Deutschlands außenpolitische Zukunft
#1
welche außenpolitische richtung sollte deutschland verfolgen? welche ziele sollte man versuchen zu erreichen?

- verbesserung der beziehung zu den usa
- klärung der kompetenzen der eu -> "europa der vaterländer" (um mal das schlagwort von den reps zu benutzen), gleichzeitig kürzung der zahlungen an die eu und begrenzung der eu auf kerneuropa
- unterstützung taiwans, kritische distanz zu china und russland
- selbstbewusste vertretung der eigenen interessen
- sitz im un-sicherheitsrat - ansonsten die zahlungen kürzen Big Grin
- sicherstellung der rohstoffversorgung für deutschland bei gleichzeitiger verringerung der abnhängikeit von kritischen ressourcen wie erdöl
- gute beziehungen zu ländern wie taiwan, japan, israek und südkorea

was wären eure ziele in der außenpolitik?
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#2
lol

Auf gut Deutsch willst Du Deutschland in eine volle Amerikahörigkeit treiben... :bonk:
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#3
Zitat:hawkeye87 postete
- unterstützung taiwans, kritische distanz zu china und russland
eine dumme Idee. Russland in Chinas Arme zu treiben... also ehrlich.

Zitat:- sitz im un-sicherheitsrat - ansonsten die zahlungen kürzen Big Grin
Bei Kenntnis unserer Aussenpolitiker? Eine sehr dumme Idee. 75% der Veto´s kämen nach kurzer Zeit sicher von unserer Seite.

"Der Aussenminister der BRD bedauert den Vorschlag des Chinesischen Gesandten bezüglich der Intervention in Land X ablehnen zu müssen, weil in einer kürzlich gesendeten Reportage des chinesischen Staatsfernsehens ein Chinese zu sehen war der einen Esel schlug. Aufgrund der Empörung die wegen dieser widerwertigen Aktion in seinem Land ausgebrochen ist, beantragt der Aussenminister der BRD zunächst die Rückhaltlose Aufklärung dieses Vorfalls durch eine dafür ins Leben zu rufende Kommission "


Überteibung - aber ich denke es ist klar das schnelle und harte Entscheidungen mit uns im Sicherheitsrat seltener würden.

Zitat:- sicherstellung der rohstoffversorgung für deutschland bei gleichzeitiger verringerung der abnhängikeit von kritischen ressourcen wie erdöl
Ein schönes Ziel dessen Notwendigkeit wir seit dem "Club of Rome" kennen. Passiert ist im Fahrzeugsektor nichts weil ein Autokanzler Schröder den Scheiss den ihm die Autoindustrie "vertraulich" erzählt auch glaubt: "Das würde vom Kunden nicht angenommen..." (und wir müssten Arbeitsplätze abbauen) -


Zitat:- gute beziehungen zu ländern wie taiwan, japan, israek und südkorea
Wozu? Mehr als normale Freundschaft ist nicht drin. Die haben keine kritischen Rohstoffe und nur kleine Märkte.
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#4
Zitat:Cyprinide postete
Auf gut Deutsch willst Du Deutschland in eine volle Amerikahörigkeit treiben ... :bonk:
Confusedchlaf: wo hab ich denn das geschrieben? ich bin lediglich für eine verbesserung der beziehungen zu den usa, da mbmn in der letzten zeit den beziehung zu frankreich oder zu verlässlichen partnern wie russland oder china Rolleyes priorität eingeräumt wurde.
Zitat:Wolf postete
Zitat:gute beziehungen zu ländern wie taiwan, japan, israek und südkorea
Wozu? Mehr als normale Freundschaft ist nicht drin. Die haben keine kritischen Rohstoffe und nur kleine Märkte.
warum für israel? weil israel der einzige demokratische staat im nahen osten ist, ringsherum von feinden umgeben ist und wir eine historische verantwortung haben (obwohl ich das nicht ganz so streng sehe).
warum für die anderen 3 staaten? weil alle drei staaten zum einen in südostasien liegen und das 21. jahrhundert ein "asiatisches jahrhundert" sein wird. da kann es dann ganz nützlich sein, zuverlässige partner in dieser region zu haben, allein schon weil alle 3 im gegensatz zu china demokratisch gewählte regierungen haben. und weil in südostasien für uns wichtige seewege verlaufen.

macht doch mal gegenvorschläge!
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#5
Zitat:hawkeye87 postete
welche außenpolitische richtung sollte deutschland verfolgen? welche ziele sollte man versuchen zu erreichen?

- verbesserung der beziehung zu den usa
*ironie an*
Unbedingt notwendig! Dann können wir endlich dem kriegerischsten Land der Erde bei all seinen Interventionen und Kriegen beistehen und duetsche Soldaten für Amerikanische Interessen opfern. Denn wie sehr sich die USA über Kritik von Freunden freuen konnte man ja vor dem 3. Golfkrieg sehen! Also im Dienste der guten Beziehungen immer stramm hinterher in den Krieg! *ironie aus*
Zitat:- klärung der kompetenzen der eu -> "europa der vaterländer" (um mal das schlagwort von den reps zu benutzen), gleichzeitig kürzung der zahlungen an die eu und begrenzung der eu auf kerneuropa
Das macht Sinn. Ich denke nicht daß die EU als Futtertränke aller armen Staaten Europas gegründet wurde - zumindest erhoffe ich mir anderes!
Zitat:- unterstützung taiwans, kritische distanz zu china und russland
Aus welchem Grund? Um China zu ärgern? Und was haben wir davon? In Russland haben wir eine europäische Großmacht mit der wir inzwischen hervorragende Beziehungen unterhalten. Hast Recht, diese sollten wir unbedingt zugunsten einer braven Gefolgschaft der amerikanischen Sache opfern :wall:. In China haben wir einen Staat der uns ebenfalls freundlich gegenübersteht. Klar, den Markt der Zukunft vergraulen wir am besten damit, daß wir seine "abtrünnige Provinz" anerkennen - grandiose Außenpolitik! - zumal im Bezug der Menschenrechte wenn, dann nur als Freund ein Einfluß ausgeübt werden kann
Zitat:- selbstbewusste vertretung der eigenen interessen
Indem man brav Amerika folgt und alle Konkurrenten Amerikas vor den Kopf stößt? das nennst Du selbstbewußt und eigene Interessen?
Eigene Interessen verfolgen würde bedeuten sich mehr an Russland anzunähern und von den USA abzulassen, da wir von guten Beziehungen zu Russland ungemein profitieren könnten!
Zitat:- sitz im un-sicherheitsrat - ansonsten die zahlungen kürzen Big Grin
Wenn, dann nur im Verbund mit einer Aufnahme von Japan, Brasilien und selbstverständlich Indien! Wenn wir glauben einen Platz verdient zu haben darf man diese Mittelmächte auf keinen Fall vergessen!
Zitat:- sicherstellung der rohstoffversorgung für deutschland bei gleichzeitiger verringerung der abnhängikeit von kritischen ressourcen wie erdöl
aaah - ich verstehe! Deshalb das "USA" "USA" geschreie! Du hoffst daß uns die Amis ein Stück vom Kuchen abgeben, vielleicht kuwait als Vasallenstaat oder sowas? :wall:
Die Rohstoffversorgung wird man kaum sicherstellen indem man die Russen vor den Kopf stößt und somit sich von ihren ungemeinen Rohstoffreichtum ausschließt und gleichzeitig den USA folgt, die in der arabischen Welt seeeeehr angesehen sind... - zumal ja nur eine Unmenge unseres Öls aus den arabischen Ländern kommt...
Zitat:- gute beziehungen zu ländern wie taiwan, japan, israek und südkorea
und wieso? Weil das alles USA-Vavsallen bzw Staaten unter US-Schutz sind und wir dann vielleicht auch als hechelnder Schoßhund von der lieben Tante USA angenommen werden und ab und an einen Brocken abbekommen?

Solange Israel nicht ein menschengerechtes demokratisches System ohne einen Kriegsverbrecher als Staatsoberhaupt hat sollten wir die Beziehungen zu Israel eher abkühlen! Wenn die lieben Israelis nicht der Meinung wären der halbe nahe Osten gehöre ihnen, und nur ihnen wäre längst ein gemeinsamer Staat zwischen Israelis und Palestinensern möglich gewesen! Jahrhundertelang war es überhaupt kein Problem das islamisch regierte Jerusalem als jüdischer oder christlicher Pilger zu besuchen oder auch als Christ oder Jude in Jerusalem zu wohnen! Nur wenn man auf einmal wie die Heuschrecken einfällt und alle "Ureinwohner" vertreibt braucht man sich nicht zu wundern wenn die Gartenbesitzer rundum mitunter mal mit Insektiziden kommen wollen.... - aber zum Glück gibts ja die USA, die bereits 25? 30? 35 UN-Resolutionen gegen Israel durch ihr Veto stoppen konnten...
Eine selbstbewußte Politik würde bedeuten, daß wir uns unserer Vergangenheit voll bewußt sind, uns aber nicht von ihr unser Tagesgeschäft diktieren lassen! Die Juden in Deutschland zu schützen wäre ein Folge, nicht aber immer brav positiv zu Israel zu stehen während dort der Deutschenhass wie Unkraut wild wuchert und das Land selber Methoden einsetzt, die gut ins 3. Reich gepasst hätten - ich erinnere hierbei an die Aktion, als begonnen wurde die Palestinenser zur besseren Identifizierung zu tätowieren! Erst als Holocaustüberlebende protestierten wurde das wieder eingestellt!

Was sollte der Vorteil an guten Beziehungen zu Taiwan sein? Mal abgesehen davon daß wir China damit ungemein verärgern würden? Was für einen Grund gibt es den aktuellen Status (Kulturbüros und Handel) zu verändern?

Warum sollten wir uns von unserem Fast-Nachbarn Russland abwenden, aber auf einmal bei Südkorea und Japan anschwänzeln? Ich sehe darin nicht den geringsten Sinn, abgesehen davon vielleicht, daß es den Amerikanern gefallen könnte... Beide Länder sind sicher wichtige Handelspartner, aber ich sehe keinen Grund sie hier besonders zu nennen!


Deine Idee einer Außenpolitik erinnert mich nur an eines:

An einen wedelnden Hund, der brav zu seinem Herrchen hochschaut! Wenn die Amis dann die Sklaverei wieder einführen willst Du dann vermutlich auch sofort allen Negern Ketten um den Hals legen, oder wie? :misstrauisch::wall:
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#6
Zitat:hawkeye87 postetewarum für die anderen 3 staaten? weil alle drei staaten zum einen in südostasien liegen und das 21. jahrhundert ein "asiatisches jahrhundert" sein wird. da kann es dann ganz nützlich sein, zuverlässige partner in dieser region zu haben, allein schon weil alle 3 im gegensatz zu china demokratisch gewählte regierungen haben. und weil in südostasien für uns wichtige seewege verlaufen.

macht doch mal gegenvorschläge!
Du bist mir einfach nicht subtil genug für eine gute Aussenpolitik. Dein Vorschlag hatte was von 1914 - Österreich darf jeden Mist machen den es will und Deutschland steht im Ernstfall fest und unerschütterlich an seiner Seite. Man fördert ein wenig diesen und jenen, macht hier und da mal eine kleine Zusage - alles was darüber hinausgeht sollte im Geheimen zugesichert werden. Ich bin nicht bereit mein Leib und Leben und die Existenz unseres Staates im Glauben darauf zu verwetten, dass ein Staat in 8000 km Entfernung auch immer artig ist und unsere Unterstützung nicht missbraucht.

Gegen einen moderaten Ausbau der Beziehungen Japan-Südkorea-Deutschland hätte ich nichts. Aber, und das ist der entscheidene Punkt: Pakistan und Indien sind die wahrscheinlichsten Unruhestifter (vor China), für den Einsatz oder die Verbreitung von Kernwaffen ist Pakistan sogar momentan Kandidat Nummer 1! Das muss irgendwie stabilisiert werden. Bevor man China bedroht.
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#7
Zitat:Cyprinide postete
Dann können wir endlich dem kriegerischsten Land der Erde bei all seinen Interventionen und Kriegen beistehen und duetsche Soldaten für Amerikanische Interessen opfern. Denn wie sehr sich die USA über Kritik von Freunden freuen konnte man ja vor dem 3. Golfkrieg sehen!
Confusedchlaf: hab ich das irgendwo geschrieben?
Zitat:In China haben wir einen Staat der uns ebenfalls freundlich gegenübersteht. Klar, den Markt der Zukunft vergraulen wir am besten damit, daß wir seine "abtrünnige Provinz" anerkennen - grandiose Außenpolitik! - zumal im Bezug der Menschenrechte wenn, dann nur als Freund ein Einfluß ausgeübt werden kann.
china steht uns noch freundlich gegenüber. aber wie ein chinesisches sprichwort sagt "es gibt nur eine kaiser unter der sonne". und mir ging es lediglicg um die unterstützung taiwans, nicht um eine anerkennung, dasselbe machen übrigens die usa - nur mal so nebenbei.
und wenn es um menschenrechte geht: warum machen wir mit einer kommunistischen diktatur unsere geschäfte, während wir einen unabhängigen demokratischen staat, der die menschenrechte achtet, nicht anerkennen?
Zitat:Indem man brav Amerika folgt und alle Konkurrenten Amerikas vor den Kopf stößt? das nennst Du selbstbewußt und eigene Interessen?
Confusedchlaf: stand das da irgendwo?
Zitat:Eigene Interessen verfolgen würde bedeuten sich mehr an Russland anzunähern und von den USA abzulassen, da wir von guten Beziehungen zu Russland ungemein profitieren könnten!
wie profitieren wir denn bitte von russland mehr als von den usa?
Zitat:Deshalb das "USA" "USA" geschreie! Du hoffst daß uns die Amis ein Stück vom Kuchen abgeben, vielleicht kuwait als Vasallenstaat oder sowas?
Confusedchlaf: stand das da irgendwo?
Zitat:Die Rohstoffversorgung wird man kaum sicherstellen indem man die Russen vor den Kopf stößt und somit sich von ihren ungemeinen Rohstoffreichtum ausschließt und gleichzeitig den USA folgt, die in der arabischen Welt seeeeehr angesehen sind ...
stand irgendwo, dass man russland vor den kopf stoßen sollte? mir ging es lediglich um eine kritische distanz zu russland, sodass tschetschenien u.ä. nicht totgeschwiegen wird.
Zitat:Weil das alles USA-Vavsallen bzw Staaten unter US-Schutz sind und wir dann vielleicht auch als hechelnder Schoßhund von der lieben Tante USA angenommen werden und ab und an einen Brocken abbekommen?
Confusedchlaf: das wird noch mein lieblingssmilie :rofl:
Zitat:An einen wedelnden Hund, der brav zu seinem Herrchen hochschaut! Wenn die Amis dann die Sklaverei wieder einführen willst Du dann vermutlich auch sofort allen Negern Ketten um den Hals legen, oder wie?
Confusedchlaf: ich bin lediglich für bessere beziehungen zu den usa, wie du vielleicht oben lesen konntest - falls du es gelesen hast ...
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#8
Du hast es echt drauf mit Kritik umzugehen, Baby! :daumen:

Wenn Du recht kontraproduktive Thesen wie "kritische Distanz" aufstellst, solltest Du klarstellen was Du damit meinst! Wichtige Wirtschaftspartner behandelt man in der Regel gut, sonst wars das sehr bald mit dem Exportweltmeister! Und überlege mal wieso China in aller Welt anerkannt ist, Taiwan aber nicht? Das nennt sich Staatsraison...

und ja, mach Deinen tollen Smiley! Unsere Beziehungen zu den USA sind gut genug, jede Verbesserung - vor allem wenn die letzten Verstimmungen wegen des Irakkriegs angesprochen werden lassen nur den Schluß zu daß wohl ab sofort die Außenpolitik sich der der USA angleicht...
Beziehungen wird man kaum verbessern können wenn man sagt was man denkt und tut was man für richtig hält - und dies eben nicht das ist was die USA hören wollen... - also entweder ab sofort ja und amen zu allen Menschenrechtsvergehen Israels und zu allen Imperialistischen Kriegen der USA sagen, oder sich eben dagegen aussprechen...

Aber naja... Confusedchlaf: <--- bist ja ein Held *lach*

Als ich so jung wie Du war hatte ich auch noch recht seltsame Vorstellungen *lach* - wie Wolf sagte: Es zeiht alles Konsequenzen mit sich und nur ein Irrer würde die guten Beziehungen zu zwei Großmächten die wichtige Handelspartner sind in Frage stellen...
btw... - natürlich geht man auch nur partiell auf meine Ausführungen ein, was?

Naja, träum Deinen Traum, für solche dämlichen Kindereien (eigenständige, selbstwebußte Politik wird kaum mit einer gravierenden Verbesserung der Beziehungen zu den USA drin sein, ohne in Zukunft auch brav an ihrer Seite zu bleiben... *schulterzuck* ) ist mir meine Zeit zu schade Smile

Grüße
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#9
Zitat:wie profitieren wir denn bitte von russland mehr als von den usa?
Wir leben, entgegen dem, was Bush vielleicht glaubt, nicht in einer Entweder-oder-Welt. Die Frage, wem wir uns mehr zuwenden sollten, ist in diesem Zusammenhang vollkommen müßig. Mich würde ja mal interessieren, welche sachlichen Gründe du dafür anführst, uns in Zukunft eindeutig stärker Richtung USA zu orientieren und zu Russland und China eine ebenso eindeutige Distanz zu halten. Inwieweit willst du die deutsch-amerikanischen Beziehungen verbessern, was soll das in der Substanz bedeuten?
Im übrigen ist kritische Distanz ganz besonders in Bezug auf die Chinesen ein gehöriger Schuss in den Ofen. China ist nicht die Türkei, und in einer ganz anderen Position, um sich irgendwie auch nur genötigt zu fühlen, auf solche Kritik substantiell einzugehen. Das wissen auch die USA. Nur können die sich, nach Wahrnehmung der gegenwärtigen Regierung, zumindest aussuchen, ob sie die Chinesen als profitbringende Handelspartner wollen oder stattdessen lieber einen (spekulativ) profitbringenden neuen kalten Krieg vom Zaun brechen. Für Deutschland, das im Pazifik keinerlei strategische Interessen verfolgt, kommt eine kritische Distanz vom Format der US-Politik mittelfristig ökonomischem Selbstmord gleich. So schwammig Formeln wie "Wandel durch Annäherung" sei mögen, das Konzept des Kritischen Dialogs ist es in diesem Fall noch viel mehr.

Mit Russland kann man sicher ein wenig anders verfahren, hier ist die Geben-und-Nehmen-Strategie möglicherweise nicht nur auf das ökonomische beschränkt. Nichtsdestotrotz wäre es naiv, die ökonomische Bedeutung Russlands für die deutsche Ökonomie zu unterschätzen, Stichwort Energieversorgung. Von den USA kriegen wir unser Erdgas jedenfalls nicht.
Wegen Tschetschenien kann man den Russen sowieso nicht viel erzählen, für die geht es da um handfeste nationale Integrität. Kritischer Dialog ist insofern auch da ziemlich müßig. Und zu den Einsichten hat es anscheinend auch in Berlin gereicht.

Gute Beziehungen zu Taiwan sind für mich eine sehr fragwürdige Formulierung. Taiwan und China sind so eng miteinander verknüpft, dass mittelfristig die Vereinigung, gleich unter welchen Bedingungen, eh nicht aufzuhalten ist. Und dass Taiwan hier nicht die VRC aufkauft, sollte klar sein. Insofern ist Distanz zu China und Flirten mit Taiwan schlicht Zeitverschwendung.
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#10
:daumen:

Erstklassige Ausführung Turin!
Ich persönlich habe ja ein Faible für Russland, und soweit ich weiß ist Putin ja auch ein Deutschlandfreund. Wenn es nach mir ginge würden wir unsere Zusammenarbeit mit Russland nicht nur auf die Wirtschaft, sondern ganz besonders auch auf die Wissenschaft und das Militär ausweiten.
Deutschland hat sich bereits oft genug Konflikte mit Russland geliefert und Russland ist eine großartige Nation mit gewaltigen Rohstoffvorkommen, einer beeindruckenden Geschichte, einer großen Bevölkerung und beeindruckenden Fähigkeiten selbst bei wirtschaftlichem Bankrott noch wissenschaftliche Fortschritte zu machen...

In meinen Augen könnten sich Deutschland und Russland hervorragend ergänzen, sei es wirtschaftlich oder wissenschaftlich - und militärisch wäre eine Zusammenarbeit auch nicht verkehrt - das liegt aber wohl eher in meiner persönlichen Sympathie fundiert...

Die USA sehe ich im Gegensatz dazu eher als unseren Ausbeuter, nach den Rosinenbombern und dem Marschallplan (der ohne die Bombardements auf die Wohngebiete wohl nicht nötig gewesen wäre - aber das sollte hier nicht diskutiert werden) sehe ich keine großartigen Leistungen mehr zu unseren Gunsten - abgesehen von der militärischen Protektion durch die NATO... Sollte ich etwas wichtiges übersehen habe lasse ich mich gerne verbessern! Aber darüber hinaus - und hier will ich mal die Sprache der zeit nutzen - gehen mir die Amis, oder besser ihre Regierungen, ihr Land einfach "auf den Sack"! Irgendwo hier im Forum ist ersichtlich was für eine Unzahl an militärischen Konflikten die USA in den letzten 50 Jahren losgetreten haben, das Kyoto-Protokoll, Industriespionage...

Ist natürlich nur meine persönliche von Emotionen bestimmte Meinung.
Nach dieser würde ich unsere Beziehungen zu den USA auf dem aktuellen Niveau halten ("befreundete Nationen") aber wir sollten uns nichts mehr gefallen lassen! Wenn unsere Bürger dort Fingerabdrücke abgeben müssen, dann sollten auch sie bei der Einreise bei uns welche abgeben. Wenn sie Industriespionage von staatlicher Seite her betreiben sollte scharf protestiert werden und dann angemessen (Verstaatlichen von US-Besitz?) regieren...
Die Nato ist eine hervorragende Einrichtung, da sie uns in Mitteleuropa den Frieden bewahrt hat und sich zumindest beim Ausüben des Zwangs zum Rückzug der Serben im Kosovo bewährt hat.
Da meines erachtes in Mitteleuropa kaum eine Gefahr droht und der einzige Krieg der in der Zukunft kommen könnte und den Einsatz eines so großen Bündnisses erfordern könnte wäre China vs. Russland. Auch wenn ich China mag und die Beziehungen gerne ausbauen würde, so sollte es der Rest der Welt besser nicht akzeptieren, daß sich China nach Sibirien ausdehnt. Von daher wäre die Aufnahme Russlands in die Nato für mich ein Wunsch für die nächsten 25 Jahre.
In der EU sollte Deutschland entweder angemessen zu seinen Stimmen Beiträge bezahlen, oder aber angemessen zu seinen Beiträgen Stimmen haben! Es kann nicht sein daß wir 50% oder mehr des EU-Haushalts tragen und heute nur noch einen geringen Prozentsatz an Stimmen in den Gremien haben. Ich sehe irgendwie keine Notwendigkeit zu einer Sendungsmission innerhalb Europas, einen inneren Zwang unbedingt so lange Geld wegzugeben bis es allen anderen besser geht - und uns schlechter - und wir somit auf einem Niveau in Europa sind. Hilfe an Fremde ist schön und gut, man sollte sie aber nicht auf Fremde Kosten leisten...
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#11
Zitat:Cyprinide postete
Irgendwo hier im Forum ist ersichtlich was für eine Unzahl an militärischen Konflikten die USA in den letzten 50 Jahren losgetreten haben, das Kyoto-Protokoll, Industriespionage ...
Big Grin von den russischen spionen in deutschland ganz zu schweigen Rolleyes
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#12
aber die Russen hab ich lieb :baeh: darüber hinaus habe ich schon mehrfach von den amerikanischen- aber noch nie von russischen Industriespionagen gelesen!
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#13
Zitat:- verbesserung der beziehung zu den usa
Das wäre schon ein Ziel. Dies aber nur auf der diplomatischen Bühne, ohne tatsächliche Leistungen. Keine Leistungen für die USA bzw so wenig wie möglich. Unsere Rolle sollte die eines unbeteiligten Zaungastes sein, der nicht mitmacht sondern nur zuschaut. Das kostet weniger und ist bequem.

Zitat:gleichzeitig kürzung der zahlungen an die eu
Da bin ich nicht dafür. Die Zahlungen an die EU sind auch gar nicht so hoch, wir können sie uns locker leisten : Zwei Änderungen :

1 Wer zahlt schafft an, gleiche Zahlungen, dafür mehr Einfluß

2 Eine Veränderung der Ziele des ganzen Geldes, nicht mehr Landwirtschaft, sondern mehr Forschung und Entwicklung von Hochtechnologie, nicht mehr portugiesische Tomatenplantagen sondern Biologische Forschung usw

Zitat:und begrenzung der eu auf kerneuropa
Realistsischerweise : Keine weitere Ausdehnung der EU mehr.

Und eine klare Definition dessen was die EU dann im weiteren sein soll.

Zitat:- unterstützung taiwans, kritische distanz zu china und russland
Kritische Distanz zu Russland ?? Bist du irre !! Das ist nicht möglich, ist dir überhaupt klar woher all unser Erdöl und Erdgas kommt ?

Im Gegenteil, ein Bündniss (JETZT und Temporär) mit Russland gegen unseren Gemeinsamen Feind die VRC. Kein Bündniss mit Taiwan, das wäre viel zu offen, stattdessen hinter den Kulissen Knüppel zwischen die Beine der VRC.

Zitat:- selbstbewusste vertretung der eigenen interessen
Wozu und was für Interessen ?? Wir sollten uns stattdessen aus der internationalen Politik zurückziehen. Wir mischen uns in viel zu viele Belange ein die uns überhaupt nichts angehen.

Zitat:- sitz im un-sicherheitsrat - ansonsten die zahlungen kürzen
Wozu einen Sitz im Sicherheitsrat ?? Rückzug und Kürzung der Zahlungen. Kein Sitz, weniger Teilnahme, weniger Geld.

Zitat:warum für israel? weil israel der einzige demokratische staat im nahen osten ist, ringsherum von feinden umgeben ist und wir eine historische verantwortung haben (obwohl ich das nicht ganz so streng sehe).
Wir haben überhaupt keine Verantwortung, und es gibt keine historische Verantwortung. Was die Juden im weitern tun oder denken in Bezug auf uns sollte jederman völlig egal sein !!

Ob das der einzige demokratische Staat ist, hat mit Politik nichts zu tun. Die Haltung zu Israel sollte Nichteinmischung und Ignorieren sein. Wir sagen nichts dazu, wir helfen denen nicht, wir mischen uns nicht ein. Sollen sie tun was sie wollen.

Das einzige Sachinteresse was ich an Israel hätte wäre das an israelischen Waffen, im Tausch für Waffen die wir heimlich still und leise liefern (wie U-Boote) sollten wir umgekehrt einige von deren Waffen holen.

Zitat:weil alle drei staaten zum einen in südostasien liegen und das 21. jahrhundert ein "asiatisches jahrhundert" sein wird.
Da bin ich mal gespannt. Es wird mMn ein asiatisches Jahrhundert werden, ja, aber in der Art wie das 20 Jahrhundert ein Deutsches Jahrhundert war. Die VRC und diese anderen Staaten werden so oder so im Krieg enden.

Je weniger wir dort mit denen zu tun haben, desto weniger involviert werden wir in diese Kriege sein.

Zitat:wie profitieren wir denn bitte von russland mehr als von den usa?
Laß es mich mal so erklären : Unsere Energie in form von Erdöl und Erdgas kommt daher. Laß es mich so sagen : russische Spione und die Vory würde ich einfach unter der Hand einen Kopf kürzer machen (wortwörtlich). Ansonsten im Lichte der Öffentlichkeit spielen wir deren Freunde. Im Wissen daß es keine Freunde gibt und das die Russkis unsere Feind von Morgen sein können.
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#14
Dafür habe ich einiges von russischen Demontagen in der SBZ gelesen, dem Einsatz sowjetischer Panzer gegen Deutsche am 17. Juli 1954, die jahrzehntelange Unterdrückung von 17 Millionen Deutschen usw.
Und im Moment führen sie einen mörderischen Unterdrückungsfeldzug gegen die Tschetschenen, schaffen die Pressefreiheit ab und führen Schauprozesse.
Es mag ja einige Gründe geben, die Amerikaner nicht "lieb" zu haben, aber die Russen "lieb" zu haben, ist nicht weniger abwegig.

Ich hätte nicht soviel Angst vor den Chinesen, Deutschland ist immer noch die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und die Chinesen "nur" die Nummer 6. China hat ein enormes Potential mehr aber auch nicht.
Btw. sind die ökonomischen Verflechtungen zwischen den USA und China viel stärker als zwischen der BRD und China. Es wäre für die chinesische Wirtschaft ebenso verheerend wie für die US Wirtschaft, wenn der Handel zum Erliegen käme.
Ein wenig selbstbewusst könnte man gegenüber China schon auftreten, man sollte sich den Chinesen nicht anbiedern, sondern ihnen (noch) auf Augenhöhe begegnen. Für vorauseilenden Gehorsam und Kritiklosigkeit sehe ich keinen Platz

@Cyp im speziellen
Die Russen haben "unsere" Ostgebiete geklaut...
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#15
Zitat:aber noch nie von russischen Industriespionagen gelesen!
Russische Industriespionage ist in Deutschland definitv ein Problem. Es gab mal vor einiger Zeit einen recht interessanten Spiegel-Artikel zu dem Thema, wo nachzulesen war, in welchem Ausmaß Russland das extensive sowjetische Netzwerk in Deutschland in Anspruch nimmt, um kommerzielle Informationen abzuschöpfen.
Industriespionage sollte generell hart bestraft werden, schon alleine deswegen, weil dies einer der wenigen Bereiche ist, wo man, gemessen an gewissen diplomatischen Verhaltensregeln, ziemlich unbekümmert vorgehen kann.

Zitat:Im Gegenteil, Enges Bündniss mit Russland gegen unseren Gemeinsamen Feind die VRC.
Lol. Gemeinsamer Feind China. Wieso muss China denn unser Feind sein?

Zitat:Wir sollten uns stattdessen aus der internationalen Politik zurückziehen. Wir mischen uns in viel zu viele Belange ein die uns überhaupt nichts angehen.
Klar. Uns geht ja auch gar nicht an, was im Rest der Welt vor sich geht. Deutschland exportiert zwar so fleissig wie sonst keiner auf der Welt, aber dies auch durch die Poltik getragen wird, entgeht dir anscheinend. Schau dir mal die Wirtschaftsabordnungen an, die jedes Mal im Schlepptau des Außenministers mitfliegen. Ist das die Alternative, die du da vorschlägst - aus der internationalen Politik zurückziehen und das Leben eines isolationistischen Hinterwäldlers führen?

Zitat:Da bin ich mal gespannt. Es wird mMn ein asiatisches Jahrhundert werden, ja, aber in der Art wie das 20 Jahrhundert ein Deutsches Jahrhundert war. Die VRC und diese anderen Staaten werden so oder so im Krieg enden.

Je weniger wir dort mit denen zu tun haben, desto weniger involviert werden wir in diese Kriege sein.
Ich weiß ja, du magst Geschichte. Aber deswegen funktioniert die Wirtschaft heute ein bißchen anders als vor zweitausend Jahren. :evil:
Wenn in Asien Krieg geführt wird, dann wird uns das sehr wohl betreffen, ob uns das gefällt oder nicht.

Zitat:Ich hätte nicht soviel Angst vor den Chinesen, Deutschland ist immer noch die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und die Chinesen "nur" die Nummer 6. China hat ein enormes Potential mehr aber auch nicht.
Nur gemessen am Bruttosozialprodukt. Und das ist nicht der einzige wichtige Indikator. Es gibt genug andere und da wird Chinas Wirtschaft teilweise erheblich besser repräsentiert (wie das liebe PPP). China hat Potential, aber mehr nicht? Das Land ist gerade dabei, Nägel mit Köpfen zu machen, und das im sehr großen Maßstab. Das ist trotzdem aber kein Grund, Angst zu haben, es sei denn, man ist ein xenophober Kleingeist, der alles angreift, was ihm fremd ist. Dieses Wachstum bietet bei weitem mehr Chancen als Risiken, zumal die VRC außenpolitisch kein Poltergeist ist.
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