Rüstungsprojekte Bundeswehr 2010
#46
ich persönlich finde schon das wir, wo immer es verantwortlich ist, Eigenentwicklung betreiben, wenn möglich mit europäischen Partnern.

So viel wie möglich "Made in USA" zu kaufen halte ich für verfehlt.
1. Es mag auf den ersten Blick etwas günstiger sein als eine Eigenentwicklung aber die Sachen werden nunmal in den USA produziert nicht in Deutschland, dementsprechend fließt das Geld dorthin statt in unserer Wirtschaft zu bleiben.
2. Wenn wir etwas woanders entwickeln lassen bedeutet das meiner Meinung nach das auch die Nachfolgeprojekte mit hoher Wahrscheinlichkeit dahin vergeben werden da wir später dann einen viel größeren technologischen Rückstand aufholen müsste was sich später dann definitiv nicht mehr lohnen würde.
3. Der A400M verzögerte sich aus vielerlei Gründen, unter anderem ständig neuen Wünschen der Partnerländer. Das sind zwar nicht die einzigen Gründe aber sie zählen definitiv dazu. Bei der C17 und C130J und auch jedem anderen Modell hätten die Länder die derzeit den A400M beschaffen gar nicht die Möglichkeit gehabt diese Wünsche zu äußern und dennoch erscheinen diese Transporter jetzt allen akzeptabel wo man beim A400M noch immer wieder Extrawünsche angebracht hat. Sicher, EADS hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert aber wir scheiden uns doch ins eigene Fleisch wenn jetzt das Projekt beendet wird. Es sind nun mal Arbeitsplätze in Deutschland die davon betroffen sind.
Auch einer Reduzierung der EF stimme ich nicht zu.
Alles was wir jetzt reduzieren wird wahnsinnig schwer wiederaufzubauen sein wenn wir es benötigen.
Und dann mit der Streitkräftereduzierung? Verzeihung, meiner Meinung nach werden es eher mehr als weniger Aufträge die auszuführen sind. Und dafür benötigt man nun mal Personal, vor allem Infantrie in großem Maßstab. Gehen wir davon aus das wir jetzt weiter reduzieren, glaubt irgendwer daran das man die Armee genauso leicht wieder aufstocken kann wie man sie reduziert wenn man merkt das es doch nicht reicht? Ich kann mir nicht vorstellen wie das durch den Bundestag kommt, weder jetzt noch in naher Zukunft. Ich finde, wir haben soviel eingespart wie möglich ist. Das die Sachen teurer werden ist bekannt, ir sind schon am unteren Ende der Rüstungsausgaben wenn man vom BIP ausgeht. Mehr geht nicht.
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#47
1. Man könnte auch in annehmbaren Stückzahlen (europaweit) einkaufen und dann in Lizenz produzieren.
Aber ach, Bundeswehr und Stückzahlen.
Generell sollte man sich nicht an den Kosten orientieren sondern an der theoretischen Notwendigkeit.
Wenn wir in Europa ein Rüstungsprodukt im akzeptablen Zeitrahmen mit der verlangten Qualtität gebacken bekommen können wir ruhig produzieren, egal ob es - im vernünftigen Rahmen (!) - teurer ist oder nicht.
Wir haben aber ein Problem wenn wir das nicht können.
2. Das kann kein grundsätzliches Argument sein.
Zum einen ist es vollkommen normal nicht jeden - amerikanischen - Entwicklungssprung selbst mitzumachen und selbst alles mehr schlecht als recht nachzubauen nur weils der Ami tut. Solange man keine europaweite R&D hat ist dies überhaupt nicht zu leisten.
Weiterhin, bieten die Amis ein Produkt an das unsere Truppe am Besten schon Gestern benötigt ist es schlicht nicht zu Verantworten selbst noch langwirige Forschungen anzustregen anstatt einzukaufen.
Wenn wir es nicht schaffen langfristig zu planen und unfähig sind etwas vernünftiges zu entwickeln müssen wir woanders einkaufen.
3. Wieso sich der A400 M verzögert ist ziemlich gleichgültig. Entscheidend ist das dieses Vogel um Jahre zu spät kommt, vollkommen überteuert ist´ nicht das leistet was er eigentlich können sollte und selbst die Prospektdaten für unsere Anforderungen ungenügend sind.
Schon das Grundkonzept dieses Flugzeugs, die Verschmelzung des taktischen und strategischen Lufttransport zu nichts Halben und nichts Ganzen ist für Europa so hirnrissig das man sich wundern muss wie man damit überhaupt durchkam.
Wahrscheinlich alles höhere Politik, schließlich bauen die Amis mit der C-130 und der C-17 in oberen und unteren Leistungssegment hervorragende Maschinen und Europa konnte so nur in einer Nische produzieren.
Es ist derweil reichlich verquer in der Sicherung von Arbeitsplätzen das Hauptargument dafür zu sehen diesen Vogel zu kaufen. Wo sind wir denn? Die Bedürfnisse der Truppe haben zuerst zu kommen, der Wehretat ist kein Topf des Areitsministeriums!
Derweil ist das Arbeitsplatz-Argument auch noch falsch. Der übergroße Teil der Jobs wird in die zivilen Sparten von Airbus übernommen werden.
Die wären doch selber froh wenn sie endlich Manpower auf diese viel wichtigeren Projekte verlegen könnten.
Klar wird es Europaweit Zulieferer treffen. Shit happens, das sollte Deutschland sonstwo vorbeigehen.
Eine Umfassende Logistik- und Wartungsstruktur muss derweil auch beim Kauf von C-17 und C-130 aufgebaut werden, unterm strich fallen wohl kaum mehr als ein paar Tausend Hochqualifizierte Arbeitsplätze weg.
Und die kommen dann schnell wieder wo unter.
4. Für welches Szenario brauchen wir 180 Eurofighter?
Selbst wenn Morgen der Russe in Polen einfällt brauchen wir im Nato Verbund keine 180 Eurofighter um die Luftüberlegenheit zu erringen.Was bleibt sonst noch übrig, Invasion der Marsmenschen?
Klar wäre es gut und schön wenn wir 180 Eurofighter bekommen würden. Ich hätte aber auch gerne deutsche Flugzeuträger, zwei weitere Panzergrenadierbrigaden, THAADs, ein UCAV Geschwader und eine neue Verteidigungspolitik.
Fragt sich wie realistisch das ist.
Wir sollten uns darauf konzentrieren eine geringere Zahl Eurofighter auf Tranche 3 stand zu bringen als das wir 180 Maschinen kaufen von denen ein guter Teil nix kann.
5. Ohja, natürlich brauchen wir "mehr" Personal. Am besten auch eine größere Bundeswehr mit einigen Divisionen mehr.
Wir könnten aber mal klein anfangen und das was wir haben einsatzfähig machen.
Es kann nicht sein das wir von unserem 100.000 Mann Heer nur gut 8.000 Mann in den Einsatz bringen können. Und dann nicht mal in bestehenden Einheiten sondern zerstückelt wenns dumm kommt nicht mal auf Kompanieebene.
In einer ernsthaften Armee geht die ganze Brigade in den Einsatz und nicht nur ein paar Kompanien.
Der Veweis auf Logistik im Heimatland ist dann angesichts unserer 50.000+ Soldaten inn der Streitkräftebasis recht albern.
6. "Aufstocken" Wann, im V-Fall? Wir haben doch überhaupt keine stehenden Reserven mehr als das wir mehr mobilisieren könnten als zwei Panzergrenadierbrigaden.
Der Rest spielt dann halt Kanonenfutter und tritt Gewehr bei Fuß zum sterben an. Oder eher ohne Gewehr, so viele G36 haben wir eh nicht.
Strategische Nachrüstung vor dem V-Fall? Als ob das mit unserer politischen Führung je passieren würde! wir können nur hoffen das wir niemals in der vielbemühten Lüneburger Heide zum großen Vaterländischen antreten müssen.
Wir aber nicht passieren, der nächste Krieg findet eh in unseren Städten statt.
Und wo sind wir mit unseren Rüstungsausgaben, am Ende??
Absolut nicht! Wir könnten noch zig Milliarden mehr investieren bevor wir volkswirtschaftlichen Schaden nehmen. Alles unter 3% ist nicht zuviel, im Gegenteil. Wir stehen bei 1,5%, das ist krass unterfinanziert!
Aber wir müssen ja Gott und die Welt durchfüttern und leisten uns einen Sozialstaat ohne gleichen. Da geht freilich nix.
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#48
Was plant die Bundeswehr an beschaffungen bis 2012?
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#49
Hier ein wirklich schlechter Artikel über die Anschaffungen der BW im Bereich der Drohnen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816644,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 44,00.html</a><!-- m -->

Kein Wort zur lange schon geplanten Anschaffung der Eurohawks, kein Wort zu den Schiebeln, dass die für die Korvetten geplant sind.
Ganz schwach.
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