Nordafrika, der Nahe Osten und die Sicherheit Europas
#1
Im Zusammenhang mit diktatorischen Regimen in Nordafrika, dem Nahen Osten und dem erstarken des islamischen Fundamentalismus taucht das Thema über einer möglichen Bedrohung aus dieser Region des öfteren in unseren Medien auf z.B das iranische Atomprogramm. Desöfteren findet das Schreckgespenst eines möglichen Angriffs mit nuklerbestückten ballistischen Raketen auf Europa in den Medien Erwähnung und zwingen die militärischen Planer im Westen dazu Abwehrmöglichkeiten gegen mögliche WMD-Träger(ballistische Raketen oder UAV)zu entwickeln z.B MEADS. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sipotec.net/Neu_Wehrtechnik/Start_WT/meads_11_01.html">http://www.sipotec.net/Neu_Wehrtechnik/ ... 11_01.html</a><!-- m -->

Mich persönlich würde mal ganz gerne interessieren wie ihr die Potentiale der Streitkräfte und der Rüstungsindustrie in der Region von den einzelnen Länder einschätzt, und in wie weit uns die Staatenbedrohen könnten wenn entsprechende Fanatiker das Ruder übernehmen ?

Ich freue mich schon auf eure Antwoten.:merci:

Ein Interessanter Artikel über eine mögliche Bedrohung Europas durch nordafrikanische Luftstreitkräfte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://cgi.uni-kassel.de/~dbupress/download_frei.pdf.cgi?3-933146-10-0">http://cgi.uni-kassel.de/~dbupress/down ... 33146-10-0</a><!-- m -->
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#2
Ich denke ganz vorne was Industrie und Technologie angeht ist wohl die Islamische Republik. Da sie aussenpolitischauch "gemäßigter" ist braucht man sich im Westen wohl weniger durch irgendwelche Attacken iranischer Fundamentalisten zu fürchten.

Bei den Arabern denke ich das in den führenden Staaten ebenfalls die Führer nicht ins schleudern geraten ich denke da mal z.B an Ägypten.
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#3
Dieser Thread zeigt wunderbar ein Dilemma auf: die Staaten, die am wahrscheinlichsten umkippen könnten, haben eher nicht das Potential, Europa wirklich zu gefährden (ich denke da vor allem an arabische Scheichtümer), die Staaten, die tatsächlich das Potential haben, sind dagegen auf absehbare Zeit stabil. Das einzige Regime, was da ersichtlich eine Ausnahme bildet, fällt wohl nicht mehr in den geographischen Rahmen, ich denke da an Pakistan.
Dagegen traue ich Iran und Ägypten auf absehbare Zeit nicht zu, in die Hände von Fundamentalisten zu fallen. Obwohl das bei Ägypten zumindest mittelfristig eine interessante Sache wird, denn das Land wird in den nächsten Jahrzehnten zunehmend mit Wasserknappheit zu kämpfen haben (wie alle nordafrikanischen Staaten) und es bleibt abzuwarten, ob die Landgewinnungsprogramme der Regierung erfolgreich sind.
Ein Land, das ja immer wieder gern genannt wird, wenn es darum geht, Fundamentalisten in die Hände zu fallen, ist Saudi-Arabien. Allerdings hat dieser Staat wiederum keine nennenswerte Industrie, auf die sich eine echte Kriegswirtschaft aufbauen ließe, tatsächlich ist kaum ein Staat in der Region so abhängig von westlicher Versorgung wie dieser. Natürlich lässt diese Beurteilung asymmetrische Bedrohungen durch Terrorismus etc. außen vor.
Auch die Rüstung anderer arabischer Staaten muss man zurückhaltend beurteilen, denn m.E. sind diese Beschaffungen aufgrund der fehlenden inländischen Industrie auf tönerne Füße gebaut, wenn es um mehr als Selbstverteidigung geht.
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#4
@Patriot

Zitat:Ich denke ganz vorne was Industrie und Technologie angeht ist wohl die Islamische Republik. Da sie aussenpolitischauch "gemäßigter" ist braucht man sich im Westen wohl weniger durch irgendwelche Attacken iranischer Fundamentalisten zu fürchten.
Was Technologie und Industrie angeht so hat Israel in der Region klar die Nase vorn. Zweitens wage ich auch zu bezweifeln das der Iran an zweiter Stelle kommt, gut der Iran stellt Raketen mit 2000 km Reichweite her, kopiert F-5, fertigt Kopien alter westlicher Waffensysteme an etc. Eine F-5 nachzubauen traue ich nahezu jedem Schwellenland mit einer einigermassen gefestigten industriellen Basis zu, meiner Einschätzung nach würde das die Türkei oder Pakistan ebenfalls mit leichtigkeit zusammenbringen. Zudem glaube ich nicht das die iranischen Kopien mit modernen westlichen oder russischen Waffensystemen mithalten können.


Zitat:Bei den Arabern denke ich das in den führenden Staaten ebenfalls die Führer nicht ins schleudern geraten ich denke da mal z.B an Ägypten.
Ich denke auch nicht das Mubarak überschnappen wird, zudem muss man bedenken das Ägypten militärisch, politisch und wirtschaftlich extrem abhängig vom Westen ist. Faktisch ist die ägyptische Administration wie viele andere z.B Saudi Arabien, Jordanien etc. von den USA umgepolt. Aber was wenn es in Ägypten zu einer Wirtschaftskrise kommt oder Mubarak aufgrund der allgemeinen unzufriedenheit gestürzt wird ?

Dann ist es leicht möglich das dem Westen feindlich gesinnte Fundamentalisten in Ägypten die Macht übernehmen könnten. In dem Fall kann die Gefahr bestehen das Ägypten die Schiffahrt im östlichen Mittelmeer bedrohen kann und die NATO Staaten Türkei, Griechenland und Italien(mit entsprechenden Kapazitäten z.B *Nodong-1 Raketen, oder Luftbetankungskapazitäten, falls vorhanden oder in Zukunft eingeführt werden.)

Einigen Quellen zufolge soll Ägypten No-Dong-1 Raketen erhalten haben.
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#5
Zitat:Turin postete
....
Dagegen traue ich Iran und Ägypten auf absehbare Zeit nicht zu, in die Hände von Fundamentalisten zu fallen. Obwohl das bei Ägypten zumindest mittelfristig eine interessante Sache wird....

Ein Land, das ja immer wieder gern genannt wird, wenn es darum geht, Fundamentalisten in die Hände zu fallen, ist Saudi-Arabien. Allerdings hat dieser Staat wiederum keine nennenswerte Industrie, auf die sich eine echte Kriegswirtschaft aufbauen ließe, tatsächlich ist kaum ein Staat in der Region so abhängig von westlicher Versorgung wie dieser. ...
Turin,
in Ägypten haben die "Muslimbrüder" die stärkste Basis, und hätten - wenn man unabhängigen Beobachtern glaubt - bei wirklich freien Wahlen wohl eine Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite;
Saudi Arabien braucht gar keine Kriegswirtschaft aufzubauen - die brauchen nur ein Ölembarge gegen den Westen zu machen, und die paar westlichen Versorgungsgüter, die die Bevölkerung braucht (ich red nicht im Luxus der reichen Clans, die sich auch absetzen können) gibts gegen Lieferungen in andere arabische Staaten, nach Indien und China allemal .....
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#6
Aber wer soll denn in S.A. das Embargo verhängen? Die jetzigen Chefs ganz bestimmt nicht, die brauchen das pure Cash, um sich ihre Lakaien gefällig zu halten. Das Absetzen ist auch nicht so einfach, bedenkt man, wieviele tausend Prinzen/etc. es da gibt. Insofern kann nur ein fundamentalistisches Regime die genannten Maßnahmen durchführen. Und was macht man neuerdings mit so jemand? Ganz einfach: Invasion. :evil:

edit: Aber Erich, hier gings nun mal um militärische Bedrohung und unter diesem Gesichtspunkt habe ich die s.a. Möglichkeiten beurteilt. Und die sind nun mal nicht vorhanden, trotz scheinbar eindrucksvollen Militärs.
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#7
Man darf aber nicht vergessen das Saudi-Arabienb über chinesische CSS-2 Raketen verfügt, die Raketen sollen je nach Version eine Reichweite von 2500 - 2800 KM haben. Damit wäre es auf jeden Fall möglich Ziele in der Türkei, Griechenland und auf Zypern zu erreichen. Allerdings muss man sagen das die Raketen ab DF-3 Version über eine CEP von 2000 - 3000 M verfügen, ab DF-3A über 1000 M. Die Zielgenauigkeit lässt dabei klar zu wünschen übrig, zudem soll S.A auch nicht über Atomwaffen verfügen, was einen Einsatz der Raketen uneffektiv macht.

Informationen zur DF-3(CSS-2): <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sinodefence.com/missile/nuclear/df3.asp">http://www.sinodefence.com/missile/nuclear/df3.asp</a><!-- m -->
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#8
Zitat:Aber wer soll denn in S.A. das Embargo verhängen? Die jetzigen Chefs ganz bestimmt nicht, die brauchen das pure Cash, um sich ihre Lakaien gefällig zu halten. Das Absetzen ist auch nicht so einfach, bedenkt man, wieviele tausend Prinzen/etc. es da gibt. Insofern kann nur ein fundamentalistisches Regime die genannten Maßnahmen durchführen. Und was macht man neuerdings mit so jemand? Ganz einfach: Invasion.

edit: Aber Erich, hier gings nun mal um militärische Bedrohung und unter diesem Gesichtspunkt habe ich die s.a. Möglichkeiten beurteilt. Und die sind nun mal nicht vorhanden, trotz scheinbar eindrucksvollen Militärs.
Also, wenn ich Skywalkers Eingangszeilen richtig gewürdigt habe, so ging es allgemein um sicherheitspolitische Aspekte bzwe. um diffuse Bedrohungslagen. Natürlich spezifizierte er dann auf die Streitkräfte, aber schon lange gilt doch, dass Sicherheit und Bedrohungsszenarien verschiedener Herkunft und Natur sein können.

Und da kann man Erich durchaus mit seinem Post Recht geben:
Zitat:Turin,
in Ägypten haben die "Muslimbrüder" die stärkste Basis, und hätten - wenn man unabhängigen Beobachtern glaubt - bei wirklich freien Wahlen wohl eine Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite;
Saudi Arabien braucht gar keine Kriegswirtschaft aufzubauen - die brauchen nur ein Ölembarge gegen den Westen zu machen, und die paar westlichen Versorgungsgüter, die die Bevölkerung braucht (ich red nicht im Luxus der reichen Clans, die sich auch absetzen können) gibts gegen Lieferungen in andere arabische Staaten, nach Indien und China allemal .....
Ägypten ist das Ursprungsland der Muslimbrüderschaft, die 1928 dort von dem Lehrer Hassan-al-Banna gegründet wurde. Es gibt immer wieder Anschläge dort unten udn Mubaraks Regime ist weder tief verwurzelt noch beliebt. Allerdings muss man wohl bei allen vielen Ländern davon ausgehen, dass ein starker islamischer Bodensatz besteht: Sowohl in dem USA-freundlichen Jordanien, als auch in dem USA-feindlichen Syrien. In Jordanien gab es erst von ein paar Jahren weiter im Landesinneren schwere Unruhen, über die international nicht viel berichtet wurde. Auch dort könnte was passieren. Allerdings bleibt die Bedohungslage weiter diffus und es bleibt abzuwarten, wann die arabische Straße ihre lang gerühmte Wirkung haben wird.

Aber zu den Auswirkungen:
Da wäre ich ein wenig vorsichtiger als Turin:
Wie gesagt, man muss nicht nur Waffensysteme als Bedrohung ansehen.
Allein die Meldung eines (versuchten) Umsturzes in Saudi-Arabien würde die Ölpreise rasant in den Himmel Richtung 100 oder gar 150 Dollar pro Barrel. Was das für die Börsen und die Konjunktur bedeuten würde, muss ich nicht sagen.
Und wie von Erich gesagt, Öl wird von jedem gern genommen. Schon 1973 hatten die Araber über die Ölförderung erfolgreich Druck aufbauen können politisch und heute gäbe es genügend Staaten, die auch einen starken Öldurst haben udn wohl mit jedem Geschäfte machen würden.
Daher ist Öl als Waffe noch nicht obsolet geworden. Natürlich wird das die jetzige saudische Regierung nicht machen, aber die Situation in Saudi-Arabien ist diffus, selbst unter der Herrscherschicht gibt es genügend Sympathisanten der Radikalen Islamisten. Auch sollte man nicht vergessen, dass es sehr vuiele Prinzen gibt, zu viele. Unbedeutende Adelsspröße könnten ihre Nähe zum radikalen Islam auch dazu nutzen in einem Umsturz ihren eigenen Platz zu verbessern. Da kann man nicht so pauschal urteilen.
Und mal zum Militär als solchen:
Je länger der Umsturz zurück liegt, desto ungefährlicher die Geschichte. Diese Staaten haben durchaus beeindruckende Militärapparate (Ägypten, Saudi-Arabien), die aber eien große Schwäche haben: Die Ersatzteile für die High-Tech-Teile. Die können so einfach kaum ersetzt werden.
Falls aber der Umsturz eine breite gesellschaftliche Basis findet, also die Strukturen in Armee und Verwaltung nicht vollkommen zerschlagen werden, düften diese Staaten (gerade die beiden) für eine gewisse Phase durchaus einen militärischen Machtfaktor darstellen. Saudi-Arabien hat sich für zig Milliarden aufgerüstet und hat moderneres Material als so mancher NATO-Staat. Bleiben die entsprechenden Militärsloyal zur neuen Regierung, gäbe es durchaus ein kleines Problem.
Insbesondere da man auch versuchen könnte beispielsweise von Seiten eine rneuen suadischen Regierung so effektiv den Zugriff auf die Ölquellen erstmal zu verhindern militärisch.
Und vom Terrorismus und neuen gesicherten Basen will ich erst mal gar nicht reden.
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#9
@ Thomas Wach

Zitat:Je länger der Umsturz zurück liegt, desto ungefährlicher die Geschichte. Diese Staaten haben durchaus beeindruckende Militärapparate (Ägypten, Saudi-Arabien), die aber eien große Schwäche haben: Die Ersatzteile für die High-Tech-Teile. Die können so einfach kaum ersetzt werden.
Falls aber der Umsturz eine breite gesellschaftliche Basis findet, also die Strukturen in Armee und Verwaltung nicht vollkommen zerschlagen werden, düften diese Staaten (gerade die beiden) für eine gewisse Phase durchaus einen militärischen Machtfaktor darstellen. Saudi-Arabien hat sich für zig Milliarden aufgerüstet und hat moderneres Material als so mancher NATO-Staat. Bleiben die entsprechenden Militärsloyal zur neuen Regierung, gäbe es durchaus ein kleines Problem.
Es gebe noch ein anderes Problem ausser die Ersatzteile, nämlich das der Quellcodes. Die ganze Feuerleittechnik eines modernen Kriegschiff, Kampfflugzeuges oder MBT ist komplett Softwaregetützt. Es ist daher fraglich ob in einem möglichen Kriegsszenario wie angesprochen saudische oder ägytische Maschinen Kampfflugzeuge der NATO oder Israels überhaupt als Feinde klassifizieren können. Dafür ist die Kontrolle der Softwarecodes nötig. Vor allem an unsichere verbündete wie Ägypten oder Saudi-Arabien geben die amerikaner garantiert nicht die Softwarecodes ihrer Waffensysteme preis.
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#10
Also was die Softwarecodes betrifft, so wird kein Kunde von den Rüstungsfirmen damit ausgerüstet werden. Soviel ist sicher.
Jedoch sollte für alle Systeme Konfigurationsmöglichkeiten geben, sonst fällt ein solches System schon beim Kauf durch. Daher existiert dieses Problem nicht.
Natürlich könnte man vermuten, dass in dem ein ider anderen System eine Anti-US-Sperre oder sowas eingebau ist. Aber auch das halte ich für Hokuspokus.

Insgesamt find ich den Thread etwas komisch.
Ausser den Großmächten des Kalten Krieges, kann niemand auf militärischem Wege Euopa gefährlich werden. Das müsste dem Autor doch eigentlich bewusst sein.
Somit bleiben nur mehr oder weniger asymetrische Bedrohungsszenarien durch Terror oder allenfalls Öl-Embargo. Die Schauermärchen vom potentiellen Einsatz von WMD's würde ich auch nicht weiterspinnen wollen. Weiterhin fehlen mir die Motive für einen offenen Krieg, wenn sich doch erfahrungsgemäss eh eine Menge durch U-Bahn Anschläge bewirken lässt.
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#11
@Shahab3

Zitat:Also was die Softwarecodes betrifft, so wird kein Kunde von den Rüstungsfirmen damit ausgerüstet werden. Soviel ist sicher.
Jedoch sollte für alle Systeme Konfigurationsmöglichkeiten geben, sonst fällt ein solches System schon beim Kauf durch. Daher existiert dieses Problem nicht.
Natürlich könnte man vermuten, dass in dem ein ider anderen System eine Anti-US-Sperre oder sowas eingebau ist. Aber auch das halte ich für Hokuspokus.
Dazu hätte ich gern mal eine nähere Begründung warum das Problem nicht existiert.:welcome: Auch was die Konfigurationsmöglichkeiten angeht so muss in den Staaten auch eine industrielle Infrastruktur vorhanden sein um dies durchzuführen.


Zitat:Insgesamt find ich den Thread etwas komisch.
Ausser den Großmächten des Kalten Krieges, kann niemand auf militärischem Wege Euopa gefährlich werden. Das müsste dem Autor doch eigentlich bewusst sein.
Es ist mir sehr wohl bewusst das bis auf die Grossmächte im Kalten Krieg niemand in der Lage wäre Europa zu bedrohen. Den Thread habe ich eröffnet damit hier eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema islamismus und Massenvernichtungswaffen stattfindet. Ich weiss selbst das dieses Thema in unseren Medien gern aufgebauscht wird.
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#12
Zitat:Dazu hätte ich gern mal eine nähere Begründung warum das Problem nicht existiert.
Quellcodes werden in der Industrie prinzipiell nicht rausgegeben. Übrigens ganz besonders nicht an den Kunden, egal welchen. In solchen Systemen steckt das gesamte Firmenkapital und ist somit ein zentrales Betriebsgeheimsnis. Weiterhin wäre es implementationstechnisch ziemlicher Schwachsinn, Zielkonfigurationen und ähnliches in den Quellcode zu packen. Solche Systeme wären sehr aufwendig bzw garnicht zu warten. Ich glaube Du stellst Dir das ganze wesentlich geheimnisvoller vor, als es tatsächlich ist. Wink

Zitat:Auch was die Konfigurationsmöglichkeiten angeht so muss in den Staaten auch eine industrielle Infrastruktur vorhanden sein um dies durchzuführen
Von was für einer industriellen Infrastruktur sprichst Du, die benötigt würde und welche sollte nicht vorhanden sein ? Nordarfika oder Asien sind nicht Deutschland, aber doch noch lange nicht industrielles Niemandsland.

Übrigens sollte das meiste nicht komplizierter sein als :

Stecker des Konfigurationsmoduls an den Slot anschliessen.
Dann auf "Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> ..." und basta!

Was denkst denn du ? Dass sich in jeden Kampfjet ein Informatiker hocken muss, der den Quellcode umprogrammiert, um die Freund/Feind Kennung zu ändern ? :pillepalle:
Aber selbst wenn dem so wäre ( was ich ausschliesse ), dann gibts in vielen dieser Länder hervorragend ausgebildete Leute. Wenns drauf ankommt, programmieren die Dir auch ne komplett neue Jet-Avionik.

Der westliche Vorsprung liegt bestimmt nicht im Bereich der Softwareentwicklung, sondern als viel mehr bei der Produktion der Hardware, den Testbedingungen und Produktionsabläufen und Organisation. Know How gibts heute fast überall.

Zitat:Den Thread habe ich eröffnet damit hier eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema islamismus und Massenvernichtungswaffen stattfindet.
hmm..Deine Einleitung hatte ich anders verstanden, aber wie auch immer.
Meine Meinung ; Militärische Bedrohung gibts keine. Motive ebenfalls nicht. Wenn dann wählt man vermutlich Sanktionen oder Anschläge durch NGO's.
Der Westen ist wirtschaftlich viel verwundbarer als militärisch.
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#13
@Shahab3

Zitat:Quellcodes werden in der Industrie prinzipiell nicht rausgegeben. Übrigens ganz besonders nicht an den Kunden, egal welchen. In solchen Systemen steckt das gesamte Firmenkapital und ist somit ein zentrales Betriebsgeheimsnis. Weiterhin wäre es implementationstechnisch ziemlicher Schwachsinn, Zielkonfigurationen und ähnliches in den Quellcode zu packen. Solche Systeme wären sehr aufwendig bzw garnicht zu warten. Ich glaube Du stellst Dir das ganze wesentlich geheimnisvoller vor, als es tatsächlich ist.
Mir ist klar das der Quellcode ein gut gehütetes Firmengeheimnis bleibt, ich hab auch auf keinem Fall gemeint das die USA den Ägyptern und den Saudis die Quellcodes geben(was sie eh nicht tun).


Zitat:Von was für einer industriellen Infrastruktur sprichst Du, die benötigt würde und welche sollte nicht vorhanden sein ? Nordarfika oder Asien sind nicht Deutschland, aber doch noch lange nicht industrielles Niemandsland.

Übrigens sollte das meiste nicht komplizierter sein als :

Stecker des Konfigurationsmoduls an den Slot anschliessen.
Dann auf "Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> ..." und basta!

Was denkst denn du ? Dass sich in jeden Kampfjet ein Informatiker hocken muss, der den Quellcode umprogrammiert, um die Freund/Feind Kennung zu ändern ?
Aber selbst wenn dem so wäre ( was ich ausschliesse ), dann gibts in vielen dieser Länder hervorragend ausgebildete Leute. Wenns drauf ankommt, programmieren die Dir auch ne komplett neue Jet-Avionik.
Es geht nicht nur alleine um die Freund/Feind Erkennung, übrigens vermuten zahlreiche Militärexperten das die USA in Flugzeugen die in den Export gehen eine sog. Anti-US Sperre einbauen. Du hast mir bis jetzt keine Quellen dafür geliefert das es nicht so sein soll, auch genauere Begründungen fehlen.

Eine Infrastruktur im eigenen Land ist ebenfalls wichtig um das Waffensystem oder Komponenten nach den eigenen Bedürfnissen zu Konfigurieren, mit der Infrastruktur meine ich eine Flugzeugindustrie um gewisse Modifikationen an den Flugzeugen durchzuführen. Zudem muss auch die Softwareindustrie im eigenen Land im Support des Waffensystems oder der Komponente involviert sein.

Ich stelle mir das ganze folgender Massen vor, das z.B Ägypten von den USA die Hardware eines ECM System bestellt, die Softwarecodes wiederum durch eine ägyptische Firma hergestellt werden. Damit hätte Ägypten die Möglichkeit das ECM-system nach den eigenen Sicherheitsbedürfnissen zu konfigurieren. Kaufen sie das System aus den USA zu ohne Support der eigenen Industrie kann es gut möglichen sein das in der EW Datenbank des ECM-Systems, nicht die Algorythmen von US-Radargeräten eingespeichert sind. Werden jetzt die ägyptischen F-16 Kampfjets in einem möglichen Kriegsfall durch das APG-63 Bordradar israelischer oder amerikanischer F-15 erfasst, so können keine Gegenmassnahmen getroffen werden, den ägyptischen Piloten wäre nicht mal klar das er von der F-15 angepeilt wird, und ein eventueller AMRAAM Abschuss der F-15 wird ebenfalls nicht erkannt.
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#14
So lange die Welt mehr oder weniger unipolar ist, wäre ein Ölembargo seitens Saudi Arabiens so etwas wie reiner Selbstmord.
Denn in kürzester Zeit würde der Westen sein Öl rationieren und dort einfallen um die Regierung zu stürzen.
Im schlimmsten Fall bedeutet dieses Szenario den 3. Weltkrieg falls andere arabische oder islamische Staaten gegen den Westen ziehen. Allerdings würde der Verteilungskampf dann erst richtig los gehen, da dann alle Groß- und Mittelmächte antreten werden um im Nahen Osten Krieg zu führen. Je nach dem ob der Konflikt konventionell oder nicht bleibt, ist mit einer massiven Zerstörung der Gegend und hunderttausenden Toten zu rechnen. Sollte der Konflikt WMD beinhalten, kann der Konflikt bis zu einer Milliarde Menschenleben kosten. Aber für Ideologien und Besitz war der Mensch schon immer bereit erbitterte Kämpfe zu führen. Insgesamt gesehn hat der Nahe Osten im Moment das größte Potential um das Schlachtfeld des 3. WK zu werden.

Eine andere Möglichkeit wäre ein Terroranschlag mit A oder B Stoffen in den USA an einem Platz mit entsprechender Bedeutung. Da man nicht genau sagen kann, wer dafür verantwortlich ist, befiehlt das Weiße Haus Mekka mit einer Kernwaffe zu plätten. Die islamische Welt schreit Mord und tata wir haben den 3. WK. Das mag unrealistisch erscheinen ... aber im Moment steckt die Karre bei den meisten Staaten so tief im Dreck, dass ein Krieg gerade recht kommen würde.
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#15
@Skywalker

Es ging doch um Islamische Staaten und nicht um Israel, welches zum Westen zählt. Also versteh ich nicht wieso du jetzt mit Israel kommst wenn du selber von "Islamismus" sprichst:pillepalle:

Desweiteren glaube ich nicht das die Türkei so schnell die Iranische Rüstungsindustrie aufholen kann zumindest nicht alleine. Das braucht eben seine Zeit und die Türken arbeiten eben nicht so sehr dran wie die Iraner.

Und ich glaube auch kaum das in Ägypten ein Machtsturz zu stande kommt das ist nicht Saudi-Arabien. Und slebst wenn könnte das Land keinem Westlichen Staaten wirklich gefährlichwerden und würde es auch garnicht wollen. Die NATO ist da wie ein Schutzwall für alle Europäischen Mittelmeer Staaten.
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