(Zweiter Weltkrieg) Vorbereitung zur Landung in der Normandie
#1
hallo,

ich habe vor kurzem im buch "chronik des 2. WK" gelesen,
dass die westallierten schon monatelang vor der invasion
in der normandie die strände untersucht haben. seit januar
1944 sollen permanent aufklärungseinheiten die lage untersucht,
sand und gesteinsproben entnommen und die besten stellen
zur landung ausgekundschaftet haben.
die deutschen haben diesen abschnitt mit z.T. fußsoldaten
bewacht.
bis zur invasion im juni '44 soll keine der allierten einheiten
aufgeflogen sein, obwohl nahezu jeder meter untersucht
wurde.
haltet ihr es für glaubhaft, dass die deutschen die ganze zeit
nicht wussten was vor ihnen am strand passiert?
und wie schafft man es einen ganzen strand zu untersuchen
(selbst wenn es nachts geschah) ohne das auch nur irgend ein
wachposten aufmerksamkeit schöpft?
ende januar soll sogar ein deutscher soldat üner eine angelschnur
gefallen sein, welches die aufklärungseinheit zur orientierung befestigt
hat.
Zitieren
#2
Die Alliierten haben den einen oder anderen Strand sicher mit kleinen Kommandogruppen bzw. Hilfe von französischen SPitzeln untersucht, aber sicher nicht jeden Meter. Andererseits war die deutsche Armee an der Küste in vielen Bereichen über lange Zeit nur durch kleine Gruppen Soldaten präsent und konnten die Küste gar nicht so intensiv überwachen, wie es notwendig gewesen wäre.
Zitieren
#3
Key schrieb:hallo,

...
haltet ihr es für glaubhaft, dass die deutschen die ganze zeit
nicht wussten was vor ihnen am strand passiert?.

Ja. Die britischen Einheiten, die Teils sogar am Strand Bodenproben zur Tragfähigkeitsbestimmung des Untergrundes nahmen, waren extrem gut ausgebildet und eingewiesen. Der normale deutsche Streifensoldat hatte es dagegen sehr schwer. Monotoner, langweiliger Dienst, bei dem am Meer natürlich immer Geräusche zu hören sind. Ohne Nachtsichtgerät ist es fast unmöglich einen dunkel gekleideten Menschen, der dort am Boden herumkriecht, auszumachen. Es sei denn er stellt sich genau in die Brandung , so dass über längere Zeit das Wasser aufgewühlt wird und die weisse Gischt zu sehen ist.

Das Hauptproblem war wohl eher das Anlanden am (richtigen) Strand und das Widerfinden des Schnellbootes oder Zerstörers, wobei es auch zu Unfällen und Toten auf Seiten der Allierten kam.
Zitieren
#4
Zitat:hallo,

...
haltet ihr es für glaubhaft, dass die deutschen die ganze zeit
nicht wussten was vor ihnen am strand passiert?.
Nein, denke ich eher nicht. Die Kommandoaktionen wurden übrigens seit 1942 (Ende der Arcadia-Konferenz) in verstärktem Maße durchgeführt und mehrmals wurden Kommandotrupps aufgerieben oder hinterließen zumindest deutliche Spuren. Ferner wusste man, dass die Alliierten z. B. Bilder von bestimmten Strandabschnitten sammelten (u. a. wussten die Deutschen auch, dass die Briten z. B. Frankreich-Urlauber in Großbritannien gebeten haben, ihre Urlaubsphotos zur Verfügung zu stellen). Die Deutschen ahnten schon, dass die Aktionen der Stranderkundung im Vorfeld einer Landung dienten, nur hatte man nicht wirklich ein Gegenmittel - außer verstärkten Streifen und Minenarealen, etc.

Insofern wirken die Deutschen sehr hilflos, bzw. unwissend, aber das war so nicht der Fall.

Schneemann.
Zitieren
#5
Schneemann schrieb:
Zitat:...Ferner wusste man, dass die Alliierten z. B. Bilder von bestimmten Strandabschnitten sammelten (u. a. wussten die Deutschen auch, dass die Briten z. B. Frankreich-Urlauber in Großbritannien gebeten haben, ihre Urlaubsphotos zur Verfügung zu stellen)....

Das ist ja wohl was anderes als zu wissen, dass sie schon Bodenproben nehmen, Feldfluglätze vorbereiten (!) u.a.
Zitieren


Gehe zu: