27.07.2016, 15:33
Und wie groß sind die Unterschiede der IR-Signaturen aus Verfolgersicht zwischen drei Maschinen, wenn a) ohne Nachbrenner subsonisch, b) mit Nachbrenner supersonisch und c) ohne Nachbrenner supersonisch fliegt? Und wie groß ist jeweils die Verweildauer im Aktionsbereich stationärer oder mobiler Abfanganlagen? Wie groß ist die IR-Signatur des Raptors im Vergleich zur F-35 im subsonischen Bereich von vorn und von hinten?
Das Problem an der Einzelbetrachtung ist, dass diese immer in einer Art Arena stattfindet. Dort mögen sich zwar direkte Leistungsunterschiede klar abzeichnen, aber die Abhängigkeiten werden komplett unterschlagen. Supercruise ist eine sehr nützliche Eigenschaft für ein Flugzeug, dass schnell über große Distanzen bewegt werden muss, beispielsweise für einen strategischen Abfangjäger. Natürlich reduziert sich dadurch die Tarnfähigkeit, dafür wird der Aktionsradius des Flugzeugs selbst und seiner Waffen deutlich gesteigert.
Ähnliches kann über die Auslegung der Triebwerke gesagt werden. Ein hohes Nebenstromverhältnis ist gut für die Effizienz und die Hitzereduktion, daraus ergibt sich (bis zu einem gewissen Punkt) ein niedrigerer Verschleiß und insgesamt geringere Kosten. Es ist aber schlecht für die Maximalleistung besonders in größeren Höhen, für das Ansprechverhalten und zumindest schwieriger für die Aerodynamik. Wenn zu den Entwicklungsschwerpunkten ein kurzes Reaktionsvermögen und eine schnelle Leistungsbereitstellung gehören, dann wäre es töricht, Triebwerke mit hohem Nebenstromverhältnis zu nutzen.
Diese Liste lässt sich beliebig weiterführen, die Daten aus der Arena werden ohne Bezug zu den Leistungsanforderungen aber nicht relevanter für die Realität. Dafür spiegeln sich in dieser die Leistungsanforderungen zu einem relevanten Teil in der Auslegung der Maschinen wieder. Ohne Wissen um die Hintergründe müsste man bei der F-35 annehmen, dass sie in erster Linie in kombinierten Operationen abseits der eigenen Stützpunkte in definierten, symmetrischen Einsatzszenarien die Luftüberlegenheit erringen und sichern sowie unter dem Schutz eben dieser teamgestützt gegen Luft- und Bodenziele agieren sollen. Man müsste ebenso annehmen, dass sie nicht zur Kontrolle großer Lufträume, als Abfangjäger gegen Punktziele oder undefinierte Ziele im Sinne einer QRA oder gegen asymmetrische Bedrohungen eingesetzt werden soll. Beides entspricht in groben Zügen den vermeintlichen Einsatzprofilen der F-35 sowohl bei der Air Force wie auch bei der Navy. Wobei sie natürlich auch gegen asymmetrische Bedrohungen eingesetzt werden wird, auch wenn sie dafür eher überqualifiziert ist.
Aus dem Grund sehe ich auch die vielen Vergleiche mit dem Eurofighter kritisch, weil sich diese Entwicklungs- und damit Auslegungsschwerpunkte in einigen relevanten Punkten doch deutlich voneinander unterscheiden.
Das Problem an der Einzelbetrachtung ist, dass diese immer in einer Art Arena stattfindet. Dort mögen sich zwar direkte Leistungsunterschiede klar abzeichnen, aber die Abhängigkeiten werden komplett unterschlagen. Supercruise ist eine sehr nützliche Eigenschaft für ein Flugzeug, dass schnell über große Distanzen bewegt werden muss, beispielsweise für einen strategischen Abfangjäger. Natürlich reduziert sich dadurch die Tarnfähigkeit, dafür wird der Aktionsradius des Flugzeugs selbst und seiner Waffen deutlich gesteigert.
Ähnliches kann über die Auslegung der Triebwerke gesagt werden. Ein hohes Nebenstromverhältnis ist gut für die Effizienz und die Hitzereduktion, daraus ergibt sich (bis zu einem gewissen Punkt) ein niedrigerer Verschleiß und insgesamt geringere Kosten. Es ist aber schlecht für die Maximalleistung besonders in größeren Höhen, für das Ansprechverhalten und zumindest schwieriger für die Aerodynamik. Wenn zu den Entwicklungsschwerpunkten ein kurzes Reaktionsvermögen und eine schnelle Leistungsbereitstellung gehören, dann wäre es töricht, Triebwerke mit hohem Nebenstromverhältnis zu nutzen.
Diese Liste lässt sich beliebig weiterführen, die Daten aus der Arena werden ohne Bezug zu den Leistungsanforderungen aber nicht relevanter für die Realität. Dafür spiegeln sich in dieser die Leistungsanforderungen zu einem relevanten Teil in der Auslegung der Maschinen wieder. Ohne Wissen um die Hintergründe müsste man bei der F-35 annehmen, dass sie in erster Linie in kombinierten Operationen abseits der eigenen Stützpunkte in definierten, symmetrischen Einsatzszenarien die Luftüberlegenheit erringen und sichern sowie unter dem Schutz eben dieser teamgestützt gegen Luft- und Bodenziele agieren sollen. Man müsste ebenso annehmen, dass sie nicht zur Kontrolle großer Lufträume, als Abfangjäger gegen Punktziele oder undefinierte Ziele im Sinne einer QRA oder gegen asymmetrische Bedrohungen eingesetzt werden soll. Beides entspricht in groben Zügen den vermeintlichen Einsatzprofilen der F-35 sowohl bei der Air Force wie auch bei der Navy. Wobei sie natürlich auch gegen asymmetrische Bedrohungen eingesetzt werden wird, auch wenn sie dafür eher überqualifiziert ist.
Aus dem Grund sehe ich auch die vielen Vergleiche mit dem Eurofighter kritisch, weil sich diese Entwicklungs- und damit Auslegungsschwerpunkte in einigen relevanten Punkten doch deutlich voneinander unterscheiden.