Anti Radar Missile
#1
Die derzeit in Dienst stehende ARM´s haben nun schon ein paar Jahrzente und einige Einsätze hinter sich.
Wie haben sie sich in den bisherigen Einsetzen bewährt?
Sind sie für neue Bedrohungen noch geeignet?
Wie ist der Stand bei Nachfolgeprojekten?

Was ich bissher an System gefunden habe:

Harm (AGM 88.) auslieferung 1984 (USA)
....Reichweite: 105 km
....Lenkung: Passivradar, Trägheitslenkung
....Geschwindigkeit: Mach 1,8
....Sprengkopf: 66kg
....Aktuelle Version AGM 88D Block IV:
.........kann abgeschaltete Radarstellungen bekämpfen
.........kann gegen GPS Störquellen eingesetzt werden

ALARM (80er Jahre) (GB)
....Reichweite: 40-60 km
....Lenkung: Passivradar
....Geschwindigkeit: >Mach 2
....Sprengkopf: Druck/Splitter-Ladung (?kg)

Kh-58U / AS11 "Kilter" (80er Jahre) (RUS)
....Reichweite: 120km
....Lenkung: passiv Radar
....Geschwindigkeit: 3,6 Mach
....Sprengkopf: 100kg

Nachfolgeprojekte:

Armiger (D)
....Reichweite: >150 km
....Gesschwindigkeit Mach3
....Lenkung:Breitband Radarempfänger,GPS; Infrarot
....Status: ???

AARGM (USA) ???
....Basiert auf der Zelle der HARM
....NeuerRaketenmotor und Suchkopf
....zusätzlicher Millimeterwellensuchkopf für Endanflug
....Serienreife ab 2008 ??

Ich habe kein französisches System gefunden haben sie kein eigenes?
Und wenn ja welches verwenden sie?
Welche Systeme gibt es noch?
Wie haben sie sich in den bisherigen Einsetzen bewährt?
Sind sie für neue Bedrohungen noch geeignet?
Wie ist der Stand bei Nachfolgeprojekten?
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#2
@fgraf
Armiger ist ein gemeinschaftliches Projekt von Deutschland und Frankreich. Frankreich dürfte vielleicht noch die alte Anti-Radar-Version der Martel einsetzen, die Großbritannien und Frankreich seinerzeit gemeinsam entwickelt haben.
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#3
Mir war so das Frankreich aus dem Projekt ausgestiegen ist und Deutschland es alleine weitergeführt hat.
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#4
Zitat:Harpoon (AGM 8Cool auslieferung 1984 (USA)

Die AGM-88 ist die Harm, die AGM-84 ist die Harpoon. Wink
Pauschal abgeschaltete Anlagen kann sie nicht bekämpfen, sondern nur solche, die während der Zielerfassung abgeschaltet worden sind, so dass die letzte gespeicherte Position angeflogen wird.

Aramis/Armiger ist derzeit praktisch tot. Das Projekt wurde gemeinsam mit Frankreich begonnen, aber zuletzt scheinbar nur noch von der Bundesregierung finanziert. Inzwischen sind alle weiteren Entwicklungsbemühungen eingestellt worden, bis man neue internationale Partner gefunden hat. Daher hat Armiger den Status eines "technology demonstrator" erhalten und sieht keine Fortschritte.

Die ARM der Franzosen dürfte immer noch die AS.37 Armat sein.
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#5
Zitat:Die AGM-88 ist die Harm, die AGM-84 ist die Harpoon. Wink

Da war ein Kleiner Fehler denn eine 8 gefolgt von einer ) ist 8) deshalb stand (AGM 88) anstatt (AGM 88.). Und wie kammst du auf AGM84 wegen das Jahres? Heißt das das die AGM´s ihre Nummerierung nach den Jahr ihrer Indienststellung erhalten?
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#6
Zitat:Und wie kammst du auf AGM84 wegen das Jahres? Heißt das das die AGM´s ihre Nummerierung nach den Jahr ihrer Indienststellung erhalten?

Nein, und das mit dem Smilie war mir schon klar. Du hast aber die AGM-88 als Harpoon benannt, das ist aber die Seezielwaffe AGM-84, die AGM-88 ist die Harm. Keine Ahnung, wie du auf Harpoon gekommen bist.

---

Die Russen verwenden übrigens auch die Kh-31P/AS-17 mit passivem Radarsuchkopf als ARM. Die Chinesen verwenden ein scheinbar selbstproduziertes Derivat dieser Rakete, Designation YJ-91.
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#7
Zitat:Du hast aber die AGM-88 als Harpoon benannt, das ist aber die Seezielwaffe AGM-84, die AGM-88 ist die Harm. Keine Ahnung, wie du auf Harpoon gekommen bist.

Meine Güte da war ich ja völlig durcheinander näturlich HARM!! Confusedhock:
Danke für denn Hinweis wenn er auch nicht beim ersten mal gefruchtet hat. :oops:
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#8
N paar Ergänzungen...

- HARM kann mehr als Mach 3 schnell fliegen
- AS.37 ist inzwischen nicht mehr im Einsatz so weit ich weiß
- Kh-58 ist ziemlich veraltet. Es hab noch die Kh-25MP (AS-12 Kegler) und aktuell die Kh-31P (AS-17 Krypton)
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#9
Zitat:- AS.37 ist inzwischen nicht mehr im Einsatz so weit ich weiß

Dann nehme ich an, die Franzosen finden sich zur Zeit mit einer Fähigkeitslücke ab?!
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#10
Turin schrieb:
Zitat:- AS.37 ist inzwischen nicht mehr im Einsatz so weit ich weiß

Dann nehme ich an, die Franzosen finden sich zur Zeit mit einer Fähigkeitslücke ab?!

Wie es aussieht ja. Da man ja meist eh im Verbund trainiert kann man ja auch Andere erstmal solche Aufgaben übernehmen lassen. Mit der Rafale werden die Franzosen aber bald auch Flugabwehrsysteme wieder effektiver bekämpfen können. Die Kombination von Rafale und AASM dürfte da durchaus effektiv sein. Es bedarf ja nicht ausschließlich ARMs um die Flugabwehr zu zerstören.
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#11
Das hätte ich jetzt auch in den UCAV-Strang packen können, aber ich hol' mal was altes wieder hervor.

Diskussionsvorschlag: surface launched anti radiation loitering munitions

Was denkt ihr darüber?
Gibt es sowas?
Kann das funktionieren?
Wäre das sinnvoll?
Wie dringend brauchen wir das?


Mein Gedanke wäre es, über die Raketenartillerie (oder auch von Schiffen aus) Radar-suchende Raketen zu verschießen, die im Sinne einer Loitering Munition ein Zielgebiet nach Radar-Emittenten absuchen und diese dann automatisch bekämpfen. In erster Line zum Ausschalten mobiler Flugabwehr dort, wo eigene Flugoperationen ein größeres Risiko mit sich bringen würden.

Bspw. die ALARM besaß ja schon die Möglichkeit, an einem Fallschirm schwebend nach einem Radar-Signal zu suchen und dann auf dieses Ziel aufzuschalten. Setzt man jetzt solch eine Rakete auf einen Booster wie bei der IRIS-T SLM und versieht das ganze noch mit einem Gleitwerk für eine gewisse Loitering-Ausdauer, dann sollte das doch funktionieren. Wie sieht ihr das?
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#12
Erinnert mich stark an den Marschflugkörper Delilah, der über Loitering-Fähigkeiten verfügt, vom Raketenwerfer PULS aus gestartet werden kann und explizit für die SEAD-Rolle vorgesehen ist bzw. auch tatsächlich in Syrien bereits dazu eingesetzt wurde. Für die Bundeswehr oder die NATO könnte eine vergleichbare Lösung (JFS-M oÄ) aus dem Grund nützlich sein, weil man im Bündnisfall von Land aus mit einer bodengestützten Startplattform sehr nahe z.B. an die Flugabwehrstellungen in Kaliningrad heranrücken könnte. Dadurch steigt die Probability of Kill, weil die Vorwarnzeit für die gegnerische Flugabwehr geringer ausfällt. Zugleich ist man durch die Diversifizierung weniger stark auf Kampfflugzeuge als SEAD-Plattformen angewiesen, was gerade in den ersten Tagen eines symmetrischen Konflikts sicherlich vorteilhaft wäre. Mir persönlich gefällt die Idee.
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#13
(27.12.2022, 22:29)Nicht_Peter schrieb: Für die Bundeswehr oder die NATO könnte eine vergleichbare Lösung (JFS-M oÄ) aus dem Grund nützlich sein, weil man im Bündnisfall von Land aus mit einer bodengestützten Startplattform sehr nahe z.B. an die Flugabwehrstellungen in Kaliningrad heranrücken könnte.
Genau das war auch mein Gedanke.

Delilah kannte ich noch nicht. Als Elbit-Produkt könnte man ja drauf hoffen, dass wir im Rahmen von Euro-PULS etwas derartiges erhalten könnten.
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#14
Hormuz-1 Anti Radar Ballistic Missile: https://youtu.be/3KClX4IIPaU
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#15
War ja klar, dass Iran dazu was auf Lager hat. Wink

Aber wie sieht es mit der Loitering-Fähigkeit aus? Das wäre ja die technische Herausforderung und zudem ein wichtiger Punkt für Einsätze gegen mobile Fla-Systeme an Land, da man deren Standort beim Abschuss der Rakete meist nicht kennt.
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