Spanien
#46
@Schneemann
Der Artikel ist eine Untertreibung. Wenn die Finanzkrise Spanien erst mal so richtig erwischt hat kann die EU oder zumindest der TEuro einpacken, dabei galt Spanien noch als Musterschüler der EU:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/konjunktur/Bei-Spanien-wird-es-richtig-gefaehrlich/story/14037122">http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/ ... y/14037122</a><!-- m -->
Zitat:Bei Spanien wird es richtig gefährlich
Von Markus Diem Meier. Aktualisiert um 14:49 Uhr

Griechenland ist selber Schuld. Spanien dagegen galt eben noch als Musterland. Ergreift die Krise jetzt die iberische Halbinsel, ist alles bisherige harmloses Vorgeplänkel.

Am Dienstag Griechenland und Portugal, gestern Spanien. All diese Länder wurden von der Ratingagentur Standard & Poor's herabgestuft. Das heisst, die Bonität dieser Länder wird als schlechter beurteilt. Im Fall von Griechenland sogar so schlecht, dass die Ratingagentur Anlagen in griechische Staatsanleihen als hoch riskant betrachtet. Das gilt nicht für Portugal und Spanien. Die Anleihen (Langfristbonds) beider Staaten sind mit der Note A- (Portugal) und AA (Spanien) noch immer im relativ sicheren Bereich angesiedelt.

Dennoch sorgte die Meldung zu Spanien für Nervosität. Schon längst drehen sich die Ängste in der Griechenlandkrise nicht mehr um das Balkanland selbst, sondern um mögliche weitere Opfer. Sollte Spanien tatsächlich in die Bredouille kommen, wird eine dramatische Eskalationsstufe erreicht. Die spanische Wirtschaft ist fast fünfmal grösser als jene Griechenlands, sie hat einen Anteil von beinahe 12 Prozent an der Wirtschaftsleistung aller Länder der Eurozone. Der Anteil von Griechenland liegt dagegen bei bloss rund 2,5 Prozent.

Die Situation sieht für Spanien tatsächlich schlecht aus, hier ein - imho grober - Überblick über seine wirtschaftlichen Probleme:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:euro-zone-spaniens-sonne-verfinstert-sich/50072748.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:euro- ... 72748.html</a><!-- m -->
Zitat:Spaniens Sonne verfinstert sich
Rezession, Arbeitslosigkeit, Reformblockade - das südeuropäische Land steht vor gewaltigen Problemen. Viele Experten halten Spanien - nicht Griechenland - für die größte Schwachstelle der Euro-Zone. Das einstige Boomland entwickelt sich zum Sorgenland.
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#47
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/spanien202.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/spanien202.html</a><!-- m -->
Zitat:Mit einer Stimme Mehrheit
Spaniens Parlament beschließt Rekord-Sparplan

Mit nur einer Stimme Mehrheit hat Spaniens Parlament den härtesten Sparplan in der jüngeren Geschichte des Landes verabschiedet. Das umstrittene Paket der sozialistischen Regierung wurde mit 169 zu 168 Stimmen bei 13 Enthaltungen angenommen. ...

Stand: 27.05.2010 14:04 Uhr
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#48
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:krise-in-der-eurozone-eu-ruestet-sich-fuer-spanien-pleite/50125658.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:krise ... 25658.html</a><!-- m -->
Zitat:EU rüstet sich für Spanien-Pleite
Exklusiv Erst Griechenland, dann Spanien: Die Länder der Eurozone stellen sich auf den nächsten finanziellen Notfall ein. FTD-Informationen zufolge soll der iberische Staat im Ernstfall Milliardenkredite aus dem EU-Rettungsschirm erhalten.

Spanien soll laut Artikel 750 Milliarden aus dem Rettungsschirm erhalten...
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#49
Spanien wäre in der Tat ein Problem - aber wenn man ehrlich ist, dann muss man konstatieren, dass die Verschuldung Spaniens - gemessen am nationalen BIP - wesentlich niedriger ist als etwa die Deutschlands.

Tatsächlich ergibt sich die Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit eines Schuldners ja nicht in absoluten Zahlen, also der absoluten "Höhe der Schulden", sondern an der Relation der Schulden im Verhältnis zum Einkommen.
Je niedriger die Schulden gemessen am Einkommen sind, desto besser kann der Schuldner zurück zahlen.
Und bei Ländern oder Staaten wird das "nationale Einkommen" am BIP gemessen.

Da steht Spanien im Verhältnis zu Deutschland oder gar den USA oder GB (und auch zu Griechenland) wesentlich besser. Damit wird der Verdacht bekräftigt, dass die "Spekulation" gegen Spanien und die mit dem Sparprogramm der spanischen Regierung verbundene Verschlechterung des Ratings durch Fitch keine objektivierbare Grundlage hat.
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#50
Mal eine Meldung zu einem anderen spanischen Problem, abseits der Finanz- und Immobilienkrise...
Zitat:Massenprotest in Spanien

Mehr als eine Million Katalanen fordern mehr Unabhängigkeit

Sie wollen mehr Autonomie von Spanien: Hunderttausende Katalanen gingen deswegen in Barcelona auf die Straße. Ihr Protest richtet sich auch gegen ein Urteil des Verfassungsgerichts. Die Richter hatten Katalonien verboten, ein eigenes Justizsystem aufzubauen.

Barcelona - Mehr als eine Million Menschen haben am Samstag in Barcelona für eine größere Autonomie der spanischen Region Katalonien demonstriert. Die Polizei zählte nach Angaben der Stadtverwaltung 1,1 Millionen Demonstranten, die Organisatoren der Kundgebung sprachen gar von 1,5 Millionen Teilnehmern.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,705814,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 14,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#51
bzgl. Katalanen
Solche Ideen erwachsen, wenn man sich den ganzen Tag in Cafes, Bars und Parks rumtreibt. Die Spanier sollten lieber hin und wieder mal was arbeiten, statt sich Probleme zu schaffen die de Facto nicht existieren.

@Erich
Zitat:Da steht Spanien im Verhältnis zu Deutschland oder gar den USA oder GB (und auch zu Griechenland) wesentlich besser. Damit wird der Verdacht bekräftigt, dass die "Spekulation" gegen Spanien und die mit dem Sparprogramm der spanischen Regierung verbundene Verschlechterung des Ratings durch Fitch keine objektivierbare Grundlage hat.

Irgendwo schon, weil das Fundament Spaniens nicht mehr kreditwürdig ist. Privatwirtschaft und Haushalte sind pleite.
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#52
@Shahab3
Zitat:bzgl. Katalanen
Solche Ideen erwachsen, wenn man sich den ganzen Tag in Cafes, Bars und Parks rumtreibt. Die Spanier sollten lieber hin und wieder mal was arbeiten, statt sich Probleme zu schaffen die de Facto nicht existieren.
Was meinst du damit?
Katalonien ist nicht nur die wohl produktivste, sondern auch reichste Region von Spanien. Das bewirkt natürlich ein gewisses Selbstbewusstsein.
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#53
Die wirtschaftlich stärkste Region war und ist Madrid.

Die katalanische Wirtschaft ist seit Jahren im freien Fall und im Grunde der Inbegriff der spanischen Krise. Katalunien alleine war im letzten Jahr für ein Viertel der Gesamtverschuldung aller autonomen Kommunen Spaniens verantwortlich. Die Zahl der privaten Insolvenzen hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Jede vierte spanische Insolvenz wird in Katalunien abgewickelt. Ein viertel aller spanischen Unternehmen, die in Konkurs gehen, haben ihren Sitz in Katalunien.

Das ist mbMn weder als produktiv zu bezeichnen, noch erklärt sich damit ein übersteigertes Selbstbewusstsein. Meinetwegen können die Katalanen aus Spanien und am besten gleich auch aus der EU austreten.

Ich bin der Meinung, dass die Griechen in Sachen Selbstrefelektion und 'Situational Awareness' wesentlich weiter sind, als die Spanier. Spanien wird noch in naher Zukunft DAS europäische Wirtschaftsproblem werden.
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#54
@Shahab3
Wobei es in Spanien Regionen gibt, die schlechter entwickelt sind als Katalonien, so etwa die Extremadura.
Katalonien hat immerhin Industrie und den Tourismus. Wenn es mit diesen aber nicht gut läuft...
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#55
Die Arbeitslosigkeit in Spanien erreicht neue Rekordwerte. Besonders dramatisch ist die Situation in Andalusien und auf den Kanaren, wo sie bis zu 30% erreicht, und die Jugendarbeitslosigkeit, die bei über 40% liegt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EDA252C3365D14BB8B7EFEC0E328C4507~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C6 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Arbeitslosigkeit erreicht Rekordwerte
Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist weiter gestiegen und lag im zweiten Quartal bei knapp 21 Prozent. Damit ist Spanien Spitzenreiter unter den europäischen Industrieländern. In mehr als 1,3 Millionen Haushalten sind alle Mitglieder ohne Job.
Zudem droht Spanien sein Aaa-Rating zu verlieren...
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#56
Mal abwarten, was dran ist. Bemerkenswert ist es aber allemal. Nur sei gesagt, dass die IRA auch schon oft die Waffen niederlegen wollte und einzelne, radikale Splittergruppen weitermachten...
Zitat:Baskische Zeitung Gara: ETA legt Waffen nieder

Madrid (Reuters) - Die Separatistenorganisation ETA will einem Zeitungsbericht zufolge ihren bewaffneten Kampf für einen unabhängigen Baskenstaat einstellen.

Ob es sich um eine befristete Waffenruhe oder ein endgültiges Ende der Gewalt handelt, präzisierte die baskische Zeitung "Gara" am Sonntag auf ihrer Internetseite nicht. Das spanische Innenministerium wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Die ETA kämpft seit vier Jahrzehnten für ein unabhängiges Baskenland in Nordspanien und Südfrankreich und wird für den Tod von 850 Menschen verantwortlich gemacht. In den vergangenen Jahren ist der Polizei gelungen, die Gruppe durch die Festnahme führender Vertreter deutlich zu schwächen. Im März 2006 hatte die Gruppe eine dauerhafte Waffenruhe verkündet.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE68401C20100905">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 1C20100905</a><!-- m -->

Schneemann.
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#57
dazu schreibt die FTD: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:friedensangebot-et-as-waffenruhe-enttaeuscht-spanier/50165638.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 65638.html</a><!-- m -->
Zitat:05.09.2010, 17:43
Friedensangebot
ETAs "Waffenruhe" enttäuscht Spanier
Die ETA will vorerst keine Terroranschläge mehr verüben. Die Sicherheitskräfte argwöhnen, das Angebot sei nur ein Trick. Immerhin ist es bereits das zwölfte Friedensangebot der baskischen Separatisten.
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#58
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:raus-aus-den-schulden-spaniens-haushaltsdefizit-sinkt-um-42-prozent/50175262.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:raus- ... 75262.html</a><!-- m -->
Zitat:27.09.2010, 18:58
Raus aus den Schulden
Spaniens Haushaltsdefizit sinkt um 42 Prozent

Die Iberer haben noch einen langen Weg vor sich, um die Schuldenkrise zu meistern. Doch die Weichen scheinen richtig zu stehen. Vor allem die Erhöhung der Mehrwertsteuer entpuppt sich als Segen für den Haushalt.
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#59
Spaniens Kreditrating ist herabgestuft worden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE68T0C620100930">http://de.reuters.com/article/topNews/i ... C620100930</a><!-- m -->
Zitat:Spanien verliert letzte Spitzennote für seine Anleihen

Madrid (Reuters) - Die Schuldenkrise vertreibt Spanien aus dem Kreis der kreditwürdigsten Staaten.

Nach S&P und Fitch zog am Donnerstag auch die Ratingagentur Moody's ihre Bestnote für die Anleihen des mit einer Konjunkturflaute und hohen Schulden kämpfenden Landes zurück. Grund seien die schwindende Finanzkraft des Staates und die schlechten Aussichten für die Wirtschaft, erklärte die Agentur vor der Vorlage des Sparhaushalts für das kommende Jahr. Weitere Herabstufungen drohten vorerst zwar nicht. Doch müsse Spanien zusätzliche Maßnahmen in Angriff nehmen, um die Ziele beim Defizitabbau in den kommenden Jahren zu erreichen.

...und das ist noch nicht alles:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/6528-spanien-statistiken-gefaelscht">http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... gefaelscht</a><!-- m -->

Würde sagen das Spanien auf dem Weg ist das nächste Griechenland zu werden...
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#60
das ist alles nur noch hysterisch
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:schuldenkrise-massenflucht-aus-spanischen-staatsanleihen/50198907.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 98907.html</a><!-- m -->
Zitat:26.11.2010, 16:41
Schuldenkrise
Massenflucht aus spanischen Staatsanleihen

Einen Zahlungsausfall Portugals haben viele Anleger schon eingepreist. Doch wenn Spanien fallen sollte, stünde die Euro-Zone vor einem massiven Problem.
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