28.05.2010, 17:53
PKr schrieb:@Pkr: Du denkst zu kurz, nur in nationalen Grenzen;Nightwatch schrieb:Was sollen wir mit den Dingern, wenn wir keine Stützpunkte haben, um sie fern der Heimat zu versorgen, und keine Aufgabe definiert ist, um sie zu nutzen?Zitat:Beispiel Marine: Im Seetransport gibt es das ARK-Projekt mit den Dänen und die "Standing Naval Forces" der NATO, in denen Einheiten mehrerer Länder als gemeinsame Task Force operieren.Na und? Warum kann sich unsere Marine keine Hubschrauberträger leisten wie nahezu jeder Staat der etwas aufsich hält?
Polemisch gesagt: Weil andere Kinder ein buntes Räppelchen haben, brauchen wir das noch lange nicht - oder wir tauschen es gegen eins von unseren Förmchen.
...
ich sehe Verteidigung heue in gesamteuropäischer Sicht. Ein Angriff auf das Territorium eines Staates der EU müsste im Kern auch als Angriff auf alle Staaten der Gemeinschaft gewertet werden.
Das hat zwei Ursachen und eine Konsequenz:
Ursache ist, dass zunächst die europäischen Staaten inzwischen so miteinander verflochten sind, dass ein Angriff auf einen der EU-Mitglieder jedes andere EU-Mitglied massiv treffen würde. Und:
Kein europäischer Staat kann sich alleine gegen einen Angriff von Dritten verteidigen.
Konsequenz ist, dass damit zwangsläufig alle europäischen Staaten bereit und in der Lage sein müssen, die europäischen Territorien auch jenseits des eigentlichen geographsichen Europas zu verteidigen.
Das betrifft vor allem die Übersee-Territorien, etwa in der Karibik und in Südamerika, im indischen Ozean, im südlichen Atlantik und und und ...
... von der Abwehr des Piratenunwesens an wichtigen Schifffahrtsstraßen habe ich dabei noch gar nichts gesagt.
Damit geht es aber nicht mehr um "Förmchen spielen", sondern um die Fähigkeit zu globalen Einsätzen im Bereich dieser Territorien.
Das schließt zum Einen die Benutzung der entsprechenden Stützpunkte dort mit ein - und das verlangt zum Anderen, dass jeder der EU-Mitglieder entsprechend seinen Ressourcen das Seine beiträgt, um diesen Auftrag zu erfüllen. Natürlich muss man sich dabei - vor allem in Zeiten ohne konkrete Bedrohung - "nach der finanziellen Decke strecken".
Luxembourg oder Österreich werden sicher keine Hubschrauberträger beisteuern können, bei den großen Staaten - Frankreich, GB, Italien, Spanien - aber eben auch bei Deutschland sieht die Sache etwas anders aus.
Möglicherweise ist das momentane "Gesundschrumpfen" ja auch die ideale Ausgangslage, um sich geänderten Bedrohungen einerseits und der Notwendigkeit globaler Präsenz andererseits neu anzupassen.