(Amerika) Argentinische Marine
#29
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Die argentinische Marine muss weiterhin auf ihren Eisbrecher ALMIRANTE IRIZAR verzichten und an seiner Stelle russische Schiffe anheuern.

Auch in diesem antarktischen Sommer steht der Eisbrecher nicht zur Verfügung. Zur Versorgung der Forschungsstationen in der Antarktis mussten (für umgerechnet 18,4 Mio. Euro) einmal mehr das russische Polarforschungs-/versorgungsschiff VASILY GOLOVIN und der Eisbrecher DRANITSYN gechartert werden.

Die ALMIRANTE IRIZAR war im April 2007 im Südatlantik bei einem im Generatorraum ausgebrochenen Feuer stark beschädigt worden; große Teile des Schiffsinneren wurden zerstört. Zunächst wurde das Schiff in den Marinestützpunkt Puerto Belgrano geschleppt; dort war eine Reparatur aber nicht möglich, so dass der Havarist weiter nach Buenos Aires verholt wurde. Dort wollte man auch die Gelegenheit nutzen, die von dem Feuer hauptsächlich betroffene Antriebsanlage des vor mehr als 30 Jahren bei Wärtsilä in Finnland gebauten, 15.000 ts großen Schiffes komplett zu erneuern und zugleich auch andere Einrichtungen zu modernisieren.

Die ALMIRANTE IRIZAR wurde vor allem dazu benötigt, argentinische militärische und zivile Stationen in der Antarktis zu versorgen. Daneben nahm der Eisbrecher in den Operationsgebieten des südlichen Südatlantik und der Antarktis praktisch die Funktion eines Flaggschiffes wahr. Da kein anderes Schiff der argentinischen Marine die ALMIRANTE IRIZAR bei ihren jährlichen Fahrten in das Südpolarmeer ersetzen konnte, wurden für die notwendigen Versorgungseinsätze in den antarktischen Sommermonaten 2007/2008 russische Eisbrecher gechartert. Zunächst war man noch zuversichtlich, die ALMIRANTE IRIZAR relativ zügig wieder instand zu setzen; die Option einer Ausmusterung und Ersatz durch ein anderes Schiff wurden denn auch schnell verworfen. Die Arbeiten kamen jedoch kaum voran, und auch der schließlich offiziell genannte Wiederindienststellungstermin „spätestens zur Antarktissaison 2011/12“ verstrich. Inzwischen geht man von einem neuen Einsatz sogar erst im antarktischen Sommer 2016/17 aus.

Gründe für die Verzögerung werden nicht genannt. Allerdings mehren sich seit Jahren Berichte über den „beklagenswerten Zustand der völlig unterfinanzierten“ argentinischen Flotte“ Zwar habe es in den vergangenen Jahren mehr Geld für die Streitkräfte gegeben, aber dies hätte primär dazu gedient, Gehälter zu erhöhen. Für Wartung und Instandhaltung oder gar Investierung in materielle Modernisierung sei praktisch kein Geld vorhanden. Im Januar dieses Jahres war ein zur „Kannibalisierung“ (und als Museumsschiff) aufgelegter Zerstörer im Marinestützpunkt Puerto Belgrano sogar an der Pier gesunken.

Pikant: die jährlichen Chartergebühren für russische Schiffe dürften auf deutlich mehr als 100 Mio. Euro summieren; dazu kommen noch die für die Instandsetzung der ALMIRANTE IRIZAR notwendigen Gelder. Dafür hätte man sicher auf dem Weltmarkt ein geeignetes neues oder gebrauchtes Schiff gefunden, so wie die britische Royal Navy ihr havariertes Polarforschungsschiff ENDURANCE durch die PROTECTOR (ein früheres Offshore Patrol Vessel) ersetzt hat.
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Argentinische Marine - von Skywalker - 11.04.2005, 20:53
RE: Argentinische Marine - von Skywalker - 03.12.2023, 23:00
RE: Argentinische Marine - von Kongo Erich - 13.03.2024, 12:49
Seestreitkräfte in Südamerika - von barcardi - 14.04.2006, 13:33
[Kein Betreff] - von Erich - 16.04.2006, 12:47
[Kein Betreff] - von spooky - 16.04.2006, 22:45
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[Kein Betreff] - von Erich - 14.11.2010, 12:20
Re: Südamerikas Marinen heute und in der Zukunft - von Erich - 01.12.2013, 10:48

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