07.06.2010, 14:07
ObiBiber schrieb:+Abschaffung der Wehrpflicht, würde ca. 400 Mio € pro Jahr bringenZustimmung mit Bauchschmerzen. Eine allgemeine und gerechte Wehrpflicht wäre sinnvoll. Das ist nicht mehr möglich, also besser keine Wehrpflicht als eine ungerechte.
interessant hierzu
+ Reduktion der Truppenstärke auf 180.000 Mann, gleichzeitig reine Berufsarmee
+ durch Reduktion der Standorte und des Umfangs der Streitkräfte können auch Kosten bei Herkules eingespart werden, Potential von ~ 1,0 Mrd €
180.000 Mann längerdienende oder Berufssoldaten sollten die derzeit absehbaren Aufgaben erfüllen können, wenn sie vernünftig eingesetzt werden. Minister zu Guttenberg kritisierte zu Recht Defizite in der Truppenverwaltung, und eine Modernisierung dort könnte die Zahl der verfügbaren Einsatzkräfte wesentlich erhöhen.
Und Aufgabe der Bundeswehr ist die Sicherheit Deutschlands, nicht die regionale Wirtschaftsförderung. Daher dürfen Standortschließungen kein Tabu sein, wenn sie nach sachlichen Kriterien erfolgen.
ObiBiber schrieb:+ teilweiser weiterverkauf der 3. Eurofightertranche...Die Gesamtzahl von 180 Eurofightern sollte nicht leichtfertig weiter reduziert werden, sonst hat man hinterher zuwenig Reserven - vor Allem bei Stillegung der Tornados.
+ Stillegung aller Tornados
+ Reduktion der A400M Beschaffung auf 53 Maschinen
+ Verzicht auf MEADS, Einsparpotential von 4 Mrd €
+ Verzicht auf Eigenentwicklung für HALE Drohne (1,5 Mrd € für 15 Maschinen), Kauf der Predator (0,5 Mrd € für 15 Maschinen), Einsparpotential 1,0 Mrd €
+ Verzicht auf Eigenentwicklung beim HTH, Zusammenarbeit mit den Amis
Die Zahl der A400M könnte dagegen reduziert und durch einen zweiten, kleineren Typ ergänzt werden (C-295/C27J). Das könnte viele Flugstunden der A400M einsparen - und vorher noch die Transall schonen.
MEADS sollte eingestellt werden, da es den Bedarf so nicht mehr gibt und es anscheinend im Projekt heftig klemmt.
Dagegen halte ich die Entwicklung einer HALE Drohne für sinnvoll - das ist eine wichtige Zukunftstechnologie und Kernbaustein von "Network-Centric Operations". Dieses Know-How ist m.E. wichtiger als jenes bei MEADS.
Beim HTH laufen m.W. schon viele Aktivitäten auf eine Kooperation Sikorsky-Eurocopter hinaus. Da sollten sich die Politiker vielleicht einfach mal raushalten..
ObiBiber schrieb:+ Verzicht auf einen Teil der SPZ PumaMit Infanteriegerät hab' ich es nicht so. Vielleicht läßt sich der Zulauf der "Puma" zeitlich strecken, nachdem der akute Bedarf gedeckt wurde.
+ dafür die GFF Beschaffung beschleunigen
+ Verzicht auf 20 Tiger Helis, Einsparpotential von ~0,8 Mrd €
+ Upgrade der verbliebenen 60 mit besseren Triebwerken, RMK30
+ Reduktion der Pars3 Beschaffung, dafür sollten Advanced Precision Kill Weapon System (APKWS) beschafft werden
Auch beim "Tiger" muß man im Blick behalten, ab wann man ohne Reserven dasteht. Dagegen halte ich den Verzicht auf die deutsche UHU-Variante für lange überfällig; anscheinend wurde bei der Konzeption mehr an "Fulda Gap" gedacht als an Vielseitigkeit. Frankreich hat die ersten "Tiger" schon in Afghanistan im Einsatz..
ObiBiber schrieb:+ Verzicht auf die F125, Einsparpotential von 2,7 Mrd €Die Stillegung von Schnellbooten macht sofort, die von älteren F122 (bei Fälligwerden einer größeren Instandsetzung) größtenteils Sinn.
zum Ausgleich Beschaffung von 6 Absalon Klasse Schiffen (Bau in D), Reinvestition von ~ 2,0 Mrd €
oder wahlwiese beschleunigte Beschaffung der K131 (MultiRole Korvette mit höherer Seeausdauer, 200-300 Mio € pro Schiff)
+ Stillegung der S143a
+Stillegung der F122 (eventuell nur der ältesten 4, ja ich weiß dass diese Schiffe benötigt werden, aber dann muss man halt aucvh mal sagen dass die Bundesmarine nicht mehr an allen Einsätzen teilnehmen kann, bis Ersatz (K131) zuläuft)
+ Stillegung der ältesten Minenjagdboote
+ Stillegung von Hilfsschiffen
=> hohe Betriebskosteneinsparung möglich
Dagegen erfüllen die älteren Minenjagdboote derzeit mit relativ wenig Personal genau die Aufgaben (Präsenz, Flaggezeigen und Seekontrolle), die mangels spezieller Einheiten sonst nicht abgebildet werden können.
Und die Stillegung von Hilfsschiffen wäre ein klassischer Schuß ins Knie - dann könnte man die Aktivitäten besser sofort komplett einstellen.
Verzicht auf die F-125 in der derzeitigen Auslegung macht absolut Sinn. Für einen Teil des Budget könnten wesentlich sinnvollere Einheiten beschafft werden, wie z.B. "Absalon" und/oder OPV, spanische BAM o.ä.
Hauptproblem ist m.E. die vielseitige Einflußnahme aus der Politik auf die Bundeswehr. Aus verschiedensten Gründen wird nicht nur korrekterweise gesagt, WAS getan werden muß, sondern oft auch WIE das passieren soll.
Oft genug ist diese Einflußnahme in keinster Weise durch Sachkenntnis beeinflußt und dient ganz anderen Zwecken. Hier könnte eine größere Unabhängigkeit der Anwender viele teure Fehler vermeiden - und wäre m.E. ein längst fälliger Vertrauensbeweis.