Deutsche 212 Klasse
#16
was die reichweite der u212 betrifft so beziehen sich die 8000nm nicht auf den wasserstoffvorrat sondern auf das gesamtsystem uboot also auch den diesel-elektrischen antrieb. die reichweite der brennstoffzellen ist deutlich geringer und eigentlich ehr für minimalfahrt im operationsgebiet als für große strecken geeignet.

was idas und spezialkräfte betrifft so ist das szenario idas zur unterstützung der spezialkräfte einzusetzen soweiso ehr abwegig. welche möglichkeiten bieten denn die idas überhaupt (nicht nur von der reichweite sondern auch von der aufklärung, gefehctskopf usw.) ausserdem werden die spezialkräfte im normalfall ja auch wieder von dem uboot aufgenommen. wenn sich dieses aber durch den einsatz der idas selbst verrät ist der rückzugsweg auf einmal weg.

naja und was tomahawk und deutschland betrifft so hab ich ja schon oft genug gesagt ein solches spielzeug brauchen wir nicht. dieses iranszenario leuchtet mir überhaupt nicht ein. welche ziele im iran könnte man denn schon mit 6 oder 12 tomahawks bekämpfen und welchen effekt hätte das? der einzige erfolg währe ein eskalation aber sonst würde man damit absolut nichts erreichen. und welcher politiker in de würde einen solchen schlag anordnen?
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#17
spectre schrieb:I. allein 2 boote gleichzeitig im golf ..... bei nur 4 vorhandenen !?

Bald 6

Zitat:II. 6/12 raketen sind maximal ein "taktischer" schlag
warum haben den die amerikaner so einen "massenverbrauch" ...

Weil sie ganze Kriege führen??? Und ich bin schon froh, wenn wir lediglich einen Vergeltungsschlag hinbekommen. Das sagte ich aber schon. Wer Deutschland mit der USA vergleicht verkennt die Lage. >400 Mrd USA zu
24 Mrd BRD.
Bleibt doch mal auf dem Teppich.

Zitat:III. man müßte die ziele auch ersteinmal aufklären, und auch daran mangelt es den deutschen
Dafür gäbe es ja in Kürze SAR Lupe

Zitat:IV. der tomahawk ist kein bannstrahl, auch die haben versager und fehlschüsse, was die effizienz bei 6 raketen weiter einschränkt

1000 Tomahawks haben auch einige Fehlschüsse. Das ist von der Menge unabhängig. Habe ich behauptet mit 6 Raketen einen krieg gewinnen zu wollen???
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#18
Zitat:Bald 6
"Bald" halte ich für übertrieben, soviel ich weiss geht das noch etwa 8 Jahre bis die beiden weiteren zugelaufen sind.

Zitat:Die Holländisch königliche Marine hat auch nur 32 Tomahawks angeschafft....oder beabsichtigt dieses. Ich weiß nicht auf welchem Stand diese Beschaffungsmaßnahme nun ist.
Diese sind aber für die 4 LCF Schiffe vorgesehen. Das heisst 32 Tomahawks für 4*48 VLS Zellen und nicht für 4*12 Waffen (irgendwann einmal 6*12). Daher bleibe ich bei meiner Aussage, dass Tomahawks für die 212er IMO sinnlos sind.
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#19
europa schrieb:"Bald" halte ich für übertrieben, soviel ich weiss geht das noch etwa 8 Jahre bis die beiden weiteren zugelaufen sind.

2012 und 2013. Also 5 und 6 Jahre. Beschaffungsprojekte muß man immer längerfristig sehen.

Zitat:Diese sind aber für die 4 LCF Schiffe vorgesehen. Das heisst 32 Tomahawks für 4*48 VLS Zellen und nicht für 4*12 Waffen (irgendwann einmal 6*12). Daher bleibe ich bei meiner Aussage, dass Tomahawks für die 212er IMO sinnlos sind.

Ich will die 212er ja wie ich schon sagte nicht generell damit ausrüsten, sondern wenn der Einsatz es im Speziellen erfordert. Man hat sie also auf Lager liegen. Das ist bei den Torpedos nicht anders, denn ich vermute, dass die U-Boote in Friedenszeiten nicht mit scharfen Waffen zu Übungen fahren. Das heißt auch hier: Wenn die Mission es erfordert, werden sie entsprechend ausgerüstet. Und dann könnte man eben entscheiden, ob man sie mit 12 oder nur 6 Torpedos ausrüstet.
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#20
@herpes
Zitat:Weil sie ganze Kriege führen??? Und ich bin schon froh, wenn wir lediglich einen Vergeltungsschlag hinbekommen. Bleibt doch mal auf dem Teppich.
Zitat: Habe ich behauptet mit 6 Raketen einen krieg gewinnen zu wollen???

mir ist aber nicht klar, was du mit einem "vergeltungsschlag" erreichen wolltest ?
6 oder 12 raketen auf ein oder zwei ziele verschießen, und dann ...?einfach nur ein paar bunker zerstören oder eine commandoanlage oder auch den präsidentpalast und dann nicht nachlegen zu können, klingt für mich NICHT nach einem millitärischen konzept. dann lieber mehr torpedo's und eine echte und dauerhafte bedrohung der gegnerischen schifffahrt/marine.
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#21
spectre schrieb:mir ist aber nicht klar, was du mit einem "vergeltungsschlag" erreichen wolltest ?
6 oder 12 raketen auf ein oder zwei ziele verschießen, und dann ...?einfach nur ein paar bunker zerstören oder eine commandoanlage oder auch den präsidentpalast und dann nicht nachlegen zu können, klingt für mich NICHT nach einem millitärischen konzept. dann lieber mehr torpedo's und eine echte und dauerhafte bedrohung der gegnerischen schifffahrt/marine.

Ein Vergeltungsschlag ist ja auch weniger ein militärisches Konzept, sondern ein politisches.
Natürlich kannst Du mit einer Seeblockade strategisch mehr bewegen. Das setzt aber voraus, dass ein richtiger Krieg herrscht. Damit kannst Du zum beispiel nicht Führungspersonen eliminieren.
Ein "Enthauptungsschlag" wozu normalerweise nur wneige Bomben nötig wären und welcher ein eher politisches Ziel verfolgt, ist mit Torpedos nicht möglich. Solange Du nur die Marine angreifst, kann der Despot eines Landes, sich selbst in Sicherheit wissen. Hast Du aber die möglichkeit, mit einem U-Boot, weltweit, nach Kurzer Zeit, solche Schläge durchzuführen, ist es auch möglich, ohne ausgedehnte militärische Angriffe, direkten Druck auf die Obrigkeit auszuführen.

Ich möchte zur Verdeutlichung Beispiele nennen:
Die Bombardierung des (ich glaube es war ein Kaffeehaus, in dem Hussein vermutet wurde) Einsatz 2 Raketen.
Die Angriffe (meist mit Hubschraubern) der Israelis auf Führungspersönlichkeiten der Hamas in Palestina.
Nehmen wir Somalia, wäre ein Bombenabwurf oder eine Rakete auf das Gebäude, in dem angeblich Aidid zugegen sein sollte, effektiver und risikoärmer gewesen.

Jede gezielte Ausschaltung politischer Gegner hat auch eher politische Beweggrunde, als strategische. Eine Art moderner Giftmord.
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#22
für solche "enthauptungsschläge" sind tomahawks aber denkbar ungeeigent. wo hat das denn bisher funktioniert? alleine die reine flugzeit ist schon viel zu lange um ein bewegliches ziel sicher zu treffen und man kann die zielperson wohl kaum bitten die nächsten 5 std. doch bitte mal zu hause zu bleiben ;-)

von der notwendigen aufklärungsarbeit mal ganz abgesehen. mit sar lupe wird man sowas jedenfalls nicht bewerkstelligen können.
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#23
Zitat:Ich möchte zur Verdeutlichung Beispiele nennen:
Die Bombardierung des (ich glaube es war ein Kaffeehaus, in dem Hussein vermutet wurde) Einsatz 2 Raketen.
Die Angriffe (meist mit Hubschraubern) der Israelis auf Führungspersönlichkeiten der Hamas in Palestina.

ok, soweit klar was du erreichen möchtest, aber meiner meinung nach sind deine beispiele eher zeugnisse von "fehlschlägen".
hussein hat überlebt ! -wenn er überhaupt dort war-
und der krieg in palästina geht doch munter weiter ... oder nicht !?
vergeltungschlag hin oder her.
als gegenbeispiel: die blockade der israelischen marine gegen den libanon im letzten "feldzug" gilt dagegen als sehr erfoglreich um die waffenlieferung für die hisbollah zu unterdrücken.

Zitat:Eine Art moderner Giftmord.

und das wird sich wohl kein deutscher millitär oder auch politiker auf die fahnen schreiben. :wink:
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#24
Hallo ich habe ein paar Fragen zur Klasse 212 oder U-Boote im Allgemeinen.

Wenn ein U-Boot auf Seerohrtiefe ist, wie tief unter Wasser ist es dann?
Kann ein U-Boot bei Seerohrtiefe volle Geschwindigkeit fahren, die sind ja an der Wasseroberfläche langsamer?
Wenn sie volle Geschwindigkeit fahren können und tun dieses bei Seerohrtiefe auch, wölbt sich dann nicht ein sichtbarer Wasserberg vor dem Bug auf?
Ich habe gelesen, dass für das U212 eine 30mm BMK als ausfahrbare "Seerohrwaffe" (Keine Ahnung wie man das nennt) entwickelt wird. Weiß jemand den Stand dieser Entwicklung?
Warum benutzt das U212 keinen Reinen Wasserstoff, sondern diese Metallhydrid? Wird dadurch der Tank nicht viel schwerer?
Was spricht dagegen, U212 ausschließlich mit Wasserstoff zu betanken? Man würde doch einen kompletten schweren Dieselmotor und die schweren Batterien sparen. Die Brennstoffzellenanlage könnte man hingegen mit mehr Leistung ausbauen und die Tauchreichweite würde sich erhöhen, weil man statt des Diesels Wasserstoff tanken würde. OK, ich weiß, dass diesel etwa die Doppelte Energiemenge trägt. Die gesamte Reichweite würde sich also halbieren, schon klar. Diese könnte dann aber komplett getaucht werden und nicht nur 420 sm.
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#25
Hallo

agriese@

Sag wo hast den du das mit den 420 sm her. Confusedhock:

Zur der BMK weiß ich nichts aber mir ist Bekannt das mann eine Rakete entwickeln will mit der mann einen Hubschrauber Abschießen kann,oder auch kleine ziehle an Land Bekämpfen kann aber wie da der stand ist weiß ich auch nicht.

Königstiger
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#26
agriese schrieb:Wenn ein U-Boot auf Seerohrtiefe ist, wie tief unter Wasser ist es dann?
von wo gemessen? wasseroberfläche-turmspitze, wasseroberfläche-kiel, ...? das kannst du aber selbst feststellen, da die uboote oft mit ausgefahrenem seerohr zu sehen sind. die abmessungen der u212 sind auch leicht zu beschaffen.

Zitat:Kann ein U-Boot bei Seerohrtiefe volle Geschwindigkeit fahren, die sind ja an der Wasseroberfläche langsamer?
gute frage. das habe ich mich auch des öfteren gefragt und bisher keine abschließende antwort gefunden. zum einen sind die verhältnisse kanpp unter der wasseroberfläche natürlich andere als z.b. in 100m tiefe und zum anderen erzeugen die ausfahrgeräte ja auch noch einen zusätzlichen widerstand.
was man des öfteren findet ist die max. schnorchelgeschwindigkeit aber bei der ist nie klar ob die durch die maschinenanlage (die leistung der diesel muss für max. antriebsleistung + laden der batterien reichen) oder durch andere gegebenheiten begrenzt wird.

Zitat:Warum benutzt das U212 keinen Reinen Wasserstoff, sondern diese Metallhydrid? Wird dadurch der Tank nicht viel schwerer?
ja aber gewicht ist beim ubootbau nicht so relevant. wichtiger ist es eine hohe speicherdichte bei geringem volumen und hoher sicherheit zu erzielen. und da ist metallhydrid afaik die beste methode.

Zitat:Was spricht dagegen, U212 ausschließlich mit Wasserstoff zu betanken? Man würde doch einen kompletten schweren Dieselmotor und die schweren Batterien sparen. Die Brennstoffzellenanlage könnte man hingegen mit mehr Leistung ausbauen und die Tauchreichweite würde sich erhöhen, weil man statt des Diesels Wasserstoff tanken würde.

neben offensichtlichen dingen wie z.b. der logistikkette (diesel bekommt man überall und von jedem verbündeten, wasserstoff aber nicht) sind brennstoffzellen afaik auch nicht hochstromfähig. eine brennstoffzelle mit der nötigen kapazität für 18-22kn würde vermutlich auch recht groß. ich weiß auch nicht wie gut/schnell das ansprechverhalten und die regelzeiten einer brennstoffzelle sind. bei batterien kann ich ja von jetzt auf gleich den max. strom abfordern. alleine aus sicherheitsgründen könnte man sowieso nie auf eine gewisse anzahl batterien verzichten.
und wie gesagt im uboot bau ist volumen kritischer als masse.
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#27
Königstiger schrieb:Sag wo hast den du das mit den 420 sm her. Shocked

Hallo Königstiger,

420 sm kannst Du beinahe überall für die U212 und die U214 nachlesen. Nur nicht auf den BW-Seiten, die ohnehin eher nur dürftige Angaben zu ihren Waffensystemen machen.
Ich glaube das waren 420 sm bei 4 kn Schleichfahrt. Alles was darüber liegt, dürfte wohl der Geheimhaltung unterliegen, aber ich denke das wird schon gut geschätzt sein. Denn die Kapazitäten der Brennstoffzellen, ich glaube 305kw sind ja bekannt. Profis werden da sicher recht genau die das Nötige draus errechnen können. Ich kann Dir jetzt aber keine Links nennen, weil ich auf die Frage nicht vorbereitet war. Ich wollte ja selber fragen stellen Smile Aber wie gesagt, das habe ich schon auf mehreren Seiten gelesen. Scheint nicht schwer zu finden sein.

Zitat:Zur der BMK weiß ich nichts aber mir ist Bekannt das mann eine Rakete entwickeln will mit der mann einen Hubschrauber Abschießen kann,oder auch kleine ziehle an Land Bekämpfen kann aber wie da der stand ist weiß ich auch nicht.

Ja Du meinst IDAS. Das ist aber was anderes. Früher hatten Übote ja ein Deckgeschütz. Das hat man zu Gunsten des Ströhmungswiderstandes abgeschafft. Ich habe gelesen, dass man für den Turm, ausfahrbar, wie das Seerohr, eine BMK-Waffe, Ich glaube es waren 30mm, entwickelt. Ich glaube das habe ich bei Wiki gelesen,...ich such mal...

Wikipedia schrieb:Die Industrie hat in Eigeninitiative einen multifunktionalen Ausfahrmast („Triple M“) entwickelt, der zum Beispiel eine rückstoßfreie 30-mm-Maschinenkanone vom Typ Mauser RMK 30 oder einen Starter für bis zu drei Aladin-Aufklärungsdrohnen tragen kann.[7][14] Ob ein Einbau geplant ist, ist derzeit nicht zu ermitteln.

Und darüber mehr zu erfahren, habe ich hier gehofft Wink

spooky schrieb:von wo gemessen?

Egal. Von der Turmoberkante meinetwegen, den Rest kann man sich ja, wie Du selbst sagtest, ausrechnen. Also, wie weit kann man die Rohr-Instrumente ausfahren und wie weit davon müssen sie aus dem Wasser rausgucken? Das ist auch sicherlich Abhängig vom Seegang. Je höher die Wellen, desto weiter muß es raus gucken.
Und wie ganu fährt das Ding aus? Wie eine variable Teleskopantenne? Oder ist es einfach nur ein festes Rohr und nicht gerade weit rauszufahren?

Zitat:da die uboote oft mit ausgefahrenem seerohr zu sehen sind.
So? Sind sie das? Also was ich so gesehen habe, das waren vielleicht einen Meter oder 1,5 Meter. Das kann doch nicht alles sein. Dann verursacht der Turm ja eine Bugwelle, die man sehen kann.Neee, das muß mehr sein. Das kann ich nicht glauben, dass das schon alles sein soll.

Zitat:wichtiger ist es eine hohe speicherdichte bei geringem volumen
Ja, aber größer als bei flüssigen Wasserstoff kann die Speicherdichte ja nicht sein. Das ist doch das dichteste was geht.

Zitat: und hoher sicherheit zu erzielen.

In Autos scheint es sicher zu sein.

Zitat:und da ist metallhydrid afaik die beste methode.

Warum? Das ist ja grade meine Frage. Warum ist das die beste Lösung? Dass die sich dabei etwas gedacht haben, ist mir schon klar.

Zitat:sind brennstoffzellen afaik auch nicht hochstromfähig.
Also das ist doch eigentlich egal. Ich kann den Strom doch hochtransformieren. Oder noch einfacher, die Brennstoffzellen in Reihe schalten.Jede Haussolaranlage muß das tun. Und die Geräte dafür sind (für solche mittleren Solaranlagen) gerade mal so groß wie ein CD-player für ein Hifi-Rack. Und das inclusive Wechselrichter. Ich weiß nicht, läuft U212 auf Gleich- oder Wechselstrom? Aus einer Brennstoffzelle kommt Gleichstrom. Ich vermute aus Sicherheitsgründen werden sie den auch wechselrichten. Sonst werden sie das nach dem ersten geschmorten Soldaten tun müssen Wink

Zitat:ich weiß auch nicht wie gut/schnell das ansprechverhalten und die regelzeiten einer brennstoffzelle sind.
Soweit ich weiß tut sich da im Verhältnis zu einer Batterie nichts. Schwer sind Brennstoffzellen, das ist wahr. Aber Du sagtest ja auch, dass Gewicht nicht die große Rolle spielt beim U-Boot-Bau.

Zitat:bei batterien kann ich ja von jetzt auf gleich den max. strom abfordern.
Ich denke, sowohl Batterien als auch Brennstoffzellen benötigen einiges an Pflege.Dann sollten beide gleich gut laufen.

Zitat:alleine aus sicherheitsgründen könnte man sowieso nie auf eine gewisse anzahl batterien verzichten.

Warum nicht? Welche Gründe der Sicherheit sprechen denn gegen eine ausschließliche Brennstoffzellenanlage?

Zitat:und wie gesagt im uboot bau ist volumen kritischer als masse.

Ja, eben drum. Alleine dass der Diesel erst verbrannt und dann verstromt wird, wirft mir die Frage auf, ob das wirklich so gut ist.
Einziges plausibles Argument schien mir bisher nur, dass Wasserstoff nicht überall zu bekommen sei. Aber was nutzt mir dann ein 400 Mio teures U-Boot, das auch nur 1-2 Tage mit Batterien tauchen kann, wie ein normales Dieselelektrisches. Falls das überhaupt noch möglich ist. Ich kann mir vorstellen, dass man zu gunsten der Brennstoffzellen auf einige Batterien verzichtet hat.

Gute Nacht

Andrea


Mensch, da fallen mir grade noch mehr Fragen ein:

Warum streichen die die Spitze der Ausfahrrohre rot an? Dann sieht man die doch sofort. Die Dinger leuchten wie ein Schwimmer beim Angeln.

Wieso wiegt ein U212 3 mal so viel, wie ein U206, hat aber nur 50% mehr Waffen an Bord? Ist der ganze Platz für Luxus drauf gegangen?

In irgendso einer Doku haben die Amis behauptet, sie könnten Schiffe mit ihrem Sonar noch in 5000 km entfernung (Breite des Atlantiks) orten. Können die deutschen Boote das auch?

Wie sieht die taktische Anwendung eines solchen U-Boots, oder eines U206 eigentlich aus? Ein voller schwerer Öltanker, fährt dauerhaft mit 15-20 kn, wenn der erstmal in fahrt ist. Wenn ein U-Boot den ortet, ist der ja viel zu langsam den einzuholen um ihn anzugreifen. Legen die sich nur auf die Lauer und hoffen darauf, dass ein lohnendes Ziel zufällig direkt über sie hinweg fährt? Sogar der Riese "Jahre Viking" hatte bei voller Ladung mit seinen 458m Länge und (noch erstaunlicheren) 68 Metern breite, mehr als 15 Knoten fahrt aufgenommen. Da muß sich ein Kapitän eines U206 ja wie ein Radfahrer fühlen, an dem mit 80 kmh ein Tankwagen vorbei braust.
Die U206 haben ja grade mal 6 Knoten bringen können, aufgetaucht und getaucht waren sie noch langsamer.
Taktisch finde ich das höchst seltsam. Da kann man doch besser Minen auslegen, anstatt ein U-Boot auf Lauer liegen zu lassen.
Aber vielleicht könnt Ihr mir den Sinn ja erklären.
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#28
zu reichweite unter wasser:
afaik sind die 420sm die reichweite bei 8kn fahrt. bei 4kn dürfte die reichweite höher sein. die 305kw sollen wohl auch genau für diese 8kn reichen. auf basis des vorhandenen wasserstoffs ergibt sich dann die reichweite.

seerohre und co:
die ausfahrhöhe der seerohre beträgt ca. 3m ab turmspitze. das ist auch ungefähr das, was man auf foto so sieht. die seerohre selbst sind als massive durchgehende säule gearbeitet. andere ausfahrgeräte sind normalerweise als teleskopmast ausgelegt.

wasserstoff:
das problem mit wasserstoff ist die sicherheit. ein uboot ist eben kein auto. wenn man 250m unter wasser ist verfliegt der wasserstoff an bord eben schlechter als bei einem auto an frischer luft. dazu kommt, das an ein uboot andere anforderungen gestellt werden als an autos (schockfestigkeit usw.) der vorteil der metalhydridspeicher ist auch der, das sich der wasserstoff nur unter zuführung von wärme aus dem speicher lösen läßt, ich habe also immer nur eine minimale menge wasserstoff im brennstoffzellenkreislauf, der rest ist recht sicher im tank verwahrt.

brennstoffzelle:
wenn ein u212 mit 20kn unterwegs ist dann sprechen wir von 520-830 V bei bis zu 6700 A. das ist ein bischen mehr als so eine typische hausanlage leisten kann. also ich kann mir momentan nicht vorstellen wir man solche werte aus einer kompakten brennstoffzelle + umformer bekommen soll. und das sind nur die werte des e-antriebs, die anderen verbraucher kommen da noch dazu.

gewicht/volumen usw.:
ich muss meine aussage bezüglich gewicht in sofern einschränken, das gewicht schon eine rolle spielt je nachdem wo es sich an bord befindet. die batterien und zum teil auch die metalhydridtanks sind alle sehr tief angeordnet. wenn viel gewicht zu hoch eingebaut wird, beeinträchtigt das die stabilität. die bz's würde man kaum so tief anordnen wie die batterien da man an die bz vermutlich noch besser dran kommen möchte aber das währe sicherlich ein nachrangiges und lösbares problem.
allerdings fällt ein gewichts/volumen vergleich generell nicht leicht, denn da spielen viele faktoren eine rolle. die flüssige lagerung von wasserstoff schließe ich zb. aus. dieseltanks lassen sich vermutlich leichter und kompakter integrieren als metalhydridzylinder usw.

rote ausfahrgeräte:
genau die sichtbarkeit der ausfahrgeräte und damit des ubootes ist auch zweck der übung. wir befinden uns nicht im krieg und falls ein uboot mal wirklich in den einsatz geht dürfte es ungefähr 5min dauern das rot zu beseitigen. ausserhalb solcher operationen will man für den schiffsverkehr zumindest halbwegs sichtbar sein, das vermindert es die kollisionsgefahr und erhöht somit die sicherheit dieser teuren schiffe.

größe der u212:
verbesserter komfort (oder luxus wenn man es so nennen will) ist natürlich ein grund für die größe der u212 aber natürlich nicht der einzige. die seeausdauer ist generell höher, die sensorik ist größer usw.
kurz die u206 sind für den einsatz in nord- und ostsee konzipiert worden, die u212 darüber hinaus auch für ein deutlich erweiterten einsatzraum.
natürlich kann man prinzipiell auch mit einem u206 über den atlantik verlegen (wurde und wird ja auch gemacht) aber wie einsatzbereit die besatzung da noch ist möchte ich nicht wissen.

sonar-reichweite :
positiv ausgedrückt könnte man sagen die aussage "5000km reichweite" ist extrem verallgemeinert. die reichweite wird von vielen faktoren bestimmt (emissionen des ziels, verwendetes sonar, andere geräuschquellen, natürliche einflüsse usw.) mag ja sein, dass man mit sosus und ähnlichem ein sehr lautes ziviles schiff auf 5000km hören kann (wenn man glück hat) aber die ziele die einen interessieren (militärische schiffe und uboote) wird man im normalfall nur auf einen kleinen bruchteil dieser distanz orten können. generell läßt sich die sonarreichweite schlecht in zahlen ausdrücken, dafür spielen da einfach zu viele faktoren eine rolle.

ssk-taktik:
imho sind ssk's im seekrieg auch nur eingeschränkt als angriffswaffen zu gebrauchen. sie stellen aber ein nahezu perfektes mittel zum sperren von begrenzten seeräumen da. ein schnelles ziel ist auch entsprechend laut, so das man sich frühzeitig in position bringen kann aber das bedingt, das das ziel zumindest grob auf das uboot zufährt. ändert das ziel dann noch den kurs so ist das uboot durchaus kurzzeitig in der lage 20kn zu laufen (auch die u206 schaffen afaik ca. 17kn). ein wettrennen gewinnt man damit sicher nicht aber ausser bei fliehenden zielen reicht das um zur not noch in eine schussposition zu kommen. idealerweise sollte das aber vor dem schuss garnicht nötig sein, da man die geladenen batterien sicher noch für die sich anschließende flucht braucht. sprich wenn man früh genug kurs und position des ziels kennt, kann man das ssk dementsprechend positionieren, für verfolgungsjagden sind ssk's nicht geeignet.
als angriffswaffe kann ich mir eigentlich nur operationen in küstennähe vorstellen bei denen ssn's eben auf grund der umgebung nachteile haben.
mit einem ssk kann man aber z.b. keinen schnellen flottenverband auf offener see jagen, dazu braucht man dann schon ssn's.
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#29
Zitat:Warum benutzt das U212 keinen Reinen Wasserstoff, sondern diese Metallhydrid? Wird dadurch der Tank nicht viel schwerer?
Metallhydrid ist kein Treibstoff, der Treibstoff ist reiner Waserstoff. Metallhydrid ist die Speicherunsmethode. Es gibt drei Möglichkeiten Wasserstoff zu speichern:

1) Drucktank: Das ganze System muss einem hohen Druck standhalten, wodurch das System relativ schwer wird. Wird teilweise in Testautos verwendet, wobei die älteren mit 350 und die neueren 700 Bar Druck arbeiten.

2) Flüssigwasserstofftank: Damit Wasserstoff flüssig wird muss er massiv heruntergekühlt werden. Dies benötigt relativ viel Energie. Wird ebenfalls in Testautos verbaut.

3) Metallhydridspeicher: Genaue Funktionsweise kapier ich nicht, aber ich versuchs trotzdem: Das ist irgend so ein poröser Metallklotz. In diese Poren wird dann Wasserstoff gedrück, welcher sich dann irgendwie ablagert. Genau wie beim Drucktank, ist auch diese Methode sehr schwer, jedoch einfacher zu handhaben da weder Druck noch Kühlung notwendig ist. Einzig mir bekannte Anwendung sind U-Boote.
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#30
Hallo

Wollte noch mal auf die Reichweite zurückkommen,U32 hat doch wenn ich mich nicht däusche von Eckernförde nach Rota verlegt in ununterbrochener Tauchfahrt ohne zu schnorcheln.
Also frage wie geht das wenn die Boote nur eine Reichweite von 420 sm haben unter Wasser.

Königstiger
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