08.06.2018, 16:27
Zitat:Thyssen-Krupp bereitet sich auf die Abspaltung des Werftgeschäfts vor.http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...56926.html
Grund dafür sei die Entscheidung der Bundesregierung, den Industriekonzern nicht am Bau des Mehrzweckkampfschiffs MKS 180 zu beteiligen, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen. Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) war bislang Hauslieferant der Marine.
[...]
Nun liefen Gespräche mit Wettbewerbern über eine Partnerschaft, die in eine Beteiligung, aber auch in einen kompletten Verkauf des Bereichs münden könnten, hieß es in Konzernkreisen. Sollte es keine Einigung geben, drohe die Abwicklung. An den Standorten Emden, Hamburg und Kiel wären dem Vernehmen nach rund 1000 Beschäftigte betroffen.
Die Überlegungen gehen indes weiter. Ohne die Rückendeckung aus der Politik und ohne die Synergien mit dem sogenannten Überwasserbereich sei auch der Bau von U-Booten nicht mehr rentabel zu betreiben. TKMS ist mit der früheren HDW Weltmarktführer bei konventionellen Unterseebooten.
[...]
Erste Kontakte haben die Manager aus Essen aufgenommen. Es liefen Gespräche unter anderem mit German Naval Yards. „Aber auch mit anderen Schiffbauern soll verhandelt werden.“
Wie Thyssen-Krupp sich vom Schiffbau verabschiedet, ist noch nicht entschieden. Denkbar sei eine Partnerschaft, um zumindest in den Bau von MKS 180 eingebunden zu werden. „TKMS könnte Teile bauen und Komponenten liefern“, heißt es in Verhandlungskreisen. Gesprochen wird aber auch über eine gegenseitige Beteiligung oder eine Fusion, berichteten mehrere Branchenkenner.
Offen sei Thyssen-Krupp grundsätzlich auch für Gespräche mit dem französischen Rivalen Naval Group (früher DCNS) und dem Bremer Familienunternehmen Lürssen, auf dessen Werften die niederländische Damen-Gruppe die MKS-180-Schiffe bei einem Zuschlag bauen würde. Das Misstrauen gegenüber Lürssen ist aber laut Branchenkennern groß. Denn TKMS hatte zusammen mit Lürssen im Konsortium für MKS 180 geboten. [...]