Die Schlacht bei Jena und Auertsädt
#1
Die Schlacht bei Jena und Auerstädt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Jena_und_Auerstedt">http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_b ... _Auerstedt</a><!-- m -->

Wie würdet ihr vorgehen??


MfG Azze
Zitieren
#2
Ich wäre schon in Austerlitz dabei gewesen - oder aber hätte es gleich bleiben lassen...
Wie nach den Reformen Friedrich des Großen so viele Söldner in der Armee gewesen sein können wundert mich allerdings...
Zitieren
#3
Zitat:Cyprinide postete
Ich wäre schon in Austerlitz dabei gewesen - oder aber hätte es gleich bleiben lassen...
Wie nach den Reformen Friedrich des Großen so viele Söldner in der Armee gewesen sein können wundert mich allerdings...
Wurde nicht die Wehrpflicht erst mit den preußischen Reformen eingeführt?
Zitieren
#4
Der Auszug aus einer Arbeit an der ich gerade schreibe:


Zitat:Friedrich I. hat den preußischen Staat in einer Art und Weise umgeformt das dieser ein Übergewicht zu den benachbarten deutschen Ländern gewinnen konnte und unter Friedrich II. zur Großmacht aufsteigen konnte. Er wird deshalb auch gerne als der größte innere König Preußens bezeichnet. Der neue Herrscher wollte seinen Staat aus dem Status einer Auxiliarmacht befreien und selbst eine Großmacht werden. Dis beruhte auf den Erfahrungen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm im spanischen Erbfolgekriegs und des nordischen Krieges. Dies verlangte eine massive Stärkung der eigenen Finanzkraft die wiederum eine Aufrüstung ermöglichen sollte. Dies war nur zu erreichen durch eine Straffung des Staates und zu einer Besiedlungspolitik. Durch Ankurbelung der Agrarproduktion, durch staatliche Förderung der Gewerbe…

Friedrich Wilhelm unterwarf sich selbst einer strengen Arbeitsdisziplin und verlangte diese von Bevölkerung, Verwaltungsapparat und dem Adel. Mit Rücksichtslosigkeit und Härte konnte der König eine höhere Effizienz durchsetzen. Dem Arbeitskräftemangel suchte er durch die Kolonisationstätigkeit entgegenwirken.
Friedrich I. stand in seiner Kronprinzenzeit in Opposition zum verschwenderischen System seines Vorgängers, zum System des höfisch praktizierten Barocks. Im einzelnen distanzierte er sich von dem höfischen Gehabe aus Versailles. Er profitierte von den Erfahrungen bei der Verwaltung seiner Musterdomäne und von der Kommandierung seiner Kronprinzenbrigarde. Er wollte sein eigener Finanzminister und Feldmarschall sein. Sein Ziel war eine gezielte Finanz- und Heeresreform. Gleich zu Beginn seiner Regierung setzte er mit der raschen Abschaffung der Hofhaltung seines Vaters ein Zeichen. Mit der Ausschaltung des Barocken vollzog sich nicht nur ein Herrscherwechsel sondern auch ein Systemwechsel des Absolutismus in Preußen. Er brachte seinem ganzen Staat von Verwaltung bis zum einfachen Untertanten radikale Veränderungen. Das verschwenderische Günstlingssystem konnte nur auf Schulden aufrecht erhalten werden. 1711 nach der Pestepidemie in Ostpreußens brach dieses System zusammen. An der Stelle dieses Scheins trat nun das sparsame Regiment des bürgerlich-puritanischen Monarchen. Der Monarch erhob für sich den Anspruch auf unumschränkte Selbstherrschaft. Er wollte mit der Einführung einer neuen Steuer über dem Adel seine Stellung im land stabilisieren. Das autokratische Regiment des Königs setzte sich über etwaige ständisch-adelige Mitregierungsansprüche hinweg. Es richtete sich gegen die verblieben aristokratischen Steuerprivilegien. Auf dieser Linie lagen die königlichen Maßnahmen. Neue auf den Adle zielende Steuern und die Ausweitung des landesherrlichen Grundbesitzes auf Kosten des Adels so daß zum Ende seiner Regentschaft rund 1/3 des landwirtschaftlichen Gebiets in seinen Händen war. Der absolutistische König domestizierte den Adel in die Armee. Die preußische Armee baute der Monarch von Anfang an gezielt auf und aus ohne sie jedoch jemals als wirksames Instrument der Politik einzusetzen. Nach dem Frieden von Ytrecht noch auf subsidiären basierende Armee behielt der Der Monarch nicht nur die 40.000 Mann starke Armee bei, er vergrößerte sie um weitere 7 Regimenter. Die Armee im eigenen Lande wurde nunmehr aus dem einheimischen Steueraufkommen unterhalten. Zugleich wurde sie aber durch den steigenden Heeresbedarf zum größten Konsumenten und bedeutensten Arbeitgeber im lande. Die Armee und die zu ihren Unterhalt im Kriegsfall angelegten Tresor betrachtete Friedrich als Sicherheit der Unabhängigkeit. Zum Ende seiner Regentschaft umfaßte seine Armee 80.000 Mann. Es war eine sehr gut ausgerüstete Armee die durch ständie Ausbildung und Manöver gestählt und konnte durchaus mit den größeren Armeen mithalten. Durch das Heranziehen des einheimischen Adels in die Armee entstand das preußische Armeekorps. Damit blieb die Armee in den Mannschaften durchaus ein Söldnerheer, das ohne harte Disziplin und Drill nicht unter Kontrolle gehalten werden konnte. Es erwies sich sehr rasch als notwendig die Rekruten auch im eigenen Land auszuheben. Daher wurden für die einzelnen Regimenter sogenannte Enrondierungesgebiete erlassen. Das Kantonsreglement führte zwar keine allgemeine Wehrpflicht ein, da es zahlreiche Extensionen gab um nicht eingezogen zu werden. Dennoch band sie einen Großteil der ländlichen Bevölkerung näher an den Monarchen und den preußischen Staates. . Die harte Disziplin, der regelmäßige Drill gaben dem preu0ischen heer eine bislang ungekannte Schlagfertigkeit. Friedrich gab sich als Heeresreformer, als Organisator und sogar als Exerziermeister. Dennoch ist er als Soldatenkaiser keineswegs ausreichend Charakterisiert. Er arbeite gezielt auf den Ausbau der preußischen Wirtschaft hin
Damit meine ich daß es definitiv keine klassische Söldnerarmee war sondern sich eigentlich seit Friedrich I. auf die eigene Bevölkerung aus den Enrondierungsgebieten zusammen setzte...
Zitieren
#5
Ja gut, aber zumindest hab ich in Erinnerung, dass der ziemlich überzogene Drill, daraus resultierende schlechte Moral und nicht gerade die neusten taktischen Linienformationen sowie eine absolut miese und imkompetente Führung diese katastrophale Niederlagenserie verbockt haben.

Desweiteren, nach dem Tode Fredrich II 1786 verfiel der preuß. Staat insgesamt. Ebenso die preuß.Armee. Weder bekleckerte man sich in den ersten Kämpfen gegen die revolutionäre franz. Republik bis 1795 (Friede zu Basel), noch gegen Polen mit viel Lorbeeren.
Und gegen das napoleonische Frankreich hatte man dann gar keine Chancen....
Zitieren
#6
@Azrail
Zitat:Wie würdet ihr vorgehen??
Auf preußischer Seite hätte ich die Schlacht von Jena in einem unwegsamen Gelände von einem gut befestigten Hügel aus geschlagen, um so den Vorteil der französischen Truppen an Truppen und Feuerkraft zu negieren.
Bei Auerstädt hätte ich versucht, aus meiner Überlegenheit an Reiterei und Geschützen einen Vorteil zu ziehen.
Zitieren
#7
irgendwo hab ich in den letzten tagen das zitat gelesen "die preußische armee verlor bei jena und auerstedt nicht, weil sie nicht mehr die armee friedichs des großen war, sondern weil sie es noch war". die quelle fällz mir leider nicht mehr ein.

die preußische armee hatte sich nicht an die revolutionäre kriegsführung napoleons angepaßt bzw keine wirksamen gegenmaßnahmen gegen die kombination aus gelockerten schützenhaufen und kolonenattacken mit bajonetten gegen die preußische lineartaktik. die lineartaktik hatte das gesamt 18. jahrhundert dominiert, dafür war die preußische armme ausgebildet worden, napoleon allerdings - konfrontiert mit der "leeve en mase" (kein ahnug ob man das so schreibt) und vielen schlecht ausgebildeten soldaten - wendete stattdessen eine kombination aus gelockerten schützenschwärmen - die die aufgabe, hatte die gegenerische lineraformationen zu attackieren - und kolonenangriffen mit bajonetten, die dann die entscheideung gegen die angeschlagenen linienformationen im nahkampf suchten.
Zitieren
#8
Die Taktik Napoleons in einer Säulenformation seine Truppen marschieren zu lassen und auch Oragnisation seiner truppen in "Divsionen" waren zwar wichtige Belange und auch die Ausstattung der franz. Truppen scheinen besser gewesen zu sein besonders die der Füsseliere,aber dies alles waren keine gravierenden Entscheidungsträger da wie gesagt die Preussen eigentlich gar nichtmal so schlecht waren in allen Belangen,zwar schien die Linienformation der Preussen "veraltet" zu sein aber in der defensive doch effektiv zu sein und insbesondere bei Ari-feuer.
Das Problem der Preussen waren nach meiner Ansicht hauptsächlich die alte Denkweise der Offiziere die noch gebunden waren an die Schlachten Friedrich des Großen und die daraus resultierende Überheblichkeit und Unterschätzung des Gegners.
Ein weiterer Punkt der sogar wichtiger ist,
das Napoleons Truppen wenn man sie betrachten in zwei Teile gespalten waren während Napoleon ein Hauptheer von über 90.000 Mann verteilt auf mehrere Korps und Divisonen zwar zerstreut wirkten aber durch nahe Aufstellung zur gegenseitgen Hilfe fähig.
Wie sah es im Gegenzug in Jena aus also entgegengesetzt der Korps Napoleons?
Ein zahlenmässig unterlegener Gegner der sich defensiv schlecht postiert und zwar ausserhalb Jenas und zusätzlich die weite Zerstreuung und Verstärkung des "Rüchel" von 13.000 Mann zu weit entfernt ist(in der Nähe Weimar 8km).
Nun nicht nur das man also vornerein schlecht postioniert ist,setzt nun das starke 2.Korps Heohenlohen zum Angriff über der aber wie gesagt die Angriffsfront fehlender Truppen nicht halten kann und zerreisst (überdehnt).
Damit war man eigentlich in Jena schon gescheitert.

Wie sah es in Auerstädt aus wo die preuss. Hauptarmee dem Gegner überlegen war nicht nur zahlenmässig sondern auch von den Kampftruppen her,man hatte nicht nur mehr Artellrie sondern vielmehr Kavallerie was eine flexiblere Kampfhandlung und auch bessere Aufklärung machen könnte/würde.
Man nutzt als Kammndo der Preussen also nicht die eigenen Vorteile vielleicht auch daran liegend das der Feldherr tödlich im Gefecht getroffen wird,sollte aber zweitrangig sein bei solch einer Stärke von 63.000 Mann gegen 26.000 Mann starke Korp des "Davout".

Meiner Ansicht nach hätte man sich in Jena zurückziehen müssen und in einer koordinierten Absprache mit Rüchels Korp von 13.000 Mann sich wieder in Apolda nördlich gelegen und näher an Auerstädt zusammenschliessen müssen und sich entweder über Fluss absetzten sollen und eine defensive Position einnehemen was dem Gegner viel grössere Poblem bereiten würde und man zusätzlich Verstärkung nach Auerstädt schicken könnte um südlich in die Flanke Davouts Korp einzufallen.
Zwei Vorteile wären also da,erstens der Zusammenschluss von zwei Korps des vonr Rüchel(13.000) und Hohenlohe(35.000) die dann insgesamt 50.000 Mann wären und eben in einer Verteidigungslinie hinter dem Fluss sich viel besser auch gegen eine zahlenmässige Überlegenheit der Franzosen behaupten können.
Der Vorteil der Franzosen war die Schwerpunktbildung Napoleons der mit Davouts 26.000 Mann starkem Korps die Hauptkräfte der Preussen band und somit mit seinen starken Truppen(95.000 Mann) die bestehenden Korps der Preussen im Süden auseinander nahm,das Davouts noch siegte war eher Glück und war eigentlich nicht geplant.

Stellen wir also fest:
1.Napoleon führte eine moderne Kriegsführung der sogenannten "Schwerpunktbildung"
2.Die Preussen als defensiver Part viel zu zerstreut waren und die Kräfte nicht bündeln konnten,kurz ausgedrückt "überdehnt".

Man muss sich also vorstellen das Rüchels Korp und Hohelohes Korp nördlich von Apolda sich zusammenschliessen und über den Fluss übersetzten,dann kann man auch als Verstärkung dienen für die Truppen Brunwicks in Auerstädt.
Um sich das ganze bildlich vorzustellen wo ich die Truppen versetzten würde hier ein Schlachtbild:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9f/Battle_of_Jena-Auerstedt_-_Map01.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... _Map01.jpg</a><!-- m -->
Zitieren


Gehe zu: