pompeo hatte Iran für die Attacken verantwortlich gemacht. "Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat Iran jetzt einen beispiellosen Angriff auf die Weltenergieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen," schrieb der Republikaner auf Twitter. Zuvor hatten sich die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen ausdrücklich zu den Angriffen bekannt. [...] Die Drohnenangriffe vom Samstag haben nach offiziellen Angaben zu einem drastischen Einbruch der Ölproduktion führt. Diese sei infolge der "terroristischen Attacken" auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen, berichtete die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/s...86890.html

Schneemann.

Da haben die Huthi-Rebellen also eine effektive Form der Kriegsführung gegen die Saudis gefunden? Bin gespannt ob dies die Saudis zum Umdenken zwingt oder ob sie jetzt stur weitermachen im Jemen.
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#58
Naja, ich denke nicht. Man wird diese blutige Farce im Jemen vermutlich erst mal weiter am köcheln halten.

Zudem dürfte man in Riad zögern, trotz aller modernen Waffensysteme, alleine gegen den Iran vorzugehen, wenn dann dürfte hier Rückendeckung aus Washington nötig sein. Dort zumindest will ja Präsident Trump, wie er mehrfach betonte, keinen neuen Konflikt am Golf haben.

Indessen dürfen die Huthi-Rebellen bezüglich ihrer Feuerkraft nicht unterschätzt werden. Seit diversen Raketenangriffen auf saudi-arabisches Terrain und seitdem sie 2016 die ehemals US-amerikanische HSV-2 Swift (ein Stealth-Experimentalschiff) vor der Küste mit (mutmaßlich) einer C802-Rakete treffen konnten - allerdings gehen die Darstellungen hier auseinander -, sollte man sie gleich zeimal nicht unterschätzen, auch was den Support durch den Iran betrifft. (Link: https://defence-blog.com/news/uae-media-...ssile.html).

Schneemann.
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#59
Sie reden wieder miteinander - interessant allerdings, dass wohl die Chinesen (mit Unterstützung des Oman) das Abkommen eingefädelt haben. Wie belastbar das alles ist, muss allerdings abgewartet werden...
Zitat:What to expect after Iran, Saudi Arabia agree to restore ties

The deal could have wide-ranging consequences but building on it, analysts say, will prove the main challenge. [...]

Tehran, Iran – Iran and Saudi Arabia have agreed to re-establish diplomatic relations in a China-brokered deal that could have wide-ranging consequences but building on it, analysts say, will prove the main challenge. The agreement signed in Beijing on Friday said the two countries’ foreign ministers will meet to discuss diplomatic missions within two months, marking the end of a seven-year rift. [...]

In Iran, the deal was generally welcomed, with senior officials praising it as a step towards reducing tensions and bolstering regional security. Conservative media outlets mainly focused on how the deal signalled a “defeat” for the United States and Israel. [...] But none of the Iranian officials or state-linked media are now openly displaying pessimism as talks, that began in April 2021, finally bore fruit following efforts by China’s President Xi Jinping, who visited Saudi Arabia in December and hosted Iran’s President Ebrahim Raisi last month. [...]

Hosseini added that ending the eight-year war in Yemen, where Iran and Saudi Arabia support opposing sides, could be the most important eventual outcome of the agreement, but it would be a difficult goal to achieve. “The high level of distrust and the intensity of geopolitical rivalries may render the trend of reducing tensions reversible. To achieve success, both countries need to begin continuous and long-term efforts and try reliable ways that would guarantee mutual interests,” he said. According to Hosseini, China was the big victor of the agreement, as it bolstered the legitimacy of its reach across the region.
https://www.aljazeera.com/news/2023/3/11...store-ties

Das dürften wohl i. d. T. die beiden wichtigsten Punkte sein:

1.) Kann das Abkommen dazu beitragen, den Krieg im Jemen zu beenden?

2.) Inwieweit hat China seinen Einfluss in der Region ausgebaut bzw. nimmt mehr und mehr die Rolle eines neuen Hegemons dort ein, wo sich die USA schon seit Jahren anschicken sich mehr und mehr aus der Golfregion zurückzuziehen? Vielleicht winkt auch der eine oder andere lukrative Abnehmerdeal für Peking?

Schneemann
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#60
Zitat:2.) Inwieweit hat China seinen Einfluss in der Region ausgebaut bzw. nimmt mehr und mehr die Rolle eines neuen Hegemons dort ein, wo sich die USA schon seit Jahren anschicken sich mehr und mehr aus der Golfregion zurückzuziehen? Vielleicht winkt auch der eine oder andere lukrative Abnehmerdeal für Peking?

China als Hegemon glaube ich eher nicht, aber der amerikanische Einfluss verringert sich. Die Golfstaaten wollen ihr eigenes Spiel machen, zwischen den verschieden "Mächten".
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