08.07.2010, 17:45
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Zitat:Zukunftsplaner empfehlen auch Anschaffung der Marinehubschrauber zu verschieben
Auch Transalls und Minensucher sollen weichen
Berlin. Es wird alle treffen. Luftwaffe, Heer und Marine. Nach Fregatten und Schnellbooten sind jetzt auch Kieler Minensucher auf der Streichliste der Bundeswehr. Aber auch die Luftwaffe wird erheblich Federn lassen müssen. Entschieden wird über die Empfehlungen im September.
In Schleswig-Holstein sind besonders Marine und Luftwaffe betroffen. Wenn die Flotte der Transall-Transporter noch vor der Indienststellung der neuen Airbus A400M-Transporter sofort um 15 Maschinen verringert wird und gleichzeitig Hubschrauber des Typs „Bell UH1D“ ausgemustert werden, trifft dies das Lufttransportgeschwaders 63 in Hohn. Gekürzt wird auch bei der Luftverteidigung vom Boden aus. Die in drei Geschwader gebündelten zwölf Staffeln des Typs „Patriot“ sollen durch acht Systeme vom Typ MEADS ersetzt werden. Ob es dann eine Zukunft für das Flugabwehrraketengeschwader 1 „Schleswig-Holstein“ in den Standorten Stadum und Husum geben wird, ist aber fraglich. „Über Standorte ist noch nicht gesprochen worden“, heißt es aus dem Umfeld der Planer. Auch seien die Empfehlungen noch keine Entscheidungen. Diese fallen frühestens im September. „Noch ist nichts entschieden“, heißt es aus dem Ministerium.
Bei der Marine stehen inzwischen alle acht Fregatten der „Bremen“-Klasse neben den zehn letzten Schnellbooten auf der Streichliste. Dazu kommen noch 15 der 38 Einheiten aus dem Bereich der Minensuchgeschwader in Kiel. So empfehlen die Planer mit der Indienststellung der Korvetten des Typs K130 die sofortige Stilllegung der fünf Kieler Hohlstablenkboote der „Auerbach“-Klasse, von zwei Minenjägern, dem Hochseeschlepper „Langeoog“ sowie von acht der 18 Minenräumdrohnen des Typs „Seehund“. Die Anschaffung eines neuen Marinehubschraubers soll bis 2015 verschoben werden. Angesichts der Situation wird damit die Ausdünnung aus der Seenotrettung durch den alternden „Sea King“ in Kauf genommen. „Angesichts dieser Entscheidung muss auch hinterfragt werden, ob es Sinn macht, in Nordholz noch 44 Millionen Euro für die Umsiedlung der 21 Hubschrauber des Kieler Marinefliegergeschwaders zu verschwenden“, kommentiert der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels (SPD) aus Kiel.
Von den vier bei den Werften 2009 bestellten Fregatten der Klasse 125 soll das vierte Schiff wieder storniert werden. Der Neubau eines Logistik- und Landungsschiffes soll bis 2020 verschoben werden. Zum Ausgleich schlagen die Planer die kurzfristige Beschaffung von sechs weiteren Korvetten für 2015 vor.