Naturkatastrophen (weltweit)
In Äthiopien droht eine schwere Dürrekatastrophe. Möglicherweise sind bis zu 15 Mio. Menschen in den nächsten ein, zwei Jahren von Hunger bedroht.

Bitter ist, dass das Land, welches in den 1980ern von einer schlimmen Hungersnot heimgesucht wurde, sich tatsächlich weiterentwickelt hatte. U. a. durch Bodenumstrukturierungen (z. B. Terrassenbau, Wasserreservoirs, unterschiedliche Anbauprodukte) und großen persönlichen Einsatz hatte man in den letzten Jahren im eh stocktrockenen Sahel einen gewissen Erfolg verzeichnen und viele Flächen begrünen bzw. wieder als Ackerland nutzbar machen können. Die jetzige Dürre ist insofern eine doppelte Katastrophe, auch eine psychologische, da sie nicht nur wieder Hunger bringt, sondern auch weil sie den großen Einsatz der letzten Jahre vernichtet...
Zitat:Dürre in Äthiopien

Eine Hungersnot mit Ansage [...]

Es ist eine Krise mit Ansage. Schon vor Monaten haben UN-Organisationen vor einer Dürrekatastrophe in Äthiopien gewarnt. Auch beim Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen wusste man, welche Folgen das Klimaphänomen "El Niño" haben würde.

"Es hat schon im März 2015 begonnen und wird bis Mitte 2016 dauern. Die Folgen aber werden noch bis ins Frühjahr 2017 spürbar sein", sagt Rogiero Bonifacio, Klimaexperte im WFP-Hauptquartier in Rom. "El Niño" habe schon früh Einfluss auf die Vegetationsperiode in Zentralamerika und eben auch in Äthiopien gehabt, wo eine der trockensten Perioden der letzten 50 Jahre gemessen werde, so der Klimaexperte. [...]

Die Fachleute rechnen mit bis zu 15 Millionen Hungernden. [...] Das Tragische ist, dass Äthiopien in den Augen der Fachleute große Fortschritte gemacht hatte. Vieles hat sich seit Mitte der 1980er-Jahre verbessert. Damals waren bis zu eine Million Menschen am Hunger gestorben. Aber die aktuelle Krise übertrifft eben vieles, was bisher passiert ist, sagt auch WFP-Direktorin Ertharin Cousin: "Das ist ein anderes Äthiopien als 1984. Aber wir brauchen eine internationale Gemeinschaft, die anerkennt, dass wir nicht mehr warten dürfen, bis Babys verhungern."
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Schneemann.
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Erdbeben in Taiwan: Bislang wurden mindestens 37 Todesopfer bekannt...
Zitat:Nach Erdbeben in Taiwan

Überlebende aus Trümmern gerettet

Gut 52 Stunden nach dem starken Erdbeben im Süden Taiwans haben die Bergungskräfte zwei Überlebende aus den Trümmern gerettet. In der Metropole Tainan werden noch 100 Menschen vermisst. [...]

Zwei Tage nach dem Erdbeben in Taiwan haben Rettungskräfte zwei Menschen lebend aus den Trümmern eines Hochhauses in der Metropole Tainan gerettet. [...] Auch ein achtjähriges Kind konnte gerettet werden. Anschließend wurde Fernsehsendern zufolge ein Mann aus den Trümmern gezogen, der bereits am Vortag unter dem Schutt geortet worden war.

Mehr als 100 Personen werden noch vermisst. Es wird befürchtet, dass sie unter dem eingestürzten Hochhaus in Tainan verschüttet sind. Mindestens 37 Menschen kamen bei dem Beben der Stärke von 6,4 ums Leben, die meisten von ihnen in dem Wohnkomplex. Die Rettungsarbeiten dauerten an. "Wir haben noch nicht aufgegeben, auch nicht die kleinste Chance", sagte der Bürgermeister von Tainan.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/erdbeben-taiwan-109.html">http://www.tagesschau.de/ausland/erdbeb ... n-109.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat:Nach Erdbeben in Ecuador

Zahl der Toten steigt auf rund 650

Eine Woche nach dem Erdbeben in Ecuador ist die Zahl der Toten auf rund 650 gestiegen. Nach offiziellen Zahlen wurden bis Samstag 646 Tote geborgen, wie das ecuadorianische Fernsehen berichtete. 130 Menschen würden noch noch vermisst, 113 wurden seit dem Beben vor einer Woche lebend aus den Trümmern gerettet. Mehr als 25.000 Menschen sollen noch in Notunterkünften ausharren. In der vergangenen Woche haben Hunderte von Nachbeben das Land erschüttert. [...]

Das Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 ist das folgenschwerste in Südamerika seit 1999. Damals kamen in Kolumbien mehr als 1000 Menschen ums Leben.
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.tagesschau.de/ausland/ecuador-erdbeben-113.html">https://www.tagesschau.de/ausland/ecuad ... n-113.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Eine späte Meldung bzw. ein Nachtrag hinsichtlich der Erdbebenkatastrophe in Italien von Ende August (es waren rund 300 Menschen ums Leben gekommen, v. a. die Regionen Umbrien und Latium waren betroffen gewesen), bei dem die Kleinstadt Amatrice schwer verwüstet worden war. Baumängel sollen zudem zum Zusammensturz vieler Gebäude beigetragen haben...
Zitat:Erdbeben in Italien: Warum das Land so schwer getroffen ist

Italien ist das erdbebenreichste Land Europas. Dennoch sind 70 Prozent der Gebäude nicht gesichert. Oft sind Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser einsturzgefährdet. [...] In Italien wurden seit dem Jahr 1968 insgesamt 180 Milliarden Euro für den Wiederaufbau nach Erdbeben investiert. Das hat der italienische Verband der Bauunternehmer errechnet. 13,7 Milliarden Euro wurden alleine für die Rekonstruktion nach dem Erdbeben 2009 in den Abruzzen bereit gestellt.

Alle paar Jahre wird das Land von einem schweren Erdbeben heimgesucht, zuletzt 2012 in der Emilia-Romagna. Immer wieder fielen Hunderte Menschen in den vergangenen Jahrzehnten den Naturkatastrophen zum Opfer. Der Wiederaufbau ist zweifellos notwendig, aber Geologen, Seismologen und Angehörige des italienischen Zivilschutzes beklagen vor allem den Mangel an Erdbeben-Prävention in Italien.
http://www.suedkurier.de/nachrichten/pan...65,8871632

Ferner noch eine aktuelle Meldung:
Zitat:Hurrikan "Matthew" in der Karibik

Hunderttausende auf der Flucht

Schon bevor Hurrikan "Matthew" das bitterarme Haiti trifft, sind seine Vorboten vor Ort spürbar: Es regnet und stürmt heftig, die allgegenwärtigen Müllhaufen werden durch die Straßen gespült. An der Südwestküste hat sich die türkisblaue Karibik in ein graues, tosendes Monster verwandelt. Die Brandung dringt in Ortschaften vor. Notunterkünfte für etwa 340.000 Menschen stehen zur Verfügung, aber nicht alle wollen dorthin, weil sie Angst haben, ihr Hab und Gut könne gestohlen werden. [...]

Bis heute hat sich Haiti nicht von dem verheerenden Erdbeben von 2010 mit mehr als 250.000 Toten erholt. Der Wirbelsturm der Kategorie 4 könnte laut dem US-amerikanischen National Hurricane Center eine neue Katastrophe auslösen: Tagelang hatte er über der Karibik Zeit zu wachsen, sich mit Wasser vollzusaugen.
http://www.tagesschau.de/ausland/hurrikan-121.html

Schneemann.
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Zitat:Chile earthquake: 7.1 tremor strikes off coast near capital Santiago

A major earthquake of magnitude 7.1 struck off the west coast of Chile on Monday, rocking the capital Santiago and briefly causing alarm along the Pacific Coast but not producing any serious damage.

The quake was centered 22 miles west of the coastal city of Valparaiso at a shallow depth of 6.2 miles below the sea, and about 85 miles from Santiago, the US Geological Survey said. [...] Officials cancelled a tsunami warning that had been issued in Valparaiso after the Chilean Navy and the Pacific Tsunami Warning Centre said the quake was not expected to produce a dangerous seismic sea wave. The centre reported small tsunami waves of half a foot (15 cm). [...]

"We have no reports of victims or significant damage. There have been some landslides in some places, without major complications," said Interior Minister Mario Fernandez.
http://www.telegraph.co.uk/news/2017/04/...-santiago/

Schneemann.
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Zitat:Erdrutsch in China

Suche läuft - Hoffnung schwindet

Anderthalb Tage nach dem Erdrutsch in der westchinesischen Provinz Sichuan schwindet die Hoffnung, Überlebende zu finden. Neun Tote sind bislang bestätigt. Die Zahl wird aber noch steigen, denn mehr als 100 Menschen werden vermisst. [...]

Dort, wo sich bis Samstag früh das Dorf Xinmo befand, geht der Großeinsatz der Rettungsteams weiter. [...] Rund acht Millionen Kubikmeter Geröll, Schlamm und Gestein haben das Dorf in der Provinz Sichuan ausgelöscht. Mehr als 60 Häuser wurden von den Schlammmassen begraben. [...]

Das Dorf Xinmo war bei Touristen aus anderen chinesischen Provinzen als Reiseziel beliebt. Gut möglich also, dass unter den vielen Opfern auch Menschen aus anderen Landesteilen sind. Von Seiten der Helfer und auch von den Behörden hieß es immer wieder, man werde nicht aufgeben und weiter nach Überlebenden suchen. Aber die Hoffnung schwindet.

Die Erdmassen hatten sich am Samstag gegen 6.00 Uhr von einem Berghang oberhalb des Dorfes gelöst. Tagelang hatte es teils sehr heftig geregnet. Die Unglücksstelle liegt etwa 200 Kilometer entfernt von Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan.
http://www.tagesschau.de/ausland/china-e...h-119.html

Schneemann.
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Zitat: Nach heftigen Unwettern

Mehrere Tote durch Sturzfluten im Iran

Im Nordosten Irans sind mindestens elf Menschen bei Sturzfluten ums Leben gekommen. Zwei Menschen werden nach Angaben von Rettungskräften noch vermisst. Heftige Unwetter hatten in insgesamt fünf Provinzen zu schweren Überschwemmungen geführt.

Heftige Regenfälle haben im Nordosten Irans Sturzfluten ausgelöst. Dabei sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere würden noch vermisst, zitierte die Nachrichtenagentur Isna die Hilfsorganisation Roter Halbmond. Die zwei Vermissten zählten zu einer dreiköpfigen Familie, deren Auto in der Provinz Golestan von den Wassermassen fortgerissen worden sei, hieß es. Ein Familienmitglied, eine Frau, sei tot geborgen worden, die Suche nach den beiden Vermissten laufe.
http://www.tagesschau.de/ausland/sturzfl...n-101.html

Schneemann.
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Die USA werden derzeit von einer Serie von Unwetterkatastrophen heimgesucht. Nachdem zunächst der Tropensturm "Harvey" über den Süden hinweggefegt war und u. a. große Teile Houstons unter Wasser gesetzt sowie Schäden von vermutlich über 100 Mrd. Dollar (und mind. 39 Tote) verursacht hatte...
Zitat:Überschwemmungen in den USA: 100.000 Häuser durch Harvey beschädigt

Die US-Regierung hat den Opfern der Überschwemmungen Hilfen zugesagt. US-Präsident Trump will eine Million Dollar aus seinem Privatvermögen spenden. [...] Tropensturm Harvey hat in den USA nach Schätzungen des Weißen Hauses 100.000 Häuser beschädigt. Das sagte der Heimatschutzberater von Präsident Donald Trump, Tom Bossert. [...]

Angesichts der Schäden durch den Sturm und die Überschwemmungen hatte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott erklärt, sein Bundesstaat werde für den Wiederaufbau womöglich weit mehr als 125 Milliarden Dollar Hilfe von der Regierung in Washington benötigen. Diese Summe hatte die Regierung 2005 nach dem Hurrikan Katrina zur Verfügung gestellt. [...]

Harvey war am vergangenen Freitag erstmals in Texas auf Land getroffen und hatte sintflutartige Regenfälle gebracht. Es kam zu heftigen Überschwemmungen im Südosten des Bundesstaates. Binnen weniger Tage fielen mancherorts bis zu 1.250 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist ein Rekord für das Festland der USA. Einsatzkräfte retteten Tausende Menschen aus ihren Häusern. Mehr als 32.000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. Die Zahl der Todesopfer durch die Katastrophe erhöhte sich unterdessen auf mindestens 39. Schätzungen zufolge steht noch immer ein Drittel der Großstadt Houston unter Wasser.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...schwemmung

...drohen nun neue Verwüstungen durch die Ankunft des Hurrikans "Irma", der vor wenigen Stunden die Küste von Florida erreicht hat (und es soll der stärkste Hurrikan seit den 1960er Jahren sein, der die Florida Keys erreicht hat):
Zitat:Hurrikan "Irma" in den USA

Sturmflut erreicht Florida

Die Worte von Floridas Gouverneur Rick Scott sind deutlich: "Lebensbedrohliche Sturmflut erreicht die Keys", twitterte er. Die Keys sind rund 200 Koralleninseln, die Florida vorgelagert sind. Der nationale Wetterdienst meldet Windböen bis zu 151 Kilometer pro Stunde, die am Leuchtturm "Smith Shoal" gemessen wurden. Die Werte steigen seit Stunden. Die schlimmsten Winde werden gegen 13 Uhr deutscher Zeit erwartet. Es werde der stärkste Hurrikan seit 1960, der auf die Keys treffe, sagen Meteorologen. [...]

Experten befürchten, dass die Keys nicht mehr dieselben sein werden, wenn "Irma" sie überflogen hat. Manche Inseln könnten demzufolge von den Sturmfluten verschluckt werden. Windböen von bis zu 200 Kilometer pro Stunde könnten von Natur und Häusern nicht viel übrig lassen. Gouverneur Scott hatte gewarnt, "Irma" werde schlimmer sein als Hurrikan "Andrew", bei dem 1992 insgesamt 65 Menschen ums Leben gekommen waren. Ob diese Befürchtungen zutreffen, ist zur Stunde noch nicht absehbar.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/hurr...-1.3659866

Schneemann.
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Zitat:Tsunami in Indonesien

Zahl der Toten nach Tsunami steigt auf über 280

Bei der jüngsten Tsunami-Katastrophe in Indonesien sind nach offiziellen Angaben mindestens 280 Menschen ums Leben gekommen. In den zerstörten Küstengebieten sind erste Rettungsarbeiten angelaufen. Die Zahl der Todesopfer durch einen Tsunami auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java ist auf über 280 gestiegen. Über 1000 Menschen wurden verletzt, teilte am Montag die Katastrophenschutzbehörde in Jakarta mit. Die Flutwelle hatte am Samstagabend Küstengebiete zu beiden Seiten der als Sundastraße bekannten Meerenge zwischen den Inseln Sumatra und Java erfassten. [...]

Nach Angaben der indonesischen Agentur für Meteorologie, Klima und Geophysik (BMKG) war die Ursache des Tsunamis vermutlich ein Ausbruch des in der Meerenge liegenden Vulkans Anak Krakatau, der wiederum einen Unterwasser-Erdrutsch zur Folge hatte. Demnach ereignete sich die Eruption am Samstagabend um 21.03 Uhr (Ortszeit; 15.03 Uhr MEZ), 24 Minuten später sei der Tsunami auf Land getroffen.
http://www.spiegel.de/panorama/tsunami-i...45312.html

Schneemann.
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Zitat:Neuseeland

Zahl der Vulkan-Opfer erhöht sich auf 18

Die Zahl der Toten nach dem Vulkanausbruch in Neuseeland hat sich auf 18 erhöht - eine Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Taucher suchen weiterhin nach zwei Vermissten. Inzwischen sind einige Todesopfer identifiziert.

Knapp eine Woche nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island haben die Behörden ein weiteres Todesopfer gemeldet: Die neuseeländische Polizei teilte mit, die Zahl liege nun bei 18 Toten. Demnach starb eine Australierin, die nach dem Unglück in ein Krankenhaus in Sydney geflogen worden war, an ihren lebensgefährlichen Verletzungen. [...]

Wie die Polizei mitteilte, wurden mittlerweile sieben Todesopfer identifiziert, darunter vier Australier, zwei US-Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in Australien sowie ein neuseeländischer Touristenführer, der am Montag zum Zeitpunkt des Ausbruchs mit den Touristen auf der Vulkaninsel unterwegs war. [...]

Wissenschaftler warnten, die Luft auf der Insel sei immer noch so giftig, dass ein einzelner ungeschützter Atemzug tödlich sein könne. Suchtrupps und Taucher müssen ihre Kleidung nach ihren Einsätzen jedes Mal entgiften.

Insgesamt hatten sich zum Zeitpunkt der Eruption am Montag 47 Touristen und Reiseführer auf der Insel etwa 50 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel aufgehalten.
https://www.tagesschau.de/ausland/vulkan...r-105.html

Schneemann.
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Dieser Artikel an sich ist inhaltlich zwar so angesetzt, dass er in die korrekte Richtung zielt, was die Sensibilisierung hinsichtlich Naturkatastrophen betrifft (auch im Kontext des Klimawandels), allerdings ist die Headline doch schlicht falsch. Jeder, der halbwegs rechnen kann, wird die Zahl von einer Mio. Toten in einem halben Jahrhundert zwar erst einmal als schlimm ansehen, sie aber dann in Relation setzen und zu dem (rein rechnerisch richtigen) Schluss gelangen, dass diese Zahl nicht sonderlich hoch ist.

Das Problem ist indessen, dass diese Zahl einfach falsch ist. Vermutlich starben alleine entlang der Ufer des Indischen Ozeans in den letzten 50 Jahren grob eine Mio. Menschen durch Flutkatastrophen (vermutlich waren es sogar deutlich mehr, wenn ich alleine die Katastrophe von 2004 noch bemühe).
Zitat:Bericht zu Naturkatastrophen

Mehr als eine Million Tote in 50 Jahren

Dürren, Fluten und Stürme treffen jede Region der Erde - und sie fordern viele Opfer. In den vergangenen rund 50 Jahren starben nach Angaben der Weltwetterorganisation mehr als eine Million Menschen durch Naturkatastrophen.

Stürme, Dürren, Überschwemmungen und extreme Temperaturen haben in den vergangenen Jahrzehnten weltweit mehr als eine Million Menschen das Leben gekostet. Das geht aus den Daten der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervor, die zu den UN gehört. Naturkatastrophen dieser Art würden durch den Klimawandel verursacht und verstärkt, warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. […] Die WMO wertete Daten von 1970 bis 2019 aus. In diesem Zeitraum starben demnach 650.000 Menschen in Dürren. Durch Stürme hätten knapp 580.000 Menschen ihr Leben verloren. In Fluten seien knapp 59.000 Kinder, Frauen und Männer umgekommen. Extreme Temperaturen seien die Ursache für den Tod weiterer knapp 56.000 Menschen gewesen, erklärte die WMO.

Die nach Sachschäden folgenschwerste Naturkatastrophe der vergangenen 50 Jahre in Europa waren laut WMO die Überschwemmungen im Jahr 2002 insbesondere an der Elbe. Sie verursachten Schäden in Höhe von 14 Milliarden Euro. Laut ersten Schätzungen nach der jüngsten Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz rechnen die Versicherer mit bis zu fünf Milliarden Euro an versicherten Schäden.
https://www.tagesschau.de/ausland/klimaw...n-101.html

Schneemann.
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Zitat:Nach Erdbeben und Sturm

Zahl der Toten in Haiti steigt auf fast 2.000

Erst kam das Erdbeben, dann Sturm "Grace": In Haiti sind nach neuen Angaben fast 2.000 Menschen ums Leben gekommen, Zehntausende verloren ihr Zuhause. Die vorläufige Zahl der Erdbeben-Todesopfer in Haiti ist noch einmal um mehr als 500 auf 1.941 gestiegen. Mehr als 9.900 Menschen seien verletzt worden, teilte die haitianische Zivilschutzbehörde auf Twitter mit. […]

37.000 Häuser zerstört

Das Beben der Stärke 7,2 hatte sich am Samstagmorgen (Ortszeit) nahe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud östlich von Les Cayes in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet. Gut 37.000 Häuser wurden laut Zivilschutzbehörde zerstört, fast 47.000 beschädigt. Nach Unicef-Angaben waren 1,2 Millionen Menschen betroffen.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/...n-100.html

Schneemann.
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Zitat:More than 50 feared dead in Kentucky's worst ever tornadoes

The governor of the US state of Kentucky has warned that more than 50 people are thought to have been killed by tornadoes overnight. Andy Beshear said the figure could rise to as many as 100 in what he called the worst tornadoes in the state's history. He said the number was "probably closer to somewhere between 70 and 100, it's devastating". [...]

More than 100 people were inside a candle factory in Mayfield, Kentucky, when the tornado hit, the New York Times reported. "We believe we'll lose at least dozens of those individuals," Mr Beshear said. The Amazon warehouse in Edwardsville in southern Illinois was damaged during a tornado on Friday night, the authorities said. [...]

A state of emergency has been announced in Kentucky. Police said the tornado caused "significant damage" across the western parts of the state. A train was derailed during extreme winds in Hopkins County, Sheriff Matt Sanderson told WKYT-TV.
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-59620091

Schneemann
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Bei den Auswirkungen von Naturkatastrophen und wie sehr diese Menschen treffen sollte man halt immer auch bedenken, dass es heute einfach sehr viel mehr Menschen gibt als früher und vor allem auch deshalb die Menschen sehr viel mehr betroffen sind. Im Jahr 1927 gab es genau 2 Milliarden Menschen. Im Jahr 2027 werden wir die 8 Milliarden knacken. Die Weltbevölkerung hat sich mal eben in 100 Jahren vervierfacht. So einfach ist das. Dazu kommt die zunehmende Besiedelung von Küsten und entlang von Flüssen (wo es vorher eine Besiedelung in diesem Ausmaß nicht gab) und den Umstand dass Menschen heute weniger als früher gewöhnt sind mit Naturkatastrophen umzugehen.

Ein praktisches Beispiel dass ich aufgrund Herkunft selbst kenne: früher (vor 100 Jahren, selbst noch vor 50 Jahren) hat man in Eschenlohe in Bayern im Frühjahr das Erdgeschoss geräumt, die Türen aufgemacht (damit dass Wasser durchfließen kann, praktischerweise gab es immer zwei Türen - eine stromauf und eine stromab) und sich weiße Farbe besorgt fürs Nachstreichen der Wände wenn das Wasser wieder weg ist. Heute hat man einen Damm und bei einigen der Häuser hat man die Türen welches da früher gab zugemauert und das Haus umgebaut. Noch darüber hinaus gibt es da deutlich mehr Häuser als früher und diese stehen an Stellen von welchen mein Vater noch zu berichten weiß, dass dort früher jedes Frühjahr der Fluss entlang floß und die daher jedes Jahr unter Wasser standen. Diese grundlegende Sache lässt sich hier vom ganz kleinen (dem vorliegenden) Beispiel nach oben de facto nach Belieben ins Große übertragen.

Wenn immer mehr Menschen in Überschwemmungsgebieten bauen, es immer mehr Menschen überhaupt gibt und diese immer mehr Raum besiedeln den man früher aus guten Gründen gemieden hat, sind die Folgen einfach selbsterklärend.
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Natürlich werden wir immer mehr, und ja, das wird auch bedingen, dass mehr Menschen durch Naturkatastrophen sterben. Das ist einfach rein rechnerisch so.

Aber ich denke nicht, dass dies nun beim aktuellen Beispiel maßgebend ist. Kentucky ist mit 4,5 Mio. Einwohnern einer der dünner besiedelten US-Bundesstaaten (vor 60 Jahren waren es rund 3,0 Mio., also so exponentiell ist die Bevölkerung nicht gewachsen). Hier hat einfach ein Tornado-Ausbruch unglücklicherweise eben besetzte Fabriken etc. getroffen, wobei es - ich habe eben nachgeschaut - z. B. beim "Super Outbreak" von 1974 in diesem Staat vermutlich auch über 70 Tote gab. D. h. ganz von der Zahl der Menschen abhängig machen kann man es hier also nicht.

Auch muss man generell etwas vorsichtig sein, wenn man automatisch das Bevölkerungswachstum mit der Zahl der Toten bei einer Naturkatastrophe in Korrelation stellt. Das Argument trifft sicherlich zu, wenn man bspw. das Erdbeben in Haiti 2010 oder die Tsunami-Katastrophe 2004 im Indischen Ozean oder die Massenertränkungen durch Zyklone in Bangladesch herannimmt. Auch dürfte, um wieder den Bogen zu den USA zu schlagen, ein schweres Erdbeben in San Francisco, wie 1906 geschehen und mit 3.000+ Opfern eine der schweren Katastrophen der USA, heute angesichts der Agglomeration deutlich schwerwiegender und opferreicher sein.

Aber z. B. gab es in China schon vor Jahrhunderten verheerende Katastrophen, die ebenso hunderttausende Opfer forderten und die mit dem Tangshan-Beben von 1976 durchaus verglichen werden können. Hier war die Zahl der Menschen zwar auch mitentscheidend, aber das Wachstum an sich weniger. Gleiches könnte man auch sagen von der Messina-Katastrophe von 1908 (mit über 100.000 Toten die wohl schwerste Naturkatastrophe Europas im 20. Jahrhundert) oder dem "Untergang" von Lissabon 1755. In Japan 2011 traf das Tohoku-Erdbeben - eine der schwersten Katastrophen Japans seit dem Kanto-Beben von 1923 - eine Region, die über Jahrzehnte nur einen geringfügigen Bevölkerungszuwachs verzeichnete und die im Schnitt nur etwa 35% der Bevölkerungsdichte Deutschlands hat, aber der Tsunami traf überraschend und mit viel stärkerer Wucht als in den Planungen berücksichtigt, auf das Land.

In der Tendenz wird die Zahl der Opfer also im Schnitt durch das Bevölkerungswachstum ansteigen, ja, unabhängig davon spielt es aber immer auch eine Rolle, welche unglücklichen Verkettungen bei einer Katastrophe auftreten.

Schneemann
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