(Sonstiges) News aus der Rüstungsindustrie
(27.05.2020, 13:28)Helios schrieb: Das Hauptproblem ist schlicht die fehlende Wirtschaftlichkeit vieler maritimer Produktionszweige hier in Deutschland. In den letzten zwanzig Jahren wurden 12 Einheiten nach Marinestandards in Deutschland in Dienst gestellt, in den nächsten zehn Jahren werden es dem aktuellen Stand nach 8 weitere Einheiten sein (evtl. plus Versorger). Darunter waren dann jeweils fünf Korvetten. Für unseren nationalen Bedarf und den bisherigen Export, selbst wenn sich beides noch weiter erhöht, reicht eine einzige moderne Werft an einem einzigen Standort eigentlich aus. Setzt man aus strategischen Gründen auf zwei Standorte, hat man definitiv genug Kapazitäten auch für entsprechende Reparaturen.

Was den (Um-)Bau von Marineschiffen nach zivilen Standards angeht, so ist das für bestimmte Einheiten sicherlich ein Weg um die Kosten zu reduzieren. Gerade wenn eh dauerhaft eine zivile Besatzung fährt stellt sich eh die Frage, in wie weit diese Einheiten für Kriseneinsätze verwendet werden sollen/können. Wenn ich allerdings sehe, was mit den Tendern heute schon für Einsätze gefahren werden und was an Fähigkeiten, teils offiziell teils inoffiziell erwartet werden, würde ich mir hier eher militärische Standards wünschen. Zumindest für einen Teil des Ersatzes.

@Helios
Fehlt da nicht noch der Export?
6xMeko A200
4x Sa'ar-6-Klasse
und vor allem die Uboote? Ich würde aber die Minenjäger, OPV's und Patrouillienboote auch nicht außer Acht lassen. Sie bringen den Werften auch Umsatz.
Bzgl. der Reparaturkapazität bin ich der Meinung das muss die Marine selbst machen. War das letztes Jahr, wo die Schiffe keinen Termin im Dock bekommen hatten?

Bzgl. der Tender stimme ich dir zu. Ich bin selbst mal kurzzeitig Tender Kl. 404 gefahren und daher habe ich eben auch die Abneigung gegenüber solcher Art von Schiffen.
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(27.05.2020, 18:07)26er schrieb: Bzgl. der Reparaturkapazität bin ich der Meinung das muss die Marine selbst machen. War das letztes Jahr, wo die Schiffe keinen Termin im Dock bekommen hatten?


Wenn wir davon ausgehen das alle 2-3 Jahre jede Bestandseinheit mal planmäßig in die Werft muss,
welche Kapazitäten müßte dann das Marinearsenal haben ?

Wie groß müßten dann zusätzlich die Reparatur-/Umbau-/Aktualisierungskapazitäten sein ?
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(27.05.2020, 15:45)Mike112 schrieb: Das Vertreter der Wirtschaft primär Interessen der Unernehmen vertreten ist ja deren Aufgabe ;-)

Die Forderung das bereits angedachte Flottenerneuerungspogram auch umzusetzen basiert ja im Wesentlichen auf den Ideen bzw. Konzepten der Bundeswehr/Marine/BMVG.

Was wurde gefordert ?
MCM-V
Tanker
Tender/MUsE
Kampfboote
JSS
Schlepper
Flottendienstboote

Was davon ist den entbehrlich oder überzogen ?
IMHO sind da tw. die Ersatzbeschaffungen schon sehr sehr spät drann........

Ich glaube es waren noch Landungsboote dabei. Ich würde es eher von der anderen Seite betrachten - was sollte nicht allzu schwer umsetzbar sein:
- Tanker
- Schlepper
- Kampfboote (evtl. Lizenzbau)
- Landungsboote (könnten ebenfalls in Lizenz gebaut werden, Entwürfe gibt es genügend)

Schlepper, Kampf- und Landungsboote wären auch nicht so kostenintensiv, wie richtige Kampfeinheiten.

Den Rest halte ich für eher schwierig umsetzbar. Da es hier noch keine Planungen der Marine gibt, bzw. niemand sagen kann, was die Einheiten können sollen und was auf das Schiff drauf soll.

(27.05.2020, 18:15)Mike112 schrieb:
(27.05.2020, 18:07)26er schrieb: Bzgl. der Reparaturkapazität bin ich der Meinung das muss die Marine selbst machen. War das letztes Jahr, wo die Schiffe keinen Termin im Dock bekommen hatten?


Wenn wir davon ausgehen das alle 2-3 Jahre jede Bestandseinheit mal planmäßig in die Werft muss,
welche Kapazitäten müßte dann das Marinearsenal haben ?

Wie groß müßten dann zusätzlich die Reparatur-/Umbau-/Aktualisierungskapazitäten sein ?

Ich denke dabei eher an akuten Reparaturbedarf, dass wenn ein Schiff einen Schaden erleidet, dass dieser auch umgehend behoben werden kann. Das macht aber auch nur Sinn, wenn Ersatzteile, Maschinen, Waffen (auch VLS) usw. auf Lager gelegt werden und nicht nur das gekauft wird, das direkt in den Schiffen verbaut ist.

Die geplanten Werftaufenthalte können schon in den privaten Industrie gemacht werden.
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(27.05.2020, 15:45)Mike112 schrieb: Das Vertreter der Wirtschaft primär Interessen der Unernehmen vertreten ist ja deren Aufgabe ;-)

Klar, deshalb kritisiert das ja auch niemand. Wink

Zitat:Was davon ist den entbehrlich oder überzogen ?

Wie bereits schon mehrfach erwähnt die Einheiten, die keine konkreten Ersatzbauten für aktuelle Einheiten sind. Primär geht es da um die immer wieder von verschiedenen Seiten geforderte/gewünschte Aufrüstung der amphibischen Fähigkeiten. Darüber hinaus muss verantwortlich bei allen zu ersetzenden Einheiten geprüft werden, welcher Bedarf konkret besteht und wie man diesen sinnvoll decken kann. Natürlich ergibt es keinen Sinn auf der einen Seite bestehende Planungen zu verschieben, wenn gleichzeitig den Werften Hilfszahlungen gewährt werden müssen um die Insolvenz zu verhindern. Umgekehrt ergibt es aber auch weiterhin keinen Sinn, in Anbetracht der umfassenden Krise (die Einschränkungen in allen Bereichen erforderlich macht) ausgerechnet die Marine davon auszunehmen

(27.05.2020, 18:07)26er schrieb: Fehlt da nicht noch der Export?

Den habe ich nicht explizit mit aufgezählt, aber wie erwähnt berücksichtigt. Die dafür notwendigen Ressourcen sind auch nicht besonders groß, und die Zahl an Standorten sagt letztlich ja auch nichts über deren Größe aus. Ohne nationale Aufträge ist der Kriegsschiffbau in Deutschland im übrigen nicht ökonomisch machbar, das gilt auch für den Unterseebootbau.
Der Punkt ist allerdings primär, dass es eine hohe Dezentralität im Marineschiffbau gibt, der aber nicht gleichzeitig eine hohe Redundanz bedeutet und damit nur bedingt mit strategischen Vorteilen begründet werden kann. Es summieren sich also die Nachteile einer so fragmentierten Industrie auf, was die Beteiligten ja auch bereits erkannt haben (es gab schon eine große Konsolidierungsphase, und aktuell befinden wir uns in einer weiteren). Umgekehrt ergeben sich aber wenig Vorteile, beispielsweise Wettbewerbsseitig, weil es durch wirtschaftliche Abhängigkeiten dann doch wieder auf notwendige Kooperationen hinaus läuft. Kurz gesagt, unsere Marine ist zu klein, um den Großkampfschiffbau (bis zur Korvettengröße) in der industriellen Breite aufrecht zu erhalten, und auch der Export reicht dafür nicht aus. Bei den Unterseebooten klappt das, dort sind allerdings die Voraussetzungen national und international andere. Und selbst da ist es ein schmaler Grat, wie die Vereinbarung mit Norwegen zeigt.

Nicht umsonst war eine der wesentlichen Forderungen der Industrie, weg von Klasse hin zu Masse zu gehen und damit eine Kontinuität bei der Beschaffung zu erzeugen. Das geht natürlich zu Lasten der Unterhaltskosten und würde den Personalengpass weiter verschärfen - aber das sind ja keine Industrieprobleme Wink

Im Grundsatz führt das allerdings auch wieder zu der immer wieder aufkommenden Forderung, nicht nur industrieseitig, sondern auch militärseitig eine europäische Konsolidierung durchzuführen. Dann könnte ein Serienbau realistisch werden, aber dann müsste man eben auch auf eigene Prestigeprojekte verzichten.

Zitat:Bzgl. der Reparaturkapazität bin ich der Meinung das muss die Marine selbst machen. War das letztes Jahr, wo die Schiffe keinen Termin im Dock bekommen hatten?

Ich denke wir sind alle einer Meinung, dass die Entwicklung des Marinearsenals ein Trauerspiel war und viele Probleme daraus erwachsen sind. Insofern braucht die Marine natürlich eigene Reparaturfähigkeiten. Umgekehrt ist es aber nicht möglich, alle oder auch nur einen Großteil der notwendigen Arbeiten marineintern durchzuführen, weil dazu teilweise Fähigkeiten ungenutzt vorgehalten werden müssen, die für die zivile Schifffahrt seitens der Werften eh vorhanden sind. Dieser Punkt ist aber auch stark typabhängig, für die Korvetten lässt sich aufgrund deren Stückzahl deutlich mehr intern durchführen als beispielsweise für die EGV.

Wichtiger als die notwendigen Anlagen ist allerdings eh die personelle Kompetenz. Bei mehr und ferneren Auslandseinsätzen (über längere Zeiträume) wird es zwangsläufig notwendig werden, im Ausland Wartungsarbeiten durchzuführen (das ist ja jetzt schon Realität) - hier kann man auch in der Fremde mit eigenem Personal nicht nur die Kosten, sondern auch die Qualität unter Kontrolle halten. Das ist aber wieder Marinepolitik und hat nichts mit dem Thema Rüstungsindustrie zu tun.
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Ich wollte 26er nicht angreifen. Wenn das so verstanden wurde, tut es mir leid.
Akzeptiert? Smile

Ich hatte einfach wenig Verständnis für die fehlende Akzeptanz meines Vorschlages. Vielleicht hätte ich das stärker unterfüttern müssen:

Ich kenne keine oder nur sehr wenige Meldungen, nach denen zivilen Frachtern geholfen werden muss. Aus technischer Sicht.
Muss die DGZRS da in den dt. Hoheitsgewässern regelmäßig ran? Obwohl wir zB die am stärksten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt haben?
Meines Wissens nach nicht.

Warum dann nicht bei einer Klasse 404 auf eine günstige Lösung setzen? Kann doch nur gut tun. Vielleicht sind statt 6 Einheiten sogar 8 drin?

Und: Hey! "in combat" ist die 404 als erste auf dem Meeresgrund. Diese Teile halten doch niemals einen Treffer aus. Da mache ich mir keine Illusionen.
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(27.05.2020, 22:06)Mondgesicht schrieb: Ich wollte 26er nicht angreifen. Wenn das so verstanden wurde, tut es mir leid.
Akzeptiert? Smile

Ich hatte einfach wenig Verständnis für die fehlende Akzeptanz meines Vorschlages. Vielleicht hätte ich das stärker unterfüttern müssen:

Ich kenne keine oder nur sehr wenige Meldungen, nach denen zivilen Frachtern geholfen werden muss. Aus technischer Sicht.
Muss die DGZRS da in den dt. Hoheitsgewässern regelmäßig ran? Obwohl wir zB die am stärksten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt haben?
Meines Wissens nach nicht.

Warum dann nicht bei einer Klasse 404 auf eine günstige Lösung setzen? Kann doch nur gut tun. Vielleicht sind statt 6 Einheiten sogar 8 drin?

Und: Hey! "in combat" ist die 404 als erste auf dem Meeresgrund. Diese Teile halten doch niemals einen Treffer aus. Da mache ich mir keine Illusionen.

@Mondgesicht - kein Problem, jetzt rührt sich hier wenigstens was...

Das Hauptproblem ist doch meist Maschinenschaden, was Grundberührungen, Kollisionen usw. zur Folge haben kann. Dass eine Maschine ausfällt kommt auch öfters mal bei der Marine vor. Die meisten Einheiten fahren dann eben mit einer Maschine weiter. Minenjäger Klasse 332 konnten zudem noch über der Welle vorgeschaltete Elektromotoren 6 - 7Kn fahren. Die Energie kam dann von den E-Diesel.
Der Tender Kl. 404 bleibt liegen und dümpelt rum....
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(27.05.2020, 22:06)Mondgesicht schrieb: Und: Hey! "in combat" ist die 404 als erste auf dem Meeresgrund. Diese Teile halten doch niemals einen Treffer aus. Da mache ich mir keine Illusionen.

Ich würde die Standfestigkeit von Hilfsschiffen generell nicht unterschätzen, richtig konstruiert können die einiges aushalten (wenn man das will), so oder so kommt es aber darauf an, von was sie getroffen werden. Und das wiederum ist durchaus ein springender Punkt, denn die Frage, unter welchen Bedrohungslagen eine solche Einheit eingesetzt werden soll entscheidet über das Schutzniveau, das eingerüstet werden muss. Wenn die Tender in Zukunft auch als Führungsschiffe in Stabilisierungsmissionen fahren sollen (und schon jetzt übernehmen sie ja trotz dafür mangelhafter Ausstattung entsprechende Führungsaufgaben), dann brauchen sie definitiv ein erhöhtes Schutzniveau. Recht schnell ist dann der Punkt erreicht, an dem eine Nachrüstung ziviler Einheiten aufwändiger ist als der Bau nach militärischen Standards.

Darüber hinaus geht es aber auch nicht nur um die direkte Waffenwirkung. Wie von 26er bereits erwähnt ist es eine Frage der Redundanz, was im übrigen nicht bei der Maschine aufhört. Vieles wird bei zivilen Einheiten eingespart, weil das Ausfallrisiko gering ist und man dieses rein ökonomisch einkalkulieren kann. Bei militärischen Einsätzen bedeuten aber Gewinnausfälle mehr als nur Geldverlust.
Hinzu kommen die Möglichkeiten, über das Design weitere Faktoren zu beeinflussen. Punkte wie Geräusch- oder Radarsignatur spielen eine Rolle, Unterbringungsmöglichkeiten sind optimierbar, auch für Zusatzausrüstung.

Dies alles muss in die Rechnung mit einfließen, dann erst kann man entscheiden, ob ein ziviler (Um)Bau sinnvoll ist oder nicht. Um die Kurve zur Rüstungsindustrie zu bekommen, hier kann man sich natürlich auch zusammensetzen und über Mischlösungen diskutieren - denn für einige Einsätze werden solche komplexen Einheiten ja eben nicht benötigt. Damit würde es (im Sinne der Diskussion) auch eine breitere Streuung auf verschiedene Werften geben. Hier ist Kreativität gefragt, die gerne auch aus der Industrie kommen darf, die ihrerseits ja um Hilfe verlangt.
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(28.05.2020, 07:39)Helios schrieb: Ich würde die Standfestigkeit von Hilfsschiffen generell nicht unterschätzen, richtig konstruiert können die einiges aushalten (wenn man das will), so oder so kommt es aber darauf an, von was sie getroffen werden. Und das wiederum ist durchaus ein springender Punkt, denn die Frage, unter welchen Bedrohungslagen eine solche Einheit eingesetzt werden soll entscheidet über das Schutzniveau, das eingerüstet werden muss. Wenn die Tender in Zukunft auch als Führungsschiffe in Stabilisierungsmissionen fahren sollen (und schon jetzt übernehmen sie ja trotz dafür mangelhafter Ausstattung entsprechende Führungsaufgaben), dann brauchen sie definitiv ein erhöhtes Schutzniveau. Recht schnell ist dann der Punkt erreicht, an dem eine Nachrüstung ziviler Einheiten aufwändiger ist als der Bau nach militärischen Standards.

Darüber hinaus geht es aber auch nicht nur um die direkte Waffenwirkung. Wie von 26er bereits erwähnt ist es eine Frage der Redundanz, was im übrigen nicht bei der Maschine aufhört. Vieles wird bei zivilen Einheiten eingespart, weil das Ausfallrisiko gering ist und man dieses rein ökonomisch einkalkulieren kann. Bei militärischen Einsätzen bedeuten aber Gewinnausfälle mehr als nur Geldverlust.
Hinzu kommen die Möglichkeiten, über das Design weitere Faktoren zu beeinflussen. Punkte wie Geräusch- oder Radarsignatur spielen eine Rolle, Unterbringungsmöglichkeiten sind optimierbar, auch für Zusatzausrüstung.

Dies alles muss in die Rechnung mit einfließen, dann erst kann man entscheiden, ob ein ziviler (Um)Bau sinnvoll ist oder nicht. Um die Kurve zur Rüstungsindustrie zu bekommen, hier kann man sich natürlich auch zusammensetzen und über Mischlösungen diskutieren - denn für einige Einsätze werden solche komplexen Einheiten ja eben nicht benötigt. Damit würde es (im Sinne der Diskussion) auch eine breitere Streuung auf verschiedene Werften geben. Hier ist Kreativität gefragt, die gerne auch aus der Industrie kommen darf, die ihrerseits ja um Hilfe verlangt.

Und um beim Beispiel der 6 Tender 404 zu bleiben, wenn ich da jetzt noch anfange die in low und high level Einheiten zu teilen kommen welche Stückzahlen raus auf die die Entwicklungskosten umgesetzt werden müssen ?
Man würde doch nur noch kleinere Serien mit noch höherem Kostenaufwand generieren.
Das kann doch auch nicht im Sinne der Marine sein.
Jede Serie würde eigene Ersatzteilbevorratung bedeuten.
Wer bezahlt die und wo lagert man die ?

MUsE soll je eben als Serie mit 6 Einheiten gebaut werden.......
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(28.05.2020, 19:04)Mike112 schrieb: Und um beim Beispiel der 6 Tender 404 zu bleiben, wenn ich da jetzt noch anfange die in low und high level Einheiten zu teilen kommen welche Stückzahlen raus auf die die Entwicklungskosten umgesetzt werden müssen ?
(...)
Jede Serie würde eigene Ersatzteilbevorratung bedeuten.
Wer bezahlt die und wo lagert man die ?

Dein Einwand ist für mich nicht nachvollziehbar. Es spielt überhaupt keine Rolle, auf wie viele Einheiten die Entwicklungskosten umgelegt werden müssen, weil es keinen ökonomischen Druck gibt die Einzelkosten zu reduzieren. Zudem sind die Entwicklungs- zu den Produktionskosten so gering, dass sich trotzdem ein Kostenvorteil in der Gesamtsumme ergibt. Darüber hinaus könnten, wenn es um eine Mischbeschaffung neuer Einheiten geht (im Gegensatz zu Umbauten), wesentliche Teile des Designs und der Systeme gleich ausgelegt werden. Eine Ersatzteilbevorratung erfolgt nahezu ausschließlich für die Subsysteme (weil sie für andere Teile keinen Sinn ergibt, dafür sollte es die Schiffs- oder Arsenalinternen Werkstätten geben), hier entstehen bei entsprechender Auslegung keine signifikanten Nachteile.

Eine sinnvollere Variante als eine typische Mischbeschaffung habe ich im Fachthema bereits vor einiger Zeit dargelegt, dabei ging es um Modularisierung ein Subsystemen zur Anpassung der Einheiten an die jeweiligen Aufgaben.

Falls gewünscht, diese Diskussion bitte dort fortsetzen.

Hier ging es nur darum zu zeigen, dass mit Kreativität auf beiden Seiten und der Bereitschaft von dem hohen Ross (ebenfalls auf beiden Seiten) herunter zu kommen um der Schiffsbauindustrie in dieser schwierigen Zeit zu helfen ohne unnötige Ressourcen in einen an sich schwierigen Wirtschaftsbereich zu stecken.
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Module auf einen einheitlichen Träger zu setzten ist etwas anderes als zwei unterschiedliche Trägerschiffe zu entwickeln und zu betrieben.
Auch wenn man dann Baugruppen u.U. in beiden verbaut.
Die Mehr Leistung in der Planung (Ingenieursleistung) kostet halt auch Zeit und damit Geld.
Das ließt sich jeder Auftragnehmer auch bezahlen.
Insofern die Frage ob die Schiff baulichen Einsparungen das übertreffen oder auch um Ausbildung der Besatzungen (ggfs. Mehrfachbesatzungsmodell siehe neue Klasse 7070) Austauschbarkeit auch der Plattform ect. zu gewährleisten. Ich sehe da größere Linien baugleicher Einheiten als Effektiver an.
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Wie bereits gesagt, die Entwicklungskosten für nach zivilen Standards gebaute Schiffe mit einem geringen Maß an notwendigen Anpassungen sind gegenüber den Produktionskosten zu vernachlässigen, zumal diese wiederum deutlich geringer ausfallen als bei Einheiten, die nach Marinestandards gebaut werden. Bei gleicher Auslegung der grundlegenden Schiffssysteme ergeben sich auch keinerlei Nachteile hinsichtlich Ausbildung oder Besatzungstausch, für missionsspezifische Systeme müsste man eh entsprechendes Personal zusätzlich einschiffen.
Insofern ist es rein unter ökonomischen Gesichtspunkten keine Meinungsfrage, eine Mischflotte wäre definitiv effektiver in Anschaffung und Betrieb. Ob sie (industrie)politisch und militärisch sinnvoll ist, das ist die andere Frage. Zumindest letzteres lässt sich eher verneinen.

Hier geht es aber noch immer nicht um eine konkrete Lösung, sondern um die Frage, wie man der Marineindustrie in dieser aktuellen Phase verantwortungsvoll helfen kann, ohne sie gegenüber andere (tendenziell besser aufgestellte Industriezweige) zu bevorzugen.
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Australien beschafft die südkoreanische K-9 Panzerhaubitze. Damit verbessern sich meiner Ansicht nach eventuell auch die Chancen der Koreaner im Land-400 Programm für die Australien angebotene Variante des K-21:

https://www.janes.com/defence-news/news-...-howitzers

Zitat:Hanwha Defense Australia (HDA) has been selected as the preferred supplier to the Australian Army (AA) of 30 K9 155 mm self-propelled howitzers (SPHs) and 15 K10 armoured ammunition resupply vehicles (AARVs), Defence Minister Linda Reynolds announced on 3 September.

The minister said in a statement that a request for tender (RFT) will be issued later in September to HDA, which is a wholly owned subsidiary of South Korea’s Hanwha Group, to progress the Protected Mobile Fires programme under Project Land 8116 Phase 1.
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Und es gibt ein neues deutsches Abstands-Aktives-Schutzsystem: MUSS 2.0 von Hensonldt, welches speziell für den PUMA angedacht wurde:

https://www.hensoldt.net/de/news/hensold...stem-muss/

Zitat:Zu den Verbesserungen gehört ein neuer Laserwarner, der alle modernen Laserbedrohungen abdeckt. MUSS 2.0 bietet nun eine verbesserte und erweiterte Sensorik, eine signifikant verbesserte Software sowie moderne Gegenmaßnahmen. MUSS wird zu einem Layered-System weiterentwickelt, und bietet moderne Schnittstellen, die unter anderem die Einbindung eines Hardkill-Effektors ermöglichen. „MUSS 2.0 wird dabei sogar noch kleiner und leichter als bisher“, so Dr. Oliver Rudow.

Das neue System wird für das bevorstehende zweite Los PUMA sowie vergleichbare Plattformen verfügbar sein.
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In Polen wurde bei der MSPO 2020 ein neues mögliches Panzerjäger-System vorgestellt welches BRIMSTONE nutzt:

https://www.armyrecognition.com/mspo_202...siles.html

Zitat:MBDA presents a new concept of mobile tank destroyer armored vehicle using Brimstone anti-tank missile mounted on Polish-made tracked or wheeled armored vehicles.

Zitat:In September 2019, PGZ Companies of Poland and MBDA from the United Kingdom have signed a statement of co-operation to confirm readiness to co-operate on offering this solution to Poland and export markets, recognizing the combination of MBDA’s Brimstone missile with PGZ’s armored vehicle expertise offers the best solution for Poland’s Tank Destroyer requirement from a military capability, sovereignty and industrial perspective.

The Polish army has launched a program to acquire new tank destroyers based on armored vehicle platforms, in order to reinforce its anti-armor capabilities. Furthermore, the goal of this program is to replace obsolete combat vehicles that used the old Soviet-made 9P133 Malyutka anti-tank wire-guided missile system mounted on BMP-1 IFV (Infantry Fighting Vehicle) and BRDM-2 4x4 armored vehicle.

Könnte man so natürlich auch in den Strang polnische Armee stecken. An dieser Stelle aber möchte ich die Frage aufwerfen, ob gerade dieses System nicht insbesondere auch für die Bundeswehr interessant wäre. Dann hätten wir zusammen mit den Polen Panzerjäger mit dem gleichen Wirkmittel und gerade in Bezug auf einen möglichen Konflikt in Osteuropa wäre die (Wieder)aufstellung einer Panzerjäger-Truppe für die Bundeswehr meiner Meinung nach wesentlicher als neue Kampfpanzer zu beschaffen.

Gerade auf dem GTK könnte man dieses System meiner Ansicht nach besonders leicht installieren (aufgrund der Modularität des GTK).

Zudem glaube ich mich daran zu erinnern, dass die Bundeswehr die Brimstone zumindest für den Eurofighter ebenfalls beschaffen will und/oder beschafft hat. Das führt mich zu der Frage ob das eigentlich dann tatsächlich die exakt gleichen Raketen sind? Unterscheiden sich die Luft-Boden Rakten und die Boden-Boden Raketen oder sind die dann tatsächlich vollkommen identisch? Kann man also dann die Raketen des Eurofighter entsprechend auch von einem solchen Panzerjäger abschießen und umgekehrt ?
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Witzig. Wenn ich den Launcher auf dem Kettenfahrgestell sehe, muss ich an ein Konzept denken, über das ich hier im Forum mal, vor ein paar Jahren, fabuliert habe.
Meine Idee war halt einen solchen Launcher (z.B. mit Spike LOS/NLOS) auf einem Bv206/BvS10 als Fahrgestell. Das Fahrzeug sollte ein reiner Shooter sein, der den kämpfenden Einheiten leicht im Rückraum folgt. Das Hägglund könnte den Launcher auf Anhänger, situationsabhängig auch irgendwo „Abstellen“.
Feuerleitung würde dann durch die Tuppen an „Front“ erfolgen. Sprich Infanterie oder Fahrzeuge durch mobile Zielbeleuchtung. So hätten auch Truppen Zugriff auf Abstandspanzerabwehrwaffen, welche selber keine mitführen oder keine CAS verfügbar ist (keine Lufthoheit, S400, …). Muss halt Organisch in eine „Battlegroup“ integriert sein.
Quasi ein Mini-Ari zwischen Mörser und Rohr/MARS, mit dem Schwerpunkt der Panzerabwehr.
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