Faschismus in Italien
#1
Der Weg Mussolinis, sein Werdegang ist ja bekannt.
Aber wie kam es dazu, dass in Italien der Faschismus begünstigt wurde?
Warum konnte der Faschismus so leicht Fuß fassen? Wie sah die Gesellschaftsstruktur aus? Schließlich gab es damals noch keine Weltwirtschaftskrise oder ähnliches - war die Bevölkerung unzufrieden?

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand die damalige Situation erklären könnte.
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#2
@intelligenzija
Schon mal zwei gute Quellen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Italiens#Faschistische_Diktatur_unter_Benito_Mussolini">http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte ... _Mussolini</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mussolini">http://de.wikipedia.org/wiki/Mussolini</a><!-- m -->

Italien war innenpolitisch verunsichert, so wurden etwa Mussolinis Squadri auch von Industrie-Bonzen, die eine proletarische Revolution, wie sie gerade erst in Russland erfolgt war, mitfinanziert. Insgesamt glichen die Methoden der Squadri ziemlich jenen, mit denen später SA und SS die Weimarer Republik destabilisierten, nur das Mussolini mit ihnen in Italien offener putschte.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle könnte beim Aufstieg von Mussolini auch gekränkter Nationalismus gespielt haben. Italien gehörte zwar zu den Siegern des 1.Weltkrieges, hatte aber davon weniger gehabt als man sich erhofft hatte. Gewiß, Südtirol und die Halbinsel Istrien samt Triest waren nebst anderen Gebieten an Italien gefallen, aber dieses hatte sich weit mehr an territorialen Gewinnen erhofft. So standen auf der italienischen Wunschliste an territorialen Zuwächsen u.a. die dalmatinische Küste und ein Teil der deutschen Kolonien. Die italienischen Nationalisten fühlten sich daher von den Aliierten betrogen, man sprach in Italien von einem "Vittoria mutilata" - einem verstümmelten Sieg.
Insgesamt kann gesagt werden, das Nationen, die wirtschaftlich instabil und im 1.Weltkrieg entweder auf Verliererseite standen bzw. nicht die territorialen Gewinne, die man sich erhoffte, erhalten hatten, zum rechtsextremen, totalitären Systemen, wie dem Faschismus, neigten.
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#3
hab auch noch was aus dem englischen wikipedia:


Italian Fascism was, in many respects, an adverse reaction to both the perceived failure of laissez-faire economics and fear of international Bolshevism (a short-lived Soviet influence was established in Bavaria just about this time ->räterepublik), although trends in intellectual history, such as the breakdown of positivism and the general fatalism of postwar Europe were also factors.

Fascism was a product of a general feeling of anxiety and fear among the middle-class of postwar Italy, arising out of a convergence of interrelated economic, political, and cultural pressures. Italy had no long-term tradition of parliamentary compromise, and public discourse took on an inflammatory tone on all sides.
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