"Südschiene" von Afrika-China - Forum on China-Africa Co-ope
Ein Tiefseehafen in Lamu?!! Der Archipel ist ein tropisches Paradies für Touristen, eines der bedeutenden Zentren der Swahili-Kultur und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Natürlich umgeben von geschützten Korallenriffen.
Gabs an der nordkenianischen Küste wirklich keinen anderen Ort? Manchmal frag ich mich schon, ob die Menschheit eigentlich rein gar nie etwas dazulernt.
So ein Hafen gehört in die Pampa, aber sicher nicht neben eine geschützte Kleinstadt. Den lokalen Fischern wird durch die zu erwartende Umweltverschmutzung die Lebensgrundlage genommen, die Touristen werden wegbleiben, wenn das Wasser nicht mehr sauber ist, wodurch dann auch noch der Rest der Einheimischen seinen wichtigsten Erwerbszweig verlieren wird.
Gut gemacht. Wirklich gut gemacht. Danke an die kenianische Regierung.

Gehört für mich in die Kategorie Belo Monte, Drei-Schluchten-Damm & co...
Zitieren
derselbe Scheiss passiert vor Australien, ebenfalls Korallen und dann auch noch Kinderstube von Buckelwalen,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jungewelt.de/2013/08-05/055.php">http://www.jungewelt.de/2013/08-05/055.php</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://videokatalog.msn.de/Politik/video-Naturparadies-oder-Kohlenpott-Australien-am-Scheideweg-Bergbau-Klima-Umwelt-396028.html">http://videokatalog.msn.de/Politik/vide ... 96028.html</a><!-- m --> ('Video)
...
Zitieren
Erich schrieb:...

Es handelt sich zunächst um den "neuen Mega-Hafen Lamu" in Kenia. Die China Communication Construction Company errichtet dort bereits die ersten drei Liegeplätze für 485 Mio. USD. Nach dem Endeausbau bis etwa 2030 werden wohl über 25 Mrd. USD für 32 Liegeplätze investiert sein.
Der Hafen erhält über Schienen*)- und Straßenausbau sowie eine Ölpipeline (Lamu Port - South Sudan - Ethiopia (LAPSET-) Korridor Verbindung nach Süd-Sudan und Äthiopien.

Südlich davon wurde China Communication über die Tochterfirmen China Road an Bridge Corporation (CRBC) bereits 2011 für knapp 70 Mio. USD mit dem Ausbau des Hafens von Mombasa in Kenia beauftragt.
Dazu kommt ein Kontrakt über ca. 2,5 Mrd. USD zum Ausbau der Kenia Eisenbahn*) einschließlich des Baues einer Verbindung von Mombasa und Nairobi.

Als weiterer Hafen ist Bagamoyo in Tansania (nördlich von Dar es Salaam) im Entstehen.
Für rund 10 Mrd. USD sollen alleine Containerumschlagkapazitäten von 20 Mio. TEU p.a. für Containerschiffe bis zu 10.000 TEU Stellplatzkapazität errichtet werden.
Bagamoyo soll speziell für die Verbindungen nach Malawi, Sambia, Kongo, Burundi, Ruanda und Uganda dienen. Daher sind auch hier Ausbaupläne für Schiene*) und Straße vorgesehen.

*)
Interessant wäre, welche Spurweite für die neu geplanten oder auszubauenden Schienenstrecken vorgesehen ist. Mit Ausnahme der Tansam-Bahn (1.067 mm) ist in Tansania und in Kenia sowie in Äthipien nämlich die Meterspur gebräuchlich.
Das konkurriert mit der "Kap-Spur" der Tansam-Bahn, deren Spurweite einen Güteraustausch über Sambia bis Südafrika und Angola (Benguela-Bahn) ermöglicht.
Beide Netze sind nur schwer kompatibel.
Am 27. Oktober 2008 beschlossen Kenia und Uganda noch dazu eine gemeinsame ministerielle Kommission, die den Bau einer normalspurigen Eisenbahnverbindung (1435 Millimetern) vom Hafen Mombasa nach Uganda, Ruanda, Burundi, in die Demokratische Republik Kongo und den Sudan (heute: Südsudan) untersuchen sollte.
Damit wäre eine dritte Spurweite in Gebrauch (vgl. Wikipedia - Spurweiten *klick*).

Das hemmt den Fahrzeugfluß und den Gütertransport ungemein.

Im Endeffekt dürfte die Auswahl zwischen der "ostafrikanischen Meterspur" (Äthipien, Kenia, Tansania) oder der "südafrikanischen Kapspur" (Tansania, Sambia, Südafrika, Angola, Südkongo) getroffen werden.

China würde für diese Bahnstrecken wohl nicht diese in Tansania sonst übliche Meterspur (Karte *klick*) vorschlagen, sondern die sonst bis nach Südafrika gebräuchliche Spurweite von 1067 mm (Kapspur) bauen - oder zumindest von Bagamoyo eine solche Spur-Bahnlinie nach Dar es Salaam vorsehen.
Damit würde auch die von China gebaute TAZARA (vollständiger Name: Tanzania-Zambia Railway, Tansam-Bahn von Dar es Salaam nach Sambia entsprechende Aufwertung und Ergänzungen erfahren - auch, weil über Bagamoyo ein Ausweichen zum etwas verlodderten Hafen von Dar es Salaam möglich wäre.
inzwischen ist eine der angesprochenen Bahnlinien (Ausbau zwischen Mombassa und Nairobi) beauftragt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/2014-05/11/kenia-china-erhaelt-milliardenauftrag-fuer-bau-von-bahnstrecke-in-kenia-11173604">http://www.zeit.de/news/2014-05/11/keni ... a-11173604</a><!-- m -->
Zitat:Kenia

China erhält Milliardenauftrag für Bau von Bahnstrecke in Kenia

Aktualisiert 11. Mai 2014 17:36 Uhr

Nairobi (AFP) Chinesische Firmen haben sich im ostafrikanischen Kenia einen Großauftrag für den Bau einer Bahnstrecke gesichert. Den Vertrag für das Projekt mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Dollar (knapp 2,8 Milliarden Euro) wurde am Sonntag unterzeichnet. In einem ersten Schritt soll binnen dreieinhalb Jahren die noch aus der britischen Kolonialzeit stammende mehr als 600 Kilometer lange Verbindung zwischen der Hafenstadt Mombasa und der Hauptstadt Nairobi erneuert werden. Auch Streckenabschnitte nach Uganda, Ruanda, Burundi und in den Südsudan sind für später geplant.
...
wobei mich interessieren würde, welche Spurweite die neue Bahnlinie haben wird.
Ergänzend:
Das ist eines der Investitionsprojekte Chinas
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/china-afrika-handelsvolumen">http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/c ... elsvolumen</a><!-- m -->
Zitat:China will 400 Milliarden Dollar in Afrika investieren

Peking will das Handelsvolumen mit Afrika verdoppeln. Es will noch mehr Kredite gewähren und einen Entwicklungsfonds aufstocken.


5. Mai 2014 17:29 Uhr China will seine ohnehin führende Handelsposition in Afrika in den kommenden Jahren drastisch ausbauen. Regierungschef Li Keqiang kündigte bei einem Besuch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba an, das Handelsvolumen in Höhe von derzeit 200 Milliarden Dollar (rund 144 Milliarden Euro) bis 2020 auf 400 Milliarden Dollar zu verdoppeln.
...

Ein konkretes Projekt ist der Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes im Bahnverkehr. Dafür sollen bestehende Kreditlinien von 20 Milliarden Dollar um weitere 10 Milliarden erweitert werden. Chinesischen Agenturmeldungen zufolge entwarf Li in Äthiopien die Vision eines Netzes, das "alle Hauptstädte verbindet". China verfüge über die entsprechende Technik. Die Volksrepublik werde gemeinsam mit Afrika daran arbeiten, dass der Traum wahr werde, sagte Li.

Chinesische Firmen im Ölgeschäft tätig

Zusätzlich soll ein Entwicklungsfonds für Afrika um zwei Milliarden Dollar aufgestockt werden. Weitere 100 Millionen Dollar will China für den Artenschutz in den Ländern zwischen Marokko und Madagaskar ausgeben. Für den Südsudan stellte Li acht Millionen Dollar an Entwicklungshilfe in Aussicht. In dem Bürgerkriegsland sind chinesische Firmen an Ölgeschäften beteiligt.
...

Bei Besuchen führender chinesischer Funktionäre in Afrika wurden in der Vergangenheit immer wieder milliardenschwere Verträge über Rohstofflieferungen für die Volksrepublik geschlossen. Kritiker werfen der führenden asiatischen Wirtschaftsmacht vor, weniger an Entwicklungshilfe und stärker am Rohstoffreichtum des Kontinents interessiert zu sein.
man kann jetzt in der Tat sagen, China investiere nur zur Rohstoffgewinnung - allerdings habe ich den Eindruck, dass da auch für Afrika was bei raus springt, sozusagen eine win-win-Situation für alle Beteiligten, die allerdings mal der einen und mal der anderen Seite ein "mehr an Gewinn" ermöglicht.
Nur kann ich das auf den ersten Blick nicht als ethisch fragwürdig erkennen.
Zitieren
ich stelle das mal hier rein - weil dieser Strang wohl noch am ehesten zu der Nachricht passt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-08/usa-afrikagipfel-china-kooperation">http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-08/u ... ooperation</a><!-- m -->
Zitat: US-Afrika-Gipfel

China bietet USA Kooperation an

Obama will die Vereinigten Staaten in Afrika stärken. China ist dort viel besser im Geschäft und signalisiert jetzt: An uns kommt ihr auch künftig nicht vorbei.


6. August 2014 12:52 Uhr ....
Eigentlich war das Ziel von Barack Obamas Afrika-Gipfel klar. Das Treffen sollte US-Firmen den Weg ebnen zu neuen Geschäften. Sie haben in Afrika viel aufzuholen. Bislang war der Kontinent, wirtschaftlich gesehen, für die Vereinigten Staaten ein blinder Fleck. Konkurrent China hingegen beutete die Rohstoffvorkommen aus und vergab Kredite für den Ausbau der Infrastruktur: Straßen, Brücken und Häfen, die dann für den Export der Bodenschätze genutzt wurden.
...

Einem Bericht der Financial Times zufolge bot China den Vereinigten Staaten eine Zusammenarbeit an. "China hat die USA eingeladen, in der Finanzierung und dem Bau von Infrastrukturprojekten in Afrika und anderen Teilen der sich entwickelnden Welt zu kooperieren", schrieb das Blatt.

Kern des chinesischen Vorschlags ist ausgerechnet ein Mega-Projekt zur Stromversorgung: der Inga-3-Staudamm in der Demokratischen Republik Kongo.
...

Neben China sind Europa und Indien schon lange in Afrika aktiv. Das Handelsvolumen der Vereinigten Staaten mit dem ganzen Kontinent hingegen ist, so sagt Obama, bislang nur so groß wie jenes mit Brasilien. Nur rund ein Prozent der amerikanischen Exporte landen in Afrika südlich der Sahara. "Wir müssen besser werden, viel besser."
Zitieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article132667329/Chinas-Soldaten-sollen-Oelfelder-in-Afrika-schuetzen.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... etzen.html</a><!-- m -->
Zitat:19:30

Chinas Soldaten sollen Ölfelder in Afrika schützen

Als Teil der UN-Friedensmission schickt China 700 Soldaten in den vom Bürgerkrieg geplagten Südsudan. Der Einsatz der leicht bewaffneten Blauhelme soll auch den Schutz der Ölquellen garantieren.
...
ich stell es mal hierher, weil der Einsatz chinesischer Soldaten absehbar sicher nicht auf den Südsudan beschränkt sein dürfte
Zitieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:....
30 October
...

TANZANIA
Construction of a Chinese-funded port and special economic zone at Bagamoyo (75 km north of Dar es Salaam) will start in July 2015
(rmks: project planned for quite a while but several times postponed)

....
Zitieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/videoblog/afrika_afrika/stoffe-ghana-101.html">http://www.tagesschau.de/videoblog/afri ... a-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Made in China - Sold in Ghana

Stand: 27.02.2015 12:27 Uhr
Der Makola-Markt in Ghanas Hauptstadt Accra ist berühmt für seine wachsgefärbten traditionellen Stoffe. Doch das traditionelle Gewerbe wird von Schmugglern und Fälschern bedroht. Sabine Bohland hat eine Spezialeinheit bei ihrem Kampf gegen die Kriminellen begleitet.
...
(Video)
Zitieren
Update zu Beitrag Nr.108:
Die Bahnstrecke Mombasa-Nairobi ist eingeweiht worden. Da passt der Thread-Titel "Südschiene" augezeichnet Big Grin
Zitat:Die Bahn wird als grösstes Infrastruktur-Projekt Kenias seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1963 gehandelt. Das Land will damit Transportkosten für Güter senken, die Mobilität von Menschen erleichtern und neue Jobs schaffen. Die Kenianische Bahngesellschaft (KRC) stellte nach eigenen Angaben rund 30'000 Menschen für die neue Bahn ein.
Zudem soll die neue Strecke Teil eines Bahnnetzes werden, das auch die Nachbarstaaten Uganda, Ruanda und Südsudan mit Mombasa - einem der grössten Häfen Ostafrikas - verbinden soll. Die Länder wollen somit den Handel ankurbeln.

Die 472 Kilometer lange Strecke von Mombasa nach Nairobi kostete rund 3,8 Milliarden Dollar und wurde zu 90 Prozent mit einem chinesischen Kredit finanziert, wie die KRC mitteilte.
Derzeit werde das Netz weiter ausgebaut, um unter anderem Nairobi mit der ugandischen Grenze zu verbinden. Das gesamte kenianische Projekt soll demnach 2018 fertiggestellt werden.

Quelle: https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/n...-131383001
Zitieren


Gehe zu: