18.11.2022, 15:56
Vor rund zwei Wochen hatten die Konfliktparteien in Äthiopien, die äthiopischen Regierung unter Premierminister Abiy Ahmed und die Führung der separatistischen Region Tigray bzw. der TPLF, im südafrikanischen Pretoria einen Waffenstillstand geschlossen, das dürfte wohl mal die gute Nachricht sein.
Allerdings steht das ganze Konstrukt noch auf labilen Füßen, und die Probleme im Land fangen jetzt erst an. Zwar gibt es noch vereinzelte Schießereien, aber weitgehend halten sich beide Seite an das Abkommen, das den wohl bislang blutigsten Krieg des 21. Jahrhunderts (ja, trotz Ukraine) beendet hat. Geschätzt starben vermutlich über 300.000 Menschen, vielleicht gar bis zu 600.000. Dazu kommen noch Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene sowie eine verwüstete, bereits vor dem Krieg äußerst schwache Infrastruktur und eine katastrophale Ernährungslage - was noch weitere Opfer kosten wird (wie ich befürchte und was man recht sicher annehmen kann). Und es war ein Krieg, der geradezu bestialische Kriegsverbrechen mit sich brachte. Alleine die Aufarbeitung dahingehend, wenn sie denn überhaupt kommt, wird noch sehr lange dauern.
Dazu auch:
Schneemann
Allerdings steht das ganze Konstrukt noch auf labilen Füßen, und die Probleme im Land fangen jetzt erst an. Zwar gibt es noch vereinzelte Schießereien, aber weitgehend halten sich beide Seite an das Abkommen, das den wohl bislang blutigsten Krieg des 21. Jahrhunderts (ja, trotz Ukraine) beendet hat. Geschätzt starben vermutlich über 300.000 Menschen, vielleicht gar bis zu 600.000. Dazu kommen noch Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene sowie eine verwüstete, bereits vor dem Krieg äußerst schwache Infrastruktur und eine katastrophale Ernährungslage - was noch weitere Opfer kosten wird (wie ich befürchte und was man recht sicher annehmen kann). Und es war ein Krieg, der geradezu bestialische Kriegsverbrechen mit sich brachte. Alleine die Aufarbeitung dahingehend, wenn sie denn überhaupt kommt, wird noch sehr lange dauern.
Zitat:Ethiopia: Two Key Challenges For Lasting Ethiopia, Tigray Peace - Disarmament and Humanitarian Aidhttps://allafrica.com/stories/202211180405.html
Cape Town — The northern Ethiopian region has been the centre of a battle for control between the Tigray People's Liberation Front (TPLF) - which led the country's previous government - and the current administration of Prime Minister Abiy Ahmed since November 2020.
The conflict has become what World Health Organisation Director Tedros Adhanom Ghebreyesus - whose family originated from Tigray - recently described as a health crisis for more than 6 million people, and one 'the world is not paying attention' to. Between 385,000 and 600,000 have been killed since the conflict began with "war rape" being a daily threat for women and girls.
Despite tensions, hope remains for peace after a truce was brokered between the TPLF and the Ethiopian government by South Africa. So said Webster Zambara, senior project leader on the Peacebuilding Interventions Programme at the Institute for Justice and Reconciliation (IJR). [...]
The toll of the 24-month conflict has left a major impact on the population. "Thousands have died. A million people or more have had to migrate to the United Arab Emirates (UAE)," Zambara said, noting a rapid rise in internally displaced people (IDPs) as well. In the Tigray region, the humanitarian crisis is even more pronounced, according to Zambara, and echo similar concern made by the United Nations High Commissioner for Refugees; the body framed the catastrophic effect on human life by noting that 9 million people across Tigray, along with the Afar and Amhara regions, are in extreme need of food aid.
"The November truce is quite important as another agreement was signed on the implementation of the truce, and this was done in Kenya," he said.
Dazu auch:
Zitat:Ukraine spendet Weizenhttps://www.spiegel.de/politik/deutschla...f2ad1066c5
Ampel übernimmt Kosten für Weizentransport nach Äthiopien
Die Ukraine hat seit dem russischen Angriffskrieg kaum Chancen, ihr Getreide zu verschiffen. Nun ermöglicht Deutschland, dass Kiew Weizen nach Äthiopien spenden kann – und übernimmt den Transport in Millionenhöhe. [...]
Die Ukraine ist eine der Kornkammern der Welt, seit Kriegsbeginn aber kaum in der Lage, ihr Getreide zu verschiffen. Dennoch spendet die ukrainische Regierung nun dem von Hungersnot betroffenen Äthiopien eine Weizenlieferung. Damit das Getreide ankommt, unterstützt die Bundesregierung die ukrainische Weizenspende. Sie finanziere den Schiffstransport mit 14 Millionen Dollar (rund 13,5 Millionen Euro), sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit dem gespendeten Getreide könnten demnach 1,6 Millionen Menschen in dem Land einen Monat lang ernährt werden. [...] Die 25.000 Tonnen Weizen sollen dem Bericht zufolge vom Hafen Odessa über das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen nach Äthiopien gebracht werden.
Schneemann