Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen
#91
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/rund-200-vermisste-fluechtlingsboot-vor-java-gesunken-11569932.html">http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 69932.html</a><!-- m -->
Zitat:Rund 200 Vermisste
Flüchtlingsboot vor Java gesunken


18.12.2011 208:31:00+0100 · Vor der Küste Indonesiens ist ein völlig überladenes Flüchtlingsschiff gesunken, auf dem sich rund 250 Afghanen und Iraner befanden. Die indonesischen Rettungsdienste versuchten sich aus den Berichten von 33 Geretteten ein Bild vom Hergang der Katastrophe zu machen.
...
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#92
Zitat:Grenzanlagen in Marokko: Afrikanische Flüchtlinge stürmen spanische Exklaven

Hunderte Afrikaner haben am Dienstag die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Küste gestürmt. Fast 200 von ihnen gelang es, die Barrikaden zu überwinden - das spanische Innenministerium bezeichnete die Migranten als "sehr gewalttätig". [...]

Wie das spanische Innenministerium mitteilte, hätten rund 300 Afrikaner versucht, die Stacheldrahtbarrikaden in Melilla zu überwinden. Etwa hundert von ihnen sei es gelungen, sie sollen in ein Auffanglager gebracht werden. In Ceuta hätten es zudem mindestens 80 Afrikaner schwimmend an den Strand der Exklave geschafft.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/afrikanische-fluechtlinge-stuermen-spanische-exklaven-a-922824.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 22824.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#93
Ich stelle diese Meldung mal hier hinein, da es sich u. a. auch um einen Sachverhalt handelt, der im Kontext von Bevölkerungswachstum anzusiedeln ist, wenngleich indessen das genannte Problem nicht nur alleine darauf zurückzuführen ist.
Zitat:UN-Bericht: 842 Millionen Menschen hungern

[...] Die Zahl der hungernden Menschen ist gesunken. Doch im subsaharischen Afrika und in weiten Teilen Asiens kommt der Kampf gegen Unterernährung kaum voran. Das zeigt ein neuer UN-Bericht.

Trotz Fortschritten im Kampf gegen den Hunger leiden weltweit immer noch 842 Millionen Menschen an Nahrungsmangel und chronischer Unterernährung. Das hält die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in ihrem am Dienstag in Rom veröffentlichten Jahresbericht zum Hunger fest. Zwar sind damit 26 Millionen Menschen weniger als im vorangegangenen FAO-Jahresbericht betroffen, von massiver Unterernährung ist jedoch weiterhin etwa ein Achtel der Weltbevölkerung betroffen. Seit 1990-1992 ging die Zahl der ständig hungernden Menschen laut FAO aber um 17 Prozent zurück. [...]

Kaum voran kommt der Kampf gegen den Hunger in Subsahara-Afrika und in großen Teilen Asiens, zeigt der FAO-Jahresbericht. Deutlich verringert werden konnte dagegen die geschätzte Zahl der Menschen, die in Ost- und Südostasien sowie in Lateinamerika kaum etwas oder nicht genug zu essen haben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/un-bericht-842-millionen-menschen-hungern-12599310.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 99310.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#94
In Asien liegt der Schwerpunkt der Problematik übrigens in Indien. Dort hungert eine dreistellige Millionenzahl an Menschen.
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#95
Vor der Küste der Insel Lampedusa hat sich letzte Nacht eine der mutmaßlich schlimmsten Flüchtlingskatastrophen des Mittelmeeres ereignet...
Zitat:Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa

82 Tote - mehr als 250 Vermisste

Sie waren in Seenot und wollten auf sich aufmerksam machen: Nachdem sie ihr Boot angezündet hatten, sind vor der italienischen Insel Lampedusa mindestens 82 Flüchtlinge aus Afrika ertrunken. Die Behörden befürchten, dass die Opferzahl noch weiter steigen wird. [...] "Ein Meer voller Leichen" sahen die Rettungskräfte, als sie am Morgen den Unglücksort erreichten. Die Opferzahlen müssen laufend nach oben korrigiert werden. 500 Menschen befanden sich an Bord des Schiffes, bisher konnten nur etwa 150 gerettet werden. [...]

Das Boot war vermutlich gestern Abend von der libyschen Küste aus gestartet. An Bord waren Flüchtlinge aus Somalia und Eritrea. Am Morgen geriet das Schiff etwa einen Kilometer von der Küste Lampedusas entfernt in Seenot.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa438.html">http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa438.html</a><!-- m -->

Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist zudem, dass sie nichts verändern wird, erstens nichts an der Systematik der Bootsfluchten, und zweitens auch nichts in der Wahrnehmung dieses Problems innerhalb Europas. Jahr für Jahr sterben an den Küsten des alten Kontinents hunderte, vermutlich aber tausende von Menschen, alleine letzte Nacht (vermutlich, im schlimmsten Fall) über 300 (siehe Text), aber die Öffentlichkeit und auch die Medien scheint dies irgendwie nur am Rande zu erreichen, man nimmt es mit einem "schockierten Schulterzucken" irgendwie hin und geht zum Tagesgeschäft über. Würde es sich um ein Schiffsunglück handeln, bei dem indessen Europäer betroffen sind, würde man dies sehr wahrscheinlich in epischer Breite tagelang in den Medien finden. So fand man das Unglück der "Costa Concordia" vor einem Jahr, bei welchem 32 Menschen den Tod fanden, fast 14 Tage lang in den Medien, die sich nicht zu dämlich waren, Vergleiche zur "Titanic" anzustellen (n-tv, nur als Bsp.). Obgleich in einer Nacht nun im Mittelmeer vermutlich zehn Mal mehr Menschen umkamen, wird dieses Ereignis nur eine Randnotiz bleiben, die spätestens übermorgen wieder vergessen ist.

Und ich sehe hierbei auch eine gewisse Abgestumpftheit gegenüber diesen Bootsflüchtlingskatastrophen um sich greifen. "Kleinere" Zwischenfälle mit sechs, acht oder 13 Toten sind oftmals nur noch in Randnotizen zu finden, aber sie geschehen, jeden Tag, jede Nacht. Diese Verdrängungsreflexe geschehen sicher nicht bewusst, eher ist es so, dass diese Vorfälle schon so oft geschehen, dass sie aus dem Aufmerksamkeitsspektrum schlicht rausfallen und eben, wenn man es mal mitbekommt, schnell vergessen werden. Es ginge mir selbst übrigens fast auch so. Nur durch Zufall, ich hatte dies im Syrien-Thread und mal gegenüber Erich thematisiert, konnte ich Kontakt zu jemandem herstellen (ein Syrer), der mir mit Handy-Bildern seine Bootsflucht aufzeigte und schilderte, wie er zusammen mit 50 Personen auf einem alten Holzkutter übers Mittelmeer fuhr (ein Kahn, auf welchen ich in tausend kalten Wintern keinen Fuss setzen würde und der m. Mn. n. gerade mal 10 bis 15 Personen hätte aufnehmen können). Es war ein seltsames Gefühl: Das, was eigentlich kaum greifbar fern wirkte, ja abstrakt erschien, saß plötzlich vor mir. Es hat sicher die Perspektive verändert...

Schneemann.
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#96
Diese Menschen sind uns schlicht egal. Sind ja eh nur ungebildete und mausarme Wirtschaftsflüchtlinge, die nachher von unseren Sozialsystemen schmarotzen. Und Kriminalität bringen. Und fremde Sitten. Und am Schlimmsten: das sind ja alles Schwarze! [EDIT: Sarkasmus Ende].
Im Irak gehen jeden Tag Autobomben hoch, welche Dutzende Tote fordern. In Syrien herrscht Krieg mit ähnlich hohen Opferzahlen pro Tag. Es ist uns wurscht. Ist ja bei denen.
Wäre jeden Tag 11. September, wärs uns auch wurscht. Weils immer wieder passieren würde.
Das Problem ist tatsächlich die Häufigkeit dieser Ereignisse. Und dass wir nicht davon betroffen sind, sondern sogar davon profitieren (mehr tote Flüchtlinge gleich weniger Überfremdung, Staatsausgaben und Kriminalität).
Ich weiss nicht, vielleicht sollte man mal eine umfassende Informationskampagne in ganz Afrika starten, dass Migranten in Europa nicht erwünscht sind, dass nur ein Teil die Reise überlebt und dass viele bereits in Süditalien von der Mafia versklavt werden. Vielleicht wissen die Migranten das aber schon und kommen trotzdem. Wenn man sieht, was neulich in den spanischen Enklaven in Marokko geschah, als hunderte von Migranten die Grenzzäune überwanden, dann erkennt man, dass diese Leute zu allem bereit sind. Sie haben nichts zu verlieren und sind bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Es gibt nur zwei Lösungen: entweder, man greift an Europas Grenze knallhart durch, oder man sorgt für einen Wohlstandsausgleich zwischen Nord und Süd.

Oder anders gefragt: Wieviele Menschen erträgt Europa?
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#97
Wenn sich eine Völkerwanderung auf den Weg macht, dann wird es zwar zigtausende von Toten geben - aber diese Völkerwanderung wird nicht zu stoppen sein.
Wir sollten also schon aus eigenem Interesse alle uns möglichen Aktivitäten entfalten, dass es zu so einer Völkerwanderung gar nicht kommen wird - d.h., dass den potentiellen Exilanten realisitisch eine zufriedenstellende Zukunft im eigenen Land in Aussicht gestellt werden kann.
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#98
Zitat:Es gibt nur zwei Lösungen: entweder, man greift an Europas Grenze knallhart durch, oder man sorgt für einen Wohlstandsausgleich zwischen Nord und Süd.

Oder anders gefragt: Wieviele Menschen erträgt Europa?
Das ist m. Mn. n. zu leicht gedacht. Knallhart durchgreifen tut Europa mit Frontex schon lange, zudem gehen die südlichen Staaten massiv und teils auch im Menschenrechtssinne überzogen gegen Flüchtlinge vor (ein solcher Sachverhalt geschah vor nicht allzu langer Zeit in Griechenland). Vor allem: Was heißt denn genau knallhart durchgreifen? Vor allem: Wie? Meinetwegen kann man die gesamte ehemalige Home Fleet, die 6. US-Flotte, die Bundesmarine und Regia Marina/Marina Militare im Mittelmeer mit der Jagd nach Flüchtlingsbooten auf Trapp halten. Das würde allenfalls dazu führen, dass man wohl mehr Schiffbrüchige retten könnte, eine Veränderung der Gesamtlage, d. h. dass überhaupt Flüchtlinge aufbrechen und losziehen, wird man aber dadurch nicht erreichen können, solange es den Leuten in ihren Heimatländern so dreckig geht, dass sie abhauen. D. h. also, man müsste vor Ort direkt eingreifen, um die Lage so zu ändern, dass eine Flucht nicht mehr erstrebenswert ist. Und wer will dies?

Daneben sitzen wir zwei Irrtümern auf: 1.) Menschen fliehen nur in äußersten Notsituationen, sie streben - so wie jeder andere - nach Sicherheit, Unversehrtheit und sicher auch einem gewissen Wohlstand (wobei letzteres nicht mal zentral ist). Zugleich ist aber die Aufgabe des eigenen Herkunftsbereiches für die meisten sehr schwer. Niemandem fällt die Entscheidung zu einer Flucht und damit zur Zurücklassung der eigenen Wurzeln leicht. Dies übersehen wir gerne. Ich glaube, die meisten, die fliehen, würden in Eritrea, Sudan, Tschad und Somalia etc. bleiben, wenn es dort wenigstens halbwegs sichere Zustände geben würde; 2.) muss man berücksichtigen, dass diejenigen, die sich eine "Überfahrt" (mal euphemistisch) leisten können, oft als besser ausgebildet angesehen werden können, bzw. wenigstens noch gewisse Kontakte und Gelder haben. Es sind also keine reinen Armutsflüchtlinge. Die betreffende Person aus Syrien (s. oben), zu der ich Kontakt habe, hat (nach eigenen Angaben, nachprüfen kann ich dies nicht) für die Fluchthilfe rund 3.000 US-Dollar bezahlen müssen. Das ist keine Kleinigkeit in Ländern, aus denen viele Flüchtende kommen. Insofern, ich meine, wir sollten auch von dem Standpunkt, dass es sich nur um reine reichtumsorientierte Armutsflüchtlinge handelt, wieder abkommen, er wirkt verzerrend, zudem halte ich auch die Frage "Wieviele Menschen erträgt Europa?" für ein wenig unfair. Wir sollten also weniger fragen, wieviel wir in Europa noch ertragen können, sondern wir sollten vielmehr auch fragen, warum denn Europa so beliebt ist - und bei der Beantwortung mal vom Besitzstandsreflex abkommen und an die Ideale von Freiheit und Humanismus uns erinnern. Weil: Wenn es mal soweit ist, dass niemand mehr nach Europa fliehen will, dann fliehe ich aus Europa... :wink:

Schneemann.
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#99
Schneemann schrieb:
Zitat:...

Daneben sitzen wir zwei Irrtümern auf:
1.) Menschen fliehen nur in äußersten Notsituationen, sie streben - so wie jeder andere - nach Sicherheit, Unversehrtheit und sicher auch einem gewissen Wohlstand (wobei letzteres nicht mal zentral ist). ...;

2.) muss man berücksichtigen, dass diejenigen, die sich eine "Überfahrt" (mal euphemistisch) leisten können, oft als besser ausgebildet angesehen werden können,....
Insofern, ich meine, wir sollten auch von dem Standpunkt, dass es sich nur um reine reichtumsorientierte Armutsflüchtlinge handelt, wieder abkommen, er wirkt verzerrend,
was jetzt? Mich beschleicht das Gefühlt, da widersprichst Du Dir ... - entweder es ist falsch, dass Menschen nur in äußersten Notsituationen fliehen, oder aber, es handelt sich nicht nur um reine reichstumsorientierte Armutsflüchtlinge
Zitat:... zudem halte ich auch die Frage "Wieviele Menschen erträgt Europa?" für ein wenig unfair. Wir sollten also weniger fragen, wieviel wir in Europa noch ertragen können, sondern wir sollten vielmehr auch fragen, warum denn Europa so beliebt ist - und bei der Beantwortung mal vom Besitzstandsreflex abkommen und an die Ideale von Freiheit und Humanismus uns erinnern. Weil: Wenn es mal soweit ist, dass niemand mehr nach Europa fliehen will, dann fliehe ich aus Europa... :wink:

Schneemann.
Es gibt eine Reihenfolge von Bedürfnissen oder Zielen, die ein Mensch anstrebt. Das beginnt mit dem nackten Überleben (Trinken, Essen, Kleidung, Unterkunft ...) und ist z.B. in der Volkswirtschaftslehre(da hab ich das gehört) oder in der Psychologie (Maslowsche Bedürfnispyramide) schon längst bekannt. Humanistiische oder ideelle Wünsche kommen erst, wenn die zum Überleben nötigen Grundbedürfnisse befriedigt sind.

Darüber hinaus erstreben die meisten Menschen das nächste Ziel auf dem Weg, der am leichtesten zu erreichen ist.
Also - wenn das Überleben in A nicht möglich ist, flieht man nach B.
Wenn A und B die gleichen Voraussetzungen zum Überleben bieten, bleiben die meisten in A..

Die Entwicklung zur Bedürfnisbefriedigung ist ein dynamischer Prozess. Der kann und sollte nirgendwo abgeschnitten werden - und warum soll es nicht irgendwann einmal auch soweit sein, die Ideale von Freiheit und Humanismus auch südlich der Sahara umfassend "befriedigen" zu können?
Das wäre eigentlich ein interessantes Ziel für "Entwicklungshilfe".
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/liste/h/201329">http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/liste/h/201329</a><!-- m -->

Zitat:Im Reich des Todes

Die ganze Welt schaut nach Kairo - zugleich foltern Beduinen auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel Tausende afrikanische Migranten, um Lösegeld zu erpressen. Und gleich nebenan machen ahnungslose deutsche Touristen Urlaub. Unterwegs durch eine Region, in der kriminelle Gewalt, Tourismus und Weltpolitik nahe beieinanderliegen.

Ich kenne so etwas seit Jahren (wenn auch in weniger krasser Form - also ohne die systematischen Folterungen und zu Tode-Folterungen) aus Zentralasien und aus Pakistan, wo es auch immer mehr Entführungen und Menschenraub gibt, um damit Lösegelder zu erpressen. Dabei werden primär Arme, Flüchtlinge und Leute aus der Unterschicht entführt - gleiches Muster jetzt in Ägpyten - weil das Risiko für die Entführer damit extrem gering ist. Vor Jahren schon wurden in einem Dorf wo ich übernachtete, mehrere arme Bauern entführt. Mich hat dabei keiner angetastet, und das nur weil ich ein Ausländer war und das Ärger geben könnte!

Da die Familien dieser Opfer nicht viel zahlen können, kommt der Reichtum dann über die Masse. Und die Polizei/Staat kümmern sich nicht darum, weil es ja nur Arme/Flüchtlinge/ethnische Minderheiten usw trifft.

Der interessanteste Satz in dem Artikel kommt von einem der Folterer, welchen die Reporter interviewen konnten: Auf die Frage was die Beduinen tun werden, wenn die Afrikaner eines Tages ausgehen sagte er: dann holen wir uns die Opfer eben in Kairo. Und von einem Beduinenkind, dass auf die Frage nach seinem Berufswunsch angibt: Folterer zu werden und Neger zu Tode zu foltern....

Auch interessant: Wie in Afghanistan und den Grenzgebieten Pakistans sind die Islamisten die einzigen, die gegen diese Art des Menschenhandels etwas tun. Seien es die Taliban, oder die Al-Quaida Ableger auf dem Sinai: ausgerechnet die Radikal-Islamisten kämpfen als einzige gegen die Stämme/Clans/Mafiagruppen, welche Millionen mit der Entführung, systematischen Folterung und Erpressung von Flüchlingen und Angehörigen der Unterschicht verdienen.

Die Zustände im Sinai sind anscheinend schon lange bekannt s.u. Wie gesagt kenne ich so etwas bisher nur aus Zentralasien und nicht so nah an Europa. Auch die Qualität der Folterungen finde ich erstaunlich:

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2013/13/Sinai-1903">http://www.zeit.de/2013/13/Sinai-1903</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/orga">http://www.tagesspiegel.de/politik/orga</a><!-- m --> ... 28276.html

Der Strom der Afrikaner ebt zur Zeit übrigens schon ab, die Einnahmen der Beduinenstämme aus Folterung und Sklavenhandel sinken. Item werden sie sich in der nächsten Zeit zunehmend an Ägyptern vergreifen, wahrscheinlich zuerst an Kopten (Arm, Unterschicht, Christen).

Das wird wiederum die Lage in Ägpyten weiter destabilisieren und die Flüchtlingsströme aus Ägypten wiederum anschwellen lassen.
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These:

Je schlimmer die Lage in Afrika gesamt wird, desto weniger Flüchtlinge werden kommen. Dass die Flüchtlingsströme so zunehmen ist eine Folge der besseren Bildung und das heute ein geringes Vermögen vorhanden ist, dass früher fehlte.

Die geographischen Bedingungen, die skrupellosigkeit der islamischen Nationen in Nordafrika und der abzusehende Zusammenbruch Afrikas werden die Flüchtlingsströme nach Europa vereben lassen. Statt dessen wird die Zahl der Binnenflüchtlinge in die Millionen und Abermillionen gehen, die von einer Ecke ihres Herkunftslandes in die andere fliehen, oder über die Grenze ins Nachbarland und wieder zurück.

Schneemann:

Zitat:Was heißt denn genau knallhart durchgreifen? Vor allem: Wie? Meinetwegen kann man die gesamte ehemalige Home Fleet, die 6. US-Flotte, die Bundesmarine und Regia Marina/Marina Militare im Mittelmeer mit der Jagd nach Flüchtlingsbooten auf Trapp halten. Das würde allenfalls dazu führen, dass man wohl mehr Schiffbrüchige retten könnte, eine Veränderung der Gesamtlage, d. h. dass überhaupt Flüchtlinge aufbrechen und losziehen, wird man aber dadurch nicht erreichen können, solange es den Leuten in ihren Heimatländern so dreckig geht, dass sie abhauen.

Die hauen in der Mehrheit nicht ab, weil es ihnen so dreckig geht, sondern weil es ihnen inzwischen besser geht als je zuvor (aber immer noch schlecht im Vergleich mit uns).

Man muß die Flüchtlingsboote zudem nicht jagen: die Leute landen ja alle früher oder später an. In der Zeit, wo Berlusconi entschlossen Abschieben ließ, gab es beispielsweise einen ständigen und erheblichen Rückgang der Flüchtlingszahlen. Mit dem Ende dieser Praxis schwollen sie wieder an. Wenn man die Illegalen einfach wieder einsammelt, auf Schiffe verfrachtet und in Nordafrika wieder an Land setzt und das systematisch, würde der Flüchtlingsstrom sehr schnell versiegen.

Als die Italiener vorübergehend konsequent waren, nahm die Einwanderung über Griechenland massiv zu. Nun wo heute die Griechen zunehmend hart agieren, schwenkt das ganze wieder nach Italien. Das zeigt, dass man mit entschlossenem Vorgehen diese Einwanderung jederzeit stoppen könnte -

wenn man es denn wollte !
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Zitat:Es gibt eine Reihenfolge von Bedürfnissen oder Zielen, die ein Mensch anstrebt. Das beginnt mit dem nackten Überleben (Trinken, Essen, Kleidung, Unterkunft ...) und ist z.B. in der Volkswirtschaftslehre(da hab ich das gehört) oder in der Psychologie (Maslowsche Bedürfnispyramide) schon längst bekannt. Humanistiische oder ideelle Wünsche kommen erst, wenn die zum Überleben nötigen Grundbedürfnisse befriedigt sind.

Darüber hinaus erstreben die meisten Menschen das nächste Ziel auf dem Weg, der am leichtesten zu erreichen ist.
Also - wenn das Überleben in A nicht möglich ist, flieht man nach B.
Wenn A und B die gleichen Voraussetzungen zum Überleben bieten, bleiben die meisten in A..
Das "riecht" nach dem Vorwurf "Luxusflüchtling". Und dieser [Vorwurf] jedoch ist dem jeweiligen Umstand völlig - m. Mn. n. - unangemessen. Ich denke insgesamt, dass der Flüchtlingsaspekt vielmehr den Rahmen unserer Verstehensgrenzen überschreitet, weil wir (zumindest die meisten von uns) dementsprechende Problemsituationen schlicht nicht mehr direkt kennen und verstehen oder selbst (als Person) als Gegenwart zwangshalber verstehen lernen mussten. Und daran krankt das Verstehen des Zusammenhanges. Als Folge greift dann infolgedessen auch nur alleine der Sachverhalt des krampfhaften "Verteidigens" des Euro-Zonen-Raumes gegen mutmaßlich sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, nebenbei wird auch der Basisvorwurf (?) des Erhaltens des Konzeptes des eigenen Wirtschafts- und Wehrraumes kontextualisiert als moralisches Nonplusultra. Und das kann es eben nicht sein. Bzw.: Dies lehne ich als Erklärung ab...

Quintus schrieb:
Zitat:Je schlimmer die Lage in Afrika gesamt wird, desto weniger Flüchtlinge werden kommen.
Nicht unbedingt. Man darf die Flüchtlingslage nicht nur alleine am Zustand der politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Eckdaten ausrichten. Vielmehr gilt es a) den enormen Bevölkerungswachtum dort in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten und die vergleichsweise sehr jungen Bevölkerungen, vor allem im Maghreb, mit einzubeziehen und b) die Konfliktlagen vor Ort und ihre die Bevölkerung desillusionierenden, inneren Friktionen explizit zu analysieren (von der reinen, unmittelbaren Bedrohungslage für Leib und Leben abgesehen). Und da zeigt sich eben: Je unruhiger die Lage, desto eher streben Menschen nach einer sicheren Zuflucht im Ausland. D. h.: Das Aufeinandertreffen von Bevölkerungswachstum, Jugend, politischer Irritation, Konflikten und wirtschaftlicher Stagnation führt zu ausufernden Spannungszuständen. Diese wiederum begünstigen Fluchtbewegungen von denjenigen, die noch am ehesten dazu finanziell in der Lage sind und die sich auch am ehesten in anderen Zivilisationen sprachlich und "funktionell" zurechtfinden können. Im Logikschluss heißt dies: Je schlimmer die Lage ist, desto mehr werden kommen, weil es eben immer mehr gibt...insofern teile ich diese These nicht.

Zudem: Wer sagt denn, dass alle ihre "Überfahrt" bar zahlen können? Viele fahren auf "Kredit", d. h. sie kommen in "good old Europe" an, wenn denn überhaupt, und müssen ihre "Schulden" erst einmal bei zweifelhaften "Kreditgebern" abarbeiten, als kleine Hausdiener, in Küchenjobs, als Hilfskräfte und Hiwis - arme "Schweine" eben - die in halbwegs bis gar nicht existierenden Schwarz-Jobs malochen und ausgebeutet werden (es gab da erst vorletztes Jahr einen Fall in Großbritannien, s. Sklaverei-Thread)...
Zitat:Der interessanteste Satz in dem Artikel kommt von einem der Folterer, welchen die Reporter interviewen konnten: Auf die Frage was die Beduinen tun werden, wenn die Afrikaner eines Tages ausgehen sagte er: dann holen wir uns die Opfer eben in Kairo. Und von einem Beduinenkind, dass auf die Frage nach seinem Berufswunsch angibt: Folterer zu werden und Neger zu Tode zu foltern....
Hmm, sagen wir besser allgemein "Schwarze" oder "Farbige"... :wink:

Aber wenn wir schon davon reden: Ich bemerkte selbst bei Urlauben mit meiner Freundin in Ligurien (Nordwestitalien), im Raum Genua bis Taggia und in Südfrankreich 2008 und 2010 eine sehr starke Gegenwart von "fliegenden" schwarzen Handeltreibenden (i. d. R. Bauchhändler), vor allem in Nizza, Santo Stefano, Cannes und Ventimiglia. Aber man muss da eben nur sich abgrenzen und - notfalls - etwas deutlicher werden. Das reicht dann auch. Kein Grund zur Panik also... :wink:

Schneemann.
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Schneemann schrieb:
Zitat:Es gibt eine Reihenfolge von Bedürfnissen oder Zielen, die ein Mensch anstrebt. Das beginnt mit dem nackten Überleben (Trinken, Essen, Kleidung, Unterkunft ...) und ist z.B. in der Volkswirtschaftslehre(da hab ich das gehört) oder in der Psychologie (Maslowsche Bedürfnispyramide) schon längst bekannt. Humanistiische oder ideelle Wünsche kommen erst, wenn die zum Überleben nötigen Grundbedürfnisse befriedigt sind.

Darüber hinaus erstreben die meisten Menschen das nächste Ziel auf dem Weg, der am leichtesten zu erreichen ist.
Also - wenn das Überleben in A nicht möglich ist, flieht man nach B.
Wenn A und B die gleichen Voraussetzungen zum Überleben bieten, bleiben die meisten in A..
Das "riecht" nach dem Vorwurf "Luxusflüchtling". Und dieser [Vorwurf] jedoch ist dem jeweiligen Umstand völlig - m. Mn. n. - unangemessen. Ich denke insgesamt, dass der Flüchtlingsaspekt vielmehr den Rahmen unserer Verstehensgrenzen überschreitet, weil wir (zumindest die meisten von uns) dementsprechende Problemsituationen schlicht nicht mehr direkt kennen und verstehen oder selbst (als Person) als Gegenwart zwangshalber verstehen lernen mussten. Und daran krankt das Verstehen des Zusammenhanges. Als Folge greift dann infolgedessen auch nur alleine der Sachverhalt des krampfhaften "Verteidigens" des Euro-Zonen-Raumes gegen mutmaßlich sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, nebenbei wird auch der Basisvorwurf (?) des Erhaltens des Konzeptes des eigenen Wirtschafts- und Wehrraumes kontextualisiert als moralisches Nonplusultra. Und das kann es eben nicht sein. Bzw.: Dies lehne ich als Erklärung ab.
.....
Schneemann.
STOP - zwischen den Flüchtlingen aus Syrien, Somalia oder Eritrea (Flucht, um zu überleben) und den regulären Auswanderern, die Du als "Luxusflüchtlinge" bezeichnest, bestehen schon große Unterschiede.
Mit meinen diesbezüglichen Ausführungen (Europa als humanistischer Fluchtpunkt) habe ich auf Dein Vorposting Bezug genommen.
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ich bin entsetzt - soeben wird bei "hartaberfair" im Ersten berichtet, die Rettungsaktion für die Flüchtlinge vor Lampedusa seien auf Anordung (Beihilfe zur illegalen Beihilfe - ein Gesetz aus der Berlusconi-Aera) beendet worden.
Wenn das so ist, dann ist da schlicht und einfach Mord passiert, nicht "nur" die so genannte "unterlassene Hilfeleistung".
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingspolitik-der-eu-kein-platz-im-boot-1.1788385">http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.1788385</a><!-- m -->
Zitat:7. Oktober 2013 14:50
Flüchtlingspolitik der EU
Kein Platz im Boot

Der Massentod vor Lampedusa ist Teil der EU-Flüchtlingspolitik, er gehört zur Abschreckungsstrategie.
Die Außengrenzen des Friedensnobelpreisträgers wurden so dicht gemacht, dass es auch für Humanität kein Durchkommen gibt. Über die Menschenverachtung der Schmuggler kann man lamentieren - aber sie kann nur gedeihen, weil es in der EU-Politik keine Achtung vor Flüchtlingen gibt.
...
ergänzend <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/kommentar/fluechtlingspolitik116.html">http://www.tagesschau.de/kommentar/flue ... ik116.html</a><!-- m -->
Zitat:Kommentar zur EU-Flüchtlingspolitik

Höhere Mauern helfen nicht

Von Ivo Marusczyk, BR, ARD-Hauptstadtstudio

"Da fällt mir nur das Wort Schande ein." So hat Papst Franziskus die neue Flüchtlingstragödie von Lampedusa kommentiert. Die x-te Tragödie, die allerdings nur deswegen ein paar Tage für größere Schlagzeilen gesorgt hat, weil besonders viele Menschen auf einmal im Mittelmeer ertrunken sind. Und das Wort Schande ist auch anderen als erstes in den Sinn gekommen. Dem Ratspräsidenten der Evangelischen Kirche in Deutschland, dem Präsidenten des EU-Parlaments, dem SPD-Chef. Völlig zu Recht.
...

Stand: 07.10.2013 16:52 Uhr
Die ARD-Sendung bekräftigt mich in meiner Meinung:
Entwicklungspolitik (früher: Entwicklungshilfe) ist Sicherheitspolitik.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/panorama/schiffsunglueck-fluechtlingsboot-kentert-vor-sizilianischer-kueste-1.1793171">http://www.sueddeutsche.de/panorama/sch ... -1.1793171</a><!-- m -->
Zitat:11. Oktober 2013 20:19
Schiffsunglück
Flüchtlingsboot kentert vor Sizilien


Erneut ist vor Italien ein Schiff mit Flüchtlingen in Seenot geraten: Nach Angaben der Marine ereignete sich das Unglück zwischen Sizilien und Tunesien. Etwa 200 Flüchtlinge sollen an Bord gewesen sein - mehr als 100 Menschen konnten offenbar bereits gerettet werden.
...
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