Usbekistan
#1
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Zitat:Augenzeugen: Viele Tote

Militär schlägt Aufstand blutig nieder
Das Militär der zentralasiatischen Republik Usbekistan hat eine Großdemonstration gegen die autoritäre Staatsführung im Osten des Landes blutig niedergeschlagen. In der muslimisch geprägten und sehr dicht besiedelten Region Fergana-Tal schossen Soldaten in der Stadt Andidschan nach Medienberichten "wahllos" in die Menschenmenge. Usbekische Journalisten schätzten vor Ort die Zahl der Toten auf bis zu 50.

Einige Augenzeugen gehen von Hunderten von Toten aus. "Sowohl die Demonstranten als auch die Aufständischen, die sich in der Gebietsverwaltung verschanzt hatten, wurden aus gepanzerten Fahrzeugen, mit automatischen Waffen und Gewehren beschossen", ....

Stand: 13.05.2005 20:35 Uhr
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mit Links zu
Gespräch mit Ina Ruck in Moskau.
- tagesschau, 16:00 Uhr, 13.05.05 [mehr]
Audio
Proteste und Unruhen - 13.05.05 [Hermann Krause, WDR-Hörfunkstudio Moskau].
Lage in Usbekistan - 13.05.05 [Horst Kläuser, WDR-Höfunkstudio Moskau].
Aus dem Archiv
Erste Festnahmen nach Anschlägen in Taschkent (31.07.2004) .
Usbekistan: 27 Tote bei Suche nach Terroristen (31.03.2004) .
Verwirrung um angebliche Geiselnahme in Taschkent (01.04.2004) .
Tote nach Explosionen in Usbekistan (29.03.2004) .
Mehr zum Thema
Internationale Besorgnis über Eskalation .
Hintergründe
Hintergrund: Usbekistan .
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#2
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Zitat:Unruhen in Usbekistan

Gefechte in Andischan flammen wieder auf

Die Unruhen in der ostusbekischen Stadt Andischan sind erneut aufgeflammt. Um ein von Demonstranten besetztes Gebäude der Gebietsverwaltung seien Schüsse zu hören, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf einen örtlichen Polizeisprecher. Ein Anführer der Protestierenden teilte nach Meldungen regionaler Agenturen mit, man werde bis zum Tod weiter kämpfen.
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Stand: 14.05.2005 10:24 Uhr
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#3
Die Reaktion der usbekischen Regierung auf diesen Aufstand könnte leicht zu einem Bürgerkrieg in diesem Staat führen. Es ist offensichtlich, daß die Lage in Usbekistan immer weiter eskaliert, und es bleibt nun abzuwarten, wie sich das usbekische Militär verhalten wird. Der usbekische Diktator Islam Karimov scheint sich jedenfalls dazu entschieden zu haben, diesen Aufstand niederzuschlagen.
Er hätte besser die Mißstände, die diesen Aufstand verursacht haben, z.B. die hohe Arbeitslosigkeit, beseitigen sollen.
Ich empfehle eine Lektüre des Länderdossiers über Usbekistan bei:
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#4
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,356086,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 86,00.html</a><!-- m -->
Zitat:USBEKISTAN

Präsident Karimow spricht von vielen Toten

Erstmals hat die Regierung Usbekistans eingeräumt, dass es bei der Niederschlagung des Protests viele Opfer gegeben habe. Menschenrechtler sprechen von 200 Toten, Augenzeugen berichten von "Blutlachen und Gehirnmasse" auf dem Asphalt. In der ostusbekischen Stadt Andischan versammelten sich erneut rund 2000 Menschen.
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#5
Zitat:Tiger postete
Ich empfehle eine Lektüre des Länderdossiers über Usbekistan bei:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/">http://www.globaldefence.net/</a><!-- m -->
Danke, die genauere Adresse ist <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/eurasien/usbekistan/usbekistan.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... kistan.htm</a><!-- m -->

dazu
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4337354_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Unruhen in Usbekistan

Militär erschießt bis zu 200 Menschen

Bei den Unruhen in der usbekischen Stadt Andischan sind bis zu 200 Menschen getötet worden, darunter auch Frauen und Kinder. "Heute Morgen haben sich noch einmal etwa 1000 Menschen auf dem zentralen Platz versammelt, die Meisten, um Freunde und Verwandte zu suchen, die möglicherweise unter den Toten sind", sagte der freie Journalist Markus Bensmann im Gespräch mit tagesschau.de. Mit mehreren Lastwagen seien die Leichen von dem Platz abtransportiert worden.
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Stand: 14.05.2005 15:46 Uhr
und
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Zitat:Augenzeuge Marcus Bensmann berichtet

"Die Polizei schoss auf jeden, der sich bewegte"
Marcus Bensmann berichtet als freier Journalist aus Zentralasien. Zurzeit hält er sich in Usbekistan auf. In der Stadt Andischan im Osten des Landes wurde er Zeuge der blutigen Niederschlagung einer Demonstration auf dem Hauptplatz der Stadt am Freitagabend. tagesschau.de telefonierte mit dem Reporter und erhielt folgenden Bericht:
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Von Kämpfen zu reden, wäre der falsche Ausdruck, weil es keine Seite gab, die den Soldaten Widerstand leistete. Die Soldaten hatten einfach in eine friedliche Menge geschossen. Er waren nur Wenige, die mit Molotowcocktails und Gewehren bewaffnet waren, so dass man von Widerstand nicht reden kann.
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Flucht nach Kirgisien
Ich habe gehört, dass an der Grenze etwa 3000 Usbeken stehen und Asyl in Kirgisien verlangen. Aber das wird ihnen verwehrt, weil die Grenze geschlossen ist. (Etwa 600 Usbeken gelang inzwischen die Flucht, sie konnten die Grenze durchbrechen. A.d.Red.) Ich kann mir schon vorstellen, dass viele tausend Menschen Grund haben zu flüchten. Denn in den nächsten Stunden und Tagen wird es sicherlich zu "Säuberungen" kommen, in denen die Polizei und der Geheimdienst jedes Haus in Andischan durchforsten werden und jeder Mensch, der noch so eine Verbindung zu den Aufständischen hatte, wird im Gefängnis landen.

Ich selbst befinde mich mit einigen Kollegen gerade am Checkpoint und wir überlegen, ob wir die Stadt verlassen oder zurückkehren sollen. Als wir durch Andischan gingen, wurden wir in ein Auto gezwungen, mussten unsere Filme und Kassetten abgeben und wurden für drei Stunden festgehalten. Man erklärte uns unmissverständlich: "Wenn Sie in einer halben Stunde nicht die Stadt verlassen würden, könnten Sie zu Geiseln genommen werden." Das ist natürlich eine Provokation, aber man kann nicht ausschließen, dass Mitglieder von Militär oder Geheimdienst Journalisten Gewalt antun. Vielleicht fahren wir jetzt nach Kokand und versuchen morgen wieder nach Andischan zu kommen.

.Stand: 14.05.2005 18:11 Uhr
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#6
Zitat:USBEKISTAN

Karimow lobt seine Militärs für das Blutbad

Die Zahl der Opfer in Ost-Usbekistan geht in die Hunderte. Auch Frauen und Kinder wurden laut Augenzeugen von den Militärs erschossen. Auf Lastwagen werden die Leichen abtransportiert. Präsident Islam Karimow begrüßt das brutale Vorgehen seiner Sicherheitskräfte. (...)
Quelle:
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#7
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Zitat:Unruhen in Usbekistan

Ärztin berichtet von 500 Toten in Andischan
Nach der blutigen Niederschlagung von Protesten im ost-usbekischen Andischan sind nach Angaben einer Ärztin 500 Tote in einer Schule im Osten des Landes aufgebahrt worden. Das Gebäude werde von Soldaten bewacht, sagte die Medizinerin. Bewohner der Stadt seien dabei, die Toten zu identifizieren. Die Zahl der Verletzten schätzte sie auf 2000. Die Ärztin bestätigte damit Angaben einer usbekischen Menschenrechtsorganisation, die die Zahl der Toten mit bis zu 500 beziffert hatte.
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Stand: 15.05.2005 10:19 Uhr
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4342646_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Ex-Botschafter erhebt schwere Vorwürfe

"Karimow zu viel vom Westen unterstützt"

Der ehemalige britische Botschafter in Usbekistan, Craig Murray, hat den USA und Großbritannien vorgeworfen, den usbekischen Präsidenten Islam Karimow zu lange unterstützt zu haben. "Die Amerikaner und Briten werden nichts tun, um der Demokratie in Usbekistan zu helfen", sagte er in einem Interview mit der Zeitung "The Independent on Sunday".
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Stand: 15.05.2005 10:41 Uhr
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#8
Neben Usbekistan ist gleich der nächste Kandidat, Turkmenistan, das vom Turkmanbashi regiert wird. Der ein derartiger Spinner und Tyrann ist das es abzuwarten ist bis es dort auch losgeht.
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#9
Es bleibt wirklich abzuwarten, wie der Westen sich verhält, gerade die USA, die dort einen Militärstützpunkt unterhält.
Bin mal gespannt wie sehr die USA hier in diesem Fall für die Demokratie eintreten werden und ihrem freundlichen Gastgeber Karimov in die Parade fahren.
Immerhin sind einige Hundert Tote kein Pappenstil. In Kirgisien waren die Unruhen eindeutig unblutiger gewesen.

Auch ´die Reaktion Rußlands interessiert mich mal.

Ich befürchte jedoch fast, dass Karimov mit seinem entschlossenen Verhalten erstmal seine Herrschaft gerettet hat.
Denn weder die USA noch Rußland werden sich wohl vehement einmischen. Beide stehen ja in einem indirekten Gunstwettbewerb um die zentralasiat. Länder und keiner der beiden wird wohl - allein schon aus Vorsicht gegenüber dem Anderen - sich zu weit heraus wagen mit Forderungen bzw. mit politischem Druck für mehr Demokratie bzw. zumindest für eien friedliche Lösung. Die USA würden wohl, wenn es für sie mit Gewinn verbunden wäre, nur haben sie in Usbekistan schon ihre Präsenz und zu den oppositionellen Gruppen gehören meines Wissens auch islamistische Gruppen, die die Amerikaner schon gar nicht an der Regierung sehen wollen. Außerdem sind die USA schon froh genug, dass sie in Usbekistan stehen. Instabile verhältnisse sind nicht in ihrem Interesse und würden vielelicht wieder, wie gerade von mir gesagt, Rußland wieder mehr Raum für politische Aktionen geben.
Rußland wiederum hält von der teils islamistischen Opposition auch nichts und Demokratie ist ja in Rußland auch so ein Thema für sich. Daher wird man wohl in Moskau, ähnlich wie in Washington maximal beschwichtigende Töne hören, mit der Aufforderung verbunden die Gewalt zu beenden.
Das ist meine Befürchtung, dass das alles umsonst war.....

Aber jetzt muss ich erst mal noch ein paar mehr Hintergrundfacts mir dazu anschauen....
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#10
Ist schon sehr interessant.

Aserbaidschan, Ukraine, Georgien und Usbekistan werden wohl bald Eigenständig werden, und damit meine ich nicht nur offiziell.


Ist schon eine hammer Geschwindigkeit mit der Russland an allen "Fronten" zurückgedrängt wird...
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#11
Ich denke den Russen missfällt diese Entwicklung noch eher als den USA.
Sind es doch in der Tendenz ganz deutlich radikal islamische Strömungen, die in Usbekistan für den Auftsand verantwortlich sind. Während die USA sich aus strategischem Interesse mit allerlei Regierungen, gleich welcher RIchtung, arrangieren können, sehen die Russen solche islamischen Tendenzen eher mit Besorgnis.
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#12
Naja islamische Bewegung kann man das so nicht sagen es ist eher eine Bewegung der Unzufriedenheit und das ist vollkommen verständlich indem das Volk wirtschaftlich wie politisch drangsaliert wird.
Armut und Repressalien sind immer der Zündstoff für Widerstand man muß es nur noch eine zusätzliche Motivation haben und da ist eben der Glaube sehr wichtig.
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#13
Auslöser der Proteste waren Verfahren gegen radikale Islamisten.
Eine anschliessende Ausweitung bzw Kombination verschiedener Motive will ich aber nicht ausschliessen.
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#14
Ja Shahab das behauptet die Regierung von Usbekistan und du müßtest doch wissen das man unter dem Deckmantel der "Islamischen Terroristen" eine Menge blutiger Sachen machen darf.Wink
Oppostionelle nennen diese Leute eher islamische Partei und es wären auch eine Menge Demokraten unter den aufständischen.
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#15
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Zitat:Kirgisien öffnet die Grenze

Tausende Usbeken fliehen vor blutigen Unruhen
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Soldaten schießen angeblich auf Flüchtlinge

Wie ein Augenzeuge berichtete, seien die Flüchtlinge auf ihrem 50 Kilometer langen Marsch von Andischan zur Grenze mehrfach von usbekischen Soldaten beschossen worden. Vier Menschen wurden demnach getötet. Niemand von den Flüchtlingen wolle mehr nach Andischan zurückkehren, berichtet ARD-Hörfunkkorrespondent Krause.
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Stand: 15.05.2005 20:45 Uhr
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Zitat:Hintergrund Usbekistan

Explosive Mischung an der Seidenstraße

Präsident Islam Karimow regiert Usbekistan seit 14 Jahren - mit Repressionen statt Reformen. Das Land ist arm und der Lebensstandard ist seit der Unabhängigkeit stetig gesunken. So brodelt es schon seit Jahren: Im letzten Jahr erschütterten Anschläge Taschkent und Buchara und jetzt der Aufstand in Andischan.

Auslöser für die Gewalt in Andischan ist der umstrittene Strafprozess gegen 23 wohlhabende Geschäftsmänner, denen enge Verbindungen zu einer islamistischen Terrororganisation zur Last gelegt werden. Die Beschuldigten bestreiten dies. Angebliche Verwandte und Freunde der Angeklagten raubten Waffen aus einer Kaserne und erzwangen damit die Freilassung der Inhaftierten sowie tausender weiterer Häftlinge aus dem Gefängnis. Tagelang hatten tausende Menschen im Zentrum von Andischan gegen den Prozess demonstriert. Einige forderten den Rücktritt der Staatsführung in Taschkent.

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Die reale Gefahr eines radikalen Islamismus für Staat und Gesellschaft in Usbekistan ist umstritten. Kritiker behaupten, die autoritäre Führung schaffe sich durch ihre Unterdrückungsmaßnahmen erst jene Feinde, die sie dann bekämpfe.
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Nach Schätzungen von Amnesty International sitzen derzeit 8000 Regimegegner in Gefängnissen. Die Menschenrechtsorganisation wirft der Regierung Folter und Misshandlungen von Häftlingen vor. Im letzten Jahr erschütterte eine Reihe von Anschlägen Taschkent und die historische Stadt Buchara. Es wird vermutet, dass es enge Verbindungen zwischen den extremistischen Gruppen und der mächtigen Drogenmafia im Land gibt.

"Partner" im Antiterrorkampf

Sowohl die USA als auch Deutschland haben in Usbekistan Soldaten stationiert. Etwa 300 Angehörige der Bundeswehr versorgen von der südusbekischen Stadt Termes aus die deutschen Truppen im angrenzenden Norden Afghanistans. Karimow sieht sein Vorgehen gegen Islamisten als Beitrag zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Nach massiven Klagen von Menschenrechtsgruppen rückte die Führung in Washington allerdings vom strategischen Verbündeten in Taschkent ab.

Stand: 14.05.2005 15:37 Uhr
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und damit's nicht aufhört:
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Zitat:Lage in Andischan

"Leichen in der Steppe verscharrt"

Noch immer ist nicht klar, wie viele Menschen wirklich am Freitag in Andischan starben. Die offizielle Version unterscheidet sich erheblich von der Darstellung unabhängiger Medien. Taschkent spricht von 70, Augenzeugen von bis zu 700 Toten. Der deutsche Journalist Marcus Bensmann ist vor Ort, um Spuren zu sichern. tagesschau.de befragte ihn: ....

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Bensmann: Das Problem ist, dass die Regierung Islam Karimow die Geschehnisse fälschlicherweise so darstellt, als hätten hier islamistische Umstürzler einen Putschversuch gemacht. Karimow leugnet bisher auch, dass es einen Schießbefehl gab. Und das Außenministerium in Taschkent hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es heißt, dass die Journalisten, die von dem Massaker berichten, lügen. Ich finde, dass die Staaten, die mit Usbekistan zusammenarbeiten, das, was hier geschehen ist, entschieden verurteilen müssen. Gerade aus dem deutschen Außenamt sollte eine harsche Reaktion erfolgen.

tagesschau.de: Wie geht es nun innenpolitisch in Usbekistan weiter; gerät Karimow wegen Andischan unter Druck?

Bensmann: Es ist vorstellbar, dass die Niederschlagung des Aufstands vom Freitag so blutig war, dass andere Regimekritiker sich nicht mehr auf die Straße trauen. Weil sie fürchten, dass sie dann ebenfalls erschossen werden. Allerdings wird es auch eine Weile dauern, bis die Nachricht von dem Massaker die Menschen erreicht. Viele wissen nämlich noch gar nichts davon, weil die nur die staatlichen Medien empfangen können.

Stand: 16.05.2005 17:11 Uhr
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