Volksrepublik China
China: Neuer Verteidigungsminister und ein Umdenken in der Führungsebene der Armee
[email=https://www.rfi.fr/fr/asie-pacifique/20231230-chine-nouveau-ministre-de-la-d%C3%A9fense-et-coup-de-balai-dans-les-hauts-cadres-de-l-arm%C3%A9e]RFI (französisch)[/email]
Die Armee in China wird in großem Stil umgebaut. Gibt es Bruderkämpfe? Gibt es Korruption? Verdacht auf Spionage? Die Undurchsichtigkeit hinter den Kulissen der Macht ist vollkommen. Am Freitag beendete Peking die monatelange Unsicherheit, die seit der Entlassung von Verteidigungsminister Li Shangfu geherrscht hatte. Endlich wurde ein Nachfolger ernannt. Doch während die größte Armee der Welt versucht, sich als dominierende Macht in der Region zu etablieren, geht die Umstrukturierung noch weiter.

Veröffentlicht am: 30/12/2023 - 14:31Ändert am: 30/12/2023 - 14:34
1 Min.
[Bild: https://s.rfi.fr/media/display/021cb4d2-...n_432.webp]
Lager chinesischer Soldaten westlich von Chengdu in der Provinz Sichuan (Foto: Reuters).
Durch:
RFI
In der Armee rollen weiterhin Köpfe, und wie üblich schweigen die Machthaber und liefern nicht die geringste Erklärung für diese Säuberung, die mit dem Verschwinden des Armeeministers Li Shangfu im August letzten Jahres begonnen hat.

Zitat:Lesen Sie auch
China entfernt seinen Verteidigungsminister und entlässt seinen Ex-Außenminister

Einen Tag nach der Ernennung seines Nachfolgers Dong Jun, der bislang das Kommando der Marine innehatte, kündigte Peking den Ausschluss von neun militärischen Führungskräften aus dem Parlament an, darunter vier Generäle einer Einheit, die für strategische Raketen zuständig ist. Eine hochsensible Einheit, da sie die Atomwaffen Chinas beaufsichtigt. Bereits im Juli hatten die Behörden der Einheit eine neue Führung gegeben. Damals berichteten die Medien über Korruptionsermittlungen gegen den ehemaligen Leiter der Einheit.
Zitat:Lesen Sie auch
China: Führungskräfte der chinesischen Armee sollen "ihre sozialen Kreise säubern".

Wird der neue Armeeminister freie Hand haben, um die Reihen der Armee zu ordnen? Dong Jun wird sich wahrscheinlich mit einer rein repräsentativen Rolle begnügen müssen. In Wirklichkeit kontrolliert und befehligt nur der Vorsitzende der Zentralen Militärkommission die Streitkräfte des Landes - eine Rolle, die Chinas Nummer 1, Xi Jinping, übernommen hat.
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China ist inzwischen auch im Südatlantik aktiv
大西洋 ist der chinesische Name für den Atlantic Ocean.
南大西洋 ist South Atlantic Ocean.
[Bild: https://live.staticflickr.com/65535/5355...34a7_k.jpg]

Allerdings ist mir noch nicht klar, wo konkret im Südatlantik diese (ersten) Tauchgänge waren. Ich halte eher den Bereich vor der afrikanischen Küste für wahrscheinlich.
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Big Grin 
(01.03.2024, 12:52)Kongo Erich schrieb: (...)
Allerdings ist mir noch nicht klar, wo konkret im Südatlantik diese (ersten) Tauchgänge waren. Ich halte eher den Bereich vor der afrikanischen Küste für wahrscheinlich.

Meine Suche war erfolgreich. Das ging einfacher als erwartet:

Mutterschiff hier identifiziert:

https://news.cgtn.com/news/2024-02-28/Ch...Y4o/p.html

Und dann im Atlantik gefunden. Ich sage mal ganz unseemännisch "ziemlich in der Mitte zwischen Südamerika und Afrika." Big Grin

[Bild: https://i.ibb.co/GphDg6C/Shen-Hai.jpg]
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das war schnell - danke;
wobei ich zugebe, dass ich gerade keine Zeit zur Suche hatte. Momentan beschäftigt mich im Kontext mit China etwas anderes:
ich habe den Eindruck, dass sich zwischen China und Russland die "Reihenfolge dreht". Und ich frage mich, welche Auswirkungen das hätte.

Russland wird durch den lang dauernden Ukraine-Krieg immer mehr geschwächt. In seinem von einigen Medien (z.B. FOCUS oder Frankfurter Rundschau) unterstellten Wahn, die Sowjetunion wieder herstellen zu wollen, wird Russland immer mehr geschwächt.
Putin's Russland verliert zunehmend seine Unabhängigkeit.

China und Russland erwecken zwar den Eindruck, gemeinsam zu marschieren (siehe die beiden identischen Berichte der Frankfurter Rundschau und des Münchner Merkur) - aber China ist dabei, stärker zu werden. Russland wird - solange der Ukraine-Krieg andauert absehbar - zum "Juniorpartner" der Chinesen.
China kann also durchaus Interesse daran haben, diesen Krieg möglichst lange aufrecht zu erhalten und Russland mehr und mehr ausbluten zu lassen.

Und ich schaue mir die Geschichte an und ziehe sehr subjektiv Verbindungen zum "Mongolischen Reich" Ende des 13. Jhdts.; mit der Aufteilung des mongolischen Reiches in verschiedene Khanate - ähnlich dem Zerfall der UdSSR in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) - hatte das Mongolische Reich seinen Schrecken gegenüber dem Westen Europas verloren.
Die Yuan-Dynastie war zwar nominell mongolisch - aber schon in kürzester Zeit völlig sinisiert. Auf die "heutige Zeit übersetzt" würde ergänzend - ganz grob - das Tschagatai-Khanat den zentralasiatischen Turkstaaten, das Illchant dem Iran und die "Goldene Horde" dem heutigen Russland entsprechen.
Europa konnte seinerzeit seine Unabhängigkeit bewahren, weil sich diese vier nominellen mongolischen Khanate gegenseitig lähmten.
Gelänge es China, diese heutigen Regionen in sein Einflußgebiet zu integrieren und gemeinsam zielgerichtet zu agieren, wäre dem gemeinsamen Druck auf Westeuropa kaum zu widerstehen.
Und tatsächlich sehen wir, dass China mit der "Seidenstraßen-Initiative" genau daran arbeitet.
China, Russland und Iran haben erst vor einigen Tagen ein gemeinsames Manöver im Persischen Golf gestartet.

Kann diese Partnerschaft in europäischem Interesse sein?
Und wenn es das nicht ist:
Was kann Europa tun, um einen solchen gemeinsam agierenden Block zu schwächen oder zu verhindern?
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