(Land) Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel)
(28.12.2022, 08:50)26er schrieb: In einem anderen Forum habe ich diesen verlinkten Artikel von einem Panzergrenadier-Offizier gefunden:

"...Zu allererst: der Puma ist verbesserungsbedürftig. Es ist nicht alles perfekt. Ich habe jahrelang mit dem Fahrzeug gearbeitet, mich häufig geärgert - das Fahrzeug hat mir aber stets bewiesen, dass es es Wert ist, optimiert zu werden.
Wer mit diesem Fahrzeug mal neben einem Leoparden hergefahren ist, auf 2600m ein Tetrapack aus einem Fensterrahmen geschossen hat, die 30mm Kanone als abgesessener Schütze neben sich gehört hat, weiß was ich meine.....

Folgerung: als Nutzer und Truppenoffizier wäre in meinen Augen Ansatz einer Lösung, um ein noch nicht ausgereiftes Waffensystem aus einem Teufelskreis zu befreien: eine Umlaufreserve. Eine Reserve für jede Kompanie, um Ausfälle, Fahrzeuge bei Durchsichten etc auszugleichen.
Das verhindert Mehrbelastung in vielerlei Hinsicht und eine Bugwelle an zu fristenden/zu reparierenden Fahrzeugen. Jeder Kommandant hat sein eigenes Fahrzeug und kann sich mit RS/MKF um dieses kümmern. Eine Reserve unter der Hand des Chefs oder Zugführers.
Dazu: Ersatzteile! Es kann nicht sein, dass man 300 Werktage auf bestimmte Ersatzteile warten muss. Die Autos stehen in der Zeit nicht verfügbar und andere werden verheizt oder noch schlimmer: unterliegen dem Ersatzteilkanibalismus.
Des Weiteren: „lasst das Schrauben mal die Soldaten machen!“ Ich habe etliche befähigte Soldaten, die dürfen aber am Fahrzeug nicht schrauben, weil man sich abhängig von der Firma macht. Die Firma sollte in best. Fällen zur Verfügung stehen, im Krieg ist sie aber auch nicht da! ...."

https://threadreaderapp.com/thread/16052...47173.html

Meine Anmerkung: Ist mal wieder interessant, dass es meist auf die gleichen Themen raus läuft: Umlaufreserve, wer darf was instand setzten, Lieferzeiten, Vorschriften usw.

Deshalb würde jede Ersatzbeschaffung mit anderen Fahrzeugen an den gleichen Problemen scheitern. Hier wäre vielleicht mal ein allgemeiner Diskussionspunkt für das Beschaffungswesen sinnvoll.

Es steht und fällt mit der Wartung und der ausreichenden Bevorratung von Ersatzteilen. Und genau hier spart die Bw immer und am falschen Ende. Im Nachhinein werden (wenn dann das Kind in den Brunnen gefallen ist) dann neue Verträge mit der Industrie geschnürt. Und dann steht es im Nachhinein wieder fest das auch diese Verträge mangelhaft waren. Man sieht es auch beim Tiger. Ein zusätzliches Problem was dann entsteht sind Obsoleszenzen die dann wieder aufwendig bereinigt werden müssen und es dauert bis entsprechende Ersatzteilverträge ins laufen kommen. An den Aussagen des Soldaten und dem jüngsten Pressebericht von KMW und Rheinmetall sieht man wo die Probleme liegen. Und zwar zu 80% bei der Bw selbst. Hinzukommt, wie berichtet, die offensichtlich schlechte Ausbildung am Material. Wenn ein Soldat zu dumm ist einen An/Ausknopf zu bedienen (wie das aufgeführte Problem mit der Klimaanlage und von der FAZ berichtet) und dann die entsprechende Mängelliste der ausgefallenen 18 Panzer schreibt das die Klimaanlage defekt ist, dann kann etwas nicht stimmen. Oder der zerstörte LCD Monitor des Richtschützen wo ein Soldat "versehentlich" diesen zertreten habe, oder wie berichtet die meisten Mängel mit einem Schraubenschlüssel zu beheben gewesen seien. Dies zeigt eines ganz klar. Die Truppe ist mit diesem Panzer anscheinend überfordert und die eigenen Techniker scheinen mangelhaft ausgebildet zu sein und nicht in ausreichender Personenzahl vorzuliegen.. Daher klingt es auch schlüssig, dass KMW und Rheinmetall über die gesamte Einsatzzeit in der VJTF eingebettet eigene Experten haben will die dieses System betreuen und rechtzeitig einschreiten können bevor ein Hillbilly noch mehr Schaden anrichtet.

Der Puma ist kein einfacher Schützenpanzer mehr. Er ist komplex und dies müssen die Soldaten lernen. Wenn dann die Panzer noch als Wanderhuren herhalten müssen weil es nicht genügend im entsprechenden Rüststand gibt, die übrigen Panzer wegen mangelnder Ersatzteile kanibalisiert werden und diese dann ebenfalls ausfallen (siehe auch Tiger UHT), dann kann man sicherlich der Industrie hier keinen Vorwurf machen und damit drohen das man keine weiteren Panzer abnimmt. Das ist dann schlicht nur noch peinlich. Insofern kann man dem Bericht von Soldat und Technik nur zustimmen wo geschrieben steht, dass der Puma als Prellbock herhällt.

Betrachten wir welche Stückzahlen ursprünglich beschafft werden sollten und wo wir heute stehen, man nur noch sprachlos den Kopf schütteln kann. Der Puma ist nun einmal da und jetzt sollen sie dieses Projekt mit dem nötigen Geld ausstatten um es zum Erfolg zu führen. Siehe USA F35 und andere (beim AH64 war es genauso)
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - von WideMasta - 28.12.2022, 09:52
[Kein Betreff] - von Nasenbaer - 06.12.2008, 09:44
[Kein Betreff] - von BigLinus - 07.12.2008, 10:05
[Kein Betreff] - von Kosmos - 07.12.2008, 11:42
[Kein Betreff] - von damcon - 07.12.2008, 13:56
[Kein Betreff] - von Nasenbaer - 07.12.2008, 14:39
[Kein Betreff] - von Kosmos - 09.12.2008, 21:52
[Kein Betreff] - von Raider101 - 25.12.2008, 02:09
[Kein Betreff] - von Schneemann - 17.06.2009, 23:45

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