(Sonstiges) Deutsche Rüstungsexporte
#1
Zitat:Kirchen rügen geschönte Statistiken von Rüstungsexporten

Berlin (AFP) - Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit "geschönten Statistiken" den Anstieg der Rüstungsexporte aus Deutschland in Entwicklungsländer zu verschleiern. "Rot-Grün führt eine völlig verfälschte Statistik fort", sagte GKKE-Geschäftsführer Jürgen Hambrink der "Berliner Zeitung" (Mittwochausgabe). Die von der Bundesregierung zugesagte stärkere Transparenz gebe es weiterhin nicht. Der Anfang Dezember veröffentlichte Regierungsbericht weise bereits einen erheblichen Anstieg beim Export von Rüstungsgütern und Kleinwaffen für 2003 aus. Demnach erhöhte sich die Summe der Einzelausfuhrgenehmigungen von 3,3 Milliarden (2002) auf 4,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die tatsächlichen Ausfuhren hätten sich auf 1,3 Milliarden Euro vervierfacht.
Quelle: AFP
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041215/286/4c6xk.html">http://de.news.yahoo.com/041215/286/4c6xk.html</a><!-- m -->

Weiß zufällig jemand wieviel Russland oder die USA mit Rüstungsexporten erwirtschaften? 1,3 Milliarden hört sich für mich nicht gerade viel an?!?
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#2
Also die Zahl der Einzelanträge sei im Jahr 2003 bei Fast 12.000 im Vorjahr im vergleich waren dies 11.300 also bummt die Deutsche Rüstungsindustrie.

Die Einzelausfuhrgenehmigungen legten dabei um die Hälfte zu auf 4.9 Millarden € zum vergleich 2002 waren dies noch 3.3 € Millarden.
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#3
Die Rüstungsindustrie in Deutschland kann in den letzten Jahren nicht gerade klagen was Aufträge weltweit angeht, ohne Rot-Grün wohl noch weniger, auch wenn diese mehr genehmigen als man es sich noch vor jahren vorstellen hätte können. Sollte der Deal mit den Leos für die Türkei under Dach und Fach kommen, dann klingelts nochmal ordentlich.
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#4
zum Teil diskutieren wir hier Einzelaspekte (Gepard nach Chile), aber eine Gesamtschau deutscher Rüstungsexporte fehlt. Tatsächlich ist die Bundesrepublik einer der wichtigsten Waffenexporteure, daher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Heikle-Exporte-Wohin-Deutschland-Waffen-liefert/516344.html">http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 16344.html</a><!-- m -->
Zitat:Heikle Exporte
Wohin Deutschland Waffen liefert
von David Böcking (Berlin)

Sei es eine spitze Bemerkung von Luxemburgs Premier oder eine aktuelle Anfrage Pakistans: Deutschlands Rolle als Waffenexporteur sorgt zurzeit für Schlagzeilen. FTD.de zeigt, wer Kriegsgerät aus Deutschland erhält.

...
FTD.de, 20.05.2009
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#5
Die Regelung mit den Krisenregionen ist schon schwierig?
Ab wann liegt ein Staat in einer Krisenregion? Die Grenzen sind da ziemlich schwammig.
Südkorea wäre da ein Beispiel. Es befindet sich offiziell noch im Krieg mit seinem nördlichen Nachbarn, mit dem es lediglich einen Waffenstillstand unterzeichnet hat. Man kann natürlich gegenargumentieren, das Nordkorea seit Ende der 50er/Anfang der 60er seine Bestrebungen für einen erneuten Angriff auf Südkorea aufgegeben haben soll.
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#6
das ist doch ganz einfach:
a) Überall wo man Waffen braucht ist eine Krisenregion
b) Wo keine Krisenregion ist, braucht man auch keine Waffen
c) ergo darf die deutsche Industrie überall dahin exportieren, wo keine Waffen gebraucht werden
:wink:
Wo liegt jetzt da die Schwierigkeit :?:
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#7
Ich empfinde die deutsche Regelung zum Waffenexport als zutiefst unmoralisch. Ein Diktator, der seine friedliebenden Nachbarn überfallen will, darf sich vorher in Deutschland nach Belieben eindecken, weil die Region noch kein Krisengebiet ist. Sobald er dann anfängt, mit den Waffen zu rasseln, darf der Nachbar keine Waffen zur Verteidigung kaufen, weil die Region jetzt Krisengebiet ist. :evil:

Es wäre mir lieber, wenn Waffenexporte nach politische Opportunität genehmigt werden und die Politiker auch dazu stehen.
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#8
Nasenbaer schrieb:die Politiker auch dazu stehen.

*huuust*

Ich stell mir gerade vor wie Steinmeier, Guttenberg und Jung offen verkünden das sie schweres Kriegsgerät in irgendeinen Bananenrepublik verscheuern, weil man auf den Profit aus ist.

Wie lange würdet ihr ihnen geben? Zwei Tage? Drei? Wink
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#9
Mal eine ganz doofe Frage zwischendurch.
In welche Länder wurden bisher eigentlich von Heckler und Koch G36, HK 416 und HK 417 exportiert?
Bisher habe ich G36 in Albanien, Frankreich, Norwegen und Spanien gesehen.
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#10
blackarrow schrieb:In welche Länder wurden bisher eigentlich von Heckler und Koch G36, HK 416 und HK 417 exportiert?
Wikipedia gibt eine ziemlich lange Liste an, teilweise auch mit Quellenangaben.
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#11
Dankeschön! Big Grin
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#12
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Waffenschmiede-Deutschland-Die-gr%F6%DFten-deutschen-R%FCstungsprojekte/536670.html">http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 36670.html</a><!-- m -->
Zitat:Waffenschmiede Deutschland
Die größten deutschen Rüstungsprojekte
von Matthias Brügge (Hamburg)

Mit dem "Puma"-Schützenpanzer vollzieht die Bundeswehr eines ihrer größten Modernisierungsprojekte. Die Streitkräfte mit neuen Waffen zukunftsfähig zu machen, kostet die Bundesrepublik Milliarden. FTD.de zeigt, wofür das Geld ausgegeben wird - und bei wem es landet.
...

FTD.de, 06.07.2009
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Order-der-Bundeswehr-Panzer-Gro%DFauftrag-f%FCr-Rheinmetall/536426.html">http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 36426.html</a><!-- m -->
Zitat:Order der Bundeswehr
Panzer-Großauftrag für Rheinmetall

Es ist nach Unternehmensangaben die größte Bestellung der Nachkriegszeit: Die Bundeswehr ordert bei Rheinmetall und Krauss-Maffei 405 "Puma"-Schützenpanzer als Ersatz für 30 Jahre alte "Marder".
....

FTD.de, 06.07.2009
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#13
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/export/gkke09a.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/th ... ke09a.html</a><!-- m -->
Zitat:Konsequente Kontrolle von Rüstungsexporten erforderlich
GKKE kritisiert Koalitionsvertrag

Am 14. Dezember stellte die GKKE ihren Rüstungsexportbericht 2009 vor. Im Folgenden dokumentieren wir
* die Pressemitteilung der GKKE
* das Statement von Prälat Dr. Karl Jüsten
* das Statement von Prälat Dr. Bernhard Felmberg
* das Statement von Dr. Bernhard Moltmann
...
und hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eed.de/fix/files/doc/EED_091214_Ruestungsexportbericht_2009_GKKE.2.pdf">http://www.eed.de/fix/files/doc/EED_091 ... GKKE.2.pdf</a><!-- m -->
gibts den Bericht direkt

Tiger schrieb:Die Regelung mit den Krisenregionen ist schon schwierig?
Ab wann liegt ein Staat in einer Krisenregion? Die Grenzen sind da ziemlich schwammig.....
das nur als Erinnerung für den folgenden Artikel (linkslastige Quelle)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jungewelt.de/2009/12-15/034.php">http://www.jungewelt.de/2009/12-15/034.php</a><!-- m -->
Zitat:15.12.2009
Tödliche Geschäfte

Im »Krieg gegen den Terror« gibt es auch Gewinner. Im Jahr 2008 zählte die deutsche Rüstungsindustrie zu den Profiteuren der weltweiten Militärinterventionen, die von den USA nach den Anschlägen des 11. September 2001 gegen sogenannte Schurkenstaaten oder islamistische Gruppen forciert wurden. Die Daten zu den deutschen Ausfuhren zeigten, »daß die bis heute andauernden militärischen Auseinandersetzungen auch für deutsche Rüstungsexporteure neue Geschäfte nach sich ziehen«, heißt es im Rüstungsexportbericht 2009. Der Report wurde am Montag in Berlin von der »Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung« (GKKE) vorgestellt.
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Exportschlager sind vor allem U-Boote und Panzer. So lieferten deutsche Firmen Kriegsschiffe für knapp 1,7 Milliarden Euro ins Ausland; etwa 1,3 Milliarden Euro verdienten die Unternehmen am Export von Panzern. Die Militärtechnik wurde mit Zustimmung der damaligen Bundesregierung auch in Krisenregionen eingesetzt. Laut GKKE-Bericht sind die Rüstungsgüter in 41 Staaten mit »prekärer Menschenrechtslage« und in 24 Staaten mit schweren Gewaltkonflikten exportiert worden. So gingen Waffen für rund 170 Millionen Euro an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate durften für 142 Millionen Euro auf Einkaufstour gehen.
...

Indien und Pakistan, die seit Jahrzehnten um die Grenzregion Kaschmir kämpfen, gaben 52 Millionen bzw. 93 Millionen Euro für Militärtechnik »­Made in Germany« aus. Die afghanische Regierung investierte 33 Millionen Euro in Kriegsgerät; Israel 25 Millionen. Nur knapp die Hälfte aller Transfers ging an EU- oder ­NATO-Staaten. 2007 waren es noch über 66 Prozent. Die meisten Waffen kaufte Südkorea. Das asiatische Land orderte für 1,87 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die USA (509,5 Millionen Euro) und Großbritannien (398,7 Millionen Euro).
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#14
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/deutschland/:ausfuhren-deutschland-verdoppelt-ruestungsexporte/50088528.html">http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 88528.html</a><!-- m -->
Zitat:15.03.2010, 09:05
Ausfuhren
Deutschland verdoppelt Rüstungsexporte

Mit dem Verkauf von U-Booten und gepanzerten Fahrzeug ist die Bundesrepublik hinter den USA und Russland das neue Schwergewicht in der Waffenindustrie. Vor allem die Türkei orderte bei hiesigen Unternehmen.


Deutschland hat seine Rüstungsexporte in den vergangenen fünf Jahren vor allem durch U-Boote und Panzerfahrzeuge mehr als verdoppelt.
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Wichtigstes Abnehmerland für die deutsche Rüstungsindustrie war die Türkei, an die 14 Prozent der Ausfuhren gingen.
Griechenland nahm 13 Prozent ab
und Südafrika 12 Prozent.
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Der deutsche Export wurde in den vergangenen fünf Jahren vor allem durch den Verkauf von U-Booten ins Ausland nach oben getrieben. Kriegsschiffe machten 44 Prozent aller Exporte und Panzerfahrzeuge 27 Prozent der Ausfuhren aus. 2009 unterzeichnete die Türkei einen Vertrag zur Lizenzherstellung von sechs deutschen U-Booten der Klasse U214 im Wert von zwei Mrd. Euro. Griechenland bekam vier bestellte U-Boote wegen Schulden über 524 Mio. Euro nicht ausgeliefert, akzeptierte dann aber die Lieferung von drei in Lizenz hergestellten U-Booten.
Sipri warnt vor einem neuen Rüstungswettlauf in Spannungsgebieten wie dem Nahen Osten, in Nordafrika, Südamerika sowie Süd- und Südostasien. So habe sich der Waffenhandel in Südamerika in den letzten fünf Jahren gegenüber 2000 bis 2004 um 150 Prozent erhöht.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2422594_Kriegsgeraet-Deutsche-verdienen-gut-am-Waffenexport.html">http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... xport.html</a><!-- m -->
Zitat:Kriegsgerät
Deutsche verdienen gut am Waffenexport
Von Hannes Gamillscheg

Stockholm. Auch die Finanzkrise hat den internationalen Waffenhandel nicht nachhaltig gebremst, und Deutschland hat seine Rolle als Großhändler noch ausgebaut. Seit Beginn des Jahrzehnts haben sich die deutschen Waffenexporte mehr als verdoppelt. Der Anteil am insgesamt gewachsenen globalen Handel mit Kriegsmaterial stieg von sechs auf elf Prozent. Insgesamt lag der Umsatz der Waffenhändler zwischen 2005 und 2009 um 22 Prozent höher als in der davor liegenden Fünfjahresperiode.
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#15
Deutschland exportiert auch immer wieder in Krisengebiete. Beispielsweise hat Deutschland Waffen nach Indonesien verkauft als der Ost-Timor Konflikt auf dem Höhepunkt war.
Und wenn es gar nicht direkt geht, dann macht man es eben indirekt.

Meiner Meinung nach ist jede Art von Waffenexport falsch, man sollte niemanden die eigenen Waffen zur Verfügung stellen.

Eine starke Nationale Armee sollte selbst einen ausreichenden Bedarf haben, so daß die Waffenindustrie dadurch ausreichend mit Aufträgen eingedeckt ist. Aber davon sind wir ja weit entfernt.
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