(Zweiter Weltkrieg) Schlacht um die Seelower Höhen
#1
Zitat:12. April 2005

Vor 60 Jahren: Die Feldschlacht bei Seelow

Von Wilko Döll

Der Blick des alten Mannes geht ins Leere. Immer wieder schaut er bei Ortwig im Osten Brandenburgs über die weiten Felder des Oderbruches. "Ich suche meine Jugend", sagt der 81-Jährige leise. "Hier habe ich sie damals verloren." Nur einen Monat hat der Rheinländer vor 60 Jahren im Oderbruch verbracht, diese Zeit aber hat sein Leben verändert. Am 16. April 1945 begann die Rote Armee mit dem Kampf um die Seelower Höhen, eine der grausamsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs.
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(N24.de, Netzeitung)
Ich finde es schon beeindruckend was für einen Kampfeswillen die deutschen Kräfte zu diesem Zeitpunkt noch aufgebracht haben, in Anbetracht der Überzahl.

Gruß NoBrain
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#2
Nun ja, bedenkt man die negative deutsche Schreckenspropaganda, die angesichts des sowjet. Hasses nicht mal ganz ungerechtfertigt war zu Teilen, dann war es eher der Mut der Verzweiflung bzw. reine persönliche Selbsterhaltung, die den deutschen Soldaten da das Rückgrat gestärkt hat, meiner Meinung nach.
Immerhin mußten die Sowjets mit gewaltiger Materilaüberlegenheit mehrfach gegen die gut ausgebauten deutschen Stellungen anrennen und erhielten wie immer hohe Verluste dabei zugefügt......
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#3
Die Seelöwer Höhen waren eine gute Verteidigungsposition. Des weiteren wurde gleich am Anfang die erste Verteidiungsstellung geräumt um den Trommelfeuer auszuweichen. Die 2. Stellung war sehr gut ausgebaut.

Außerdem hatten die Deutschen gesehen (wenn sie Dörfer wieder zurück Erobert hatten) was passiert wenn die Sowejt Armee deutsche Zivilisten in die Finger kriegt. Viele Soldaten haben einfach dafür gekämpft das den Zivilisten Zeit bleibt zur Flucht nach Westen. Bei der russischen Offensive ist auch einiges falsch gegangen (z. B. der Einsatz von Scheinwerfern um die Nacht zum Tag zu machen. Nachteil die Angriffstruppen geben ein sehr gutes Ziel ab, Naschub nicht angekommen)

Quelle ist das Buch "Schlacht um die Seelöwer Höhen" Autor weiß ich grad nicht, muss daheim schauen.

Weiß jemand wie der Sowejt Dichter (Ett... sonst was, muss ich mal daheim nachschauen) der am meisten gegen die Deutsche gehetzt hat? (nicht gegen die Nazis sondern gegen jeden Deutschen)
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#4
@Hille: meinst Ilja Ehrenburg mit dem sow. Dichter?
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#5
1.)

Also mir wäre in dem Zusammenhang auch nur Ilja Ehrenburg eingefallen, der auch als der "sowjetische Goebbels" bezeichnet wurde. Er hat übrigens Anfang Juni 1941 - also vor dem deutschen Angriff auf die UdSSR am 22. Juni - die interessante These aufgestellt, "das die Deutschen sich zum Angriff bereitstellen" und die Russen sich freuen dürften, den Deutschen die Hälse umzudrehen.

Nun ja, eben auch einer der "netten" Zeitgenossen von damals...

2.)

Zum Thema Seelower Höhen noch zwei Punkte:

2.1.) Es gibt hier ein durchaus gut geschriebenes und recherchiertes Buch von Tony Le Tissier namens "Durchbruch an der Oder - Der Vormarsch der Roten Armee 1945". Erschienen ist es im Bechtermünz Verlag. In diesem Buch werden die Aufstellung, die Stärke, die Verteidigungs- und Angriffspläne von Deutschen und Sowjets sowie der Schlachtablauf minutiös geschildert und aufgelistet. Vom gleichen Autor gibt es auch noch das Buch "Der Kampf um Berlin 1945". Übrigens auch lesenswert.

2.2.) Zu Schukows Angriff: In der Tat ließ Schukow nach dem Artillerieschlag die deutschen Stellungen mit Scheinwerferbatterien anstrahlen. Durch den durch das Artilleriefeuer aufgewirbelten Staub wurden die Lichtkegel jedoch entweder verschluckt oder reflektiert. Die anstürmende Infanterie der Russen wurde so u. a. den deutschen Verteidigern als Schattenrisse vor den eigenen Stellungen wie auf dem Präsentierteller serviert. Dementsprechend hoch waren die Opfer. Die Sowjets mussten an den nachfolgenden Tagen sogar die hinteren Verbände und Trosse durchforsten, um Männer für die Angriffsverbände zu sammeln und um diese zumindest halbwegs wieder aufzufüllen, da deren Verluste an den ersten Angriffstagen so hoch gewesen waren.

Schukow gelang deshalb auch am ersten Angriffstag kein Durchbruch, was ihm Stalins Zorn, bzw. zumindest Missachtung einbrachte.

Schneemann.
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