U-Boot: Dauer des Nachladens
#1
Hallo Ihr Wissenden,

ich würde Euch gerne mal 1-2-3 Fragen stellen. Vielleicht hat ja mal jemand von Euch auf einem U-Boot gedient oder wei´ß es auch sicherer Quelle.

Wenn bei einem U-Boot z.B. bei einem U212 gerade eben die Torpedos abgeschossen wurden. Wie lange braucht eine gute Mannschaft ein Torpedorohr neu zu bestücken und Schussbereit zu machen? Dazu müssen ja die Rohre Leergepumpt werden und anschließend wieder geflutet werden usw.

Können mehrere Gruppen gleichzeitig 2 Rohre bestücken oder ist der PLatz zu eng oder können nur bei größeren U-Booten, wie beispielsweise der Seawolf oder Virginia-Klasse gleichzeitig 2 Mannschaften arbeiten?

Danke und viele Grüße

Andrea
Zitieren
#2
heute werden ja automatisierte verfahranlagen zum nachladen der torpedos verwendet. da dauert das eigentliche einfahren einer waffe in das torpedorohr vermutlich nur noch sekunden (30-60sec wäre mein tip). dazu kommt dann eben noch lenzen, datenverbindungen an der neuen waffe anschließen und fluten. der personalbedarf dürfte da 2 personen nicht übersteigen.
ob die anlage z.b. der u212 zwei rohre gleichzeitig nachladen kann, weiß ich nicht aber das was ich von den großen magazinanlagen der us-ssn's gesehen habe läßt mich vermuten das man dort zumindest backbord und steuerbord gleichzeitig arbeiten kann.
Zitieren
#3
Schön, dass jemand geantwortet hat. Danke Spooky.
Und was denkst Du wie lange der ganze Vorgang dauern könnte? Also sobald der 1. Torpedo raus ist, bis der 2. schußbereit im Rohr liegt und das Rohr geflutet und die Mündungsklappen wieder geöffnet sind. Also, dass man praktisch nur noch auf den Knopf drücken muß.

In Filmen wird das ja nie wirklich deutlich, was genau gemacht werden muß und wie lange der ganze Vorgang dauert.

Gruß

Andrea
Zitieren
#4
Was mich auch noch interessieren würde ist, wenn man für das Nachladen der Torpedos nur 2 Leute braucht, was ist dann bei U-booten so unheimlich personalaufwändig, dass man bei den Amis über 130 Mann Besatzung braucht?
Zitieren
#5
naja ein atomuboot ist ein komplexes system, das auf eine lange seeausdauer hin ausgelegt ist. da fällt dann schon einiges an täglicher arbeit an. und letztlich muss man ja die personalstärke für den ernstfall planen. da darf dann auch nach 30 tagen im einsatz keine lücken durch gestresste/überbeanspruchte besatzungsmitglieder entstehen. wenn man alleine mal schaut wieviele funktionen/rollen in der zentrale eines ssn's zu besetzen sind und dabei berücksichtigt, das alle funktionen in einem 2 schicht betrieb zu besetzen sind, kommt schnell einiges an personal zusammen.

natürlich kann man aber auch einiges an personal durch automatisierung einsparen. das ssn der russischen alfa klasse wurde ja auf extrem wenig personal hin getrimmt aber besonders erfolgreich war das nicht. letztlich muss man ein gesundes maß an automatisierung finden bei dem dann auch noch genug besatzung übrig bleibt um z.b. im schadensfall die schiffssicherung zu gewährleisten. das beladen der torpedorohre spielt bei heutigen ubooten aber keine wesentliche rolle mehr bei der ermittlung der personalstärke.
Zitieren
#6
agriese schrieb:Was mich auch noch interessieren würde ist, wenn man für das Nachladen der Torpedos nur 2 Leute braucht, was ist dann bei U-booten so unheimlich personalaufwändig, dass man bei den Amis über 130 Mann Besatzung braucht?
Friedensstärke. Atom-U-Boote sind auch in der Lage mit einer kleineren Besatzung operieren zu können, eine größere Mannschaftsstärke macht im Krieg größere Kaüazitäten frei.
Die U-Boote können so wesentlich schneller in den Einsatz geschickt werden als wenn man sich mühselig eine ganze Mannschaft zusammen suchen müsste.
Der so entstehende Personalüberhang ist jedoch auch im Frieden nützlich, schließlich hat die U-Boot Waffe einiges an Personalumsatz und kann praktisch nur im Einsatz wirklich trainieren.
Ein gewisses Personalpolster macht hier sehr viel Sinn.
Und was vor allem früher noch relevant war, durch den Personalüberhang ergibt sich eine Aufwuchsreserve für den Fall der Mobilisierung eingemotteter U-Boote.
Aber unterm Strich sind das jetzt sicher auch nicht eine besonders große Zahl.
Zitieren
#7
Wie ist das eigentlich:

Wenn das U-Boot einen Torpedo abfeuert, dann hängt der Lichtwellenleiter durch das Torpedorohr raus. Kann dann das Rohr nicht nachgeladen werden, bis der Torpedo ins Ziel gelenkt wurde?

Das kann bei einer Reichweite von 50 km ja immerhin über eine halbe Stunde dauern.
Zitieren
#8
Draht kappen, Torpedo selber peilen lassen.
Nur wozu denn bitte?
Jedes Boot hat mehrere Rohre und die Zeiten in denen es darum ging Konvoiangriffe zu fahren sind lange vorbei.
Zitieren


Gehe zu: