(Land) Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel)
Hab mal aus Spaß ein paar ganze alte Beiträge zum PUMA rauskopiert:

2011

Zitat:Zwei für den Bundestag bestimmte Berichte zeigen, welch gravierende technische Mängel der neue Schützenpanzer Puma noch hat. Ende Oktober läuft die Frist aus, bis zu der er pannenfrei sein muss. Schon jetzt steht fest, dass es nicht gelingen wird, alle Mängel zu beseitigen.

2012

Zitat:Da eine parlamentarische Anfrage zum Puma läuft, gibt das Verteidigungsministerium keine Auskünfte zu den Kosten. Laut Bundesrechnungshof waren 2012 Ausgaben von 4,345 Milliarden Euro geplant. Durch die Reduzierung der Panzerstückzahl von 405 auf 350 sanken die Kosten auf 3,924 Milliarden. Dass nun doch wieder von 4,3 Milliarden Euro - also knapp 380 Millionen mehr - die Rede ist, begründete das Ministerium mit der Inflation. Im Haushaltsplan 2014 sind für den Puma 487 Millionen Euro vorgesehen. Dass bei den Stückpreisen bis Anfang dieser Woche von sieben und nicht zehn Millionen Euro die Rede war, begründete das Ministerium so: Es habe sich bei den kursierenden Kosten um die eines "nackten" Panzers gehandelt.

ebenfalls 2012

Zitat:Eine zeitliche Verzögerung wird es laut Ministeriumsbericht bei der Bewaffnung des Puma mit Panzerabwehrraketen geben: Technische Schwierigkeiten im Fertigungsprozess führen dazu, dass die Lenkwaffen nicht wie geplant 2016, sondern erst 32 Monate später eingebaut werden.

Man erinnere sich noch an die Laufrollen !

Zitat:Das Bundesverteidigungsministerium geht – nach den Problemen des Puma befragt – nicht ins Detail, gibt aber zu: „Wie bei der Projektierung eines komplexen Kettenfahrzeugs nicht unüblich, traten verschiedene technische Probleme auf. So bedurfte es einer Verbesserung der Agilität des Triebwerks, damit die geforderte Mobilität erreicht wurde.“ Auffälligste Veränderung am Fahrwerk: Der Panzer hat inzwischen sechs statt fünf Rollen.

Ebenfalls 2012

Zitat:Schon jetzt haben die Panzer fünf Jahre Verspätung.

Ironischerweise schrieb ich schon 2012 das erste Mal, man solle stattdessen K21 aus Südkorea beschaffen, den daraus hervorgegangenen Redback gab es damals ja noch gar nicht !

kato antwortete mir damals, der K21 habe Probleme mit der Schwimmfähigkeit und hätte auch drei Jahre Verspätung gehabt, weshalb die fünf Jahre beim Puma aufgrund seiner höheren Komplexität ganz normal seien. Ich schrieb, die Schwimmfähigkeit sei ja gar nicht so relevant (der Redbank hat sie heute ja auch nicht mehr). Allgemein war der Tenor, man werde den PUMA schon bis 2018 komplett einsatzfähig kriegen, dass war vor 10 Jahren.

2013

Zitat:Wegen technischer Mängel

Prestige-Panzer "Puma" macht Probleme

Mit Rüstungsprojekten hat Verteidigungsminister de Maizière wenig Glück. Nach dem Debakel um die Aufklärungsdrohne Eurohawk gibt es jetzt neue Hiobsbotschaften rund um das Milliardenprojekt Schützenpanzer "Puma".

Zitat:Wann der Panzer ausgeliefert werden kann, ist offen

Zitat:Sollte diese „Nachweisführung“ zum fixierten Termin nicht gelingen, müsse darüber verhandelt werden, in welcher Frist die beteiligten Unternehmen die Möglichkeit bekämen, die Mängel abzustellen.

Damals kostete ein PUMA übrigens etwas mehr als doppelt so viel wie die damals neueste Version eines CV90.

2014 verkündete man zum Ausgleich für die Verzögerungen eine ganze Fahrzeugfamilie auf Basis des PUMA

Zitat:Ein Volumen von rund neun m3 im Fahrzeug ermöglicht die Integration verschiedener Missionsausrüstungen. Vom Führungsfahrzeug über eine Sanitätsvariante bis hin zum Bergepanzer sind verschiedene Familienfahrzeuge auf Basis des Puma umsetzbar.

ebenfalls 2104

Zitat:Die "Bild am Sonntag" berichtet unter Berufung auf einen Brief des Finanzstaatssekretärs Steffen Kampeter an den Haushaltsausschuss des Bundestages, dass die Beschaffung des Schützenpanzers "Puma" insgesamt 666 Millionen Euro teurer wird als ursprünglich geplant.

ebenfalls 2014

Zitat:Noch 2013 kursierte für das Prestigeprojekt der Bundeswehr eine Mängelliste mit mehr als 1000 Positionen.

Bereits zu Projektbeginn galt der Puma mit einem Stückpreis von 7 Millionen Euro als der teuerste Schützenpanzer im Westen. Gegenwärtig dürfte der Systempreis, der Kosten für Bewaffnung und Zusatzausrüstung einschließt, rund 10 Millionen Euro erreichen.

2014

Zitat:Laut Medienbericht von N-tv soll die komplette Auslieferung innerhalb von 5 Jahren abgeschlossen sein.

WideMasta und meine Wenigkeit schrieben da seit ungefähr 2 Jahren schon darüber, wie man den Marder weiter verwenden könnte. Allgeminer Unglaube bei anderen, weil der Marder ja jetzt spätestens 2018 (!) weg sein werde. Stattdessen fährt er jetzt 2022 für die VJTF.....

Dann kam 2015 der Transport schwangerer Soldatinnen

Zitat:Für deutsche Militärs sind solche kuriosen Eingriffe in den Arbeitsalltag nichts Neues. Denn eine Fülle an gesetzlichen Vorschriften sowie penibel ausformulierte Bestimmungen für den praktischen Gebrauch sind auch dann zu beachten, wenn die Arbeitsstätte ein Kampfpanzer ist. Auch für diese Fahrzeuge, die vorwiegend für den Einsatz in ausländischen Krisenregionen bestimmt sind, gelten zum Beispiel die aktuellen Auflagen des deutschen TÜV sowie die heimische Arbeitsstättenverordnung.

Für Heiterkeit in Industriekreisen sorgt beispielsweise der Umstand, dass im Innenraum des Schützenpanzers Puma nach Maßgabe der Arbeitsstättenverordnung so gute Klimabedingungen herrschen müssen, dass selbst für hochschwangere Soldatinnen die Beförderung bei einem Gefechtseinsatz noch möglich ist.

Den dafür erforderlichen Grenzwert für die Schussgasbelastung im Fahrgastraum des Puma hatten die peniblen Prüfer der Beschaffungsbehörde in Koblenz jedenfalls entsprechend verschärft. Eine drohende „Fruchtwasserschädigung bei der weiblichen Puma-Besatzung“ ist seitdem zwar strikt ausgeschlossen. Doch solche Vorgaben erhöhten die Entwicklungskosten um einen Millionenbetrag und verzögerten die Auslieferung.

Beispielsweise listen die Einkäufer der Bundeswehr in einer Leistungsbeschreibung für den neuen Schützenpanzer auf neun Seiten insgesamt 117 verschiedene gesetzliche Bestimmungen, Vorschriften und technische Vorgaben wie DIN-Normen auf, die die Entwickler und Konstrukteure von KMW und Rheinmetall zu berücksichtigen haben.

Zu der Zeit schrieb ich:

>>>da wir Rheinmetall auch nicht komplett aufgeben sollten, wäre es bei Berücksichtigung aller Faktoren am sinnvollsten, den ebenfalls von Rheinmetall (Artec) produzierten Boxer als Interimslösung zu beschaffen bis eine Neue Gepanzerte Einheitsplattform (Leopard 3) als Ersatz für Leopard 2 und als neuer Ketten-Schützenpanzer etc zur Verfügung steht.

Der PUMA muss weg. >>>

Das war also noch 7 Jahre vor dem Lynx.

2015

überlegte man schon die Hersteller zu verklagen

Zitat:Weil der Schützenpanzer "Puma" mehr als doppelt so viel kostet wie veranschlagt und sich die Auslieferung verzögert, denkt die Bundeswehr über eine Klage nach. Gegner wäre der Waffenhersteller Krauss-Maffei Wegmann. Die Entscheidung soll bald fallen.

Wegen Verzögerungen und Mehrkosten beim Schützenpanzer "Puma" prüft die Bundeswehr einem Medienbericht zufolge Schadensersatzforderungen gegen zwei Rüstungsunternehmen. Bis Mai solle entschieden werden, ob und in welcher Höhe Ansprüche gegen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) geltend gemacht werden, zitiert das "Handelsblatt" aus einem Bericht des sogenannten Rüstungsboards an den Bundestag.

Ein Sprecher von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bestätigte der Zeitung zufolge die Überlegungen. KMW und Rheinmetall trügen Verantwortung für die jüngsten Verzögerungen.
Kosten haben sich mehr als verdoppelt

Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, ist der Schützenpanzer mit 2,3 Milliarden Euro zusätzlichen Kosten mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich veranschlagt. Seine Auslieferung verzögerte sich um 53 Monate.

Waren es nicht Jahre zuvor nur 32 Monate !!!

2016

Zitat:der neue Puma hat probleme mit der bremsanlage

Zitat:Zwar ist der Puma in der Nutzungsstufe, in der wir ihn jetzt übernehmen, noch nicht voll einsatztauglich – das wissen wir alle. Aber auch wenn er die volle Einsatzreife noch nicht erreicht hat, so sind wir doch heute immerhin in der Lage, unsere Besatzungen an diesem einzigartigen Schützenpanzer auszubilden“, sagte Generalleutnant Korff bei der Schlüsselübergabe.

Und so geht das immer weiter und weiter und weiter und weiter.


Faszinierend wenn man wie in diesem Forum eine derartige Versagensgeschichte verschriftlicht nachvollziehen kann.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - von Quintus Fabius - 20.12.2022, 23:04
[Kein Betreff] - von Nasenbaer - 06.12.2008, 09:44
[Kein Betreff] - von BigLinus - 07.12.2008, 10:05
[Kein Betreff] - von Kosmos - 07.12.2008, 11:42
[Kein Betreff] - von damcon - 07.12.2008, 13:56
[Kein Betreff] - von Nasenbaer - 07.12.2008, 14:39
[Kein Betreff] - von Kosmos - 09.12.2008, 21:52
[Kein Betreff] - von Raider101 - 25.12.2008, 02:09
[Kein Betreff] - von Schneemann - 17.06.2009, 23:45

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