(Europa) Norwegische Streitkräfte
#76
Helge Ingstad ist trotz aller Anstrengungen im Laufe der letzten Nacht gesunken. Lediglich die Radaranlage und ein Teil des Hecks ragen noch aus dem Wasser heraus. Die KNM kann damit das Schiff wohl endgültig abschreiben.

Bleibt die Frage, was die Bergungsmannschaften da eigentlich getrieben haben? Angeblich lag da Schiff die ganze Zeit stabil.
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#77
(13.11.2018, 17:57)Vanitas schrieb: Helge Ingstad ist trotz aller Anstrengungen im Laufe der letzten Nacht gesunken. Lediglich die Radaranlage und ein Teil des Hecks ragen noch aus dem Wasser heraus. Die KNM kann damit das Schiff wohl endgültig abschreiben.

Bleibt die Frage, was die Bergungsmannschaften da eigentlich getrieben haben? Angeblich lag da Schiff die ganze Zeit stabil.
Ich habe mal in der Seekarte nachgeschaut: Die Wassertiefe dort ist mit 30m angegeben.
Die Fregatte lag (meine Vermutung) auf ein paar Felsnadeln (also mehr hängen als liegen).

Weiterhin habe ich in einem Video gesehen, wie drei Schlepper die Fregatte an den Felsen bugsierten:
Meinen höchsten Respekt vor der Leistung der Bergungsmannschaft! Erst als die Fregatte schlagartig um weitere 20 Grad krängte, zog man sich kurz zurück. Bei solchen Manövern sind schon Schlepper in die Tiefe gerissen worden (und zwar mit Besatzung)!
An Bord war zum Zeitpunkt des Absackers niemand. Das hat das hohe Risiko verboten.
Laut norwegischen Quellen sind mehrere Stahltrossen, die das Schiff an Land hielten, gebrochen.
Ich bitte also nicht die Bergungsmannschaft voreilig zu verurteilen!
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#78
(13.11.2018, 18:30)TheVoice schrieb: Ich habe mal in der Seekarte nachgeschaut: Die Wassertiefe dort ist mit 30m angegeben.
Die Fregatte lag (meine Vermutung) auf ein paar Felsnadeln (also mehr hängen als liegen).

Deine Informationen sind für mich nicht nachvollziehbar. Die Fregatte lag längs zur Küste im Abstand von gut fünfzehn Meter, der Grund fällt vom Ufer ausgehend den Beschreibungen der Küstenwache nach relativ gleichmäßig ab, im Abstand von etwa 40 Metern zur Küstenlinie wird den Seekarten nach eine Tiefe von 10 Metern erreicht. Das Schiff lag also seitlich am Hang, was sich mit den Aussagen zur Bergung deckt, konnte aber vom Ufer aus nur horizontal gesichert werden. Aufgrund des weiter eindringenden Wassers und den insgesamt wirkenden Kräften ist "stabil" in einer solchen Situation nur ein temporärer Zustand. Wenn der Rumpf durchsackt, vor allem einseitig (hier über den Bug) und die Sicherungsseile der Überbelastung nachgeben rutscht das ganze Schiff weiter den Hang hinunter - genau dies zeigt sich auf den aktuellen Bildern und wurde von den Bergungskräften berichtet.

Aus der Ferne und ohne konkretere Informationen würde ich über den Bergungseinsatz gar nicht urteilen. Das werden entsprechende Experten im Nachgang schon erledigen. Gleiches gilt auch für den Unfallhergang, der ja auch noch nicht nachvollziehbar ist (zumindest was zu welcher Entscheidung bzw. ausbleibenden Entscheidung geführt hat).
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#79
Ich verurteile die Bergungskräfte ja gar nicht voreilig. Die Videos vom bugsieren des Schiffes habe ich auch gesehe und finde das mehr als beachtenswert. Ich wundere mich halt nur, dass die Presse die Aussage der norwegische Marine kolportiert, dass das Schiff stabil liegt und dann sinkt es plötzlich doch. Letzten Endes arbeitet ja nur noch die Bergungsmannschaft am Schiff. Und dass eine Bergung immer auch schiefgehen kann, weiß ich aus eignener Erfahrung (im kleineren Maßstab und an Land Sad )
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#80
Wie gesagt, Stabilität ist besonders unter solchen Bedingungen (Felsiger, abfallender Untergrund, Bewegung von Wasser und Luft, Zerstörung der Struktur, etc.) immer mit einer schwer kalkulierbaren zeitlichen Komponente verbunden, in dem Fall hat sich die Situation augenscheinlich doch schneller als erwartet verändert. Seitdem liegt sie auf jeden Fall recht stabil, denn an der Lage hat sich nichts mehr verändert.

Jetzt geht es darum, den Treibstoff abzupumpen, danach soll dann dem ursprünglichen Plan folgend die Bergung erfolgen.

https://www.aftenposten.no/norge/i/qn4xn...til-fredag
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#81
Der erste Bericht der Untersuchungskommission zum Untergang der Helge Ingstad wurde veröffentlicht.
Die Fregatte, deren Wachmannschaft einige Minuten vor dem Unglück gewechselt hatte, war mit 17 Knoten recht flott in der viel befahrenen Wasserstraße unterwegs. Außerdem wurde der Tanker, der gerade vom Ölterminal ablegte, für ein ortsfestes Objekt an Land gehalten. Die Beleuchtung des Tankers hat wohl auch dessen Positionslichter überstrahlt, sodass diese für die Besatzung der Fregatte nicht sichtbar waren. Selbst als der Tanker die Ingstad warnte, dachte man noch, dass die Nachricht von einem der Schiffe in der Schiffahrtsstraße kam. Bis man den Fehler bemerkte, war es zu spät.

Ursprünglich wurden nach der Kollision nur der Generatorenraum und einige Mannschaftsräume und Lasten geflutet, sodass das Schiff noch zu halten gewesen wäre. Dann aber drang durch die Stopfbuchsen Wasser in den Rudermaschinenraum und durch die Schotten in die angrenzeden Räume ein. Die AIBN hat daraufhin eine Warnung an die Norwegische Marine und Navantia gesandt, da es sich hier um eine schiffbauliche Schwachstelle handeln könnte, die auch noch andere Schiffe desselben Typs oder ähnliche Entwürfe der Werft betreffen könnten.

defense news
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#82
Das ist ja recht vernichtend...

Nicht nur, dass die Besatzung eklatante Fehler machte, sondern auch noch Konstruktionsmängel.

Naja, hatte man ja schon im Hinterkopf, wie ein Kriegsschiff so schnell vollaufen kann...? Sollte schon etwas robuster konstruiert sein.

Was die Besatzung da nicht verstanden hatte... Keine Ahnung! Lustig ist es, wenn sowas gut geht, wie beim spanischen Leuchtturm gegen USN... Ging nur nicht gut.
Zum Glück verlor keiner sein Leben, oder wurde schwer verletzt.
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#83
Das ist halt der Unterschied zwischen fiktive, unterhaltende Geschichten (wie jene mit dem Träger und dem Leuchtturm) und der bitteren Realität. Wobei die Situation aus meiner Sicht noch immer ziemlich obskur ist.
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#84
Das neue norwegische Versorgungsschiff "KNM Maud" wurde am 03. Februar von der Daewoo-Werft in Südkorea übernommen und befindet sich jetzt auf seiner Überführungsfahrt durch den Pazifik Richtung San Diego, dann soll es durch den Panamakanal Richtung neue Heimat gehen.
Es handelt sich um eine verkleinerte Variante der britischen "Tide"-Klasse und soll wie die deutschen EGV Einsatzkräfte mit Treibstoff, Munition, Ersatzteilen und medizinischen Kapazitäten versorgen.
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#85
Am 14th December, 2015, schrieb ich:

Zitat:Angesichts der Überalterung der norwegischen Panzerwaffe wäre hier ein Einstieg in den südkoreanischen K-2 sinnvoll. Die immense Weiterentwicklung in Bezug auf Hardkillsysteme und speziell bei den Russen in Bezug auf Reaktivpanzerung macht eine Ladeautomatik mit höherer Kadenz ebenso notwendig wie das Fahrgestell des K-2 wiederum hervorragend für das Gelände in Norwegen geeignet wäre.

ca 5 Jahre später:

https://esut.de/2020/11/meldungen/24103/...-norwegen/

Zitat:Der norwegische Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen hat die norwegischen Pläne zur Erneuerung der Ausstattung mit Kampfpanzern vorgestellt. Demnach will Norwegen ab 2025 die neuen Panzer einsetzen.

Zitat:Nachdem ein Upgrade der vorhandenen Panzer als unzureichend verworfen wurde, ergaben sich aus Marktanalysen die neuesten Versionen des Leopard 2 und des süd-koreanischen K2 Black Panther als Kandidaten für das Beschaffungsprojekt.

In Vorgesprächen mit deutschen und südkoreanischen Behörden sollen jetzt unter anderem die Möglichkeiten der industriellen Verteidigungszusammenarbeit und der Zugang für norwegische Produkte zum Markt für Verteidigungsgüter der Zulieferländer erörtert werden.

Es sollen übrigens zunächst 200 neue Kampfpanzer werden, wobei man die alten behält und mit der Option auf weitere. Norwegen zielt dabei auf ungefähr 300 Kampfpanzer insgesamt, ich schlug damals ca 400 vor. Wenn es jetzt auch noch der K2 wird verstärkt das mal wieder weiter mein Kassandra-Syndrom.
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#86
Norwegisches U-Boot-Überwachungsnetzkabel verschwindet auf mysteriöse Weise
OPEX 360 (französisch)
VON LAURENT LAGNEAU - 12. NOVEMBER 2021
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...211112.jpg]

Das Lofoten-Vesterålen Oceanographic Observatory [LoVe], das vom norwegischen Institut für Meeresforschung [IMR] im August 2020, sieben Jahre nach Beginn seiner Einrichtung, für voll funktionsfähig erklärt wurde, besteht aus einem Netz von fünf Unterwassersensor-"Knoten", die durch elektrische und Glasfaserkabel miteinander verbunden sind, sowie zwei weiteren "autonomen" Knoten.

Das System überwacht die biologische Aktivität, Methanemissionen und Anzeichen des Klimawandels. Jeder Knoten ist mit Kameras, einem Hydrophon, einem Echolot und mehreren chemischen und physikalischen Sensoren ausgestattet.

Die gesammelten Daten werden nicht nur für die wissenschaftliche Forschung verwendet. Da dieses Sensornetz offensichtlich daran interessiert ist, die Durchfahrt von U-Booten aufzuspüren, werden die Daten zunächst an das norwegische Verteidigungsforschungsinstitut [FFI - Forsvarets Forsknings Institutt] gesendet, das sie von allen sensiblen Informationen "bereinigt", bevor es sie an das IMR zurücksendet.

Die Überwachung von U-Boot-Bewegungen - insbesondere der russischen Nordflotte - in der Norwegischen See ist wichtig, weil dieses Gebiet an die so genannte GIUK-Passage (Grönland-Island-Vereinigtes Königreich) grenzt, die für die Versorgung zwischen Nordamerika und Europa von strategischer Bedeutung ist.

Und dank der Daten des ozeanographischen Observatoriums "LoVe" kann die norwegische Marine theoretisch feststellen, welche Arten von U-Booten die Lofoten und Vesterålen passieren.

Doch im April dieses Jahres funktionierten die Bildschirme im Kontrollraum einer IMR-Landstation in Hovden plötzlich nicht mehr. Spätere Untersuchungen mit Hilfe der staatlichen Ölgesellschaft Equinor ergaben, dass der 250 Meter unter der Oberfläche liegende Knoten 2 verlegt und sein Kabel durchtrennt worden war.

Im September stellte sich heraus, dass auch der Knoten 3 umgezogen war... und dass sein Anschlusskasten abgerissen worden war, ebenso wie sein Kabel, von dem keine Spur mehr vorhanden war.

In der vergangenen Woche gab das IMR bekannt, dass das LoVe-Netz nun außer Betrieb ist. "Irgendetwas oder irgendjemand hat das Kabel aus dem externen Stromkreis herausgerissen", hieß es. Der Vorfall sei "der Polizei gemeldet" worden, d.h. dem PST [Politiets Sikkerhetstjeneste - norwegische Spionageabwehr].

Was das fehlende Kabel angeht, so war es "sehr dick und schwer". Nur etwas sehr Mächtiges hätte es abreißen und wegtragen können. Insgesamt fehlen 4,3 km Kabel", was einem Gesamtgewicht von 9,5 Tonnen entspricht, so IMR-Direktor Sissel Rogne gegenüber der Zeitung Nettavisen.

In Anbetracht der Beschaffenheit des ozeanographischen Netzes und auch wenn zufällige Beschädigungen nicht völlig ausgeschlossen werden können, wird die Hypothese der Sabotage bevorzugt. "Genau aus diesem Grund haben wir uns an das PST gewandt", erklärte Rogne.

"Das Wichtigste für uns ist im Moment, herauszufinden, ob wirklich jemand das Kabel angegriffen hat", sagt Øystein Brun, Leiter der technischen Infrastruktur bei IMR, gegenüber der Tageszeitung Dagens Næringsliv [DN]. Und er hat Zweifel an einem möglichen "Unfall". So argumentiert er zum Beispiel: "Wer auch immer das Schiff war, er hätte den Vorfall bemerken müssen". Und das würde auch nicht das Verschwinden der 9,5 Tonnen Kabel erklären...

Bestätigt sich die Sabotagetheorie, verringert sich die Liste der möglichen "Schuldigen". "Für die Durchführung einer solchen Operation braucht man fortschrittliche technische Kapazitäten. Wenn man darüber nachdenkt, wer ein Interesse daran hätte, dieses Kabel zu entfernen, stehen einige Namen ganz oben auf der Liste. Es ist unwahrscheinlich, dass indische, saudische oder britische Behörden hinter diesem angeblichen Sabotageakt stecken", erklärte Jakub M. Godzimirski vom Norwegischen Institut für Internationale Angelegenheiten gegenüber Nettavisen.

Natürlich könnte Russland über sein Hauptdirektorat für Tiefseeforschung [GUGI] einbezogen werden. Vor allem, weil sie in der Lage ist, in der Tiefe zu operieren, wie zum Beispiel die Losharik-Taschen-U-Boote. Darüber hinaus, so DN, habe es in letzter Zeit "starke russische maritime Aktivitäten in der Region gegeben, insbesondere in der Nähe der norwegischen Offshore-Infrastruktur". Er fügte hinzu: "Die Aktivität ist legal, aber besonders willkommen".

In der Zwischenzeit wird die Reparatur des ozeanografischen LoVe-Netzwerks Zeit und Geld kosten. "Wir werden ein neues Kabel brauchen, um zumindest einige Teile des Systems wieder anzuschließen. Aber es ist nicht sicher, dass die Verbindungspunkte wiederverwendet werden können", so Geir Pedersen, der Leiter des LoVe-Projekts.
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#87
Danke, ein interessanter Bericht!
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#88
Zitat:Boeing delivers first Poseidon for Norway

Boeing delivered the first P-8A Poseidon maritime multimission aircraft (MMA) for Norway on 18 November. [...] The Royal Norwegian Air Force (RoNAF) is to receive five P-8As in total, with the remainder to be named Viking, Ulabrand, Hugin, and Munin (as well as being Norse gods, these names were all previously given to Norway's PBY-5 Catalina maritime patrol aircraft).

Deliveries to the NDMA will be complete in 2022, with the RoNAF receiving its last aircraft sometime in 2023. Once in service with 333 Squadron at Evenes Air Station, the P-8As will replace six ageing Lockheed Martin P-3C Orion maritime patrol aircraft (MPA) and two Dassault Falcon DA-20 Jet Falcon surveillance aircraft.
https://www.janes.com/defence-news/defen...for-norway

Schneemann
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#89
K2 Kampfpanzer in Norwegen (zum Testen):

https://twitter.com/Mk16Man/status/14760...43/photo/2

Zitat:Der K2 Black Panther Panzer ging zum Testen nach Norwegen. Es hat 2 Kandidaten (K2 & Leo2a7) identifiziert, um die Leo2a4NO-Tanks im norwegischen Inventar zu ersetzen. 🇰🇷K9 Thunder KMO-Benutzer, Norwegen, ändert seine Präferenz entweder in Leo2a7 oder K2.

Ich sage mal hier und jetzt voraus, dass der K2 das Rennen machen wird. Er eignet sich für die norwegischen Verhältnisse besser. Schon vor etlichen Jahren habe ich das genau so geschrieben, damals glaubte man mir noch nicht mal dass es je dazu kommen könnte dass die Norweger überhaupt den K2 ernsthaft in Erwägung ziehen.

Nun ist er da. Und wird sich bei der Ausschreibung durchsetzen.
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#90
K-2NO und Leopard2 direkt nebeneinander im Schnee in Norwegen:

https://www.tu.no/artikler/loddtrekning-...sen/516865

https://www.youtube.com/watch?v=pSoDr2iIpmc&t=16s
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