Angola
#1
das Land - jahrelang durch einen Bürgerkrieg ins Chaos gestürzt - beginnt sich langsam zu erholen; aufgrund seiner Bodenschätze liefern sich die verschiedenen Mächte inzwischen einen Wettlauf um Einfluss
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/afrikanische_kulturen/angola_1037_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 37_27.html</a><!-- m -->

Daher kann es nicht schaden, wenn wir zu Angola einen eigenen Strang eröffnen - aktuell mit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E01AE454839844381997813865C7B9094~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

Zitat:Wahlen in Angola
Angst hinter der Pastellfassade

04. September 2008 Zacharias Batalia deutet über den marmorgefliesten Springbrunnen und die gewässerten Palmen hinweg auf ein gelb gestrichenes, liebevoll restauriertes Haus. „Siehst du das Dach?“, will er wissen und klopft dabei mit dem Löffel an den Rand seiner Espressotasse. „Das war ein Scharfschützennest. Der ganze Platz war voll mit Leichen. Ich will nicht wissen, wie viele Menschen die von dort aus erschossen haben.“
...

... 57 Tage und Nächte dauerten die Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und den Rebellen der Unita um die Kontrolle über die Stadt und brachten der damals zweitgrößten Stadt des Landes den Beinamen „das angolanische Stalingrad“ ein. Als die Kämpfe nach knapp drei Monaten schließlich abflauten, waren zwischen 12.000 und 20.000 Menschen tot und Huambo weitgehend in Schutt und Asche gelegt. Das war 1992, ...

Angola ist dank seiner Erdölvorkommen eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Alleine in diesem Jahr soll das Wachstum 20 Prozent betragen. Gleichzeitig zählt die Elite des Landes zu den korruptesten der Welt. Diese Wahl zu verlieren kommt deshalb für die MPLA einfach nicht in Frage. „Das ist wie in Zimbabwe“, sagt Sakala. „In den Städten lässt die Regierung die Opposition in Ruhe, weil sich das vor den internationalen Medien gut macht, auf dem Land aber wird schikaniert, wo es nur geht.“ Die MPLA wiederum unterstellt der Unita, sich als Opfer darstellen zu wollen.

Regierungspartei hat Anspruch auf die meiste Sendezeit

Von einem freien und fairen Wahlkampf kann in Angola keine Rede sein. Die MPLA ist eine ehedem stalinistische Partei, und die Hinwendung zum Mehrparteiensystem 1991 hat an ihrer grundsätzlichen Einstellung wenig geändert.
....

„Das Politbüro der MPLA hat einstimmig beschlossen, diese Wahl im Namen des Volkes und zum Ruhme Angolas selbstverständlich haushoch und notfalls rückwirkend zu gewinnen“, doziert er im besten Karikaturistenstil und grinst. „Daran werden Urnen nichts ändern.“

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/angola100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/angola100.html</a><!-- m -->
Zitat:Angolaner stimmen über neues Parlament ab
Die erste Wahl nach Jahrzehnten Bürgerkrieg

27 Jahre lang tobte in Angola ein blutiger Bürgerkrieg, der erst 2002 beendet wurde. Heute wählen die Angolaner zum ersten Mal seitdem ein Parlament. Gewinnen dürfte wohl der MPLA von Präsident dos Santos. Denn sie hält in Angola alle Fäden in der Hand.

...
Stand: 05.09.2008 01:13 Uhr
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#2
Gerade entdeckt, dass wir zwei Angola-Stränge haben. Der ältere ist jetzt geschlossen, hier der Link dazu:
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=3990">viewtopic.php?t=3990</a><!-- l -->
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#3
@hunter1
Danke - den alten Strang hatte ich übersehen :oops:
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#4
Der Artikel ist schon ein paar Tage alt, aber interessant: Portugiesen entdecken Angola als Auswanderungsland, um vor der momentanen Misere zuhause zu flüchten.
Zitat:Das Glück liegt in Angola
Zehntausende Portugiesen kehren in die einstige Kolonie zurück, um als Gastarbeiter der wirtschaftlichen Misere in ihrem Heimatland zu entfliehen.

...

Derzeit suchen Monat für Monat 500 Portugiesen wirtschaftliches Asyl in der Ex-Kolonie. «Ihre Zahl nimmt ständig zu», weiss Carlos Costa Neves, der portugiesische Generalkonsul in Luanda. Allein in diesem Jahr werde die Zahl der Neuankömmlinge auf über 7000 steigen. Fast 130'000 Portugiesen haben sich in seinem Konsulat schon registrieren lassen, sagt der Diplomat. Insgesamt wird die Zahl der portugiesischen Gastarbeiter in Angola auf derzeit 200'000 geschätzt.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Das-Glueck-liegt-in-Angola/story/30777283">http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... y/30777283</a><!-- m -->
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#5
Zitat:Angola has ordered the shutdown of all mosques and declared Islam illegal.

"The legalisation of Islam has not been approved by the Ministry of Justice and Human Rights [and] their mosques will be closed until further notice," said minister of culture Rosa Cruz e Silva.

The minister called Islam a "sect" which would be banned as counter to Angolan customs and culture.

Following the ban, there were unconfirmed reports that mosques across the vast southern African nation were being destroyed.

"This is the final end of Islamic influence in our country," President Jose Edurado dos Santos told the Osun Defence daily.

Muslims account for less than 1% of the population of 19 million, while more than half of this former Portuguese colony subscribe to Christianity.

Clashes between the two communities are frequently reported in the local media. Muslims, many of whom migrated from west Africa and Lebanon, often face hostility from lawmakers in Angola.

Along with Islam, 194 other "sects" have been outlawed.

"Besides these, there is a long list of more than 1,000 applications to be authorised," said Silva.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ibtimes.co.uk/articles/524955/20131125/angola-islam-ban-muslim-allah-mohammed-africa.htm">http://www.ibtimes.co.uk/articles/52495 ... africa.htm</a><!-- m -->

Zitat:The Muslims, practically all of them immigrants from West African and other countries and belonging to the Sunnite branch, represent only about 1%; because of their diversity, they do not form a community. In 2011, according to the Islamic Community of Angola (Comunidade Islâmica de Angola, COIA) there were more than 80 mosques serving about 500,000 Muslims in Angola, and the number was growing.[71] On November 19, 2013, the Minister of Culture announced that "all mosques would be closed until further notice" after stating that Islam is not a religion but a cult

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Angola#Religion">http://en.wikipedia.org/wiki/Angola#Religion</a><!-- m -->
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#6
Hmm, möglich, dass dies eine Reaktion der herrschenden (kommunistisch-sozialistischen) MPLA auf die Versuche aus dem Golfraum, vor allem auch aus Saudi-Arabien, ist, wonach der (sowieso nur sehr gering vertretene) Islam in Angola durch Finanzspritzen vermehrt in die wahhabitische Richtung gedrückt werden soll. Die Saudis haben da in letzter Zeit einige Schritte versucht und waren recht aktiv, auch was Koranschulen in Angola angeht. Gut denkbar, dass die MPLA, die derweilen stark von chinesischen Investitionen profitiert, hier nun mit diesem Schritt jede weitere saudisch-wahhabitische Entwicklung bzw. Einmischung dahingehend unterbinden will.

Ein diskussionswürdiger Spagat ist es dennoch: Regt man sich nun über die religiöse Inteloranz auf, oder freut man sich, dass der Ausbreitung der intoleranten saudischen Wahhabiten ein Riegel vorgeschoben wurde? Ich bin zwiegespalten...

Schneemann.
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#7
Zitat:....But an official at the Angolan Embassy in Washington, D.C., who did not want to be identified while discussing the sensitive matter, said that there is no such ban, and that the reports are erroneous.

“The Republic of Angola … it’s a country that does not interfere in religion,” the official said via telephone Monday afternoon. “We have a lot of religions there. It is freedom of religion. We have Catholic, Protestants, Baptists, Muslims and evangelical people.”

News of Angola’s supposed ban on Islam originated in the African press, which went so far as to quote the nation’s president and minister of culture offering statements that suggested the premise of the reports was accurate.

A second official at the Angolan Embassy in the U.S. reiterated that the diplomatic seat has not been made aware of any ban on Islam in the country.

“At the moment we don’t have any information about that,” the official told IBTimes via phone on Monday. “We’re reading about it just like you on the Internet. We don’t have any notice that what you’re reading on the Internet is true.”...

“The president has been out of the country for a week,” the first Angolan Embassy official mentioned above said, contending that as such he could not have made the remarks as they were reported.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ibtimes.com/angola-denies-it-banned-islam-destroyed-mosques-1484898">http://www.ibtimes.com/angola-denies-it ... es-1484898</a><!-- m -->

Doch nur eine Ente?
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#8
Schneemann schrieb:Ein diskussionswürdiger Spagat ist es dennoch: Regt man sich nun über die religiöse Inteloranz auf, oder freut man sich

Ich finde es schockierend, wie man angesichts solcher Meldungen Worte wie "freuen" benutzen kann. Die Einmischung von ausländischen Extremisten rechtfertig niemals ein absolutes Verbot einer bestimmten Religion als Ganzes und die Zerstörung ihrer Gotteshäuser. Ein Staat steht immer in der Verantwortung mit den Mitteln die ihm zur Verfügung stehen verhältnismäßig vorzugehen, um sich selbst im engeren Sinne, die Bevölkerung und die betroffene und von Extremisten bedrohte Gemeinde selbst ebenfalls zu schützen. Die Schritte eines Staates müssen das Wohl aller so gut es geht verfolgen. Das schließt in diesem Falle die angolanischen Muslime ebenfalls mit ein. Jeder Versuch in die Richtung zu argumentieren, dass "die Muslime" Ziel und Feind darstellen, stigmatisiert auf eine Weise die absolut nicht durch menschenrechtliche Blickwinkel gedeckt wird. Dem angolanischen Staat stünden genügend Mittel zur Verfügung, um die Extremisten und ihre Finanzen gezielt zu stoppen und aus dem Land zu halten, ohne dabei eine gesamte Religion als illegal oder gar kriminell einzustufen und ein absolutes Verbot auszusprechen.
Wenn man eine solche intelligente, differenzierte und verhältnismäßige, mit anderen Worten, rechtsstaatliche Vorgehensweise von Beginn an nicht für notwendig erachtet und das extremste Mittel als (teil)legitim oder (teilweise)berechtigt betrachtet bewegt man sich sehr schnell mindestens in den Bereich der Relativierung und Verharmlosung faschistischer Methoden.
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#9
Natürlich freut sich Schneemann. Ist für ihn ein tolles Geschenk vor Weihnachten wenns denn stimmt.
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#10
Zitat:...bewegt man sich sehr schnell mindestens in den Bereich der Relativierung und Verharmlosung faschistischer Methoden.
Danke für die "Blumen". Nun denn, wenn in Syrien ein Regime seine Landsleute zusammenschießt und einen Massenmord begeht, nur um den Sieg der wahhabitisch-salafistischen Fanatiker zu unterbinden, so ist dies Grund genug, sich ellenlange Diskurse zu liefern und genügend Leute hofieren dieses Morden sogar leider hier im Forum. Wenn Angola sich zu einem - zugegebenermaßen - sehr, sehr harten Schritt entschließt (ich hatte auch den Begriff "Intoleranz" genannt, das nur am Rande), um diesen saudischen Spuk einzugrenzen, und man dies zweideutig gutheißt, so ist man also latent faschistisch. Nett...
Zitat:Natürlich freut sich Schneemann. Ist für ihn ein tolles Geschenk vor Weihnachten wenns denn stimmt.

Du hast Glück, dass ich nicht Patriot bin, sonst würde ich diesen Off-Topic-Satz gnadenlos wegeditieren. Bewusst tue ich dies aber nicht. Aber nur, um auf deinen Einwand einzugehen: Was möchtest du denn mit deiner (i. m. A. polemischen) Aussage hinsichtlich des Stranges implizieren?

PS: Um den Rahmen zu setzen: Implizierungsnachfragen beantworte ich sehr gerne noch. Aber persönliche, vor allem polemisch-provokante Angriffe definitiv nicht mehr.

Gruß. Schneemann.
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#11
Zitat:Wenn Angola sich zu einem - zugegebenermaßen - sehr, sehr harten Schritt entschließt (ich hatte auch den Begriff "Intoleranz" genannt, das nur am Rande), um diesen saudischen Spuk einzugrenzen, und man dies zweideutig gutheißt, so ist man also latent faschistisch. Nett...

Gaaanz ruhig....Hier hat dich keiner einen Faschisten genannt. Diese Beschreibung gilt der Maßnahme. Die Kritik in deine Richtung gilt der Verharmlosung dieser Aktion. Das macht dich weder offen noch latent zum Faschisten. Du hast mMn den Aspekt der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit bei deinem (zweigeteilten) Urteil zu sehr missachtet. Eine solche Sichtweise ist nicht zwangsläufig faschistisch, sondern schlicht kurzsichtig. Und um dir vor Augen zu führen was eine solch kurzsichtige Beurteilung bedeuten kann, habe ich es dir mal direkt mitgeteilt. Das ist einfache Kritik und die kann durch solche Aussagen durchaus heraufbeschwört werden.

Zitat:
Zitat:Natürlich freut sich Schneemann. Ist für ihn ein tolles Geschenk vor Weihnachten wenns denn stimmt.


Du hast Glück, dass ich nicht Patriot bin, sonst würde ich diesen Off-Topic-Satz gnadenlos wegeditieren.

Stimmt nicht ganz. Ich hätte ihm eine PN geschickt und ihn drum gebeten kritische Aussagen weniger persönlich und polemisch, dafür mehr am Sachverhalt zu formulieren bzw. selbst dahingehend zu editieren. Leider sehe ich es jetzt erst. Aber alles weitere können wir andernorts weiter besprechen.
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#12
Erstmal wo sind denn bitte deine Quellen Schneemann. Ich habe nie etwas von Umtrieben SAbiens in Richtung Angola gehört. Zweitens habe ich nur auf deine Freude hingewiesen, in einer etwas scharfen Form. Ist das Falsch? Dann werde ich natürlich meine Aussage editieren und mich bei dir entschuldigen.

Also nochmal im Detail:
Zitat:Islam in Angola durch Finanzspritzen vermehrt in die wahhabitische Richtung gedrückt werden soll. Die Saudis haben da in letzter Zeit einige Schritte versucht und waren recht aktiv, auch was Koranschulen in Angola angeht.

Dafür hätte ich gerne Belege.

@Patriot
Zitat:...ihn drum gebeten kritische Aussagen weniger persönlich und polemisch, dafür mehr am Sachverhalt zu formulieren...

Ist angekommen.
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#13
Hallo, ich komme leider erst jetzt zum Antworten...

...vorneweg: Mit "freuen" meinte ich (wenngleich auch nicht ausreichend ausformuliert meinerseits), dass es gut ist, wenn dem saudischen Wahhabismus ein Riegel vorgeschoben werden würde. Indessen wollte ich mich damit nicht über das Verbot einer Religion oder einer Religionsgemeinschaft "freuen". Ich hatte auch am Rande den Hinweis auf eine "Intoleranz" diesbezüglich gegeben. Ich gehe mal von aus, dass das mein Fehler hinsichtlich des Formulierens war, der hier nun diese Fehldeutungen ermöglichte. Insofern: Ich hätte wohl eher die Wortwahl abwägen sollen und zudem den Gedankengang besser ausformulieren müssen.

@Exirt
Zitat:Zweitens habe ich nur auf deine Freude hingewiesen, in einer etwas scharfen Form. Ist das Falsch? Dann werde ich natürlich meine Aussage editieren und mich bei dir entschuldigen.
Brauchst dich nicht entschuldigen. So eng sehe ich es rückblickend auch nicht. Genau genommen war es ja mein Fehler (s. oberen Absatz), der dich zu der Vermutung veranlasste, ich würde mich wirklich "freuen". Dass da eine etwas bissigere Reaktion folgen kann, ist nachvollziehbar. Ich nehme mich von bissigen Comments ja auch nicht aus...

Aber hinsichtlich deiner Bitte um Belege:

Man kann die Situation in Angola leider (zumeist) nur mit portugiesischsprachigen (d. h. angolanischen) Newsreels untermauern. Da es im Forum nicht erlaubt ist, andere Sprachen als deutsch oder englisch im Newsrahmen zu posten oder zu verlinken, habe ich dies infolgedessen nicht getan (und werde es auch nicht tun). Falls du jedoch Interesse hast, könnte ich dir aber ggf. per PN die Links zukommen lassen.

Gruß. Schneemann.
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